SWOT-Analyse
So finden Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Firma heraus

Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen. Eine SWOT-Analyse hilft Ihnen, diese zu analysieren und daraus die richtige Strategie für Ihre Firma abzuleiten. So gehen Sie dabei vor.

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SWOT Analyse
© jayk7 / Moment RF / Getty Images

Wissen Sie, was die Stärken Ihres Unternehmens sind – und was die Schwächen? Um das herauszufinden und vor allem zu wissen, wie Sie daraus die richtigen strategischen Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten können, sollten Sie regelmäßig eine SWOT-Analyse durchführen.

Definition: Was ist eine SWOT-Analyse?

SWOT ist eine Abkürzung, zusammengesetzt aus:

  • S = Strengths (Stärken)
  • W = Weaknesses (Schwächen)
  • O = Opportunities (Chancen)
  • T = Threats (Risiken)

Bei der SWOT-Analyse werden also die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens analysiert. Michael Bernecker, Professor für Online-Marketing an der SRH Fernhochschule und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Marketing, rät Unternehmen, eine SWOT-Analyse regelmäßig durchzuführen: „Viele Unternehmen machen eine SWOT-Analyse erst, wenn es Veränderungen oder Probleme gibt. Um sich kontinuierlich zu verbessern, ist für ein Unternehmen aber sinnvoll, eine SWOT-Analyse einmal pro Jahr zu machen.“

Der Experte
Michael Bernecker SWOT-Analyse
Prof. Dr. Michael Bernecker, Geschäftsführer Deutsches Institut für Marketing in Köln, lehrt an der SRH Fernhochschule.
 

Für Gründer ist die SWOT-Analyse nicht unbedingt das richtige Instrument, so Bernecker. „Ein neu gegründetes Unternehmen hat keine Vergangenheit und daher auch keine Stärken und Schwächen.“

1. Stärken und Schwächen herausfinden

Der erste Teil einer SWOT-Analyse befasst sich mit den internen Faktoren – den Stärken und Schwächen eines Unternehmens. Das sind alle Faktoren, über die Sie in Ihrem Unternehmen die Kontrolle haben, die Sie also auch verändern können. Ihre Stärken und Schwächen finden Sie am besten heraus, wenn Sie Ihr Unternehmen mit Wettbewerbern vergleichen, etwa durch eine Umfeldanalyse. Worin sind Sie gut? Was können Ihre Wettbewerber besser als Sie? Beispiele könnten sein:

  • Produktqualität
  • Finanzielle Ressourcen
  • Image
  • Kosten
  • Spezialfähigkeiten und technisches Know-how
  • Qualifikation der Mitarbeiter
  • Innovationsgrad
  • Verkehrstechnische Anbindung

Wichtig: Gehen Sie ehrlich mit den eigenen Schwächen um. Jedes Unternehmen hat Schwächen und die SWOT-Analyse wird wenig bringen, wenn Sie die Schwächen nicht im Blick haben. Bernecker schlägt daher eine externe Begleitung vor: „Um offen über Fehler zu sprechen, fehlt es häufig an Unternehmenskultur. Frischer Wind von außen kann bei einer SWOT-Analyse sehr sinnvoll sein.“

2. Chancen und Risiken herausfinden

Im zweiten Schritt der SWOT-Analyse werden die externen Faktoren analysiert. Über die externen Faktoren haben Sie keine Kontrolle. Es sind äußere Trends und Veränderungen, die Ihr Unternehmen positiv oder negativ beeinflussen können. „Der gleiche Trend kann für das eine Unternehmen eine Chance, für das andere ein Risiko sein“, sagt Bernecker. Ein Trend kann sogar für verschiedene Bereiche des gleichen Unternehmens positiv oder negativ sein. Beispiele für Chancen und Risiken könnten sein:

  • Gesetzesänderungen
  • Demographischer Wandel
  • Technologischer Fortschritt
  • Trends im Konsumentenverhalten
  • Konjunktur
  • Neue Zielgruppen
  • Wertewandel

