SEO-Irrtümer
9 Gründe, warum Ihr Unternehmen bei Google unsichtbar ist

Alle wollen die Nummer 1 sein - das gilt auch für die Suchergebnisse bei Google. Doch viele Unternehmen verbauen sich die Chancen auf eine Top-Platzierung: weil sie auf SEO-Irrtümer hereinfallen. Wir klären auf.

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Wer wird die Nummer 1? Der Kampf um die besten Plätze bei Google ist hart - und wer SEO-Irrtümern aufsitzt, hat einen echten Wettbewerbsnachteil.
Wer wird die Nummer 1? Der Kampf um die besten Plätze bei Google ist hart - und wer SEO-Irrtümern aufsitzt, hat einen echten Wettbewerbsnachteil.

Irrtum 1: Wenn ich wichtige Schlüsselbegriffe auf meiner Seite verstecke, nutzt das meiner Platzierung bei Google.

Weißen Text auf weißen Grund schreiben, im HTML-Quelltext dutzende Schlagworte verstecken, die nichts mit den eigentlichen Inhalten Ihrer Seite zu tun haben – und schwupps, landet die Seite auf Platz 1 bei Google?

Plumpe Tricks wie diese waren vielleicht vor vielen Jahren mal erfolgreich, doch die Suchmaschine fällt darauf schon lange nicht mehr herein, sagt Ralf Seybold, Experte für Suchmaschinenoptimierung (SEO): „Google will seinen Kunden möglichst nützliche Suchergebnisse anzeigen – und weißer Text auf weißem Grund bietet keinerlei Mehrwert.“ Solche Mogeleien können sogar abgestraft werden.

Irrtum 2: Einmal optimiert, bleibt meine Seite für immer auf den vorderen Plätzen bei Google.

„Wir optimieren Ihre Webseite – für einmalig 179 Euro“ – über solch windige Angebote kann Ralf Seybold nur schmunzeln. „Sowas kann natürlich nicht funktionieren! Und trotzdem fallen vor allem kleinere Unternehmen immer wieder drauf rein. Und dann fehlt ihnen das Geld für eine seriöse Optimierung.“

Denn wer seine Seite über Jahre auf den vorderen Plätzen halten will, muss sie regelmäßig ändern und aktualisieren. „Es ist wie in der Schule“, sagt Ralf Seybold. „Die Schüler, die sich dauernd melden, kriegen die besseren Noten.“ Wurde eine Seite hingegen schon lange nicht mehr aktualisiert, lässt der Google-Algorithmus sie nach hinten rutschen: Schließlich könnte sie veraltete Informationen enthalten – und damit nicht mehr nützlich sein.

Irrtum 3: Je häufiger ich das Keyword in einen Text packe, desto besser wird er gefunden.

„Keyword Stuffing bringt schon seit 2012 nichts mehr“, sagt Ralf Seybold. „Keyword Stuffing“ ist SEO-Slang für „Ich schreibe 100 Mal mein Keyword in den Text, damit Google auch ja versteht, worum es geht“. Heute riskiert man mit so einer Taktik laut Seybold sogar eine Abwertung seiner Seite. „Google bevorzugt natürlich geschriebene Texte, in denen auch mal Synonyme auftauchen und Begriffe, die inhaltlich mit dem Thema zu tun haben.“

Wer heute „Dienstwagen“ googelt, bekommt als erstes den Wikipedia-Eintrag für „Firmenwagen“ angezeigt – weil die Suchmaschine weiß, dass beide Begriffe dasselbe bedeuten. Geht es in einem Text über „Chips“ um Elektronik oder um Knabberzeug? Sind mit „Blüten“ Blumen gemeint oder falsche Geldscheine? Auch das kann Google heute erkennen.

Eine Entwicklung mit Konsequenzen für die gesamte Suchmaschinenoptimierung: „Wir müssen uns heute von dem Keyworddenken lösen und uns stattdessen überlegen: ‚Was will jemand lesen, den unser Thema interessiert?’“, erklärt Seybold.

Zur Person
ralf-seyboldRalf Seybold ist Geschäftsführer bei Seybold – Agentur für Sichtbarkeit, einem Internetmarketing-Dienstleister im schwäbischen Schorndorf. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sichtbarkeit kleiner und mittelständischer Firmen im Netz zu verbessern.

