Onlineshop eröffnen
In 10 Schritten zum eigenen Webshop

Onlineshopping boomt. Immer mehr Händler wollen daher einen Onlineshop eröffnen. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dabei.

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Onlineshop eröffnen
Geschafft: Bis bei der Eröffnung des eigenen Onlineshops die Luftballons steigen können, ist es ein hartes Stück Arbeit.

Der Onlinehandel  erobert immer mehr Marktanteile. Da ist es verlockend, mit dabei zu sein und einen eigenen Onlineshop zu eröffnen – zumal mit über das Internet auch Waren in die ganze Welt verkaufen kann. Doch bevor man sich daran wagt, in den Onlinehandel einzusteigen, sollte man zwei wichtige Fragen klären.

Frage: Lohnt sich das?

Bevor man viel Geld und noch mehr Zeit in einen eigenen Onlineshop investiert, sollte man gründlich analysieren, ob sich dies überhaupt lohnen kann, und ob die eigene Geschäftsidee erfolgsversprechend ist.

Dazu sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

Kann ich gegen die Konkurrenz bestehen?

Wie ist das Preisniveau der Konkurrenz? Wie lange sind die Konkurrenten schon am Markt? Welche Preise, welche Qualität und welchen Service bieten sie?

Angenommen, man möchte Angelzubehör verkaufen. Googelt man nach „Angelzubehör“, dann erhält man (Stand Oktober 2018) 929.000 Suchergebnisse. Die komplette erste Suchergebnisseite dominieren Onlineshops, die ausschließlich Angelzubehör anbieten, viele davon haben passende Domainnamen wie angel-discount24.de. Auch Amazon bietet Angelzubehör an. Viele der Shops sind schon seit vielen Jahren aktiv, alles deutet auf einen Preiskampf hin. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass man in einem solchen Markt als Newcomer bestehen kann, wenn man keinen echten Konkurrenzvorteil mitbringt.

Kann ich mir einen Onlineshop leisten?

Der Betrieb eines Onlineshops kostet Geld. Hier muss man nicht nur die einmaligen Installationskosten berücksichtigen (eine Übersicht über die Kosten finden Sie hier). Hinzu kommen Kosten für das Hosting, für die Zahlungswege (SSL-Zertifikat) und für etwaige Updates. Ein weiterer großer Kostenpunkt sind die Ausgaben fürs Marketing. Dazu kommen die Kosten, die mit den Produkten in Verbindung stehen: Herstellungskosten, Lagerkosten, Verpackungskosten und so weiter. Bleibt bei den erzielbaren Preisen eine angemessene Gewinnmarge übrig?

Sind meine Produkte für den Onlinevertrieb geeignet?

Gibt es eine Nachfrage für mein Produkt? Habe ich es schon erfolgreich in der analogen Welt oder auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder Ebay verkauft? Außerdem: Wie „trendig“ ist mein Produkt? Wird es auch in mehreren Jahren noch nachgefragt werden?

Habe ich persönlich die nötigen Qualifikationen?

Bevor man einen Onlineshop eröffnet, sollte man ehrlich mit sich selbst sein: Wie gut ist man auf das Führen eines Onlineshops vorbereitet? Hat man eine Vorstellung davon, wie man Internetnutzer auf die eigene Seite locken kann? Welche Erfahrungen hat man im Sachen Lager- und Versandlogistik?

Sinnvoll ist es, sich vor der Planung des eigenen Onlineshops eingehend mit Themen wie Nutzerführung und Conversion-Rate-Optimierung zu beschäftigen. Man muss nicht auf allen Gebieten ein Profi sein. Aber nur wer Ahnung von der Materie hat, kann beispielsweise gegenüber Programmierern oder Agenturen die richtigen Fragen stellen und klare Instruktionen erteilen. Diese Grundlagen zu kennen, hilft außerdem, teure Fehler beim Aufbau eines Onlineshops zu vermeiden.

Wer immer noch mit dem Gedanken spielt, einen Onlineshop zu eröffnen, kommt nun zur zweiten wichtigen Frage:

Frage: Welche Alternativen gibt es zu einem eigenen Onlineshop?

Wäre es denkbar, stattdessen die eigenen Produkte über Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay zu vertreiben oder gar eine klassische Geschäftseröffnung?

