Kreativitätskiller
Wer steht Innovationen im Weg? Der Chef!

Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter das Unternehmen mit innovativen Ideen voranbringen? Dann sollten Sie diese Fehler vermeiden - sie sind echte Kreativitätskiller!

, von

Kreativitätskiller
© Marie Maerz / photocase.de

Wer gute Ideen für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung entwickeln will, sollte seine Mitarbeiter einspannen. Sie kennen die Kunden, die Produkte, sind Experten auf ihrem Gebiet – und können oft eine ganz andere Sichtweise einbringen als der Chef.

Doch es ist nicht damit getan, einfach ein Kreativmeeting oder Brainstorming anzuberaumen. Wenn man die Sache falsch anpackt, versiegt der Strom der Ideen in der Gruppe nämlich schnell. Oft genug ist es der Chef selbst, der echte Innovationen verhindert, weil er in der entscheidenden Phase der Ideenfindung dazwischengrätscht. Sechs typische Fehler – und wie Sie diese Kreativitätskiller vermeiden.

Fehler Nr. 1: Sie üben vorschnell Kritik

Das funktioniert niemals!“ oder „Das ist aber eine bescheuerte Idee!“ Solche Sätze sind schnell gesagt – und Gift für jedes Kreativmeeting. Üben Sie vorzeitig Kritik, überlegt es sich der Mitarbeiter bei der nächsten Idee drei Mal, ob er überhaupt von seinem Einfall erzählt. Halten Sie sich zurück und hören Sie sich zunächst die Vorschläge Ihrer Mitarbeiter an, ohne sie zu bewerten. Motivieren Sie sie dazu, um die Ecke zu denken und auch verrückte Ideen zu äußern. Für die Ideenbewertung ist später noch genug Zeit.

Mehr dazu hier: Ideenbewertung: Wie Sie zielsicher die beste Idee auswählen 

Fehler Nr. 2: Sie bauen Erfolgsdruck auf

„Wir brauchen schnell eine gute Idee und keinen Mist“ – diese Aussage bewirkt genau das Gegenteil: Erfolgsdruck ist in der kreativen Phase fehl am Platz, weiß Kreativexperte Peter Pakulat. Akzeptieren Sie, dass es mehrere Schritte bis zum Erfolg braucht und dass Sie Teil eines Teams sind. Ansonsten blockieren Sie die Kreativität Ihrer Mitarbeiter, statt diese zu fördern.

Fehler Nr. 3: Sie setzen das Team unter Zeitdruck

Auch Zeitdruck hemmt die Kreativität enorm. „Die Idee muss übermorgen auf meinem Schreibtisch liegen“ – lassen Sie solche Sprüche. Denn damit setzen Sie Ihre Mitarbeiter unter enormen Druck, und unter Druck entwickeln wir selten die besten Ideen. Ob Sie Ihren Mitarbeitern eine Deadline vorgeben wollen oder vielleicht müssen, hängt ganz von der Größe der Aufgabe ab.

„Eine gute Idee für eine Weihnachtsfeier zu haben ist keine riesige Aufgabe und hat natürlich eine Deadline“, nennt Pakulat als Beispiel. „Wenn Sie aber bei BMW arbeiten und über ein neues Modell nachdenken sollen, das in zehn Jahren auf den Markt kommen soll, ist erst einmal keine richtige Deadline gegeben.“

Unser Experte
Pakulat Peter Pakulat ist Kreativ- und Innovationscoach und Buchautor. Seine Dienstleistungen bietet er unter der Firmierung Freigeisterei an.

Um ohne Zeitdruck intensiv an einer Idee arbeiten zu können, schlägt der Experte vor, ein oder zwei Mitarbeiter für etwa zwei Tage aus dem alltäglichen Geschäft herauszunehmen. Sie sollen raus in die Natur gehen und sich ohne Zwang mit dem Thema beschäftigen. „Dabei ist es nicht wichtig, ob sie mit einer fertigen Lösung zurückkommen“, meint Pakulat.