Ein Beispiel: Wer „Erkältung“ googelt, der möchte wissen, was gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit hilft, welche Ursachen eine Erkältung hat und wie lange sie dauert. Pharmaunternehmen haben also keine Chance, auf Google eine gute Platzierung zu erreichen, wenn sie auf ihren Webseiten nur ihre Produkte gegen Erkältung anpreisen: Solche Werbetexte beantworten nicht die Fragen der Suchenden – und Google weiß das. Daher veröffentlichen die Konzerne stattdessen Texte mit Informationen zum Thema Erkältung – und erscheinen mit diesem Content Marketing in den Suchergebnissen ganz weit vorne.

Irrtum 4: Das beste Keyword für meine Seite ist eins, das möglichst viele Menschen suchen.

Nicht unbedingt! „Große Keywords – also Suchbegriffe, nach denen viele Menschen suchen – sind oft hart umkämpft“, warnt Ralf Seybold. Angenommen, Sie haben einen kleinen Computerladen und wollen Ihre Ware auch online verkaufen: Dann träumen Sie sicher davon, unter den Top 10 angezeigt zu werden, wenn jemand nach „Computer kaufen“ googelt. Doch dabei müssten Sie es mit großen Handelsketten wie MediaMarkt oder Saturn, sowie bekannten Onlineshops wie Alternate oder Notebooksbilliger aufnehmen: mächtigen Konkurrenten, deren Marketingbudgets Ihr eigenes garantiert um ein Vielfaches übersteigen. Keine gute Idee also.

Bessere Chancen haben Sie, wenn Sie sich auf Keywords konzentrieren, nach denen zwar seltener gesucht wird, bei denen es aber auch weniger Konkurrenz gibt. Hier fällt es leichter, sich in den Suchergebnissen auf die vorderen Plätze hochzuarbeiten. Kommen erst genug Nutzer über Google auf Ihre Seite und Sie schaffen es, für viele kleine Keywords aus demselben Themenfeld gefunden zu werden, erkennt Google: Ihre Seite ist eine gute Anlaufstelle für Thema X. Damit steigen auch Ihre Chancen, für reichweitenstärkere Suchbegriffe zu ranken.

Irrtum 5: Mit gekauften Links von fremden Webseiten kann ich mein Ranking ganz einfach verbessern.

Zwar sind Verlinkungen von fremden Webseiten für Google ein wichtiges Signal dafür, dass andere Ihre Seite für interessant und nützlich halten. „Doch wenn Sie heute Links für einen Euro pro Stück kaufen, schaden Sie Ihrem Ranking“, warnt Seybold.

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Denn die Suchmaschine unterscheidet heute sehr genau zwischen Link-Spam und qualitativ hochwertigen Links. Wird eine neue Seite im Internet veröffentlicht, wächst die Anzahl der Links, die auf diese Seite verweisen, normalerweise nur langsam; die Links stammen zudem von einer Vielzahl von Seiten. Zeigen auf einen Schlag hunderte Links auf Ihre Seite, womöglich von dubiosen Linknetzwerken, wertet Google das als Indiz für gezielte Manipulation.

Irrtum 6: Google-Optimierung wirkt sofort.

„So einfach ist das leider meist nicht“, sagt Ralf Seybold. „In vielen Fällen brauchen Sie Geduld, bis Sie nach einer Optimierung Verbesserungen sehen.“

Kennt Google Ihre Webseite als gute Anlaufstelle für ein Thema, können neue Inhalte auch gleich weit vorne in den Suchergebnissen einsteigen. Doch dieses Vertrauen müssen Sie sich erst hart erarbeiten: durch nützliche Inhalte, die Sie stets auf dem neuesten Stand halten.

Hochwertige Inhalte verdienen sich mit der Zeit zudem immer mehr externe Links – auch davon profitiert die Platzierung.

Irrtum 7: Alles, was es zu SEO zu wissen gibt, kann ich einfach googeln.

Vorsicht! Google ändert rund 1000 Mal pro Jahr seine Bewertungskriterien für die Relevanz von Webseiten. Diese Änderungen sind mal klein, mal groß, doch sie alle haben Einfluss darauf, welche Seiten auf den vorderen Rängen der Suchergebnisse auftauchen – und welche im Nirwana verschwinden.

