Bruno Rixens größter Fehler
„Ich hätte viel früher Kontakt zu Banken suchen müssen“

Bruno Rixen hatte eine große Idee: Er wollte eine Wasserskiseilbahn bauen. Doch bis er sich das nötige Kapital besorgte, vergingen viele Jahre. Ein Fehler, wie er heute weiß.

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Eine Idee hatte Bruno Rixen, nur konnte er sie nach seinem Studium nicht finanzieren. Bis er sich traute, einen Kredit aufzunehmen, verging wertvolle Zeit. Mittlerweile ist Rixens Firma Cableways seit 53 Jahren Weltmarktführer.
Eine Idee hatte Bruno Rixen, nur konnte er sie nach seinem Studium nicht finanzieren. Bis er sich traute, einen Kredit aufzunehmen, verging wertvolle Zeit. Mittlerweile ist Rixens Firma Cableways seit 53 Jahren Weltmarktführer.
© Florian Generotzky / impulse

Als ich 1958 mit dem Maschinenbaustudium fertig war, hatte ich nur ein paar Hundert D-Mark in der Tasche – viel zu wenig Geld, um meine Idee umzusetzen: Ich wollte den Prototyp eines Wasserskilifts bauen, später eine Wasserskiseilbahn, eine kosten- und zeitsparende Alternative zum Motorboot als Zugmaschine.

Nur: Wie sollte ich das finanzieren? Ich wohnte in Kiel in einem kleinen Zimmer zur Miete und hatte von zu Hause nichts zu erwarten. Ich musste alles selbst verdienen. Einen Kontakt zu Banken hatte ich nicht, das war damals auch nicht üblich. Man hatte ein Sparkonto, das war’s. Auch war das Kaufmännische nicht mein Metier, ich kümmerte mich vor allem um das Technische.

Ohnehin traute ich mich nicht, einen Kredit aufzunehmen. Sie müssen bedenken, dass ich auf dem Land aufgewachsen war, in Groß Buchwald, einem Dorf mit hundert Einwohnern im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Erst durch meine Schwester, die Chefsekretärin in einer Firma war, erhielt ich schließlich einen Kredit in Höhe von 14.000 D-Mark.

„Jede Anschaffung musste gut überlegt sein“

Auch das war nicht viel Geld für das, was ich vorhatte. Ich musste sehr langsam und sparsam vorgehen, jede Anschaffung musste gut überlegt sein. So dauerte es viele Jahre, bis ich meine Erfindung endlich zur Marktreife brachte. Im Rückblick war dieser zaghafte Beginn mein größter Fehler: Ich hätte viel früher Kontakt zu Banken suchen und größere Summen Kapital besorgen müssen. Dann hätte ich schneller Fortschritte gemacht – und wäre sehr viel früher Weltmarktführer geworden.

Ich brauchte bis zum Jahr 1966, bis ich endlich meine erste Wasserskiseilbahn verkaufte: nach Benidorm in Spanien. Heute würde ich als Gründer notfalls Gesellschafteranteile gegen Kapital eintauschen, um Ideen schnell umsetzen zu können.

 

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Als ich 1958 mit dem Maschinenbaustudium fertig war, hatte ich nur ein paar Hundert D-Mark in der Tasche – viel zu wenig Geld, um meine Idee umzusetzen: Ich wollte den Prototyp eines Wasserskilifts bauen, später eine Wasserskiseilbahn, eine kosten- und zeitsparende Alternative zum Motorboot als Zugmaschine. Nur: Wie sollte ich das finanzieren? Ich wohnte in Kiel in einem kleinen Zimmer zur Miete und hatte von zu Hause nichts zu erwarten. Ich musste alles selbst verdienen. Einen Kontakt zu Banken hatte ich nicht, das war damals auch nicht üblich. Man hatte ein Sparkonto, das war’s. Auch war das Kaufmännische nicht mein Metier, ich kümmerte mich vor allem um das Technische. Ohnehin traute ich mich nicht, einen Kredit aufzunehmen. Sie müssen bedenken, dass ich auf dem Land aufgewachsen war, in Groß Buchwald, einem Dorf mit hundert Einwohnern im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Erst durch meine Schwester, die Chefsekretärin in einer Firma war, erhielt ich schließlich einen Kredit in Höhe von 14.000 D-Mark. "Jede Anschaffung musste gut überlegt sein" Auch das war nicht viel Geld für das, was ich vorhatte. Ich musste sehr langsam und sparsam vorgehen, jede Anschaffung musste gut überlegt sein. So dauerte es viele Jahre, bis ich meine Erfindung endlich zur Marktreife brachte. Im Rückblick war dieser zaghafte Beginn mein größter Fehler: Ich hätte viel früher Kontakt zu Banken suchen und größere Summen Kapital besorgen müssen. Dann hätte ich schneller Fortschritte gemacht – und wäre sehr viel früher Weltmarktführer geworden. Ich brauchte bis zum Jahr 1966, bis ich endlich meine erste Wasserskiseilbahn verkaufte: nach Benidorm in Spanien. Heute würde ich als Gründer notfalls Gesellschafteranteile gegen Kapital eintauschen, um Ideen schnell umsetzen zu können.  
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