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Azubi-Förderung: Wo Arbeitgeber Unterstützung bekommen

Viele Unternehmen müssen heute auch Bewerbern mit schlechten Noten eine Chance geben. Diese Hilfen gibt es für die Förderung von Azubis, die (noch) Schwächen haben.

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Der Staat hilft mit verschiedenen Programmen bei der Azubi-Förderung.
Der Staat hilft mit verschiedenen Programmen bei der Azubi-Förderung.
© picture-alliance / ZB

Für mittelständische Betriebe wird es immer schwieriger, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen erreichte laut Berufsbildungsbericht 2015 mit rund 37100 Stellen (plus 10 Prozent) einen neuen Höchststand. Ein Grund dafür ist die demografische Entwicklung: Es gibt einfach immer weniger Jugendliche, die sich überhaupt für eine berufliche Ausbildung interessieren. Viele Unternehmer wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen, suchen weiterhin mit dem traditionellen Auswahlraster nach dem Berufsnachwuchs.

Nach alter Väter Sitte sortieren sie die Bewerber anhand der Schulnoten aus. Motto: Je besser die Noten, desto besser der Bewerber. Auf diese Weise suchen viele Betriebe vergeblich nach Nachwuchs. Denn in vielen Ausbildungsberufen hat sich die Lage längst gedreht. Nicht die Unternehmen können sich die besten Bewerber aussuchen, sondern die Jugendlichen mit den Topnoten suchen sich die interessantesten Betriebe aus.

Azubi-Förderung macht Bewerber mit schlechteren Noten attraktiv

Kleine Betriebe, die dringend Nachwuchs suchen, müssen deshalb zwangsläufig ihre Ansprüche herunterschrauben und auch Bewerber in die engere Wahl nehmen, deren Zeugnisse nicht mit Einser-Noten gespickt sind. Die gute Nachricht: Bei der Integration von schwächeren und noch nicht ausbildungsreifen Jugendlichen werden die Betriebe laut Ulrike Friedrich, Referatsleiterin Ausbildungsmarketing, Ausbildungsanalysen beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) von staatlichen Stellen unterstützt.

So gewährt das lokale Jobcenter etwa einen Zuschuss für die Einstiegsqualifizierung, zum Beispiel für ein Langzeitpraktikum. Wenn es Probleme in der Ausbildung gibt, können die „ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)“ der Arbeitsagentur helfen. Diese sozialpädagogische Betreuung hilft bei schulischen und auch bei persönlichen Problemen der Jugendlichen. Den Antrag für solche Hilfen können sowohl der Azubi wie auch das ausbildende Unternehmen stellen.

Ab diesem Sommer gibt es außerdem das neue Instrument der assistierten Ausbildung (AsA), bei dem Jugendliche bereits vor der Ausbildung begleitet werden, etwa um Sprach- und Bildungsdefizite abzubauen oder zur Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten. Die Teilnahme an der assistierten Ausbildung kann der Betrieb zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beantragen. Dazu müssen die Betriebe der Arbeitsagentur zunächst ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Ausbildung von schwächeren Bewerbern mitteilen. Die Arbeitsagentur vermittelt dann die passenden Bewerber an die Betriebe.

Was muss ein Betrieb tun, der zum ersten Mal Jugendliche ausbilden möchte?

Ein Unternehmen, das sich den Nachwuchs im eigenen Haus heranziehen möchte, muss drei Voraussetzungen erfüllen. Der Unternehmer muss seine fachliche und persönliche Eignung nachweisen, das Unternehmen muss als Betrieb geeignet sein für eine Ausbildung.

Dazu muss sich der Unternehmen an seine zuständige Kammer wenden, also seine örtliche IHK. Bei einem Besuch eines Ausbildungsberaters wird dann zunächst die fachliche und persönliche Eignung des Ausbilders zum Ausbilden festgestellt. Ebenso wird geprüft, ob das Unternehmen sich als Ausbildungsbetrieb eignet. Der Ausbildungsberater informiert den Betrieb dann über die Ausbildungsverordnung zum Ausbildungsberuf. Sie beschreibt, welche Inhalte der Betrieb mindestens transportieren muss. Kann ein Betrieb nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln, kann der Ausbildungsberater auch bestimmte Auflagen erlassen, zum Beispiel dass der Azubi für einige Wochen in einem Partnerbetrieb ausgebildet wird.

Was kostet die Ausbildung eines Jugendlichen?

Ein Jahr Ausbildung kostet den Betrieb laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Durchschnitt 17.900 Euro brutto jährlich pro Auszubildenden, ein hoher Anteil hiervon ist die Ausbildungsvergütung.

Das BIBB hat dazu für das Ausbildungsjahr 2012 /13 über 3000 Ausbildungsbetriebe und über 900 nicht ausbildende Betriebe zur Ausbildung und zur Rekrutierung von Fachkräften befragt.

Auszubildende sind aber auch produktiv. Der durchschnittliche Ertrag pro Auszubildendem liegt der Untersuchung zufolge bei 12.500 Euro netto, so dass die Nettokosten nur noch durchschnittlich 5.400 Euro pro Ausbildungsjahr betragen. Bei all den Vorteilen, die ein Betrieb von selbstausgebildeten Fachkräften hat, eine lohnende Investition. Schließlich kann die Suche nach Fachkräften am Arbeitsmarkt viel teurer werden. Hinzu kommt, dass die eigenen Auszubildenden den Betrieb gut kennen und der Ausbilder die Fähigkeiten der Azubis sehr gut einschätzen kann.

