Elektro-Transporter
Von Kipper bis Kastenwagen: Das sind die neuen E-Transporter

Transporter mit Elektroantrieb sind eines der großen Themen auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018. Warum sich die Neulinge lohnen.

, von

Kommentieren
Für den sanften Umstieg: Der Ford Transit Custom PHEV ist ein Plug-in-Hybrid. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor erhöht die Reichweite bei Bedarf auf mehr als 500 Kilometer.
Für den sanften Umstieg: Der Ford Transit Custom PHEV ist ein Plug-in-Hybrid. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor erhöht die Reichweite bei Bedarf auf mehr als 500 Kilometer.
© Ford-Werke GmbH

Wer als Unternehmer mit dem Gedanken spielt, seinen Diesel-Transporter durch einen mit Elektromotor zu ersetzen, der sollte diesen Gedanken bald umsetzen: Noch bis Ende Juni 2019 erhalten Käufer von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben einen staatlichen Zuschuss. Dieser so genannte Umweltbonus beträgt 4000 Euro für ein reines Elektroauto – und immerhin noch 3000 Euro für einige Hybridfahrzeuge.

Ein weiterer Finanzvorteil: Wer bis Ende 2020 ein E-Fahrzeug kauft, zahlt zehn Jahre lang keine KfZ-Steuer – und danach nur halb so viel wie bei einem Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb.

Da passt es gut, dass aktuell viele neue Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt kommen, beziehungsweise getestet werden – besonders im Transporter-Segment. Vom Mini-Pick-up und Kipper über Lieferwagen bis zu Kastenmodellen: Alles Gewohnte finden Kunden inzwischen auch als E-Variante, meist sogar in unterschiedlichen Größen.

Warum sollte ich mir überlegen, auf Transporter mit E-Antrieb zu wechseln?

In Zeiten von Dieselgate, ersten Fahrverboten in Städten und laufenden Verfahren, die weitere Verbote für Dieselfahrzeuge nach sich ziehen könnten, steigt die Gefahr, dass so mancher in die Jahre gekommene Transporter in Zukunft nicht mehr überall fahren darf.

Welche Vorteile hat ein Elektro-Transporter?

Elektro-Transporter laufen effizienter

Abgesehen davon, dass Transporter mit alternativen Antriebstechnologien deutlich weniger (Hybrid-Lösungen) oder gar keine Schadstoffe (reine E-Lösungen) in die Luft pusten, bieten sie technische Vorteile. Elektromotoren sind etwa in Sachen Wirkungsgrad den Verbrennungskollegen deutlich überlegen. Während Letztere oft nur maximal die Hälfte der Kraftstoff-Energie verwerten können und das meist auch nur theoretisch, kommt die umweltfreundliche Alternative auf einen Wert von 80 bis 100 Prozent. Das schont Umwelt und Geldbeutel.

Elektro-Transporter sind wartungs- und reparaturärmer

Einen großen Betriebskosten-Posten machen bei Nutzfahrzeugen Wartung und Reparatur aus. Bei E-Fahrzeugen fallen beim Motor einige Komponenten weg, dazu Schaltgetriebe, Kupplung und Auspuff. Damit sind etwa die bei Verbrennungsmotoren nötigen Filter- und Motoröl-Wechsel überflüssig. Das führt dazu, dass Elektro-Fahrzeuge deutlich seltener in der Werkstatt stehen und im Betrieb ausfallen. Zudem schlagen weniger Kosten für Wartung und Reparatur zu Buche.

Elektro-Transporter sind sparsamer im Betrieb

Auch in Sachen Kraftstoff lässt sich mit E-Nutzfahrzeugen Geld sparen. Strom ist für Gewerbekunden deutlich billiger als für Privatabnehmer: Je nach Jahresverbrauch und Vertragsdauer mit dem Stromanbieter zahlen sie mitunter gerade einmal die Hälfte pro Kilowattstunde. Daher sind E-Transporter im Betrieb oft billiger als klassische Modelle, die mit Sprit laufen.

Welche Nachteile haben E-Nutzfahrzeuge (bislang noch)?

Fahrzeuge mit Elektroantrieb haben noch immer einen höheren Anschaffungspreis als etwa ein Diesel-Transporter. Prämien, Steuervorteile und Einsparungen in den Betriebskosten mildern die höheren Anfangsbelastungen aber ab.

Ein weiterer Nachteil ist die geringere Reichweite von Fahrzeugen mit reinem Elektroantrieb – aktuell liegt sie im Schnitt bei etwa 200 bis 300 Kilometern. Aber: Entwickler arbeiten an Batterien, bei denen die einzelnen Zellen nicht kleinteilig nebeneinander aufgereiht sind wie bisher, sondern übereinandergestapelt. Das soll nicht nur Platz sparen, sondern mittelfristig die Reichweite auf 1000 Kilometer erhöhen.