3. Maßnahmen entwickeln

Nachdem Sie Ihr SWOT, also Ihre Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herausgearbeitet haben, können Sie daraus Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten. Dazu tragen Sie Ihre Ergebnisse zunächst in eine Vier-Felder-Matrix ein, die so aufgeteilt ist:

„Die erstellte Matrix dient dann als Landkarte für die Maßnahmen“, sagt Michael Bernecker. Aus den vier Feldern werden nun Paare gebildet, aus denen sich wiederum vier verschiedene Strategieansätze ableiten:

  • Ausbauen: Bei der Stärken-Chancen-(SO)-Strategie werden die Stärken des Unternehmens zur optimalen Realisierung der Chancen genutzt. Dazu vergleichen Sie die aufgelisteten Stärken mit den Chancen und überlegen, an welcher Stelle es Verbindungen gibt.
  • Aufholen: Bei der Schwächen-Chancen-(WO)-Strategie wird versucht, bestehende Schwächen abzubauen, um Chancen zu nutzen. Meist erfordert das ein Aufholen des Rückstandes auf Konkurrenten.
  • Absichern: Stärken-Risiken-(ST)-Strategien haben zum Ziel, Risiken durch die eigenen Stärken abzuwenden – das heißt, es wird versucht, die Gefahren des Marktes zu kompensieren.
  • Vermeiden: Durch die Schwächen-Risiken-(WT)-Strategie sollen die Schwächen eines Unternehmens abgestellt werden, um Risiken zu reduzieren. Es wird also überprüft, wo das Unternehmen Risiken meiden muss, um nicht seinen eigenen Schwächen zum Opfer zu fallen.

Auf Veränderungen reagieren

Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen – entscheidend ist nur, wie Sie damit umgehen. Nur wenn Sie sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind, können Sie richtig auf Veränderungen reagieren.

Eine SWOT-Analyse kann dabei helfen, die Schwächen und Stärken Ihres Unternehmens zu erkennen und analysieren, wie Sie auf Trends und Veränderungen reagieren. Planen Sie jedoch genügend Zeit ein – denn eine SWOT-Analyse ist nichts für nebenbei. Die Dauer sollte Sie aber nicht abschrecken. Was hilft: „Sie sollten immer eine feste Struktur und ein klares Ziel haben“, so Bernecker.