Fehler Nr. 4: Sie machen zu viele Vorgaben

Die Idee darf bloß nicht zu viel kosten, muss leicht umsetzbar sein, sich richtig gut verkaufen – und eine große Leuchtkraft für das ganze Unternehmen soll sie bitte auch haben: Solche strengen Rahmenbedingungen gehören nicht in die Phase der Ideenfindung. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern zu viele Parameter vorgeben, fühlen sie sich schnell eingeengt.

Ein No-Go ist auch die Aussage: „Es soll zur Marke passen“ – das sei irreführend, meint Pakulat. „Besser ist eine breitere Herangehensweise und nach der Ideenfindung wird dann aussortiert, was vielleicht doch nicht so gut ins Konzept passt.“ Verschonen Sie Ihre Mitarbeiter daher mit Ihren Traumvorstellungen von der perfekten Idee und nennen Sie so wenige Parameter wie möglich.

Fehler Nr. 5: Sie lassen den Chef raushängen

Bei Kreativmeetings kann die bloße Anwesenheit des Chefs dafür sorgen, dass der Strom der Ideen versiegt. Die Mitarbeiter trauen sich nicht, einfach mal rumzuspinnen – aus Angst, ihre Ideen könnten das Missfallen des Vorgesetzten erregen. „Ein dominanter Vorgesetzter sollte vielleicht gar nicht an diesem Meeting teilnehmen“, rät Pakulat. Ist der Vorgesetzte dabei, sollte er für eine lockere Atmosphäre sorgen und Mut machen, verrückten Ideen freien Lauf zu lassen.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaften - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Fehler Nr. 6: Sie verwirren mit Alternativen

Klar, natürlich gibt es Alternativen – die gibt es immer. Doch die müssen Sie Ihren Mitarbeitern nicht gleich bei der Ideenfindung unter die Nase reiben. Hören Sie sich die Vorschläge erst einmal an; vielleicht entdecken Sie gemeinsam Potenziale und können Ideen weiterentwickeln.

Die drei verbotenen Sätze

  • „Kennen wir schon!“
  • „Hatten wir schon!“
  • „Hat noch nie funktioniert!“

Während der Ideenfindungsphase sollten Sie diese drei Sätze möglichst niemals zu Ihren Mitarbeitern sagen, rät Pakulat: „Unsere heutige Welt ist von so viel Innovation und Erfindungen geprägt, dass eine Idee, die vor einer Stunde noch unrealistisch erschien, jetzt doch realistisch wird.“

