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So wird eine Assy-Schraube hergestellt

Jeden Monat erklärt impulse im Detail, wie ein Alltagsprodukt entsteht: Wer liefert was zu, welche Geschichten stecken dahinter? Diesmal: die Assy-Schraube von Würth.

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Beim größten Schraubenhändler der Welt, Würth in Künzelsau, deutete sich Anfang der 90er Stillstand an, Wachstum gab’s nur noch nach Zukäufen. Konkurrenten brachten die Schraubenneuheiten. Da machte Reinhold Würth die Ansage: Jetzt aber her mit den Innovationen! Ein Jahr später kam die Assy.

Gerade tut sich wieder etwas im Schraubenimperium: Die neue Assy 3.0 hat an der Spitze eine Säge. Die trennt Holzfasern, bevor die Schraube eindringt. Nichts splittert. Würth fing als Handelshaus an, stieg nach und nach in die Produktion ein, setzte 2008 8,8 Milliarden Euro um, hat 63.000 Mitarbeiter in 400 Firmen. Und der Welt in 64 Jahren vielleicht eine viertel Billion Schrauben gebracht. Genauere Zahlen weiß keiner.

„Zu viel Tagesgeschäft, keine Zeit zum rechnen“, so Marcel Strobel, Produktbereichsleiter bei Würth. Sicher ist: Täglich verkauft Würth derzeit 19 Millionen Schrauben, 2008 4,8 Milliarden, seit 1989 65.383.200.891. Diese 65 Milliarden hat Strobel errechnet, mit einem Dreisatz. Er hat die Jahresumsatzzahlen genommen, in den Computer gegeben und voila. Die Assy managt bei Würth Herbert Streich. Er war acht Jahre bei der Tochter SWG, die sie produziert, seit einem Jahr ist er in der Künzelsauer Zentrale der Assy-Verantwortliche.

Wer an der Assy-Herstellung beteiligt ist:

Copyright Bild: Henner Flohr

 

Stahl – Saarstahl Völklingen

Die Assy ist aus Kaltumformstahl der AG. Nicht aus irgendeinem, sondern aus 17MnB4. Mn für Mangan, B für Bor. Der zu Draht gezogene Stahl wird auf Spulen geliefert, im Schraubenwerk Gaisbach abgerollt. Es gab auch schon Assys aus Stahl von Voestalpine, Österreich, und Lindemann & Störmer aus Arnsberg-Herdringen im Sauerland.

Produktion – SWG Waldenburg

SWG steht für Schraubenwerk Gaisbach. Das wurde zwar vor Jahren nach Waldenburg verlegt, doch der Name blieb. 150 Mitarbeiter produzieren die Schraube, verwenden Walzbacken von RSK in Maschinen der E. W. Menn GmbH & Co. KG, Hilchenbach. Dazu Matrizen von WTN und Stempel zum Stauchen des Antriebs von Tooling Inter¬national, England (beides Würth-Töchter), in Pressmaschinen der Hilgeland-Nutap GmbH, Wuppertal. Die Schrauben werden ohne Hitze hergestellt. Und es fällt kein Span Abfall an. Das ist superschwabensparsam.

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Gewindewalzbacken – RSK Mulfingen

Armin Schuster ist der Schraubenguru. Gewinde und Antrieb, also die spezielle Vertiefung am Kopf für den Schraubenzieher, sind seine Erfindungen und von Würth patentiert. Dort arbeitete er acht Jahre in der Qualitätssicherung, gründete dann mit einem Kollegen RSK und stellt Gewindewalzbacken her. Nicht nur für Würth. Eine kann eine Million Gewinde in Schrauben walzen, bevor sie schlapp macht.

RSK produziert 24.000 Backen im Jahr, aus Hochleistungsschnellstahl, der härter ist als die anfangs ungehärteten Schrauben. Schuster kauft ihn bei der Deutschen Edelstahlwerke GmbH, Witten. Fräst ihn mit Werkzeug von Neuhäuser Präzisionswerkzeuge, Prüm und Rübig aus dem bayerischen Nabburg. Die spannt er in Maschinen von DMG aus Pfronten. Gespräche mit Schuster über Schrauben, Werkzeuge und Maschinen sind hohe Philosophie.

