Marion Sinners größter Fehler
„Ich zog lange Zeit nicht die Reißleine“

Marion Sinners Geschäftsführer sagte lange, er habe alles im Griff. Das war gelogen, doch sie glaubte ihm - zu lange, wie sie heute sagt. Bis sie sich schließlich zu einem radikalen Schritt entschloss.

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Marion Sinner lernte aus ihrem Fehler und ist jetzt Inhaberin von MMS Sytem Service.
Marion Sinner lernte aus ihrem Fehler und ist jetzt Inhaberin von MMS Sytem Service.
© Olaf Ballnus

Ich hatte zahlreiche Gespräche mit meinem Geschäftsführer, dem die Hälfte der Firma gehörte, geführt. Immer wieder sagte er mir, er habe alles im Griff. Doch vieles, was er mir erzählte, erwies sich als unwahr. Er wollte die prekäre Lage unseres Unternehmens offenbar nicht wahrhaben. Zwar hatte ich Zweifel, doch die Reißleine zog ich lange Zeit nicht – ein großer Fehler. Erst im Jahr 2010 war der Punkt erreicht, an dem ich mir sagte: Nun ist Schluss.

Einer musste gehen

Seinen Anfang nahm das Unheil im Jahr 2002. Mein Mann Manfred, der die Sinner Datenservice GmbH 1978 gegründet hatte, wollte seine Nachfolge regeln. Er übertrug 50 Prozent der Anteile an einen befreundeten Geschäftspartner, der sich als zweiter Geschäftsführer um Technik und Vertrieb kümmern sollte. Es kamen sechs neue Mitarbeiter hinzu: Aus dem Software-Haus wurde ein System-Haus – Software und IT aus einer Hand. Ich nahm eine Auszeit von einem Jahr und trat als Geschäftsführerin zurück.

Die neue Zusammenarbeit erwies sich zunehmend als schwierig. Die Pattsituation der Eigentümer ließ angesichts der anhaltenden Unstimmigkeiten nur eine radikale Lösung zu: Einer musste gehen. Mein Mann verließ 2007 die Firma und übertrug mir seine Hälfte der Anteile. Doch statt einer neuen, positiven Entwicklung kam alles nur noch schlimmer.

Ich schenkte meinem Geschäftspartner einfach meine Anteile

Als ich 2010 aus der Firma ausstieg, schenkte ich meinem Geschäftspartner einfach meine Anteile. Wenig später, 2011, habe ich dann die MMS System Service GmbH gegründet. Drei Mitarbeiter der Sinner Datenservice wechselten zu mir unter das neue Dach. Und auch viele der Kunden blieben uns treu. So lebt die Firma, die mein Mann auf­gebaut hat, unter anderem Namen weiter. Und das heute wieder sehr erfolgreich.

   
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Ich hatte zahlreiche Gespräche mit meinem Geschäftsführer, dem die Hälfte der Firma gehörte, geführt. Immer wieder sagte er mir, er habe alles im Griff. Doch vieles, was er mir erzählte, erwies sich als unwahr. Er wollte die prekäre Lage unseres Unternehmens offenbar nicht wahrhaben. Zwar hatte ich Zweifel, doch die Reißleine zog ich lange Zeit nicht – ein großer Fehler. Erst im Jahr 2010 war der Punkt erreicht, an dem ich mir sagte: Nun ist Schluss. Einer musste gehen Seinen Anfang nahm das Unheil im Jahr 2002. Mein Mann Manfred, der die Sinner Datenservice GmbH 1978 gegründet hatte, wollte seine Nachfolge regeln. Er übertrug 50 Prozent der Anteile an einen befreundeten Geschäftspartner, der sich als zweiter Geschäftsführer um Technik und Vertrieb kümmern sollte. Es kamen sechs neue Mitarbeiter hinzu: Aus dem Software-Haus wurde ein System-Haus - Software und IT aus einer Hand. Ich nahm eine Auszeit von einem Jahr und trat als Geschäftsführerin zurück. Die neue Zusammenarbeit erwies sich zunehmend als schwierig. Die Pattsituation der Eigentümer ließ angesichts der anhaltenden Unstimmigkeiten nur eine radikale Lösung zu: Einer musste gehen. Mein Mann verließ 2007 die Firma und übertrug mir seine Hälfte der Anteile. Doch statt einer neuen, positiven Entwicklung kam alles nur noch schlimmer. Ich schenkte meinem Geschäftspartner einfach meine Anteile Als ich 2010 aus der Firma ausstieg, schenkte ich meinem Geschäftspartner einfach meine Anteile. Wenig später, 2011, habe ich dann die MMS System Service GmbH gegründet. Drei Mitarbeiter der Sinner Datenservice wechselten zu mir unter das neue Dach. Und auch viele der Kunden blieben uns treu. So lebt die Firma, die mein Mann auf­gebaut hat, unter anderem Namen weiter. Und das heute wieder sehr erfolgreich.
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