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Für den Vertrieb über einen Online-Marktplatz wie Amazon sprechen folgende Punkte:

  1. Niedrigere Anlaufkosten: Je nach Ausstattung des Webshops muss man mit Startkosten von mehreren tausend Euro rechnen. Die Eröffnung eines „Shops“ auf Amazon, Ebay oder Dawanda ist dagegen mit vernachlässigbaren Anlaufkosten verbunden.
  2. Geringeres Vorwissen erforderlich: Wer in einen eigenen Onlineshop investiert, muss zunächst Marktforschung betreiben, die eigene Zielgruppe und ihre Wünsche analysieren und sich ein solides Grundwissen im Bereich Shopsysteme und Online-Marketing aneignen. Die Nutzung der Marktplätze kann man dagegen sehr schnell lernen.
  3. Größere Reichweite: Potenzielle Kunden auf den eigenen Onlineshop zu locken ist eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit. Wer sich dies nicht zutraut, ist auf jeden Fall besser beraten, seine Produkte über einen Marktplatz zu verkaufen.

Eine genaue Analyse der Vor- und Nachteile von Online-Marktplätzen lesen Sie hier.

Onlineshop eröffnen in 10 Schritten

Soll es also wirklich ein eigener Onlineshop sein? Ist die Entscheidung einmal gefallen, dann geht die Arbeit erst los.

Das sind die wichtigsten Schritte:

1. Schritt: Domainnamen finden

Wer einen Onlineshop eröffnen möchte, braucht eine gute, einprägsame Internetadresse. Die wichtigste Regel dabei: Kurze Domains sind besser als lange. Man kann sie sich besser merken und es gibt weniger Möglichkeiten, sich zu vertippen.

Eine gute Domain zu finden, wird immer schwieriger, weil so gut wie alle attraktive Namen schon vergeben sind. Wie findet man also noch eine passende Domain für den Onlineshop, was macht eine gute Domain aus und welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten? Mit unserer Checkliste überprüfen Sie Ihre Namensidee.

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2. Schritt: Bezahlmethoden wählen

Welche Bezahlmethoden ein Webshop anbieten sollte, hängt vor allem von der Zielgruppe ab. Wer etwa eine junge Zielgruppe anspricht und nur die Bezahlmethoden „Vorkasse“ und „Rechnung“ anbietet, der wird mit Sicherheit Verkäufe einbüßen. Die wichtigsten Zahlmethoden sind derzeit:

  • PayPal
  • Vorkasse
  • Sofortüberweisung
  • Rechnungskauf
  • Kreditkarte
  • Lastschrift
  • Nachnahme

Wichtig: Beachten Sie ab dem 14. September 2019 die EU-Zahlungsmethode PSD2.

3. Schritt: Kosten realistisch kalkulieren

Experten schätzen, dass man in einen neuen Onlineshop 50.000 Euro investieren muss, wenn er erfolgreich sein soll – mindestens! Denn die Konkurrenz ist mittlerweile zu gut und zu groß, als dass man mit halben Sachen erfolgreich sein könnte. Unser Übersichtsartikel zeigt, mit welchen Kostenpunkten Sie rechnen müssen – und an welchen Stellen sich sparen lässt.

4. Schritt: Austausch mit E-Commerce-Berater/Webdesigner

Wer bei der Eröffnung eines Onlineshops alles selbst machen möchte, ist entweder ein Genie – oder (und das ist ungleich wahrscheinlicher) ein Fantast. Ein Berater, der einem hilft, die richtigen Prioritäten zu setzen und geeignete Partner und Software auszuwählen, ist für die meisten unerlässlich.

5. Schritt: Shop-Software auswählen

Natürlich gibt es im Netz zahlreiche Gratis-Templates für Onlineshops. Diese sind aber am Ende oft gar nicht gratis, weil man eben doch einen Programmierer ranlassen muss, um die Vorlage den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Eine kostenpflichtige Paketlösung kann sich daher lohnen – zumal es dann auch einen Kundensupport gibt.

