Chancen und Risiken der Digitalisierung
„Digitalisierung – ich fühle mich überfordert“

So viele neue Chancen, so viele neue Aufgaben! Doch welcher Weg ist der richtige? Und wie kann ich meine Mitarbeiter mitnehmen? Gedanken einer Unternehmerin, die sich von der Digitalisierung manchmal überfordert fühlt.

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"Zum ersten Mal habe ich das Gefühl: Ich weiß nicht, welcher Weg der richtige ist. Es gibt so viele Möglichkeiten!" Viele Unternehmer fühlen sich von der Digitalisierung überfordert - auch Vanessa Weber.
"Zum ersten Mal habe ich das Gefühl: Ich weiß nicht, welcher Weg der richtige ist. Es gibt so viele Möglichkeiten!" Viele Unternehmer fühlen sich von der Digitalisierung überfordert - auch Vanessa Weber.

Wir müssen uns um Big Data kümmern. Wir müssen unsere Prozesse verschlanken. Wir müssen den E-Commerce vorantreiben. Und und und, die Aufgabenliste wird jeden Tag länger. Ist das die digitale Transformation, von der alle reden – und unter der offenbar jeder etwas anderes versteht?

Ganz klar: Die Digitalisierung bietet viele Chancen. Chatbots zum Beispiel, da sehe ich sofort einen Nutzen für uns: Unsere Kunden müssten sich auf unserer Webseite nicht mehr ellenlange FAQs durchlesen. Sie könnten ihre Frage eintippen und sofort eine Antwort bekommen. Eine richtig coole Sache, das will ich auf jeden Fall einsetzen. Aber ich habe natürlich keine Ahnung, worauf es dabei ankommt.

Spannende neue Technologien wie diese gibt es viele; nützliche Tools kosten oft nicht viel oder sogar gar nichts. Aber man muss sich erst einmal mit ihnen auseinanderzusetzen. Das kostet: Zeit. Und die ist knapp in Zeiten, in denen sich alles rasend schnell ändert.

So viele Möglichkeiten!

Ich wusste immer glasklar, wo ich mit meiner Firma hin will, hatte einen guten Riecher für neue Geschäftsfelder. Aber nun habe ich zum ersten Mal das Gefühl: Ich weiß nicht, welcher Weg der richtige ist. Es gibt so viele Möglichkeiten!

Jeden Tag kommen neue Informationen dazu. In letzter Zeit höre ich zum Beispiel überall: „Daten sind das neue Gold“. Das mag schon stimmen, aber: Wir sind alle keine Datenexperten. Wenn ich mir allein unsere Kundendatenbank anschaue: Da steht schon mal der Vorname des Kunden mit im Nachname-Feld, oder der Vorname ist gar nicht gepflegt. Ich muss also meinen Mitarbeitern vermitteln, dass Datenpflege wichtig ist. Noch eine Aufgabe!

Wie kann ich meinen Leuten Sicherheit vermitteln?

Überhaupt, meine Mitarbeiter: Wie kann ich denen Sicherheit vermitteln in einer Zeit, in der nichts Bestand hat? Wie kann ich sie motivieren und ihnen die Angst vor der digitalen Transformation nehmen – wenn ich als Führungskraft selbst nicht weiß, was der richtige Weg ist?

Einige meiner Leute haben Angst, dass ich ihren Arbeitsplatz wegrationalisieren könnte. Dabei habe ich das gar nicht vor. Es kann aber durchaus sein, dass manche irgendwann andere Aufgaben übernehmen – und das ist auch gut so: Denn wegen der schrumpfenden Margen brauchen wir schlanke Prozesse. Wenn ein Computer uns Routinearbeit abnimmt, könnten sie sich auf Dinge konzentrieren, die einen echten Mehrwert für den Kunden bringen, zum Beispiel Beratung. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu experimentieren

Manchmal kommt mir meine Firma schon heute vor wie ein Experimentierlabor. Wir wollen noch in diesem Jahr anfangen, 3D-Druck-Dienstleistungen anzubieten, ich beteilige mich an einer Mietbox, über die man 24 Stunden Werkzeuge mieten kann – nur zwei Beispiele für neue Ideen.