Um die Schraube herzustellen, braucht man Werkzeug, das in eine Maschine gespannt wird. Um das Werkzeug herzustellen, braucht man Werkzeug, das in eine Maschine gespannt wird. Um dieses Werkzeug herzustellen, braucht man … Genau. Wo ist das Ende? Nirgends, sagt Schuster. Aber es muss doch irgendwo ein erstes Werkzeug gegeben haben. „Nein“, sagt er. Das sei eine Henne-und-Ei-Geschichte.

Matrizen – WTN Niederstetten

Nur ein schneller, lauter Arbeitsgang: Schraubendraht kommt in einen hohlen Zylinder, Matrize genannt, von hinten knallt der Auswerfstift darauf, ballert den Draht vorne gegen den harten Stempel. Der Vorderteil des Drahts wird so in einer Millisekunde zum Schraubenkopf, bekommt dabei auch die gesamte Antriebskerbe. Die Matrizen, mit denen SWG die Köpfe macht, liefert WTN, Werkzeugtechnik Niederstetten, das liegt in der Region Hohenlohe.

Galvanik I – ZTE Ellwangen

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Bei Zink-Technik Ellwangen, 2000 von Christian Jandl gegründet, galvanisieren nur 19 Mitarbeiter 650 Tonnen Schrauben im Monat. Weshalb auch keiner Zeit hat. Nur so viel: „Galvanisieren geht so: entfetten, spülen, beizen, spülen, entfetten, spülen. Rein ins Zinkbad, zwei Stunden. Spülen. Passivieren. Trocknen in Zentrifugen“, sagt Gründersohn Marc Jandl und geht weitergalvanisieren.

Faszinierend bei dem ganzen Vorgang ist: Es ist leise, weil so viele Schrauben in den Trommeln sind, dass sie nicht wirklich umherfliegen können. Auch weil die Trommeln sich schnell drehen, die Schrauben werden also fest an die Trommelwand gedrückt, fliegen nicht rum. Das heißt: Ruhe.

Galvanik II – Wieland Mannheim

1910 von Ludwig Wieland als Nähmaschinenfabrik gegründet. Wurde später eine Fahrradfabrik. Ist heute Verzinkerei. Das ist ein anderes Wort für Galvanik. Die Firma heißt Wieland, hat keine Abkürzung, weil sie in Baden ist, nicht in Schwaben, also hat man da etwas mehr Zeit. Ludwigs Urenkel Matthias Wieland erklärt das Galvanisieren: „Man legt Metall in wässrige Lösung mit Chemie.“

Einer der vielen Vorgänge heißt Dekapierung. Das bedeutet, die Schrauben baden in einer verdünnten Lösung. All das sorgt dafür, dass die Schrauben rostfrei sind. Null Fett darf beim Verzinken an den Schrauben sein: Weshalb sie auch einmal elektrisiert werden, um alles wegzubrutzeln, in Trommeln wieder gespült, in verdünnte Salzsäure und alkalische Lösung getaucht werden.

Härterei – EHT Erbach

Fertig, doch weich kommen die Schrauben zur Erbacher Härtetechnik, fahren auf Bändern in Durchlauföfen. Nur die großen werden von Hand in Gestelle aus Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl der Firma AFE Klefisch, Hürth, gesteckt. Profis nennen das Teil „Igel“. Die kommen in Kammeröfen. Beide Ofentypen sind von Cieffe in Italien.

Im Kammerofen herrschen 980, im Durchlaufofen 950 Grad. Bei 880 Grad lösen sich Moleküle. Kohlenstoffe dehnen sich, belegen viel mehr Platz als in den kalten Strukturen. Plötzlich fallen sie in Ölbäder, kühlen schnell ab, erstarren und nehmen noch immer mehr Platz ein als im kalten Zustand. Der Stahl wird dadurch härter. Der Fachausdruck dafür: Modifikationswechsel. Oder: Das FE3C, auch Zementit genannt, wird zu Martensit.