6. Schritt: Software für Warenwirtschaft und Versandhandel anschaffen

Wer ein echtes, profitables Business aufbauen will, der braucht Software, die ihn dabei unterstützt und so viele Arbeitsschritte wie möglich automatisiert, etwa die Rechnungserstellung und die Verwaltung der Kundendaten. Eine kombinierte Warenwirtschafts- und Versandhandels-Software übernimmt diese Funktionen. Auch für Onlineshop-Gründer, die bereits einen stationären Handel betreiben, ist es häufig ratsam, eine Software zu wählen, die direkt für den E-Commerce entwickelt wurde – anstatt auf das bestehende Warenwirtschaftssystemen des stationären Ladens aufzubauen. Zwei gängige Hersteller, die von vielen Onlinehändlern genutzt werden, sind JTL und pixi. Wichtig ist, dass die Software mit dem Onlineshop mitwachsen kann und man zum Beispiel bestimmte Funktionen, die man anfangs noch nicht braucht, nachkaufen kann.

7. Schritt: Lager aufbauen und Hardware anschaffen

Mancher Onlineshop-Gründer lagert seine Ware im Wohnzimmer – aber das geht eben nur so lange, wie man nicht richtig erfolgreich ist. Und gerade das will man doch werden. Also braucht man ein Lager samt Einrichtung: Packtisch, Lagerregale für Produkte, Sackkarre, Hubwagen, Regale für Versandutensilien, Barcode-Scanner und so weiter.

8. Schritt: Fotograf und Texter engagieren

Gute Produktbilder und -beschreibungen sind unverzichtbar. Schließlich will man die Kunden überzeugen, auf „Kaufen“ zu klicken. Hier sollte man ehrlich zu sich selbst sein: Ist man als Fotograf und Texter wirklich so begabt, dass man die Aufgabe selbst übernehmen kann?

9. Schritt: Marketing machen

Auch der beste Onlineshop wird nicht erfolgreich werden, wenn Sie keine Kunden auf die Seite locken. Wie viele Besucher ein Onlineshop tatsächlich braucht, zeigt eine einfache Rechnung:

500 Besucher kommen täglich auf den Webshop. Wir unterstellen eine optimistische Bestellrate (Conversion Rate) von einem Prozent, das ergibt fünf Käufe. Angenommen, der durchschnittliche Bestellwert beträgt 100 Euro und der Rohgewinn 15 Euro pro Bestellung. Dann ergibt sich ein Rohgewinn von 75 Euro pro Tag und 2250 Euro im Monat. Hiervon sind jedoch noch sämtliche Kosten abzuziehen, also etwa für Werbung, Lager, Versand, Software und so weiter.

Das Beispiel zeigt: Wer mit einem Webshop erfolgreich sein will, muss täglich tausende Besucher auf seine Seite ziehen.

Dafür bieten sich unter anderen folgende Wege:

  • Anzeigen mit Google AdWords: Lesen Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie erfolgreich auf Google werben.
  • Suschmaschinenoptimierung (SEO): Suchmaschinenoptimierung sorgt dafür, dass ein Kunde, der nach Ihren Produkten googelt, Ihren Shop in der Trefferliste angezeigt bekommt. Lesen Sie die wichtigsten Tipps zum Thema Suchmaschinenoptimierung in unserem Themenschwerpunkt SEO.
  • Online-Werbung, etwa Bannerwerbung auf anderen Websites.
  • Content-Marketing (Marketing mit Inhalten): Beim Content-Marketing versucht man, sich mit Inhalten rund um das eigene Produkt in den Augen der Kunden als Experte zu etablieren – und so am Ende mehr zu verkaufen. Ein Werkzeughandel könnte etwa Anleitungen zum richtigen Gebrauch der Werkzeuge veröffentlichen oder ein Fotograf Tipps rund ums Thema Fotografie. Eine Anleitung, wie Sie ins Content Marketing einsteigen, lesen Sie hier.
  • Social-Media-Marketing und -Werbung: Über Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram kann man mit seiner Zielgruppe kommunizieren, die Markenbekanntheit steigern, Imagepflege betreiben oder Produkte vorstellen. Viele nützliche Tipps und Anleitungen, wie das konkret funktioniert, finden Sie in unserem Themenschwerpunkt Social Media.

10. Schritt: Rechtsberatung einholen

Eine Abmahnung kann Onlineshopbetreiber schnell in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Es gilt daher von Anfang an, jeden Abmahnungsgrund zu vermeiden.

Häufige Abmahngründe sind Verletzungen der Auszeichnungspflicht, die Impressumspflicht, den Datenschutz, das Verbraucherschutzrecht oder das Widerrufsrecht. Natürlich kann man sich auch selbst schlau machen und im Netz nachlesen (etwa hier), welche Kriterien ein Webshop erfüllen muss, um keine Abmahnungen zu riskieren. Sicherer ist es aber, eine Kanzlei zu beauftragen. Für eventuelle Fehler, die später zu Abmahnungen führen, haftet dann nämlich der Anwalt.