Wir arbeiten nach dem Motto: „Wir machen jetzt einfach mal – korrigieren und anpassen kann man noch auf dem Weg dorthin, anders geht es eh nicht “ Ich persönlich finde es nicht schlimm zu sagen: „Okay, das funktioniert nicht, das lassen wir sein.“ Aber manchmal frage ich mich, wie das wohl bei meinen Leuten ankommt: Heute sage ich: „Da geht’s lang“ – und biege morgen von diesem Weg ab. Oder ich sage: „Kommando zurück“. Ich habe Angst, dass die mich irgendwann nicht mehr ernst nehmen.

Und natürlich funktioniert nicht jede Idee. Wir haben zum Beispiel mal ein Projektsteuerungstool ausprobiert, das alle Projekte digital abbildet und über das man auch intern chatten kann. Da haben wir schnell festgestellt: Das ist nicht das Richtige für uns. Denn nicht alle meine Mitarbeiter sitzen ständig am Computer: Einige stehen im Laden, andere arbeiten im Lager. Wenn wir wichtige Infos über den Chat austauschen, kriegen die das einfach nicht mit.

Wer kann mir helfen?

Vielleicht müsste ich mir jemanden ins Unternehmen holen, der mich berät. Aber wen? Unter Digitalisierung versteht doch jeder was anderes: Der eine Berater sagt, du brauchst ein CRM, der nächste will dir Social Media beibringen, der übernächste dein Projektmanagement digitalisieren.

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Natürlich würde es mir helfen, wenn ich jemanden im Team hätte, der sich all die neuen Tools und Technologien anschaut und mir vorstellt. Ich wüsste aber gar nicht, wen ich da einstellen sollte. Einen Digitalisierer – gibt es das überhaupt? Und selbst wenn: Als mittelständischer Betrieb mit 24 Leuten haben wir nicht unbedingt das Geld für so einen Experten – die sind ja heute sicher sehr gefragt.

Vielleicht bin ich zu wenig im Dialog meinem Team?

Also versuche ich mich selbst über so viele neue Entwicklungen wie möglich zu informieren: Ich lese viel, besuche Workshops, rede mit anderen Unternehmern, die jetzt Gas geben wollen. Zurück bleibt aber das Gefühl: Ob meine Firma überlebensfähig ist oder nicht, hängt allein von mir ab. Das überfordert mich manchmal.

Vielleicht bin ich aber auch zu wenig im Dialog meinem Team? Meine Mitarbeiter sind es gewohnt, dass ich 1000 Ideen habe. Vielleicht sollte ich sie viel mehr einbeziehen, sie fordern. Ihnen sagen: Ich will die Firma zukunftsfähig machen, aber ich brauche euch mit an Bord. Ich brauche eure Ideen.

In unseren Mitarbeitern steckt so manch unerkanntes Potenzial – das sollten wir nutzen.

Wie geht es Euch mit der schnellen Veränderung und der Digitalisierung? Bin ich allein mit meinen Gedanken, oder geht es anderen auch so? Habt Ihr Lösungen und Ideen für Euch gefunden? Teilt diese gerne mit mir und unserer Community!