Für mittelständische Betriebe wird es immer schwieriger, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen erreichte laut Berufsbildungsbericht 2015 mit rund 37100 Stellen (plus 10 Prozent) einen neuen Höchststand. Ein Grund dafür ist die demografische Entwicklung: Es gibt einfach immer weniger Jugendliche, die sich überhaupt für eine berufliche Ausbildung interessieren. Viele Unternehmer wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen, suchen weiterhin mit dem traditionellen Auswahlraster nach dem Berufsnachwuchs. Nach alter Väter Sitte sortieren sie die Bewerber anhand der Schulnoten aus. Motto: Je besser die Noten, desto besser der Bewerber. Auf diese Weise suchen viele Betriebe vergeblich nach Nachwuchs. Denn in vielen Ausbildungsberufen hat sich die Lage längst gedreht. Nicht die Unternehmen können sich die besten Bewerber aussuchen, sondern die Jugendlichen mit den Topnoten suchen sich die interessantesten Betriebe aus. Azubi-Förderung macht Bewerber mit schlechteren Noten attraktiv Kleine Betriebe, die dringend Nachwuchs suchen, müssen deshalb zwangsläufig ihre Ansprüche herunterschrauben und auch Bewerber in die engere Wahl nehmen, deren Zeugnisse nicht mit Einser-Noten gespickt sind. Die gute Nachricht: Bei der Integration von schwächeren und noch nicht ausbildungsreifen Jugendlichen werden die Betriebe laut Ulrike Friedrich, Referatsleiterin Ausbildungsmarketing, Ausbildungsanalysen beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) von staatlichen Stellen unterstützt. So gewährt das lokale Jobcenter etwa einen Zuschuss für die Einstiegsqualifizierung, zum Beispiel für ein Langzeitpraktikum. Wenn es Probleme in der Ausbildung gibt, können die "ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)" der Arbeitsagentur helfen. Diese sozialpädagogische Betreuung hilft bei schulischen und auch bei persönlichen Problemen der Jugendlichen. Den Antrag für solche Hilfen können sowohl der Azubi wie auch das ausbildende Unternehmen stellen. Ab diesem Sommer gibt es außerdem das neue Instrument der assistierten Ausbildung (AsA), bei dem Jugendliche bereits vor der Ausbildung begleitet werden, etwa um Sprach- und Bildungsdefizite abzubauen oder zur Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten. Die Teilnahme an der assistierten Ausbildung kann der Betrieb zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beantragen. Dazu müssen die Betriebe der Arbeitsagentur zunächst ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Ausbildung von schwächeren Bewerbern mitteilen. Die Arbeitsagentur vermittelt dann die passenden Bewerber an die Betriebe. Was muss ein Betrieb tun, der zum ersten Mal Jugendliche ausbilden möchte? Ein Unternehmen, das sich den Nachwuchs im eigenen Haus heranziehen möchte, muss drei Voraussetzungen erfüllen. Der Unternehmer muss seine fachliche und persönliche Eignung nachweisen, das Unternehmen muss als Betrieb geeignet sein für eine Ausbildung. Dazu muss sich der Unternehmen an seine zuständige Kammer wenden, also seine örtliche IHK. Bei einem Besuch eines Ausbildungsberaters wird dann zunächst die fachliche und persönliche Eignung des Ausbilders zum Ausbilden festgestellt. Ebenso wird geprüft, ob das Unternehmen sich als Ausbildungsbetrieb eignet. Der Ausbildungsberater informiert den Betrieb dann über die Ausbildungsverordnung zum Ausbildungsberuf. Sie beschreibt, welche Inhalte der Betrieb mindestens transportieren muss. Kann ein Betrieb nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln, kann der Ausbildungsberater auch bestimmte Auflagen erlassen, zum Beispiel dass der Azubi für einige Wochen in einem Partnerbetrieb ausgebildet wird. Was kostet die Ausbildung eines Jugendlichen? Ein Jahr Ausbildung kostet den Betrieb laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Durchschnitt 17.900 Euro brutto jährlich pro Auszubildenden, ein hoher Anteil hiervon ist die Ausbildungsvergütung. Das BIBB hat dazu für das Ausbildungsjahr 2012 /13 über 3000 Ausbildungsbetriebe und über 900 nicht ausbildende Betriebe zur Ausbildung und zur Rekrutierung von Fachkräften befragt. Auszubildende sind aber auch produktiv. Der durchschnittliche Ertrag pro Auszubildendem liegt der Untersuchung zufolge bei 12.500 Euro netto, so dass die Nettokosten nur noch durchschnittlich 5.400 Euro pro Ausbildungsjahr betragen. Bei all den Vorteilen, die ein Betrieb von selbstausgebildeten Fachkräften hat, eine lohnende Investition. Schließlich kann die Suche nach Fachkräften am Arbeitsmarkt viel teurer werden. Hinzu kommt, dass die eigenen Auszubildenden den Betrieb gut kennen und der Ausbilder die Fähigkeiten der Azubis sehr gut einschätzen kann.
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