Der Name kommt von dem Werkstoffwissenschaftler Adolf Martens, 1850 bis 1914, dessen „Handbuch der Materialkunde“ 1899 erschien und noch heute ein Standardwerk ist. Ihm zu Ehren wird der gehärtete Stahl Martensit genannt. Das Öl zu kühlen, also härten, liefert Petrofer, Hildesheim. Dann ein Bad in Alkali-Waschmittel. Sie sind nun spröde, das heißt: Sie würden leicht brechen. Sie brauchen aber Zähigkeit. Also werden sie noch einmal auf 350 Grad erhitzt, schockgekühlt, gewaschen.

Transport BTL Ulm

Noch mehr Abkürzungen, denn die sparen Zeit, und Zeit ist Geld: Burgmaier Transport + Logistik gehört wie EHT, die Härterei der Assy, und die Schwäbische Härtetechnik Ulm, SHU, Hugo Burgmaier. Seine BTL setzt zwölf 40-Tonner-Sattelschlepper ein, fährt Milliarden Schrauben durch Deutschland. Früher nur für EHT und SHU, inzwischen nutzen Würth und andere HBs Schraubentransport-Know-how. HB ist die Abkürzung seines Namens, so kann man den schneller sprechen, was eine urschwäbische Idee ist: Zeit sparen.

Bits – WIHA Schonach und Wera in Wuppertal

Um die Assys schnell in Holz drehen zu können, braucht man einen Akkubohrer. Und der braucht einen Aufsatz, damit die Assy exakt passt. Dieses Teil nennt man Bit. Zwei Firmen produzieren diese Stahlstücke für die ASSY: WIHA in Schonach und Wera in Wuppertal. Wera steht für Hermann Werner GmbH und Co. KG. WIHA für Willi Hahn GmbH und Co. KG. Beides sind alte Firmen, sie haben Tochterfirmen in aller Welt, die produzieren oder verkaufen. Und bei beiden haben sie Angst: Denn Würth, der Auftraggeber, hat vergangenes Jahr Felo im hessischen Neustadt übernommen. Das ist eine 1887 gegründete Firma, die bisher im Familienbesitz war, eine Million Teile im Monat produziert und verkauft, auch Bits für Akkuschrauber, bisher noch keine für die Assy der neuen Mutter Würth.

 

 