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Ich wusste immer glasklar, wo ich mit meiner Firma hin will, hatte einen guten Riecher für neue Geschäftsfelder. Aber nun habe ich zum ersten Mal das Gefühl: Ich weiß nicht, welcher Weg der richtige ist. Es gibt so viele Möglichkeiten! Jeden Tag kommen neue Informationen dazu. In letzter Zeit höre ich zum Beispiel überall: „Daten sind das neue Gold“. Das mag schon stimmen, aber: Wir sind alle keine Datenexperten. Wenn ich mir allein unsere Kundendatenbank anschaue: Da steht schon mal der Vorname des Kunden mit im Nachname-Feld, oder der Vorname ist gar nicht gepflegt. Ich muss also meinen Mitarbeitern vermitteln, dass Datenpflege wichtig ist. Noch eine Aufgabe! Wie kann ich meinen Leuten Sicherheit vermitteln? Überhaupt, meine Mitarbeiter: Wie kann ich denen Sicherheit vermitteln in einer Zeit, in der nichts Bestand hat? Wie kann ich sie motivieren und ihnen die Angst vor der digitalen Transformation nehmen - wenn ich als Führungskraft selbst nicht weiß, was der richtige Weg ist? Einige meiner Leute haben Angst, dass ich ihren Arbeitsplatz wegrationalisieren könnte. Dabei habe ich das gar nicht vor. Es kann aber durchaus sein, dass manche irgendwann andere Aufgaben übernehmen - und das ist auch gut so: Denn wegen der schrumpfenden Margen brauchen wir schlanke Prozesse. Wenn ein Computer uns Routinearbeit abnimmt, könnten sie sich auf Dinge konzentrieren, die einen echten Mehrwert für den Kunden bringen, zum Beispiel Beratung. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu experimentieren Manchmal kommt mir meine Firma schon heute vor wie ein Experimentierlabor. Wir wollen noch in diesem Jahr anfangen, 3D-Druck-Dienstleistungen anzubieten, ich beteilige mich an einer Mietbox, über die man 24 Stunden Werkzeuge mieten kann – nur zwei Beispiele für neue Ideen. Wir arbeiten nach dem Motto: „Wir machen jetzt einfach mal – korrigieren und anpassen kann man noch auf dem Weg dorthin, anders geht es eh nicht “ Ich persönlich finde es nicht schlimm zu sagen: „Okay, das funktioniert nicht, das lassen wir sein.“ Aber manchmal frage ich mich, wie das wohl bei meinen Leuten ankommt: Heute sage ich: „Da geht’s lang“ - und biege morgen von diesem Weg ab. Oder ich sage: „Kommando zurück“. Ich habe Angst, dass die mich irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Und natürlich funktioniert nicht jede Idee. Wir haben zum Beispiel mal ein Projektsteuerungstool ausprobiert, das alle Projekte digital abbildet und über das man auch intern chatten kann. Da haben wir schnell festgestellt: Das ist nicht das Richtige für uns. Denn nicht alle meine Mitarbeiter sitzen ständig am Computer: Einige stehen im Laden, andere arbeiten im Lager. Wenn wir wichtige Infos über den Chat austauschen, kriegen die das einfach nicht mit. Wer kann mir helfen? Vielleicht müsste ich mir jemanden ins Unternehmen holen, der mich berät. Aber wen? Unter Digitalisierung versteht doch jeder was anderes: Der eine Berater sagt, du brauchst ein CRM, der nächste will dir Social Media beibringen, der übernächste dein Projektmanagement digitalisieren. Natürlich würde es mir helfen, wenn ich jemanden im Team hätte, der sich all die neuen Tools und Technologien anschaut und mir vorstellt. Ich wüsste aber gar nicht, wen ich da einstellen sollte. Einen Digitalisierer - gibt es das überhaupt? Und selbst wenn: Als mittelständischer Betrieb mit 24 Leuten haben wir nicht unbedingt das Geld für so einen Experten - die sind ja heute sicher sehr gefragt. Vielleicht bin ich zu wenig im Dialog meinem Team? Also versuche ich mich selbst über so viele neue Entwicklungen wie möglich zu informieren: Ich lese viel, besuche Workshops, rede mit anderen Unternehmern, die jetzt Gas geben wollen. Zurück bleibt aber das Gefühl: Ob meine Firma überlebensfähig ist oder nicht, hängt allein von mir ab. Das überfordert mich manchmal. Vielleicht bin ich aber auch zu wenig im Dialog meinem Team? Meine Mitarbeiter sind es gewohnt, dass ich 1000 Ideen habe. Vielleicht sollte ich sie viel mehr einbeziehen, sie fordern. Ihnen sagen: Ich will die Firma zukunftsfähig machen, aber ich brauche euch mit an Bord. Ich brauche eure Ideen. In unseren Mitarbeitern steckt so manch unerkanntes Potenzial – das sollten wir nutzen. Wie geht es Euch mit der schnellen Veränderung und der Digitalisierung? Bin ich allein mit meinen Gedanken, oder geht es anderen auch so? Habt Ihr Lösungen und Ideen für Euch gefunden? Teilt diese gerne mit mir und unserer Community!
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