Inzwischen spielt Google Änderungen nicht mehr in Form von großen Updates ein, sondern in Echtzeit. Dadurch ist viel mehr Bewegung in den Suchergebnissen als früher – und es wird immer schwieriger, über SEO-Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

Die Folge: Im Internet finden sich unzählige veraltete Informationen zum Thema Suchmaschinenoptimierung. „Hier hilft uns das wichtigste SEO-Werkzeug“, sagt Seybold, „das Gehirn! Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass SEO-Tipps von 2009 nicht mehr hilfreich sein können.“

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Zudem lässt sich angelesenes Wissen oft nicht 1:1 auf das eigene Angebot anwenden. Um einschätzen zu können, welche Maßnahmen gute Aussichten auf Erfolg haben, braucht man vor allem eins: Erfahrung. Seybold nennt hier die Medizin als Vergleich: „Ein erfahrener Arzt wird Symptome womöglich anders interpretieren als einer, der direkt von der Uni kommt und bisher nur an Leichen rumgeschnippelt hat.“

Irrtum 8: SEO überlasse ich einfach meinem Programmierer.

Wenn Sie vorherigen Irrtümer aufmerksam gelesen haben, ahnen Sie sicher schon, dass das Quatsch ist. Ein Techniker kann zwar die technischen Grundlagen dafür schaffen, dass eine Seite eine Chance auf die vorderen Plätze hat. „Wer aber gefunden werden will, braucht gute Inhalte“, sagt Ralf Seybold. Seine Faustregel für mehr Sichtbarkeit bei Google lautet daher: „Technische Fehler reduzieren und sich um den Text kümmern.“

Irrtum 9: Wenn meine Kunden mich über Google finden können, brauche ich mich nicht mehr weiter um Marketing zu kümmern.

„Google allein ist nicht alles“, warnt Ralf Seybold. Wer sich nur auf die Suchmaschine verlasse, mache sich von ihr abhängig. Schon morgen könnte Google seine Bewertungskriterien für Webseiten ändern – und dann wird Ihre Seite womöglich nicht mehr gefunden. Zudem weiß niemand, wie lange Google seine Vormachtstellung noch behaupten kann. Wie schnell etablierte Firmen in der Technologiebranche verdrängt werden können, sieht man an Beispielen wie Nokia oder IBM.

Daher sollten Sie auch andere Kanäle nutzen, um potenzielle Kunden zu erreichen. Denn die suchen nicht nur über Google nach Ihnen und Ihrem Angebot, sondern beispielsweise auch in sozialen Netzwerken, Bewertungsplattformen, Preissuchmaschinen oder Branchenverzeichnissen. Auch ein Eintrag in das Branchenverzeichnis von Google, Google My Business, ist sinnvoll.  „Entscheidend ist hier die Frage: Wo treibt sich meine Zielgruppe rum?“, sagt Seybold. Auf Amazon vertretenen Händlern empfiehlt er beispielsweise, sich mit Suchmaschinenoptimierung speziell für die Amazon-Suche zu beschäftigen: „Bei Amazon gefunden zu werden, lohnt sich: Dort ist die Conversion-Rate zum Kauf deutlich höher als bei Google.“

