Pinterest für Unternehmen
So nutzen Sie Pinterest für Ihr Marketing

Kunden über Facebook zu gewinnen, wird immer schwieriger. Viele Unternehmen schauen sich daher nach Alternativen um, lassen Pinterest aber bisher oft links liegen - ein Fehler. Wie gelingt der Einstieg ins Pinterest-Marketing?

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Bei Pinterest pinnen Nutzer Inhalte, die sie interessieren oder die ihnen gefallen, an virtuelle Pinnwände. Das können Unternehmen fürs Marketing nutzen.
Bei Pinterest pinnen Nutzer Inhalte, die sie interessieren oder die ihnen gefallen, an virtuelle Pinnwände. Das können Unternehmen fürs Marketing nutzen.
© JuliaMag / iStock Unreleased / Images Plus / Getty Images

Nachdem Facebook den Algorithmus geändert hat, haben es Unternehmen zunehmend schwer, dort ihre Fans zu erreichen. Deshalb lohnt es sich für Unternehmer, sich näher mit den Möglichkeiten zu befassen, die andere soziale Netzwerke fürs Marketing bieten – beispielsweise Pinterest. Dort können Unternehmen kostenlos für Produkte und Dienstleistungen werben, die eigene Marke bekannt machen und Besucher auf die Website lotsen.

Was ist Pinterest genau?

Das soziale Netzwerk Pinterest ist in erster Linie eine Bildersuchmaschine. Es funktioniert so ähnlich wie Google, der Fokus liegt aber auf Bildern.

Anders als Instagram oder auch Facebook ist Pinterest keine Plattform für die Selbstdarstellung. Die Nutzer nutzen es vielmehr zur Inspiration und zur Ideensuche: Auf virtuellen Pinnwänden sammeln sie Bilder und Grafiken, die sie interessieren – die so genannten Pins. Die meisten Pins sind mit Webseiten verknüpft: Klickt man auf sie, wird man auf die Seiten weitergeleitet.

Follower oder Fans sind auf Pinterest nicht so wichtig. Die Nutzer sammeln Inhalte, die andere gepinnt haben, auf ihren eigenen Pinnwänden; außerdem kann man Pins kommentieren. Allerdings interagieren die Nutzer eher wenig miteinander.

Wer nutzt Pinterest – und wie?

Mehr als 200 Millionen Nutzer sind monatlich bei Pinterest aktiv – und die Nutzerzahlen steigen rasant: Allein 2017 sind sie um 40 Prozent gewachsen, in Deutschland waren es sogar 72 Prozent. Besonders die jüngere Zielgruppe ist auf der Plattform aktiv: Nach Angaben des Statistik-Portals Statista war 2017 jeder vierte Deutsche zwischen 18 und 29 bei Pinterest angemeldet.

Die Mehrzahl der Pinterest-Nutzer ist weiblich, aber die meisten Neuanmeldungen kommen mittlerweile von Männern. Die User verweilen doppelt so lang auf Pinterest wie auf anderen Social-Media-Kanälen und 85 Prozent der User nutzen sie auf dem Handy.

Was macht Pinterest für Unternehmen so interessant?

Die Nutzer sind kaufbereit.

Facebook und Instagram haben zwar weit mehr Mitglieder als Pinterest, die Pinterest-Nutzer sind aber sehr kaufbereit. In den USA verwenden 55 Prozent der Nutzer die Plattform zum Suchen und Shoppen von Produkten – mehr als andere soziale Netzwerke. Dadurch, dass Nutzer auf Pinterest auf Ideensuche sind, kann man sie schon sehr früh im Kaufprozess abholen. Das macht die Plattform fürs Marketing so interessant.

Zur Person
Barbara Riedl, Pinterest-ExpertinBarbara Riedl ist Inhaberin von Kaleidocom, einem Beratungsunternehmen, das Kleinunternehmen und Selbstständige zu Social Media und Online-Marketing berät. Pinterest nutzt sie bereits seit 2010. Riedl bietet Online-Kurse und Workshops zum Thema Pinterest an und betreut die Gruppe "Pinterest erfolgreich nutzen" für Selbstständige und Blogger auf Facebook.

Die Konkurrenz ist überschaubar.

Barbara Riedl, Inhaberin des Beratungsunternehmens Kaleidocom, ist Expertin für Pinterest. Sie nutzt das Netzwerk seit 2010 und berät vor allem Kleinunternehmer. „Das Thema Pinterest zieht seit Mitte 2017 im deutschsprachigen Raum extrem an, jetzt ist ein guter Zeitpunkt für Unternehmen einzusteigen“, sagt sie. Noch sei die Konkurrenz im deutschsprachigen Raum nicht so groß und man könne in seiner Nische mit guten Inhalten schnell gute Erfolge erzielen.