Wer gute Ideen für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung entwickeln will, sollte seine Mitarbeiter einspannen. Sie kennen die Kunden, die Produkte, sind Experten auf ihrem Gebiet - und können oft eine ganz andere Sichtweise einbringen als der Chef. Doch es ist nicht damit getan, einfach ein Kreativmeeting oder Brainstorming anzuberaumen. Wenn man die Sache falsch anpackt, versiegt der Strom der Ideen in der Gruppe nämlich schnell. Oft genug ist es der Chef selbst, der echte Innovationen verhindert, weil er in der entscheidenden Phase der Ideenfindung dazwischengrätscht. Sechs typische Fehler - und wie Sie diese Kreativitätskiller vermeiden. Fehler Nr. 1: Sie üben vorschnell Kritik Das funktioniert niemals!" oder "Das ist aber eine bescheuerte Idee!" Solche Sätze sind schnell gesagt - und Gift für jedes Kreativmeeting. Üben Sie vorzeitig Kritik, überlegt es sich der Mitarbeiter bei der nächsten Idee drei Mal, ob er überhaupt von seinem Einfall erzählt. Halten Sie sich zurück und hören Sie sich zunächst die Vorschläge Ihrer Mitarbeiter an, ohne sie zu bewerten. Motivieren Sie sie dazu, um die Ecke zu denken und auch verrückte Ideen zu äußern. Für die Ideenbewertung ist später noch genug Zeit. Mehr dazu hier: Ideenbewertung: Wie Sie zielsicher die beste Idee auswählen  Fehler Nr. 2: Sie bauen Erfolgsdruck auf "Wir brauchen schnell eine gute Idee und keinen Mist" - diese Aussage bewirkt genau das Gegenteil: Erfolgsdruck ist in der kreativen Phase fehl am Platz, weiß Kreativexperte Peter Pakulat. Akzeptieren Sie, dass es mehrere Schritte bis zum Erfolg braucht und dass Sie Teil eines Teams sind. Ansonsten blockieren Sie die Kreativität Ihrer Mitarbeiter, statt diese zu fördern. Fehler Nr. 3: Sie setzen das Team unter Zeitdruck Auch Zeitdruck hemmt die Kreativität enorm. "Die Idee muss übermorgen auf meinem Schreibtisch liegen" - lassen Sie solche Sprüche. Denn damit setzen Sie Ihre Mitarbeiter unter enormen Druck, und unter Druck entwickeln wir selten die besten Ideen. Ob Sie Ihren Mitarbeitern eine Deadline vorgeben wollen oder vielleicht müssen, hängt ganz von der Größe der Aufgabe ab. "Eine gute Idee für eine Weihnachtsfeier zu haben ist keine riesige Aufgabe und hat natürlich eine Deadline", nennt Pakulat als Beispiel. "Wenn Sie aber bei BMW arbeiten und über ein neues Modell nachdenken sollen, das in zehn Jahren auf den Markt kommen soll, ist erst einmal keine richtige Deadline gegeben." Um ohne Zeitdruck intensiv an einer Idee arbeiten zu können, schlägt der Experte vor, ein oder zwei Mitarbeiter für etwa zwei Tage aus dem alltäglichen Geschäft herauszunehmen. Sie sollen raus in die Natur gehen und sich ohne Zwang mit dem Thema beschäftigen. "Dabei ist es nicht wichtig, ob sie mit einer fertigen Lösung zurückkommen", meint Pakulat. Fehler Nr. 4: Sie machen zu viele Vorgaben Die Idee darf bloß nicht zu viel kosten, muss leicht umsetzbar sein, sich richtig gut verkaufen - und eine große Leuchtkraft für das ganze Unternehmen soll sie bitte auch haben: Solche strengen Rahmenbedingungen gehören nicht in die Phase der Ideenfindung. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern zu viele Parameter vorgeben, fühlen sie sich schnell eingeengt. Ein No-Go ist auch die Aussage: "Es soll zur Marke passen" - das sei irreführend, meint Pakulat. "Besser ist eine breitere Herangehensweise und nach der Ideenfindung wird dann aussortiert, was vielleicht doch nicht so gut ins Konzept passt." Verschonen Sie Ihre Mitarbeiter daher mit Ihren Traumvorstellungen von der perfekten Idee und nennen Sie so wenige Parameter wie möglich. Fehler Nr. 5: Sie lassen den Chef raushängen Bei Kreativmeetings kann die bloße Anwesenheit des Chefs dafür sorgen, dass der Strom der Ideen versiegt. Die Mitarbeiter trauen sich nicht, einfach mal rumzuspinnen – aus Angst, ihre Ideen könnten das Missfallen des Vorgesetzten erregen. "Ein dominanter Vorgesetzter sollte vielleicht gar nicht an diesem Meeting teilnehmen", rät Pakulat. Ist der Vorgesetzte dabei, sollte er für eine lockere Atmosphäre sorgen und Mut machen, verrückten Ideen freien Lauf zu lassen. Fehler Nr. 6: Sie verwirren mit Alternativen Klar, natürlich gibt es Alternativen - die gibt es immer. Doch die müssen Sie Ihren Mitarbeitern nicht gleich bei der Ideenfindung unter die Nase reiben. Hören Sie sich die Vorschläge erst einmal an; vielleicht entdecken Sie gemeinsam Potenziale und können Ideen weiterentwickeln. Die drei verbotenen Sätze "Kennen wir schon!" "Hatten wir schon!" "Hat noch nie funktioniert!" Während der Ideenfindungsphase sollten Sie diese drei Sätze möglichst niemals zu Ihren Mitarbeitern sagen, rät Pakulat: "Unsere heutige Welt ist von so viel Innovation und Erfindungen geprägt, dass eine Idee, die vor einer Stunde noch unrealistisch erschien, jetzt doch realistisch wird."
Mehr lesen über