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Der Onlinehandel  erobert immer mehr Marktanteile. Da ist es verlockend, mit dabei zu sein und einen eigenen Onlineshop zu eröffnen - zumal mit über das Internet auch Waren in die ganze Welt verkaufen kann. Doch bevor man sich daran wagt, in den Onlinehandel einzusteigen, sollte man zwei wichtige Fragen klären. Frage: Lohnt sich das? Bevor man viel Geld und noch mehr Zeit in einen eigenen Onlineshop investiert, sollte man gründlich analysieren, ob sich dies überhaupt lohnen kann, und ob die eigene Geschäftsidee erfolgsversprechend ist. Dazu sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Kann ich gegen die Konkurrenz bestehen? Wie ist das Preisniveau der Konkurrenz? Wie lange sind die Konkurrenten schon am Markt? Welche Preise, welche Qualität und welchen Service bieten sie? Angenommen, man möchte Angelzubehör verkaufen. Googelt man nach „Angelzubehör“, dann erhält man (Stand Oktober 2018) 929.000 Suchergebnisse. Die komplette erste Suchergebnisseite dominieren Onlineshops, die ausschließlich Angelzubehör anbieten, viele davon haben passende Domainnamen wie angel-discount24.de. Auch Amazon bietet Angelzubehör an. Viele der Shops sind schon seit vielen Jahren aktiv, alles deutet auf einen Preiskampf hin. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass man in einem solchen Markt als Newcomer bestehen kann, wenn man keinen echten Konkurrenzvorteil mitbringt. Kann ich mir einen Onlineshop leisten? Der Betrieb eines Onlineshops kostet Geld. Hier muss man nicht nur die einmaligen Installationskosten berücksichtigen (eine Übersicht über die Kosten finden Sie hier). Hinzu kommen Kosten für das Hosting, für die Zahlungswege (SSL-Zertifikat) und für etwaige Updates. Ein weiterer großer Kostenpunkt sind die Ausgaben fürs Marketing. Dazu kommen die Kosten, die mit den Produkten in Verbindung stehen: Herstellungskosten, Lagerkosten, Verpackungskosten und so weiter. Bleibt bei den erzielbaren Preisen eine angemessene Gewinnmarge übrig? Sind meine Produkte für den Onlinevertrieb geeignet? Gibt es eine Nachfrage für mein Produkt? Habe ich es schon erfolgreich in der analogen Welt oder auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder Ebay verkauft? Außerdem: Wie „trendig“ ist mein Produkt? Wird es auch in mehreren Jahren noch nachgefragt werden? Habe ich persönlich die nötigen Qualifikationen? Bevor man einen Onlineshop eröffnet, sollte man ehrlich mit sich selbst sein: Wie gut ist man auf das Führen eines Onlineshops vorbereitet? Hat man eine Vorstellung davon, wie man Internetnutzer auf die eigene Seite locken kann? Welche Erfahrungen hat man im Sachen Lager- und Versandlogistik? Sinnvoll ist es, sich vor der Planung des eigenen Onlineshops eingehend mit Themen wie Nutzerführung und Conversion-Rate-Optimierung zu beschäftigen. Man muss nicht auf allen Gebieten ein Profi sein. Aber nur wer Ahnung von der Materie hat, kann beispielsweise gegenüber Programmierern oder Agenturen die richtigen Fragen stellen und klare Instruktionen erteilen. Diese Grundlagen zu kennen, hilft außerdem, teure Fehler beim Aufbau eines Onlineshops zu vermeiden. Wer immer noch mit dem Gedanken spielt, einen Onlineshop zu eröffnen, kommt nun zur zweiten wichtigen Frage: Frage: Welche Alternativen gibt es zu einem eigenen Onlineshop? Wäre es denkbar, stattdessen die eigenen Produkte über Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay zu vertreiben oder gar eine klassische Geschäftseröffnung? Für den Vertrieb über einen Online-Marktplatz wie Amazon sprechen folgende Punkte: Niedrigere Anlaufkosten: Je nach Ausstattung des Webshops muss man mit Startkosten von mehreren tausend Euro rechnen. Die Eröffnung eines „Shops“ auf Amazon, Ebay oder Dawanda ist dagegen mit