Inhalte sind langlebig.

Inhalte bei Pinterest sind viel langlebiger als auf Facebook, Instagram oder Twitter. Das heißt, man kann auch noch Monate, nachdem man etwas gepinnt hat, Besucher auf die eigene Website oder in den eigenen Onlineshop lotsen.

Werbepins sind geplant.

Pinterest hat in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Features eingeführt, die das Netzwerk für Unternehmen noch interessanter machen. Künftig wird es auf Pinterest auch Werbepins geben. Das heißt, man bezahlt dafür, dass die Pins vielen Nutzern angezeigt werden. Im englischsprachigen Raum sind diese Ad Pins bereits verfügbar, in Deutschland jedoch noch nicht.

Für welche Unternehmen eignet sich Pinterest?

Besonders gut geeignet ist Pinterest für Unternehmen, die visuell ansprechende Produkte im Angebot haben. „Grundsätzlich ist Pinterest aber für fast alle Branchen geeignet, wenn man es richtig macht“, sagt Riedl. „Man muss nicht unbedingt ein Produkt zum Anfassen anbieten.“

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Die Plattform eigne sich sowohl für physische Produkte wie Mode, Möbel, Lebensmittel, Fliesen oder Accessoires, als auch für virtuelle Produkte wie Onlinekurse oder E-Books. Und auch Dienstleister sind auf Pinterest erfolgreich. Nicht geeignet sei Pinterest für Unternehmer, die ausschließlich ein lokales Geschäft haben.

Was können Unternehmen bei Pinterest pinnen?

Nicht nur Produktbilder seien interessant für Pinterest, sagt Pinterest-Expertin Riedl. Grafiken mit Text würden sogar besser angeklickt als Bilder. Bei Produktbildern sei wichtig, dass man nicht nur das Produkt zeige, sondern auch, wie es eingesetzt werde.

Wer nicht auf starkes Bildmaterial zurückgreifen kann, etwa Dienstleister, die kostenpflichtige Onlinekurse, E-Books oder Seminare anbieten, könnte reine Textgrafiken verwenden, auf denen dann so etwas wie „10 Tipps zu xy“ steht, sagt Barbara Riedl.

Wie aufwändig und teuer ist Pinterest-Marketing?

Pinterest ist bisher komplett kostenlos. „Ich sage immer, Pinterest ist der Iron Man und nicht der Sprint“, so Riedl. Anfangs müsse man schon viel Zeit investieren, um sich eine Strategie zu überlegen und um Inhalte zu erstellen, aber wenn es mal laufe, dann brauche man dafür sehr viel weniger Zeit als für alle anderen Plattformen. „Ich bespiele zwei Profile und investiere weniger als eine Stunde pro Woche für Pinterest“, sagt Barbara Riedl.

Sie nutzt Tools wie Bordbooster, Viraltag oder Tailwind, die automatisch pinnen. Diese kosten ab 5 Dollar im Monat. „Wenn man den Traffic dagegenstellt, den man bekommt, ist es auf jeden Fall das Investment wert. Facebook Ads kosten ja auch Geld“, sagt Riedl.

Ein bisschen Geduld gehöre am Anfang dazu. Es könne drei bis sechs Monate dauern, bis Pinterest an Fahrt aufnehme. Aber dann habe man kontinuierlich Zugriffe, ohne etwas dafür zu tun.

Wie gelingt der Einstieg bei Pinterest?

Wer Pinterest für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte das Netzwerk erst mal privat nutzen, um zu sehen, wie es funktioniert und dass es Spaß macht, rät Barbara Riedl.

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Zudem sollte man seine Internetseite pinterest-freundlich machen. Das heißt, man stellt dort den Pin Button bereit, damit Internetnutzer die Inhalte auf der Seite unkompliziert pinnen können. Das empfiehlt die Pinterest-Expertin übrigens allen Unternehmen, egal ob sie auf Pinterest aktiv sein wollen oder nicht.

Unternehmen, die Pinterest aktiv nutzen wollen, brauchen ein Unternehmensprofil. Ist die eigene Website mit Pinterest verbunden, sieht man dann dort, welche Bilder und Grafiken von der Website gepinnt wurden, hat Zugriff auf Statistiken und kann so genannte Rich Pins beantragen: Pins, die automatisch Metadaten von der Seite anzeigen, von der sie gepinnt wurden. Die Einrichtung eines Unternehmensprofils ist kostenlos.