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Irrtum 1: Wenn ich wichtige Schlüsselbegriffe auf meiner Seite verstecke, nutzt das meiner Platzierung bei Google. Weißen Text auf weißen Grund schreiben, im HTML-Quelltext dutzende Schlagworte verstecken, die nichts mit den eigentlichen Inhalten Ihrer Seite zu tun haben – und schwupps, landet die Seite auf Platz 1 bei Google? Plumpe Tricks wie diese waren vielleicht vor vielen Jahren mal erfolgreich, doch die Suchmaschine fällt darauf schon lange nicht mehr herein, sagt Ralf Seybold, Experte für Suchmaschinenoptimierung (SEO): "Google will seinen Kunden möglichst nützliche Suchergebnisse anzeigen - und weißer Text auf weißem Grund bietet keinerlei Mehrwert." Solche Mogeleien können sogar abgestraft werden. Irrtum 2: Einmal optimiert, bleibt meine Seite für immer auf den vorderen Plätzen bei Google. „Wir optimieren Ihre Webseite – für einmalig 179 Euro“ - über solch windige Angebote kann Ralf Seybold nur schmunzeln. „Sowas kann natürlich nicht funktionieren! Und trotzdem fallen vor allem kleinere Unternehmen immer wieder drauf rein. Und dann fehlt ihnen das Geld für eine seriöse Optimierung.“ Denn wer seine Seite über Jahre auf den vorderen Plätzen halten will, muss sie regelmäßig ändern und aktualisieren. „Es ist wie in der Schule", sagt Ralf Seybold. "Die Schüler, die sich dauernd melden, kriegen die besseren Noten.“ Wurde eine Seite hingegen schon lange nicht mehr aktualisiert, lässt der Google-Algorithmus sie nach hinten rutschen: Schließlich könnte sie veraltete Informationen enthalten - und damit nicht mehr nützlich sein. Irrtum 3: Je häufiger ich das Keyword in einen Text packe, desto besser wird er gefunden. „Keyword Stuffing bringt schon seit 2012 nichts mehr“, sagt Ralf Seybold. "Keyword Stuffing" ist SEO-Slang für "Ich schreibe 100 Mal mein Keyword in den Text, damit Google auch ja versteht, worum es geht". Heute riskiert man mit so einer Taktik laut Seybold sogar eine Abwertung seiner Seite. „Google bevorzugt natürlich geschriebene Texte, in denen auch mal Synonyme auftauchen und Begriffe, die inhaltlich mit dem Thema zu tun haben.“ Wer heute „Dienstwagen“ googelt, bekommt als erstes den Wikipedia-Eintrag für „Firmenwagen“ angezeigt – weil die Suchmaschine weiß, dass beide Begriffe dasselbe bedeuten. Geht es in einem Text über „Chips“ um Elektronik oder um Knabberzeug? Sind mit „Blüten“ Blumen gemeint oder falsche Geldscheine? Auch das kann Google heute erkennen. Eine Entwicklung mit Konsequenzen für die gesamte Suchmaschinenoptimierung: „Wir müssen uns heute von dem Keyworddenken lösen und uns stattdessen überlegen: 'Was will jemand lesen, den unser Thema interessiert?'“, erklärt Seybold. Ein Beispiel: Wer "Erkältung" googelt, der möchte wissen, was gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit hilft, welche Ursachen eine Erkältung hat und wie lange sie dauert. Pharmaunternehmen haben also keine Chance, auf Google eine gute Platzierung zu erreichen, wenn sie auf ihren Webseiten nur ihre Produkte gegen Erkältung anpreisen: Solche Werbetexte beantworten nicht die Fragen der Suchenden - und Google weiß das. Daher veröffentlichen die Konzerne stattdessen Texte mit Informationen zum Thema Erkältung – und erscheinen mit diesem Content Marketing in den Suchergebnissen ganz weit vorne. Irrtum 4: Das beste Keyword für meine Seite ist eins, das möglichst viele Menschen suchen. Nicht unbedingt! „Große Keywords - also Suchbegriffe, nach denen viele Menschen suchen - sind oft hart umkämpft“, warnt Ralf Seybold. Angenommen, Sie haben einen kleinen Computerladen und wollen Ihre Ware auch online verkaufen: Dann träumen Sie sicher davon, unter den Top 10 angezeigt zu werden, wenn jemand nach „Computer kaufen“ googelt. Doch dabei müssten Sie es mit großen Handelsketten wie MediaMarkt oder Saturn, sowie bekannten Onlineshops wie Alternate oder Notebooksbilliger aufnehmen: mächtigen Konkurrenten, deren Marketingbudgets Ihr eigenes garantiert um ein Vielfaches übersteigen. Keine gute Idee also. Bessere Chancen haben Sie, wenn Sie sich auf Keywords konzentrieren, nach denen zwar seltener gesucht wird, bei denen es aber auch weniger Konkurrenz gibt. Hier fällt es leichter, sich in den Suchergebnissen auf die vorderen Plätze hochzuarbeiten. Kommen erst genug Nutzer über Google auf Ihre Seite und Sie schaffen es, für viele kleine Keywords aus demselben Themenfeld gefunden zu werden, erkennt Google: Ihre Seite ist eine gute Anlaufstelle für Thema X. Damit steigen auch Ihre Chancen, für reichweitenstärkere