Auch soll die bislang noch nicht überall attraktive Infrastruktur in Sachen E-Tankstellen massiv ausgebaut werden: 2018 wuchs die Zahl der Ladestationen bereits auf über 50.000.

Welche Antriebstechnologien gibt es?

Hybrid Electric Vehicle (HEV)

Beim Hybridantrieb ist in den Fahrzeugen sowohl ein Elektro- als auch ein Verbrennungsmotor verbaut. Wenn das Auto fährt, wird die Batterie über den Motor aufgeladen – außerdem speichert die Batterie Bremsenergie.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV)

Ein Plug-In-Hybrid funktioniert wie ein normaler Hybrid – die Batterie lässt sich aber zusätzlich über das Stromnetz aufladen.

Range Extender Electric Vehicle (REX/REEV)

Fahrzeuge des Range Extended Electric Vehicle-Typs fahren hauptsächlich mit Strom. Allerdings ist zur Sicherheit noch ein Verbrennungsmotor verbaut: Dieser erzeugt bei fehlender Reichweite über einen Generator Strom für den Elektromotor.

Battery Electric Vehicle (BEV)

Beim reinen Batterie-Antrieb stellt ausschließlich eine Batterie die Energie zur Verfügung. Diese kann der Besitzer über das Stromnetz aufladen.

Brennstoffzelle (FCEV)

Beim Brennstoffzellen-Antrieb wandelt, wie der Name es sagt, eine Brennstoffzelle chemische Energie von Wasserstoff in elektrische Energie um – direkt im Fahrzeug.

Für wen eignet sich ein E-Transporter?

Ein Umstieg auf einen E-Transporter kann sich schon heute für Unternehmer lohnen.

Wer pro Tag mehrere Hundert Kilometer mit dem Transporter fahren muss, hat an reinen E-Modellen aufgrund der geringen Reichweite zwar noch keinen Freund und Helfer im Alltag. Eine Hybrid-Lösung ist dann aber eine gute Option: Der zusätzliche Verbrennungsmotor gibt die Sicherheit, unter allen Umständen anzukommen. Zugleich garantiert der Elektroantrieb, dass man in allen Städten, auch in solchen mit Diesel-Fahrverboten, überall unterwegs sein darf.

Wer im Alltag dagegen eher auf Kurzstrecken unterwegs ist – etwa als Chef eines innerstädtischen Handwerks- oder Dienstleistungsunternehmen –, für den kann sich ein reines Elektroauto schon jetzt wirtschaftlich rechnen, vor allem auf längere Sicht gesehen. Je häufiger ein E-Transporter gefahren wird, desto stärker kann er seine günstigen Betriebskosten im Vergleich zu Verbrennungs-Klassikern ausspielen.