Worauf kommt es bei einer erfolgreichen Pinterest-Strategie an?

Die wichtigsten drei Dinge, wenn man auf Pinterest anfangen möchte, sind laut Barbara Riedl Qualität, Kontinuität und Keywords.

Qualität heißt, gute, ansprechende Grafiken und Bilder zu pinnen. Ein guter Pin hat ein Hochformat und ist so gestaltet, dass man ihn auf dem Handy gut erkennen kann. Die Schrift sollte nicht zu klein und gut lesbar sein. Barbara Riedl empfiehlt auch, Grafiken unverkennbar zu machen – zum Beispiel, indem man immer das Unternehmenslogo integriert oder die Unternehmensfarben nutzt.

Saisonalität ist auf Pinterest ganz wichtig. Riedl empfiehlt, sich zu überlegen, welche Themen zu welcher Jahreszeit passen, und dann rechtzeitig entsprechende Inhalte zu pinnen. „Weihnachten fängt auf Pinterest im April an“, sagt sie. Grundsätzlich ist es ratsam, bereits acht Wochen vor einem Ereignis Inhalte dafür zu pinnen und online zu stellen.

Kontinuität heißt, regelmäßig zu pinnen, am besten täglich mindestens fünf Pins. Besser sind zehn bis 20. Wer selbst nicht so viele eigene Inhalte hat, sollte zusätzlich gute Pins anderer Nutzer pinnen. Je aktiver man auf Pinterest ist, desto mehr Menschen wird man erreichen.

Keywords sollte man bei der Beschreibung der Pins unbedingt integrieren, da Pinterest eine Suchmaschine ist. Deshalb sollte man sich am Anfang auch damit beschäftigen, wie die eigene Zielgruppe genau aussieht und für welche Keywords man gefunden werden möchte.

