Emoticons in E-Mails
Sind Smileys in Geschäftsmails erlaubt?

In privaten Nachrichten werden Smileys heute oft genutzt. Aber kann man sie auch in Geschäftsmails benutzen? Oder sind sie dort tabu? Was eine E-Mail-Expertin rät.

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Wenn Sie fürchten, dass Ihr Geschäftspartner Sie ohne einen Smiley in der E-Mail missversteht, wählen Sie lieber einen anderen Kommunikationskanal, rät E-Mail-Expertin Martina Dressel.
Wenn Sie fürchten, dass Ihr Geschäftspartner Sie ohne einen Smiley in der E-Mail missversteht, wählen Sie lieber einen anderen Kommunikationskanal, rät E-Mail-Expertin Martina Dressel.

In Zeiten von E-Mails, sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten schreibt kaum jemand mehr eine Nachricht ohne einen Smiley. Entstanden ist er 1963 als lachendes Gesicht auf gelbem Papier, um die Angestellten einer Versicherungsgesellschaft aufzumuntern. Heute gibt es ihn in vielen Formen: verärgert, lächelnd, wütend, zwinkernd, traurig, erstaunt – um nur einige zu nennen.

Es gibt also kaum eine Stimmung, die man nicht mit Smileys darstellen kann. Wir nutzen sie, um etwas auszudrücken, wofür uns in schriftlichen Nachrichten oft die Worte fehlen. Wenn sich zwei Menschen von Angesicht zu Angesicht unterhalten, haben sie noch andere Wege, um Stimmungen zu transportieren, zum Beispiel Mimik, Gestik oder Tonfall. In einer E-Mail fallen diese Wege jedoch weg. Smileys können Mimik und Gestik zum Teil ersetzen.

In privaten Nachrichten mögen Smileys ja passend sein. Aber wie sieht es bei geschäftlicher Korrespondenz aus? Wir haben eine Expertin für Geschäftskommunikation gefragt.

Sind Smileys in geschäftlichen E-Mails erlaubt?

„Smileys in Geschäftsmails sind ein No-Go!“, sagt Martina Dressel, Kommunikationsexpertin und Autorin des Buchs ‚Der E-Mail-Knigge‘. Wenn Sie eine E-Mail versenden, die Sie früher als gedruckten Brief verschickt hätten, dann sollten Sie Smileys weglassen. Beispiele hierfür sind Angebote oder Rechnungen.

Und wie sieht es bei informelleren geschäftlichen E-Mails aus?

„Unter vertrauten Kollegen ist die Kommunikation mit Smileys durchaus denkbar“, sagt Dressel. Auch wenn man einen Geschäftspartner oder Kunden schon länger kennt und weiß, dass er positiv darauf reagiert, kann man Smileys benutzen, sollte das aber sparsam tun. Ansonsten rät Dressel bei der Kommunikation nach außen davon ab.

Kann ich Smileys vermeiden, wenn ich die richtigen Wörter verwende?

„Das kann gelingen. Von „One-fits-all-Formulierungen“ rate ich jedoch ab“, sagt Martina Dressel. Wenn Sie es schaffen in Ihrer E-Mail eine positive Grundstimmung zu vermitteln, brauchen Sie keinen lächelnden Smiley mehr hinzufügen, um freundlich zu klingen.

Also drücken Sie sich positiv aus, rät die Expertin. Vermeiden Sie Wörter, die negativen Assoziationen hervorrufen können. Zum Beispiel: „Vielen Dank für Ihre Mühe“. Dieser Satz ruft beim Empfänger das Gefühl hervor, dass er sich anstrengen muss, um Ihr Anliegen zu erfüllen. Besser: „Für Ihr tolles Engagement vielen Dank“. Engagement ist etwas, das wir positiv bewerten. Außerdem hinterlässt „Dank“ als letztes Wort im Satz eine bessere Stimmung, als „Mühe“.

Unsere Expertin
Martina Dressel ist Rednerin, Buchautorin und Mentorin. Sie hat unter anderem die Bücher "E-Mail-Knigge. Das Original" und "Zeit ist Geld - E-Mailen auch" geschrieben.

Und wenn es sich um ein heikles Thema handelt, das auf keinen Fall falsch verstanden werden darf?

Dann sollte man sich fragen, ob eine E-Mail überhaupt der ideale Kommunikationsweg ist. „Haben Sie das Gefühl, dass Sie etwas nicht kurz und knackig ausdrücken können, dann ist die E-Mail nicht das richtige Kommunikationsmittel“, sagt Dressel. „Rufen Sie im Zweifel lieber an, um Missverständnisse zu vermeiden.“

Für E-Mails gilt der Grundsatz „weniger ist mehr“, sagt die Expertin. Und weiter: „Wir nutzen die Technologie mittlerweile inflationär“. Viele E-Mails werden verschickt, die gar nicht notwendig sind, erklärt sie weiter.

Und was mache ich, wenn der Geschäftspartner mir ständig Smileys schickt? Wäre es dann unhöflich, ihm keine Smileys zurückzuschicken?

Nein. „Nur weil viele andere Smileys in ihren Nachrichten schreiben, müssen wir das noch lange nicht kopieren“, sagt Dressel. „Haben Sie Mut zu Ihrem eigenen Stil.“ Und wenn der Empfänger Ihre E-Mails gern öffnet – sei es weil sie immer relevant für ihn sind oder weil er sich über den Inhalt freut-, dann brauchen Sie gar keine Smileys mehr, um eine positive Stimmung bei ihm auszulösen!


Mehr E-Mail-Knigge: Welche Grußformel für geschäftliche E-Mails?

Welche Grußformeln in geschäftlichen E-Mails zeitgemäß sind und was gar nicht geht, lesen Sie in unserem Artikel: „Grußformeln: Freundliche, beste oder herzliche Grüße?“

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