Suchbegriffe zu ranken. Irrtum 5: Mit gekauften Links von fremden Webseiten kann ich mein Ranking ganz einfach verbessern. Zwar sind Verlinkungen von fremden Webseiten für Google ein wichtiges Signal dafür, dass andere Ihre Seite für interessant und nützlich halten. „Doch wenn Sie heute Links für einen Euro pro Stück kaufen, schaden Sie Ihrem Ranking“, warnt Seybold. Denn die Suchmaschine unterscheidet heute sehr genau zwischen Link-Spam und qualitativ hochwertigen Links. Wird eine neue Seite im Internet veröffentlicht, wächst die Anzahl der Links, die auf diese Seite verweisen, normalerweise nur langsam; die Links stammen zudem von einer Vielzahl von Seiten. Zeigen auf einen Schlag hunderte Links auf Ihre Seite, womöglich von dubiosen Linknetzwerken, wertet Google das als Indiz für gezielte Manipulation. Irrtum 6: Google-Optimierung wirkt sofort. „So einfach ist das leider meist nicht“, sagt Ralf Seybold. „In vielen Fällen brauchen Sie Geduld, bis Sie nach einer Optimierung Verbesserungen sehen.“ Kennt Google Ihre Webseite als gute Anlaufstelle für ein Thema, können neue Inhalte auch gleich weit vorne in den Suchergebnissen einsteigen. Doch dieses Vertrauen müssen Sie sich erst hart erarbeiten: durch nützliche Inhalte, die Sie stets auf dem neuesten Stand halten. Hochwertige Inhalte verdienen sich mit der Zeit zudem immer mehr externe Links – auch davon profitiert die Platzierung. Irrtum 7: Alles, was es zu SEO zu wissen gibt, kann ich einfach googeln. Vorsicht! Google ändert rund 1000 Mal pro Jahr seine Bewertungskriterien für die Relevanz von Webseiten. Diese Änderungen sind mal klein, mal groß, doch sie alle haben Einfluss darauf, welche Seiten auf den vorderen Rängen der Suchergebnisse auftauchen – und welche im Nirwana verschwinden. Inzwischen spielt Google Änderungen nicht mehr in Form von großen Updates ein, sondern in Echtzeit. Dadurch ist viel mehr Bewegung in den Suchergebnissen als früher – und es wird immer schwieriger, über SEO-Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Die Folge: Im Internet finden sich unzählige veraltete Informationen zum Thema Suchmaschinenoptimierung. „Hier hilft uns das wichtigste SEO-Werkzeug", sagt Seybold, "das Gehirn! Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass SEO-Tipps von 2009 nicht mehr hilfreich sein können.“ Zudem lässt sich angelesenes Wissen oft nicht 1:1 auf das eigene Angebot anwenden. Um einschätzen zu können, welche Maßnahmen gute Aussichten auf Erfolg haben, braucht man vor allem eins: Erfahrung. Seybold nennt hier die Medizin als Vergleich: „Ein erfahrener Arzt wird Symptome womöglich anders interpretieren als einer, der direkt von der Uni kommt und bisher nur an Leichen rumgeschnippelt hat.“ Irrtum 8: SEO überlasse ich einfach meinem Programmierer. Wenn Sie vorherigen Irrtümer aufmerksam gelesen haben, ahnen Sie sicher schon, dass das Quatsch ist. Ein Techniker kann zwar die technischen Grundlagen dafür schaffen, dass eine Seite eine Chance auf die vorderen Plätze hat. „Wer aber gefunden werden will, braucht gute Inhalte“, sagt Ralf Seybold. Seine Faustregel für mehr Sichtbarkeit bei Google lautet daher: „Technische Fehler reduzieren und sich um den Text kümmern.“ Irrtum 9: Wenn meine Kunden mich über Google finden können, brauche ich mich nicht mehr weiter um Marketing zu kümmern. „Google allein ist nicht alles“, warnt Ralf Seybold. Wer sich nur auf die Suchmaschine verlasse, mache sich von ihr abhängig. Schon morgen könnte Google seine Bewertungskriterien für Webseiten ändern – und dann wird Ihre Seite womöglich nicht mehr gefunden. Zudem weiß niemand, wie lange Google seine Vormachtstellung noch behaupten kann. Wie schnell etablierte Firmen in der Technologiebranche verdrängt werden können, sieht man an Beispielen wie Nokia oder IBM. Daher sollten Sie auch andere Kanäle nutzen, um potenzielle Kunden zu erreichen. Denn die suchen nicht nur über Google nach Ihnen und Ihrem Angebot, sondern beispielsweise auch in sozialen Netzwerken, Bewertungsplattformen, Preissuchmaschinen oder Branchenverzeichnissen. Auch ein Eintrag in das Branchenverzeichnis von Google, Google My Business, ist sinnvoll.  "Entscheidend ist hier die Frage: Wo treibt sich meine Zielgruppe rum?", sagt Seybold. Auf Amazon vertretenen Händlern empfiehlt er beispielsweise, sich mit Suchmaschinenoptimierung speziell für die Amazon-Suche zu beschäftigen: „Bei Amazon gefunden zu werden, lohnt sich: Dort ist die Conversion-Rate zum Kauf deutlich höher als bei Google.“
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