Beispiele für erfolgreiche Unternehmensprofile auf Pinterest

  • impulse-Blogger Christian Pietsch von der Gusti Leder GmbH bietet Ledertaschen und -Accessoires an und ist seit November 2015 auf Pinterest aktiv. Hier beschreibt er seine Pinterest-Strategie.
  • Mondscheindesign stellt ebenfalls Accessoires her und hat inzwischen über Pinterest die meisten Websitezugriffe nach Google.
  • Haushaltsfee nutzt Pinterest seit 2014. Mittlerweile kommen rund 400.000 Besucher pro Monat über Pinterest auf die Seite, die Geld mit dem Verkauf von Checklisten und Online-Kursen rund um das Thema Haushalt verdient.
  • Marketing-Beraterin Claudia Heimgartner von Claudia easy Marketing gewinnt ihre Kunden hauptsächlich über Pinterest und ist beispielhaft dafür, wie Dienstleister die Plattform nutzen können.
  • Auch Epubli, ein Anbieter für Buchdruck und Self-Publishing, nutzt Pinterest laut Barbara Riedl sehr professionell und erfolgreich.
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Nachdem Facebook den Algorithmus geändert hat, haben es Unternehmen zunehmend schwer, dort ihre Fans zu erreichen. Deshalb lohnt es sich für Unternehmer, sich näher mit den Möglichkeiten zu befassen, die andere soziale Netzwerke fürs Marketing bieten - beispielsweise Pinterest. Dort können Unternehmen kostenlos für Produkte und Dienstleistungen werben, die eigene Marke bekannt machen und Besucher auf die Website lotsen. Was ist Pinterest genau? Das soziale Netzwerk Pinterest ist in erster Linie eine Bildersuchmaschine. Es funktioniert so ähnlich wie Google, der Fokus liegt aber auf Bildern. Anders als Instagram oder auch Facebook ist Pinterest keine Plattform für die Selbstdarstellung. Die Nutzer nutzen es vielmehr zur Inspiration und zur Ideensuche: Auf virtuellen Pinnwänden sammeln sie Bilder und Grafiken, die sie interessieren - die so genannten Pins. Die meisten Pins sind mit Webseiten verknüpft: Klickt man auf sie, wird man auf die Seiten weitergeleitet. Follower oder Fans sind auf Pinterest nicht so wichtig. Die Nutzer sammeln Inhalte, die andere gepinnt haben, auf ihren eigenen Pinnwänden; außerdem kann man Pins kommentieren. Allerdings interagieren die Nutzer eher wenig miteinander. Wer nutzt Pinterest - und wie? Mehr als 200 Millionen Nutzer sind monatlich bei Pinterest aktiv - und die Nutzerzahlen steigen rasant: Allein 2017 sind sie um 40 Prozent gewachsen, in Deutschland waren es sogar 72 Prozent. Besonders die jüngere Zielgruppe ist auf der Plattform aktiv: Nach Angaben des Statistik-Portals Statista war 2017 jeder vierte Deutsche zwischen 18 und 29 bei Pinterest angemeldet. Die Mehrzahl der Pinterest-Nutzer ist weiblich, aber die meisten Neuanmeldungen kommen mittlerweile von Männern. Die User verweilen doppelt so lang auf Pinterest wie auf anderen Social-Media-Kanälen und 85 Prozent der User nutzen sie auf dem Handy. Was macht Pinterest für Unternehmen so interessant? Die Nutzer sind kaufbereit. Facebook und Instagram haben zwar weit mehr Mitglieder als Pinterest, die Pinterest-Nutzer sind aber sehr kaufbereit. In den USA verwenden 55 Prozent der Nutzer die Plattform zum Suchen und Shoppen von Produkten – mehr als andere soziale Netzwerke. Dadurch, dass Nutzer auf Pinterest auf Ideensuche sind, kann man sie schon sehr früh im Kaufprozess abholen. Das macht die Plattform fürs Marketing so interessant. Die Konkurrenz ist überschaubar. Barbara Riedl, Inhaberin des Beratungsunternehmens Kaleidocom, ist Expertin für Pinterest. Sie nutzt das Netzwerk seit 2010 und berät vor allem Kleinunternehmer. „Das Thema Pinterest zieht seit Mitte 2017 im deutschsprachigen Raum extrem an, jetzt ist ein guter Zeitpunkt für Unternehmen einzusteigen“, sagt sie. Noch sei die Konkurrenz im deutschsprachigen Raum nicht so groß und man könne in seiner Nische mit guten Inhalten schnell gute Erfolge erzielen. Inhalte sind langlebig. Inhalte bei Pinterest sind viel langlebiger als auf Facebook, Instagram oder Twitter. Das heißt, man kann auch noch Monate, nachdem man etwas gepinnt hat, Besucher auf die eigene Website oder in den eigenen Onlineshop lotsen. Werbepins sind geplant. Pinterest hat in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Features eingeführt, die das Netzwerk für Unternehmen noch interessanter machen. Künftig wird es auf Pinterest auch Werbepins geben. Das heißt, man bezahlt dafür, dass die Pins vielen Nutzern angezeigt werden. Im englischsprachigen Raum sind diese Ad Pins bereits verfügbar, in Deutschland jedoch noch nicht. Für welche Unternehmen eignet sich Pinterest? Besonders gut geeignet ist Pinterest für Unternehmen, die visuell ansprechende Produkte im Angebot haben. „Grundsätzlich ist Pinterest aber für fast alle Branchen geeignet, wenn man es richtig macht“, sagt Riedl. „Man muss nicht unbedingt ein Produkt zum Anfassen anbieten.