Firmennamen finden
„Machen Sie den Telefontest“

Einen guten Firmennamen zu haben, ist wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Ein Namensexperte erklärt, wie man den passenden Namen finden kann.

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Ein guter Firmenname sollte verständlich, einprägsam und leicht auszusprechen sein. Der erste Schritt zur Namensfindung ist das Wörtersammeln.
Ein guter Firmenname sollte verständlich, einprägsam und leicht auszusprechen sein. Der erste Schritt zur Namensfindung ist das Wörtersammeln.
© imaginando / Fotolia.com

impulse: Herr Leiblein, was zeichnet einen guten Firmennamen aus?

Mark Leiblein: Er ist verständlich, einprägsam und leicht auszusprechen. Bekannte Unternehmen machen vor, wie es geht. Der Name Yahoo hat gleich mehrere Hintergründe: Er bedeutet nicht nur „Juhu“. Auch ein Volk von recht ungehobelten Kreaturen bei Gullivers Reisen nennt sich so. Die beiden Gründer haben sich darin anscheinend wiedergefunden. Und dann sollte ein guter Name auch in der Branche hervorstechen.

Wie schafft man das?

Kopien sind in jedem Fall schlecht. Ein knackiger Start-up-Name wie Spotify hat natürlich viele Nachahmer – solche Trends gehen aber schnell vorbei. Nachmachen birgt außerdem stets die Gefahr eines Namenrechtsstreits. Eine Grundsatzfrage am Anfang ist auch die Wahl der Sprache: Meist ist es in Deutschland einfacher mit einem deutschen Namen zu starten, weil er verständlicher ist. Natürlich sollte man sich aber gleich zu Beginn die Frage stellen, was passiert, wenn man ins Ausland expandiert.

Wie finden Unternehmer den perfekten Namen für ihre Marke?

Der erste Schritt ist das Wörtersammeln. Außergewöhnliche Ideen findet man oft im Vorbeigehen. Welche Wörter und Namen begegnen mir auf Plakaten, in Headlines? Auch das Blättern in fachfremden Magazinen ist sehr ergiebig. Dort kreist nicht alles um dieselben Stichworte, man kann schöne Analogien herstellen und so auf ganz neue Ideen kommen. Zu Hause fasst man alle Stichwörter und Ideen zu Gruppen zusammen und schaut sich die Liste immer mal wieder an. Viele Unternehmer kommen dadurch irgendwann auf eine gute Idee.

Wie sind Sie auf den Namen Ihres Unternehmens Namestorm gekommen?

Bei meinem früheren Arbeitsgeber Bertelsmann war ich als Marketing Manager für die Titel von Kinofilmen zuständig. Zusammen mit Kollegen habe ich Brainstormings durchgeführt. Die nannte ich irgendwann nur noch Namestormings. Daraus wurde dann später der etwas kompaktere Agenturname Namestorm.

Unser Experte
Mark-Leiblein-100 Mark Leiblein ist seit 2005 professioneller Namensfinder bei der Münchner Marketingagentur Namestorm und gründete 2013 die Namensfindungsmaschine Namerobot.

Sollte man aus dem Namen sofort erschließen können, was das Unternehmen macht?

Nicht unbedingt. Beschreibende Namen geben meistens nur über die Kerntätigkeit Auskunft – wenn man sein Angebot später erweitern oder sich verändern möchte, lassen sie aber wenig Spielraum. Außerdem kann man beschreibende Namen nicht schützen lassen. Mittelfristig betrachtet ist deshalb ein Name besser, aus dem nicht sofort hervorgeht, welche Produkte oder Dienstleistungen dahinterstecken. Aber auch Mischformen sind möglich: Stichworte aus der Branche mit ungewöhnlichen Vor- oder Nachsilben zu kombinieren, ist eine gute Möglichkeit, wenn man kein großes Budget hat, um den Namen zu bewerben.

Was sind die größten Fehler bei der Namensfindung?

Unternehmer verwenden häufig einfach ihren Eigennamen als Firmennamen, weil sie sich nicht mit anderen Möglichkeiten auseinandergesetzt haben. Melanie Mayer Buchhaltungsservice klingt aber nicht besonders interessant. Außerdem muss man bedenken, dass eventuell noch ein Partner dazukommt oder dass man sich eines Tages entscheidet, weitere Filialen aufzumachen. Der Kunde, der anruft, will dann aber immer mit Melanie Mayer sprechen.

