Recruiting älterer Mitarbeiter
Lohnt es sich, ältere Mitarbeiter einzustellen?

Der Bewerber geht auf die 60 zu, die jahrzehntelange Arbeit ist ihm anzusehen. Wäre der Mann eine gute Wahl? In einer Studie wurden nun Unternehmen gefragt, wie zufrieden sie waren, wenn sie auf alte Hasen statt auf Jungspunde gesetzt haben.

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Jung oder alt - wer ist die bessere Wahl? Eine aktuelle Befragung zeigt: Unternehmen, die beim Recruiting auf ältere Mitarbeiter gesetzt haben, sind mir ihrer Wahl zufrieden.
Jung oder alt - wer ist die bessere Wahl? Eine aktuelle Befragung zeigt: Unternehmen, die beim Recruiting auf ältere Mitarbeiter gesetzt haben, sind mir ihrer Wahl zufrieden.
© KatarzynaBialasiewicz / getty images

Hand aufs Herz: Wen würden Sie einstellen? Einen jungen, motivierten Bewerber, der schnell lernt und neue Ideen mitbringt – oder einen Bewerber jenseits der 50, der kurz vor der Rente steht und mehrere Jahrzehnte Arbeit auf dem Buckel hat?

Die Zahl der älteren Arbeitnehmer steigt – zum einen wegen des demografischen Wandels, zum anderen, weil sie immer später in Rente gehen. Suchen Menschen über 50 eine neue Stelle, haben sie aber vergleichsweise schlechte Chancen: Ältere lernen langsamer, sind nicht mehr so leistungsfähig wie jüngere Kollegen und können sich nur mühsam in neue Arbeitsabläufe und Programme und einfinden – soweit die Vorurteile.

Eine neue Studie zeigt jetzt aber: Die meisten Unternehmen machen gute Erfahrungen, wenn sie ältere Bewerber eingestellt haben.

Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, nachdem sie 2014 15.000 Betriebe und im Jahr darauf 13.000 Betriebe zu Neueinstellungen älterer Menschen befragt hatten.

97 Prozent der älteren Mitarbeiter scheinen motiviert

Das Ergebnis: Fast alle Unternehmen, die im letzten Jahr Mitarbeiter über 50 eingestellt hatten, waren zufrieden mit ihrer Wahl. Zwar hatte sich jeder fünfte Chef ursprünglich jüngere Mitarbeiter gewünscht, doch letztendlich störte sie das Alter nicht: 97% der Betriebe gaben an, dass die älteren Mitarbeiter motiviert sind. Fast genauso viele berichteten, dass die Älteren sorgfältig arbeiten, sich ins Team integriert haben und ihre Erfahrungen einbringen konnten.

Nur jeder vierte der älteren Angestellten musste länger eingearbeitet werden. Die Befürchtung, dass ältere Mitarbeiter häufiger krank werden, wurde nicht bestätigt: Nur 14% der Betriebe berichteten von häufigen Fehlzeiten der neuen Kollegen.

„Angesichts der berichteten Erfahrungen von Betrieben mit Neueingestellten im Alter ab 50 Jahren werden bestimmte Vorurteile über verminderte Motivation und hohen Krankenstand nicht bestätigt“, sagen die Autoren der Studie.

Noch zehn Jahre auf dem Arbeitsmarkt

Ältere Menschen einzustellen, kann sich also lohnen: Sie bringen viel Berufserfahrung und Fachkenntnisse mit. „Heute 50-jährige Personen werden noch deutlich länger als zehn Jahre auf dem Arbeitsmarkt sein“, sagen die Wissenschaftler.

Um ihr Potenzial voll auszunutzen, müssen Chefs ältere Mitarbeiter richtig führen und individuell auf sie eingehen, etwa wenn sie sich technisch abgehängt fühlen. Tipps dazu lesen Sie hier.

Hand aufs Herz: Wen würden Sie einstellen? Einen jungen, motivierten Bewerber, der schnell lernt und neue Ideen mitbringt – oder einen Bewerber jenseits der 50, der kurz vor der Rente steht und mehrere Jahrzehnte Arbeit auf dem Buckel hat? Die Zahl der älteren Arbeitnehmer steigt – zum einen wegen des demografischen Wandels, zum anderen, weil sie immer später in Rente gehen. Suchen Menschen über 50 eine neue Stelle, haben sie aber vergleichsweise schlechte Chancen: Ältere lernen langsamer, sind nicht mehr so leistungsfähig wie jüngere Kollegen und können sich nur mühsam in neue Arbeitsabläufe und Programme und einfinden – soweit die Vorurteile. Eine neue Studie zeigt jetzt aber: Die meisten Unternehmen machen gute Erfahrungen, wenn sie ältere Bewerber eingestellt haben. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, nachdem sie 2014 15.000 Betriebe und im Jahr darauf 13.000 Betriebe zu Neueinstellungen älterer Menschen befragt hatten. 97 Prozent der älteren Mitarbeiter scheinen motiviert Das Ergebnis: Fast alle Unternehmen, die im letzten Jahr Mitarbeiter über 50 eingestellt hatten, waren zufrieden mit ihrer Wahl. Zwar hatte sich jeder fünfte Chef ursprünglich jüngere Mitarbeiter gewünscht, doch letztendlich störte sie das Alter nicht: 97% der Betriebe gaben an, dass die älteren Mitarbeiter motiviert sind. Fast genauso viele berichteten, dass die Älteren sorgfältig arbeiten, sich ins Team integriert haben und ihre Erfahrungen einbringen konnten. Nur jeder vierte der älteren Angestellten musste länger eingearbeitet werden. Die Befürchtung, dass ältere Mitarbeiter häufiger krank werden, wurde nicht bestätigt: Nur 14% der Betriebe berichteten von häufigen Fehlzeiten der neuen Kollegen. "Angesichts der berichteten Erfahrungen von Betrieben mit Neueingestellten im Alter ab 50 Jahren werden bestimmte Vorurteile über verminderte Motivation und hohen Krankenstand nicht bestätigt", sagen die Autoren der Studie. Noch zehn Jahre auf dem Arbeitsmarkt Ältere Menschen einzustellen, kann sich also lohnen: Sie bringen viel Berufserfahrung und Fachkenntnisse mit. "Heute 50-jährige Personen werden noch deutlich länger als zehn Jahre auf dem Arbeitsmarkt sein", sagen die Wissenschaftler. Um ihr Potenzial voll auszunutzen, müssen Chefs ältere Mitarbeiter richtig führen und individuell auf sie eingehen, etwa wenn sie sich technisch abgehängt fühlen. Tipps dazu lesen Sie hier.
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