Organisation
Im Büro schlafen wie Einstein

Nach der Mittagspause schart sich die Bürobelegschaft um die Kaffeemaschine, alle sind müde. Wie schön wäre ein Nickerchen. Gute Idee, sagen Schlafforscher. Sie versuchen den Mittagsschlaf salonfähig zu machen.

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Kurz vor der Erstaufführung eines neuen Stücks schlafen Balletttänzer wenig und proben viel. Aber auch wenn keine Premiere ansteht, schläft die Berufsgruppe besonders schlecht. Eine Studie attestiert ihnen sogar ein chronisches Schlafdefizit.

Das Berliner Staatsballett versucht deshalb seinen Tänzern beim Schlafen zu helfen. Wissenschaftler, Architekten, Licht- und Tonexperten sowie die Tänzer selbst haben einen Ruheraum gestaltet, in dem die Balletttänzer zwischen den Proben entspannen können. Rund 40.000 Euro hat der Arbeitgeber dafür ausgegeben.

Auf zwei Schläfchen ausgerichtet

Ganz schön viel Geld, damit die Mitarbeiter sich während der Arbeitszeit ausruhen, mag man meinen. Aber schon seit Jahren versuchen Schlafforscher den Mittagsschlaf, neudeutsch „Power Nap“, in deutschen Unternehmen zu etablieren. Der Schlafforscher Göran Hajek sagt beispielsweise, unsere Gene seien auf zwei Schläfchen ausgerichtet, einmal nachts und dann noch einmal mittags. In verschiedenen Studien haben er und seine Kollegen nachgewiesen, dass Mitarbeiter nach einem Nickerchen leistungsfähiger und weniger gestresst sind.

Einige Arbeitgeber habe tatsächlich Schlafräume eingerichtet, nicht so aufwendig wie das Berliner Staatsballett, sondern eher zweckmäßig. Bei in der Gelsenkirchener Niederlassung von Vaillant beispielsweise können Mitarbeiter sich auf zwei Liegen ausruhen. Auch bei BASF gibt es Ruheräume. Obwohl sie ihren Mitarbeitern damit etwas Guten tun, werben die Firmen nicht damit. Zu schlecht ist der Ruf des Mittagsschlafes in Deutschland. Wer im Büro döst, gilt – allen Studienergebnissen zum Trotz – als undiszipliniert.

Dali und Einstein machten es vor

Salvador Dali war ein begeisterter Mittagsschläfer. Fürs Nickerchen, so erzählt man sich, habe er sich immer in einen Sessel gesetzt und einen Löffel in die Hand genommen. Der fiel herunter, sobald der Künstler wegschlummerte – und vom Geräusch wachte Dali wieder auf. Albert Einstein soll ein ähnliches Ritual gepflegt haben. Statt einem Löffel nahm er seinen Schlüsselbund in die Hand.

Die beiden berühmten Beispiele zeigen: Ein wenig Vorbereitung hilft beim entspannten Nickerchen. Das Telefon auszuschalten, den E-Mail-Ton auf stumm zu stellen und die Tür zu schließen, sind Rituale die dem Körper signalisieren, dass er gleich ruhen darf. Und Kaffee vor dem Einschlafen hilft, nach dem Power-Nap schneller wieder fit zu werden. Denn bis der Wachmacher Koffein wirkt, dauert es einen Moment. Wer nicht länger als 20 bis 30 Minuten schläft, profitiert davon. Ein längerer Mittagsschlaf dagegen bewirkt das Gegenteil: Hat die Tiefschlafphase eingesetzt, brauchen manche bis zu zwei Stunden, um wieder richtig wach zu werden.

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Kurz vor der Erstaufführung eines neuen Stücks schlafen Balletttänzer wenig und proben viel. Aber auch wenn keine Premiere ansteht, schläft die Berufsgruppe besonders schlecht. Eine Studie attestiert ihnen sogar ein chronisches Schlafdefizit. Das Berliner Staatsballett versucht deshalb seinen Tänzern beim Schlafen zu helfen. Wissenschaftler, Architekten, Licht- und Tonexperten sowie die Tänzer selbst haben einen Ruheraum gestaltet, in dem die Balletttänzer zwischen den Proben entspannen können. Rund 40.000 Euro hat der Arbeitgeber dafür ausgegeben. Auf zwei Schläfchen ausgerichtet Ganz schön viel Geld, damit die Mitarbeiter sich während der Arbeitszeit ausruhen, mag man meinen. Aber schon seit Jahren versuchen Schlafforscher den Mittagsschlaf, neudeutsch „Power Nap“, in deutschen Unternehmen zu etablieren. Der Schlafforscher Göran Hajek sagt beispielsweise, unsere Gene seien auf zwei Schläfchen ausgerichtet, einmal nachts und dann noch einmal mittags. In verschiedenen Studien haben er und seine Kollegen nachgewiesen, dass Mitarbeiter nach einem Nickerchen leistungsfähiger und weniger gestresst sind. Einige Arbeitgeber habe tatsächlich Schlafräume eingerichtet, nicht so aufwendig wie das Berliner Staatsballett, sondern eher zweckmäßig. Bei in der Gelsenkirchener Niederlassung von Vaillant beispielsweise können Mitarbeiter sich auf zwei Liegen ausruhen. Auch bei BASF gibt es Ruheräume. Obwohl sie ihren Mitarbeitern damit etwas Guten tun, werben die Firmen nicht damit. Zu schlecht ist der Ruf des Mittagsschlafes in Deutschland. Wer im Büro döst, gilt – allen Studienergebnissen zum Trotz - als undiszipliniert. Dali und Einstein machten es vor Salvador Dali war ein begeisterter Mittagsschläfer. Fürs Nickerchen, so erzählt man sich, habe er sich immer in einen Sessel gesetzt und einen Löffel in die Hand genommen. Der fiel herunter, sobald der Künstler wegschlummerte – und vom Geräusch wachte Dali wieder auf. Albert Einstein soll ein ähnliches Ritual gepflegt haben. Statt einem Löffel nahm er seinen Schlüsselbund in die Hand. Die beiden berühmten Beispiele zeigen: Ein wenig Vorbereitung hilft beim entspannten Nickerchen. Das Telefon auszuschalten, den E-Mail-Ton auf stumm zu stellen und die Tür zu schließen, sind Rituale die dem Körper signalisieren, dass er gleich ruhen darf. Und Kaffee vor dem Einschlafen hilft, nach dem Power-Nap schneller wieder fit zu werden. Denn bis der Wachmacher Koffein wirkt, dauert es einen Moment. Wer nicht länger als 20 bis 30 Minuten schläft, profitiert davon. Ein längerer Mittagsschlaf dagegen bewirkt das Gegenteil: Hat die Tiefschlafphase eingesetzt, brauchen manche bis zu zwei Stunden, um wieder richtig wach zu werden.
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