Ein gutes Fahrgefühl gibt’s obendrauf: Wer einmal in einem E-Transporter saß, wird die kräftige, gleichmäßige Beschleunigung beim Anfahren nicht mehr missen wollen.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
Die impulse-Mitgliedschaft - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer
Wer als Unternehmer mit dem Gedanken spielt, seinen Diesel-Transporter durch einen mit Elektromotor zu ersetzen, der sollte diesen Gedanken bald umsetzen: Noch bis Ende Juni 2019 erhalten Käufer von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben einen staatlichen Zuschuss. Dieser so genannte Umweltbonus beträgt 4000 Euro für ein reines Elektroauto – und immerhin noch 3000 Euro für einige Hybridfahrzeuge. Ein weiterer Finanzvorteil: Wer bis Ende 2020 ein E-Fahrzeug kauft, zahlt zehn Jahre lang keine KfZ-Steuer – und danach nur halb so viel wie bei einem Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb. Da passt es gut, dass aktuell viele neue Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt kommen, beziehungsweise getestet werden – besonders im Transporter-Segment. Vom Mini-Pick-up und Kipper über Lieferwagen bis zu Kastenmodellen: Alles Gewohnte finden Kunden inzwischen auch als E-Variante, meist sogar in unterschiedlichen Größen. Warum sollte ich mir überlegen, auf Transporter mit E-Antrieb zu wechseln? In Zeiten von Dieselgate, ersten Fahrverboten in Städten und laufenden Verfahren, die weitere Verbote für Dieselfahrzeuge nach sich ziehen könnten, steigt die Gefahr, dass so mancher in die Jahre gekommene Transporter in Zukunft nicht mehr überall fahren darf. Welche Vorteile hat ein Elektro-Transporter? Elektro-Transporter laufen effizienter Abgesehen davon, dass Transporter mit alternativen Antriebstechnologien deutlich weniger (Hybrid-Lösungen) oder gar keine Schadstoffe (reine E-Lösungen) in die Luft pusten, bieten sie technische Vorteile. Elektromotoren sind etwa in Sachen Wirkungsgrad den Verbrennungskollegen deutlich überlegen. Während Letztere oft nur maximal die Hälfte der Kraftstoff-Energie verwerten können und das meist auch nur theoretisch, kommt die umweltfreundliche Alternative auf einen Wert von 80 bis 100 Prozent. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Elektro-Transporter sind wartungs- und reparaturärmer Einen großen Betriebskosten-Posten machen bei Nutzfahrzeugen Wartung und Reparatur aus. Bei E-Fahrzeugen fallen beim Motor einige Komponenten weg, dazu Schaltgetriebe, Kupplung und Auspuff. Damit sind etwa die bei Verbrennungsmotoren nötigen Filter- und Motoröl-Wechsel überflüssig. Das führt dazu, dass Elektro-Fahrzeuge deutlich seltener in der Werkstatt stehen und im Betrieb ausfallen. Zudem schlagen weniger Kosten für Wartung und Reparatur zu Buche. Elektro-Transporter sind sparsamer im Betrieb Auch in Sachen Kraftstoff lässt sich mit E-Nutzfahrzeugen Geld sparen. Strom ist für Gewerbekunden deutlich billiger als für Privatabnehmer: Je nach Jahresverbrauch und Vertragsdauer mit dem Stromanbieter zahlen sie mitunter gerade einmal die Hälfte pro Kilowattstunde. Daher sind E-Transporter im Betrieb oft billiger als klassische Modelle, die mit Sprit laufen. Welche Nachteile haben E-Nutzfahrzeuge (bislang noch)? Fahrzeuge mit Elektroantrieb haben noch immer einen höheren Anschaffungspreis als etwa ein Diesel-Transporter. Prämien, Steuervorteile und Einsparungen in den Betriebskosten mildern die höheren Anfangsbelastungen aber ab. Ein weiterer Nachteil ist die geringere Reichweite von Fahrzeugen mit reinem Elektroantrieb – aktuell liegt sie im Schnitt bei etwa 200 bis 300 Kilometern. Aber: Entwickler arbeiten an Batterien, bei denen die einzelnen Zellen nicht kleinteilig nebeneinander aufgereiht sind wie bisher, sondern übereinandergestapelt. Das soll nicht nur Platz sparen, sondern mittelfristig die Reichweite auf 1000 Kilometer erhöhen. Auch soll die bislang noch nicht überall attraktive Infrastruktur in Sachen E-Tankstellen massiv ausgebaut werden: 2018 wuchs die Zahl der Ladestationen bereits auf über 50.000. Welche Antriebstechnologien gibt es? Hybrid Electric Vehicle (HEV) Beim Hybridantrieb ist in den Fahrzeugen sowohl ein Elektro- als auch ein Verbrennungsmotor verbaut. Wenn das Auto fährt, wird die Batterie über den Motor aufgeladen – außerdem speichert die Batterie Bremsenergie. Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) Ein Plug-In-Hybrid funktioniert wie ein normaler Hybrid – die Batterie lässt sich aber zusätzlich über das Stromnetz aufladen. Range Extender Electric Vehicle (REX/REEV) Fahrzeuge des Range Extended Electric Vehicle-Typs fahren hauptsächlich mit Strom. Allerdings ist zur Sicherheit noch ein Verbrennungsmotor verbaut: Dieser erzeugt bei fehlender Reichweite über einen Generator Strom für den Elektromotor. Battery Electric Vehicle (BEV) Beim reinen Batterie-Antrieb stellt ausschließlich eine Batterie die Energie zur Verfügung. Diese kann der Besitzer über das Stromnetz aufladen. Brennstoffzelle (FCEV) Beim Brennstoffzellen-Antrieb wandelt, wie der Name es sagt, eine Brennstoffzelle chemische Energie von Wasserstoff in elektrische Energie um – direkt im Fahrzeug. Für wen eignet sich ein E-Transporter? Ein Umstieg auf einen E-Transporter kann sich schon heute für Unternehmer lohnen. Wer pro Tag mehrere Hundert Kilometer mit dem Transporter fahren muss, hat an reinen E-Modellen aufgrund der geringen Reichweite zwar noch keinen Freund und Helfer im Alltag. Eine Hybrid-Lösung ist dann aber eine gute Option: Der zusätzliche Verbrennungsmotor gibt die Sicherheit, unter allen Umständen anzukommen. Zugleich garantiert der Elektroantrieb, dass man in allen Städten, auch in solchen mit Diesel-Fahrverboten, überall unterwegs sein darf. Wer im Alltag dagegen eher auf Kurzstrecken unterwegs ist – etwa als Chef eines innerstädtischen Handwerks- oder Dienstleistungsunternehmen –, für den kann sich ein reines Elektroauto schon jetzt wirtschaftlich rechnen, vor allem auf längere Sicht gesehen. Je häufiger ein E-Transporter gefahren wird, desto stärker kann er seine günstigen Betriebskosten im Vergleich zu Verbrennungs-Klassikern ausspielen. Ein gutes Fahrgefühl gibt’s obendrauf: Wer einmal in einem E-Transporter saß, wird die kräftige, gleichmäßige Beschleunigung beim Anfahren nicht mehr missen wollen.
Mehr lesen