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Wie kann man einen Namen am besten testen?

Ich empfehle immer den Telefoncheck: Lassen Sie sich anrufen und melden Sie sich mit Ihrer Namensidee am Telefon. Fühlt es sich gut an? Versteht der Anrufer den Namen? Dann hat der Name den ersten Test bestanden.

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impulse: Herr Leiblein, was zeichnet einen guten Firmennamen aus? Mark Leiblein: Er ist verständlich, einprägsam und leicht auszusprechen. Bekannte Unternehmen machen vor, wie es geht. Der Name Yahoo hat gleich mehrere Hintergründe: Er bedeutet nicht nur "Juhu". Auch ein Volk von recht ungehobelten Kreaturen bei Gullivers Reisen nennt sich so. Die beiden Gründer haben sich darin anscheinend wiedergefunden. Und dann sollte ein guter Name auch in der Branche hervorstechen. Wie schafft man das? Kopien sind in jedem Fall schlecht. Ein knackiger Start-up-Name wie Spotify hat natürlich viele Nachahmer – solche Trends gehen aber schnell vorbei. Nachmachen birgt außerdem stets die Gefahr eines Namenrechtsstreits. Eine Grundsatzfrage am Anfang ist auch die Wahl der Sprache: Meist ist es in Deutschland einfacher mit einem deutschen Namen zu starten, weil er verständlicher ist. Natürlich sollte man sich aber gleich zu Beginn die Frage stellen, was passiert, wenn man ins Ausland expandiert. Wie finden Unternehmer den perfekten Namen für ihre Marke? Der erste Schritt ist das Wörtersammeln. Außergewöhnliche Ideen findet man oft im Vorbeigehen. Welche Wörter und Namen begegnen mir auf Plakaten, in Headlines? Auch das Blättern in fachfremden Magazinen ist sehr ergiebig. Dort kreist nicht alles um dieselben Stichworte, man kann schöne Analogien herstellen und so auf ganz neue Ideen kommen. Zu Hause fasst man alle Stichwörter und Ideen zu Gruppen zusammen und schaut sich die Liste immer mal wieder an. Viele Unternehmer kommen dadurch irgendwann auf eine gute Idee. Wie sind Sie auf den Namen Ihres Unternehmens Namestorm gekommen? Bei meinem früheren Arbeitsgeber Bertelsmann war ich als Marketing Manager für die Titel von Kinofilmen zuständig. Zusammen mit Kollegen habe ich Brainstormings durchgeführt. Die nannte ich irgendwann nur noch Namestormings. Daraus wurde dann später der etwas kompaktere Agenturname Namestorm. Sollte man aus dem Namen sofort erschließen können, was das Unternehmen macht? Nicht unbedingt. Beschreibende Namen geben meistens nur über die Kerntätigkeit Auskunft – wenn man sein Angebot später erweitern oder sich verändern möchte, lassen sie aber wenig Spielraum. Außerdem kann man beschreibende Namen nicht schützen lassen. Mittelfristig betrachtet ist deshalb ein Name besser, aus dem nicht sofort hervorgeht, welche Produkte oder Dienstleistungen dahinterstecken. Aber auch Mischformen sind möglich: Stichworte aus der Branche mit ungewöhnlichen Vor- oder Nachsilben zu kombinieren, ist eine gute Möglichkeit, wenn man kein großes Budget hat, um den Namen zu bewerben. Was sind die größten Fehler bei der Namensfindung? Unternehmer verwenden häufig einfach ihren Eigennamen als Firmennamen, weil sie sich nicht mit anderen Möglichkeiten auseinandergesetzt haben. Melanie Mayer Buchhaltungsservice klingt aber nicht besonders interessant. Außerdem muss man bedenken, dass eventuell noch ein Partner dazukommt oder dass man sich eines Tages entscheidet, weitere Filialen aufzumachen. Der Kunde, der anruft, will dann aber immer mit Melanie Mayer sprechen. Wie kann man einen Namen am besten testen? Ich empfehle immer den Telefoncheck: Lassen Sie sich anrufen und melden Sie sich mit Ihrer Namensidee am Telefon. Fühlt es sich gut an? Versteht der Anrufer den Namen? Dann hat der Name den ersten Test bestanden.