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Wissen Sie, was die Stärken Ihres Unternehmens sind - und was die Schwächen? Um das herauszufinden und vor allem zu wissen, wie Sie daraus die richtigen strategischen Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten können, sollten Sie regelmäßig eine SWOT-Analyse durchführen. Definition: Was ist eine SWOT-Analyse? SWOT ist eine Abkürzung, zusammengesetzt aus: S = Strengths (Stärken) W = Weaknesses (Schwächen) O = Opportunities (Chancen) T = Threats (Risiken) Bei der SWOT-Analyse werden also die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens analysiert. Michael Bernecker, Professor für Online-Marketing an der SRH Fernhochschule und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Marketing, rät Unternehmen, eine SWOT-Analyse regelmäßig durchzuführen: "Viele Unternehmen machen eine SWOT-Analyse erst, wenn es Veränderungen oder Probleme gibt. Um sich kontinuierlich zu verbessern, ist für ein Unternehmen aber sinnvoll, eine SWOT-Analyse einmal pro Jahr zu machen." [zur-person] Für Gründer ist die SWOT-Analyse nicht unbedingt das richtige Instrument, so Bernecker. "Ein neu gegründetes Unternehmen hat keine Vergangenheit und daher auch keine Stärken und Schwächen." 1. Stärken und Schwächen herausfinden Der erste Teil einer SWOT-Analyse befasst sich mit den internen Faktoren - den Stärken und Schwächen eines Unternehmens. Das sind alle Faktoren, über die Sie in Ihrem Unternehmen die Kontrolle haben, die Sie also auch verändern können. Ihre Stärken und Schwächen finden Sie am besten heraus, wenn Sie Ihr Unternehmen mit Wettbewerbern vergleichen, etwa durch eine Umfeldanalyse. Worin sind Sie gut? Was können Ihre Wettbewerber besser als Sie? Beispiele könnten sein: Produktqualität Finanzielle Ressourcen Image Kosten Spezialfähigkeiten und technisches Know-how Qualifikation der Mitarbeiter Innovationsgrad Verkehrstechnische Anbindung Wichtig: Gehen Sie ehrlich mit den eigenen Schwächen um. Jedes Unternehmen hat Schwächen und die SWOT-Analyse wird wenig bringen, wenn Sie die Schwächen nicht im Blick haben. Bernecker schlägt daher eine externe Begleitung vor: "Um offen über Fehler zu sprechen, fehlt es häufig an Unternehmenskultur. Frischer Wind von außen kann bei einer SWOT-Analyse sehr sinnvoll sein." [mehr-zum-thema] 2. Chancen und Risiken herausfinden Im zweiten Schritt der SWOT-Analyse werden die externen Faktoren analysiert. Über die externen Faktoren haben Sie keine Kontrolle. Es sind äußere Trends und Veränderungen, die Ihr Unternehmen positiv oder negativ beeinflussen können. "Der gleiche Trend kann für das eine Unternehmen eine Chance, für das andere ein Risiko sein", sagt Bernecker. Ein Trend kann sogar für verschiedene Bereiche des gleichen Unternehmens positiv oder negativ sein. Beispiele für Chancen und Risiken könnten sein: Gesetzesänderungen Demographischer Wandel Technologischer Fortschritt Trends im Konsumentenverhalten Konjunktur Neue Zielgruppen Wertewandel 3. Maßnahmen entwickeln Nachdem Sie Ihr SWOT, also Ihre Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herausgearbeitet haben, können Sie daraus Maßnahmen für Ihr Unternehmen ableiten. Dazu tragen Sie Ihre Ergebnisse zunächst in eine Vier-Felder-Matrix ein, die so aufgeteilt ist: "Die erstellte Matrix dient dann als Landkarte für die Maßnahmen", sagt Michael Bernecker. Aus den vier Feldern werden nun Paare gebildet, aus denen sich wiederum vier verschiedene Strategieansätze ableiten: Ausbauen: Bei der Stärken-Chancen-(SO)-Strategie werden die Stärken des Unternehmens zur optimalen Realisierung der Chancen genutzt. Dazu vergleichen Sie die aufgelisteten Stärken mit den Chancen und überlegen, an welcher Stelle es Verbindungen gibt. Aufholen: Bei der Schwächen-Chancen-(WO)-Strategie wird versucht, bestehende Schwächen abzubauen, um Chancen zu nutzen. Meist erfordert das ein Aufholen des Rückstandes auf Konkurrenten. Absichern: Stärken-Risiken-(ST)-Strategien haben zum Ziel, Risiken durch die eigenen Stärken abzuwenden - das heißt, es wird versucht, die Gefahren des Marktes zu kompensieren. Vermeiden: Durch die Schwächen-Risiken-(WT)-Strategie sollen die Schwächen eines Unternehmens abgestellt werden, um Risiken zu reduzieren. Es wird also überprüft, wo das Unternehmen Risiken meiden muss, um nicht seinen eigenen Schwächen zum Opfer zu fallen. Auf Veränderungen reagieren Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen - entscheidend ist nur, wie Sie damit umgehen. Nur wenn Sie sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind, können Sie richtig auf Veränderungen reagieren. Eine SWOT-Analyse kann dabei helfen, die Schwächen und Stärken Ihres Unternehmens zu erkennen und analysieren, wie Sie auf Trends und Veränderungen reagieren. Planen Sie jedoch genügend Zeit ein - denn eine SWOT-Analyse ist nichts für nebenbei. Die Dauer sollte Sie aber nicht abschrecken. Was hilft: "Sie sollten immer eine feste Struktur und ein klares Ziel haben", so Bernecker.
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