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Beim größten Schraubenhändler der Welt, Würth in Künzelsau, deutete sich Anfang der 90er Stillstand an, Wachstum gab’s nur noch nach Zukäufen. Konkurrenten brachten die Schraubenneuheiten. Da machte Reinhold Würth die Ansage: Jetzt aber her mit den Innovationen! Ein Jahr später kam die Assy. Gerade tut sich wieder etwas im Schraubenimperium: Die neue Assy 3.0 hat an der Spitze eine Säge. Die trennt Holzfasern, bevor die Schraube eindringt. Nichts splittert. Würth fing als Handelshaus an, stieg nach und nach in die Produktion ein, setzte 2008 8,8 Milliarden Euro um, hat 63.000 Mitarbeiter in 400 Firmen. Und der Welt in 64 Jahren vielleicht eine viertel Billion Schrauben gebracht. Genauere Zahlen weiß keiner. "Zu viel Tagesgeschäft, keine Zeit zum rechnen", so Marcel Strobel, Produktbereichsleiter bei Würth. Sicher ist: Täglich verkauft Würth derzeit 19 Millionen Schrauben, 2008 4,8 Milliarden, seit 1989 65.383.200.891. Diese 65 Milliarden hat Strobel errechnet, mit einem Dreisatz. Er hat die Jahresumsatzzahlen genommen, in den Computer gegeben und voila. Die Assy managt bei Würth Herbert Streich. Er war acht Jahre bei der Tochter SWG, die sie produziert, seit einem Jahr ist er in der Künzelsauer Zentrale der Assy-Verantwortliche. Wer an der Assy-Herstellung beteiligt ist: Copyright Bild: Henner Flohr   Stahl - Saarstahl Völklingen Die Assy ist aus Kaltumformstahl der AG. Nicht aus irgendeinem, sondern aus 17MnB4. Mn für Mangan, B für Bor. Der zu Draht gezogene Stahl wird auf Spulen geliefert, im Schraubenwerk Gaisbach abgerollt. Es gab auch schon Assys aus Stahl von Voestalpine, Österreich, und Lindemann & Störmer aus Arnsberg-Herdringen im Sauerland. Produktion - SWG Waldenburg SWG steht für Schraubenwerk Gaisbach. Das wurde zwar vor Jahren nach Waldenburg verlegt, doch der Name blieb. 150 Mitarbeiter produzieren die Schraube, verwenden Walzbacken von RSK in Maschinen der E. W. Menn GmbH & Co. KG, Hilchenbach. Dazu Matrizen von WTN und Stempel zum Stauchen des Antriebs von Tooling Inter¬national, England (beides Würth-Töchter), in Pressmaschinen der Hilgeland-Nutap GmbH, Wuppertal. Die Schrauben werden ohne Hitze hergestellt. Und es fällt kein Span Abfall an. Das ist superschwabensparsam. Gewindewalzbacken - RSK Mulfingen Armin Schuster ist der Schraubenguru. Gewinde und Antrieb, also die spezielle Vertiefung am Kopf für den Schraubenzieher, sind seine Erfindungen und von Würth patentiert. Dort arbeitete er acht Jahre in der Qualitätssicherung, gründete dann mit einem Kollegen RSK und stellt Gewindewalzbacken her. Nicht nur für Würth. Eine kann eine Million Gewinde in Schrauben walzen, bevor sie schlapp macht. RSK produziert 24.000 Backen im Jahr, aus Hochleistungsschnellstahl, der härter ist als die anfangs ungehärteten Schrauben. Schuster kauft ihn bei der Deutschen Edelstahlwerke GmbH, Witten. Fräst ihn mit Werkzeug von Neuhäuser Präzisionswerkzeuge, Prüm und Rübig aus dem bayerischen Nabburg. Die spannt er in Maschinen von DMG aus Pfronten. Gespräche mit Schuster über Schrauben, Werkzeuge und Maschinen sind hohe Philosophie. Um die Schraube herzustellen, braucht man Werkzeug, das in eine Maschine gespannt wird. Um das Werkzeug herzustellen, braucht man Werkzeug, das in eine Maschine gespannt wird. Um dieses Werkzeug herzustellen, braucht man … Genau. Wo ist das Ende? Nirgends, sagt Schuster. Aber es muss doch irgendwo ein erstes Werkzeug gegeben haben. "Nein", sagt er. Das sei eine Henne-und-Ei-Geschichte. Matrizen - WTN Niederstetten Nur ein schneller, lauter Arbeitsgang: Schraubendraht kommt in einen hohlen Zylinder, Matrize genannt, von hinten knallt der Auswerfstift darauf, ballert den Draht vorne gegen den harten Stempel. Der Vorderteil des Drahts wird so in einer Millisekunde zum Schraubenkopf, bekommt dabei auch die gesamte Antriebskerbe. Die Matrizen, mit denen SWG die Köpfe macht, liefert WTN, Werkzeugtechnik Niederstetten, das liegt in der Region Hohenlohe. Galvanik I - ZTE Ellwangen Bei Zink-Technik Ellwangen, 2000 von Christian Jandl