“ Die Plattform eigne sich sowohl für physische Produkte wie Mode, Möbel, Lebensmittel, Fliesen oder Accessoires, als auch für virtuelle Produkte wie Onlinekurse oder E-Books. Und auch Dienstleister sind auf Pinterest erfolgreich. Nicht geeignet sei Pinterest für Unternehmer, die ausschließlich ein lokales Geschäft haben. Was können Unternehmen bei Pinterest pinnen? Nicht nur Produktbilder seien interessant für Pinterest, sagt Pinterest-Expertin Riedl. Grafiken mit Text würden sogar besser angeklickt als Bilder. Bei Produktbildern sei wichtig, dass man nicht nur das Produkt zeige, sondern auch, wie es eingesetzt werde. Wer nicht auf starkes Bildmaterial zurückgreifen kann, etwa Dienstleister, die kostenpflichtige Onlinekurse, E-Books oder Seminare anbieten, könnte reine Textgrafiken verwenden, auf denen dann so etwas wie "10 Tipps zu xy" steht, sagt Barbara Riedl. Wie aufwändig und teuer ist Pinterest-Marketing? Pinterest ist bisher komplett kostenlos. „Ich sage immer, Pinterest ist der Iron Man und nicht der Sprint“, so Riedl. Anfangs müsse man schon viel Zeit investieren, um sich eine Strategie zu überlegen und um Inhalte zu erstellen, aber wenn es mal laufe, dann brauche man dafür sehr viel weniger Zeit als für alle anderen Plattformen. „Ich bespiele zwei Profile und investiere weniger als eine Stunde pro Woche für Pinterest“, sagt Barbara Riedl. Sie nutzt Tools wie Bordbooster, Viraltag oder Tailwind, die automatisch pinnen. Diese kosten ab 5 Dollar im Monat. „Wenn man den Traffic dagegenstellt, den man bekommt, ist es auf jeden Fall das Investment wert. Facebook Ads kosten ja auch Geld“, sagt Riedl. Ein bisschen Geduld gehöre am Anfang dazu. Es könne drei bis sechs Monate dauern, bis Pinterest an Fahrt aufnehme. Aber dann habe man kontinuierlich Zugriffe, ohne etwas dafür zu tun. Wie gelingt der Einstieg bei Pinterest? Wer Pinterest für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte das Netzwerk erst mal privat nutzen, um zu sehen, wie es funktioniert und dass es Spaß macht, rät Barbara Riedl. Zudem sollte man seine Internetseite pinterest-freundlich machen. Das heißt, man stellt dort den Pin Button bereit, damit Internetnutzer die Inhalte auf der Seite unkompliziert pinnen können. Das empfiehlt die Pinterest-Expertin übrigens allen Unternehmen, egal ob sie auf Pinterest aktiv sein wollen oder nicht. Unternehmen, die Pinterest aktiv nutzen wollen, brauchen ein Unternehmensprofil. Ist die eigene Website mit Pinterest verbunden, sieht man dann dort, welche Bilder und Grafiken von der Website gepinnt wurden, hat Zugriff auf Statistiken und kann so genannte Rich Pins beantragen: Pins, die automatisch Metadaten von der Seite anzeigen, von der sie gepinnt wurden. Die Einrichtung eines Unternehmensprofils ist kostenlos. Worauf kommt es bei einer erfolgreichen Pinterest-Strategie an? Die wichtigsten drei Dinge, wenn man auf Pinterest anfangen möchte, sind laut Barbara Riedl Qualität, Kontinuität und Keywords. Qualität heißt, gute, ansprechende Grafiken und Bilder zu pinnen. Ein guter Pin hat ein Hochformat und ist so gestaltet, dass man ihn auf dem Handy gut erkennen kann. Die Schrift sollte nicht zu klein und gut lesbar sein. Barbara Riedl empfiehlt auch, Grafiken unverkennbar zu machen - zum Beispiel, indem man immer das Unternehmenslogo integriert oder die Unternehmensfarben nutzt. Saisonalität ist auf Pinterest ganz wichtig. Riedl empfiehlt, sich zu überlegen, welche Themen zu welcher Jahreszeit passen, und dann rechtzeitig entsprechende Inhalte zu pinnen. „Weihnachten fängt auf Pinterest im April an“, sagt sie. Grundsätzlich ist es ratsam, bereits acht Wochen vor einem Ereignis Inhalte dafür zu pinnen und online zu stellen. Kontinuität heißt, regelmäßig zu pinnen, am besten täglich mindestens fünf Pins. Besser sind zehn bis 20. Wer selbst nicht so viele eigene Inhalte hat, sollte zusätzlich gute Pins anderer Nutzer pinnen. Je aktiver man auf Pinterest ist, desto mehr Menschen wird man erreichen. Keywords sollte man bei der Beschreibung der Pins unbedingt integrieren, da Pinterest eine Suchmaschine ist. Deshalb sollte man sich am Anfang auch damit beschäftigen, wie die eigene Zielgruppe genau aussieht und für welche Keywords man gefunden werden möchte. Beispiele für erfolgreiche Unternehmensprofile auf Pinterest impulse-Blogger Christian Pietsch von der Gusti Leder GmbH bietet Ledertaschen und -Accessoires an und ist seit November 2015 auf Pinterest aktiv. Hier beschreibt er seine Pinterest-Strategie. Mondscheindesign stellt ebenfalls Accessoires her und hat inzwischen über Pinterest die meisten Websitezugriffe nach Google. Haushaltsfee nutzt Pinterest seit 2014. Mittlerweile kommen rund 400.000 Besucher pro Monat über Pinterest auf die Seite, die Geld mit dem Verkauf von Checklisten und Online-Kursen rund um das Thema Haushalt verdient. Marketing-Beraterin Claudia Heimgartner von Claudia easy Marketing gewinnt ihre Kunden hauptsächlich über Pinterest und ist beispielhaft dafür, wie Dienstleister die Plattform nutzen können. Auch Epubli, ein Anbieter für Buchdruck und Self-Publishing, nutzt Pinterest laut Barbara Riedl sehr professionell und erfolgreich.