Subventionen in der Landwirtschaft
Wie bekommt wie viel EU-Förderung?

Auf der Website der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung kann jeder nachschauen, wie viele Subventionen der Bauer von nebenan aus Brüssel erhält. Die Liste zeigt auch: Vor allem Konzerne profitieren von den Agrarsubventionen der EU.

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Hans-Georg von der Marwitz ist nicht nur Abgeordneter in der neuen Bundestagsfraktion der CDU, sondern auch Landwirt. Drei Betriebe unterhält der Unternehmer. Einer der Höfe liegt in Vierlinden und misst ungefähr 900 Hektar. Dafür bekam von der Marwitz vergangenes Jahr rund 194.680 Euro aus den Agrartöpfen der EU – so kann es jeder auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, www.agrar-fischerei-zahlungen.de ,nachlesen. Nutzer müssen dort lediglich Namen und Wohnort eines Landwirts eingeben und sehen sofort die geleisteten Subventionszahlungen.

Wer es genauer wissen will: 124.510 Euro für von der Marwitz stammen aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) und 70.100 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Beide Töpfe werden von der Europäischen Kommission verwaltet, die Mitgliedstaaten verteilen die Gelder. Die EU gibt jährlich rund 55 Milliarden Euro für Agrarpolitik aus, das sind etwa 50 Prozent des gesamten Haushalts.

Wofür nutzen Landwirte die Subventionen?

Deutschland ist der letzte EU-Mitgliedstaat, der eine solche Datenbank mit Subventionen in der Landwirtschaft veröffentlichte. Ob nun Politiker und Nebeneinkünfte, Manager und Boni oder Landwirte und Subventionen: Über Geld spricht man erst, wenn es unumgänglich ist. Der Bauernverband begrüßt die Transparenzinitiative zwar, fordert jedoch weitere Schritte: „Es kann nicht sein, dass Landwirte offenlegen müssen, wie viel sie an Subventionen bekommen, nicht aber Kommunen oder Unternehmen“, sagt Michael Lohse, Sprecher des deutschen Bauernverbandes. Grundsätzlich sei es zwar richtig, dass die Zahlen frei zugänglich sind. Es müsse aber auch angegeben werden, wofür das Geld ausgeben wird, wie es etwa in Österreich oder den Niederlanden der Fall ist, so Lohse.

Martin Hofstetter von der Umweltschutzorganisation Greenpeace teilt diese Ansicht. Nur wenn detailliert aufgelistet wird, wofür Landwirte das Geld nutzen, könne bewertet werden, ob die Mittel auch sinnvoll eingesetzt werden, so der Umweltschützer. In den Niederlanden etwa wird genau aufgelistet, wofür Betriebe die Subventionen ausgeben. Gibt der Nutzer etwa den Namen der Fluggesellschaft KLM ein, findet er heraus, wie viel der Luftfahrtkonzern für seinen Catering-Service verwendet hat. Auf der Homepage https://www.farmsubsidy.org können User europaweit recherchieren und sehen, wohin die Gelder fließen.

Dabei fällt auch auf, dass vor allem Unternehmen profitieren. In Deutschland gehört die Südzucker AG zu den größten Nutznießern. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 5,9 Milliarden Euro erhielt im vergangenen Jahr rund 34 Millionen Euro aus Brüssel.

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Hans-Georg von der Marwitz ist nicht nur Abgeordneter in der neuen Bundestagsfraktion der CDU, sondern auch Landwirt. Drei Betriebe unterhält der Unternehmer. Einer der Höfe liegt in Vierlinden und misst ungefähr 900 Hektar. Dafür bekam von der Marwitz vergangenes Jahr rund 194.680 Euro aus den Agrartöpfen der EU - so kann es jeder auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, www.agrar-fischerei-zahlungen.de ,nachlesen. Nutzer müssen dort lediglich Namen und Wohnort eines Landwirts eingeben und sehen sofort die geleisteten Subventionszahlungen. Wer es genauer wissen will: 124.510 Euro für von der Marwitz stammen aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) und 70.100 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Beide Töpfe werden von der Europäischen Kommission verwaltet, die Mitgliedstaaten verteilen die Gelder. Die EU gibt jährlich rund 55 Milliarden Euro für Agrarpolitik aus, das sind etwa 50 Prozent des gesamten Haushalts. Wofür nutzen Landwirte die Subventionen? Deutschland ist der letzte EU-Mitgliedstaat, der eine solche Datenbank mit Subventionen in der Landwirtschaft veröffentlichte. Ob nun Politiker und Nebeneinkünfte, Manager und Boni oder Landwirte und Subventionen: Über Geld spricht man erst, wenn es unumgänglich ist. Der Bauernverband begrüßt die Transparenzinitiative zwar, fordert jedoch weitere Schritte: "Es kann nicht sein, dass Landwirte offenlegen müssen, wie viel sie an Subventionen bekommen, nicht aber Kommunen oder Unternehmen", sagt Michael Lohse, Sprecher des deutschen Bauernverbandes. Grundsätzlich sei es zwar richtig, dass die Zahlen frei zugänglich sind. Es müsse aber auch angegeben werden, wofür das Geld ausgeben wird, wie es etwa in Österreich oder den Niederlanden der Fall ist, so Lohse. Martin Hofstetter von der Umweltschutzorganisation Greenpeace teilt diese Ansicht. Nur wenn detailliert aufgelistet wird, wofür Landwirte das Geld nutzen, könne bewertet werden, ob die Mittel auch sinnvoll eingesetzt werden, so der Umweltschützer. In den Niederlanden etwa wird genau aufgelistet, wofür Betriebe die Subventionen ausgeben. Gibt der Nutzer etwa den Namen der Fluggesellschaft KLM ein, findet er heraus, wie viel der Luftfahrtkonzern für seinen Catering-Service verwendet hat. Auf der Homepage https://www.farmsubsidy.org können User europaweit recherchieren und sehen, wohin die Gelder fließen. Dabei fällt auch auf, dass vor allem Unternehmen profitieren. In Deutschland gehört die Südzucker AG zu den größten Nutznießern. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 5,9 Milliarden Euro erhielt im vergangenen Jahr rund 34 Millionen Euro aus Brüssel.
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