gegründet, galvanisieren nur 19 Mitarbeiter 650 Tonnen Schrauben im Monat. Weshalb auch keiner Zeit hat. Nur so viel: "Galvanisieren geht so: entfetten, spülen, beizen, spülen, entfetten, spülen. Rein ins Zinkbad, zwei Stunden. Spülen. Passivieren. Trocknen in Zentrifugen", sagt Gründersohn Marc Jandl und geht weitergalvanisieren. Faszinierend bei dem ganzen Vorgang ist: Es ist leise, weil so viele Schrauben in den Trommeln sind, dass sie nicht wirklich umherfliegen können. Auch weil die Trommeln sich schnell drehen, die Schrauben werden also fest an die Trommelwand gedrückt, fliegen nicht rum. Das heißt: Ruhe. Galvanik II - Wieland Mannheim 1910 von Ludwig Wieland als Nähmaschinenfabrik gegründet. Wurde später eine Fahrradfabrik. Ist heute Verzinkerei. Das ist ein anderes Wort für Galvanik. Die Firma heißt Wieland, hat keine Abkürzung, weil sie in Baden ist, nicht in Schwaben, also hat man da etwas mehr Zeit. Ludwigs Urenkel Matthias Wieland erklärt das Galvanisieren: "Man legt Metall in wässrige Lösung mit Chemie." Einer der vielen Vorgänge heißt Dekapierung. Das bedeutet, die Schrauben baden in einer verdünnten Lösung. All das sorgt dafür, dass die Schrauben rostfrei sind. Null Fett darf beim Verzinken an den Schrauben sein: Weshalb sie auch einmal elektrisiert werden, um alles wegzubrutzeln, in Trommeln wieder gespült, in verdünnte Salzsäure und alkalische Lösung getaucht werden. Härterei – EHT Erbach Fertig, doch weich kommen die Schrauben zur Erbacher Härtetechnik, fahren auf Bändern in Durchlauföfen. Nur die großen werden von Hand in Gestelle aus Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl der Firma AFE Klefisch, Hürth, gesteckt. Profis nennen das Teil "Igel". Die kommen in Kammeröfen. Beide Ofentypen sind von Cieffe in Italien. Im Kammerofen herrschen 980, im Durchlaufofen 950 Grad. Bei 880 Grad lösen sich Moleküle. Kohlenstoffe dehnen sich, belegen viel mehr Platz als in den kalten Strukturen. Plötzlich fallen sie in Ölbäder, kühlen schnell ab, erstarren und nehmen noch immer mehr Platz ein als im kalten Zustand. Der Stahl wird dadurch härter. Der Fachausdruck dafür: Modifikationswechsel. Oder: Das FE3C, auch Zementit genannt, wird zu Martensit. Der Name kommt von dem Werkstoffwissenschaftler Adolf Martens, 1850 bis 1914, dessen "Handbuch der Materialkunde" 1899 erschien und noch heute ein Standardwerk ist. Ihm zu Ehren wird der gehärtete Stahl Martensit genannt. Das Öl zu kühlen, also härten, liefert Petrofer, Hildesheim. Dann ein Bad in Alkali-Waschmittel. Sie sind nun spröde, das heißt: Sie würden leicht brechen. Sie brauchen aber Zähigkeit. Also werden sie noch einmal auf 350 Grad erhitzt, schockgekühlt, gewaschen. Transport BTL Ulm Noch mehr Abkürzungen, denn die sparen Zeit, und Zeit ist Geld: Burgmaier Transport + Logistik gehört wie EHT, die Härterei der Assy, und die Schwäbische Härtetechnik Ulm, SHU, Hugo Burgmaier. Seine BTL setzt zwölf 40-Tonner-Sattelschlepper ein, fährt Milliarden Schrauben durch Deutschland. Früher nur für EHT und SHU, inzwischen nutzen Würth und andere HBs Schraubentransport-Know-how. HB ist die Abkürzung seines Namens, so kann man den schneller sprechen, was eine urschwäbische Idee ist: Zeit sparen. Bits - WIHA Schonach und Wera in Wuppertal Um die Assys schnell in Holz drehen zu können, braucht man einen Akkubohrer. Und der braucht einen Aufsatz, damit die Assy exakt passt. Dieses Teil nennt man Bit. Zwei Firmen produzieren diese Stahlstücke für die ASSY: WIHA in Schonach und Wera in Wuppertal. Wera steht für Hermann Werner GmbH und Co. KG. WIHA für Willi Hahn GmbH und Co. KG. Beides sind alte Firmen, sie haben Tochterfirmen in aller Welt, die produzieren oder verkaufen. Und bei beiden haben sie Angst: Denn Würth, der Auftraggeber, hat vergangenes Jahr Felo im hessischen Neustadt übernommen. Das ist eine 1887 gegründete Firma, die bisher im Familienbesitz war, eine Million Teile im Monat produziert und verkauft, auch Bits für Akkuschrauber, bisher noch keine für die Assy der neuen Mutter Würth.    
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