vernachlässigbaren Anlaufkosten verbunden. Geringeres Vorwissen erforderlich: Wer in einen eigenen Onlineshop investiert, muss zunächst Marktforschung betreiben, die eigene Zielgruppe und ihre Wünsche analysieren und sich ein solides Grundwissen im Bereich Shopsysteme und Online-Marketing aneignen. Die Nutzung der Marktplätze kann man dagegen sehr schnell lernen. Größere Reichweite: Potenzielle Kunden auf den eigenen Onlineshop zu locken ist eine aufwendige und kostspielige Angelegenheit. Wer sich dies nicht zutraut, ist auf jeden Fall besser beraten, seine Produkte über einen Marktplatz zu verkaufen. Eine genaue Analyse der Vor- und Nachteile von Online-Marktplätzen lesen Sie hier. Onlineshop eröffnen in 10 Schritten Soll es also wirklich ein eigener Onlineshop sein? Ist die Entscheidung einmal gefallen, dann geht die Arbeit erst los. Das sind die wichtigsten Schritte: 1. Schritt: Domainnamen finden Wer einen Onlineshop eröffnen möchte, braucht eine gute, einprägsame Internetadresse. Die wichtigste Regel dabei: Kurze Domains sind besser als lange. Man kann sie sich besser merken und es gibt weniger Möglichkeiten, sich zu vertippen. Eine gute Domain zu finden, wird immer schwieriger, weil so gut wie alle attraktive Namen schon vergeben sind. Wie findet man also noch eine passende Domain für den Onlineshop, was macht eine gute Domain aus und welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten? Mit unserer Checkliste überprüfen Sie Ihre Namensidee. [mehr-zum-thema] 2. Schritt: Bezahlmethoden wählen Welche Bezahlmethoden ein Webshop anbieten sollte, hängt vor allem von der Zielgruppe ab. Wer etwa eine junge Zielgruppe anspricht und nur die Bezahlmethoden „Vorkasse“ und „Rechnung“ anbietet, der wird mit Sicherheit Verkäufe einbüßen. Die wichtigsten Zahlmethoden sind derzeit: PayPal Vorkasse Sofortüberweisung Rechnungskauf Kreditkarte Lastschrift Nachnahme Wichtig: Beachten Sie ab dem 14. September 2019 die EU-Zahlungsmethode PSD2. 3. Schritt: Kosten realistisch kalkulieren Experten schätzen, dass man in einen neuen Onlineshop 50.000 Euro investieren muss, wenn er erfolgreich sein soll – mindestens! Denn die Konkurrenz ist mittlerweile zu gut und zu groß, als dass man mit halben Sachen erfolgreich sein könnte. Unser Übersichtsartikel zeigt, mit welchen Kostenpunkten Sie rechnen müssen - und an welchen Stellen sich sparen lässt. 4. Schritt: Austausch mit E-Commerce-Berater/Webdesigner Wer bei der Eröffnung eines Onlineshops alles selbst machen möchte, ist entweder ein Genie – oder (und das ist ungleich wahrscheinlicher) ein Fantast. Ein Berater, der einem hilft, die richtigen Prioritäten zu setzen und geeignete Partner und Software auszuwählen, ist für die meisten unerlässlich. 5. Schritt: Shop-Software auswählen Natürlich gibt es im Netz zahlreiche Gratis-Templates für Onlineshops. Diese sind aber am Ende oft gar nicht gratis, weil man eben doch einen Programmierer ranlassen muss, um die Vorlage den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Eine kostenpflichtige Paketlösung kann sich daher lohnen – zumal es dann auch einen Kundensupport gibt. 6. Schritt: Software für Warenwirtschaft und Versandhandel anschaffen Wer ein echtes, profitables Business aufbauen will, der braucht Software, die ihn dabei unterstützt und so viele Arbeitsschritte wie möglich automatisiert, etwa die Rechnungserstellung und die Verwaltung der Kundendaten. Eine kombinierte Warenwirtschafts- und Versandhandels-Software übernimmt diese Funktionen. Auch für Onlineshop-Gründer, die bereits einen stationären Handel betreiben, ist es häufig ratsam, eine Software zu wählen, die direkt für den E-Commerce entwickelt wurde – anstatt auf das bestehende Warenwirtschaftssystemen des stationären Ladens aufzubauen. Zwei gängige Hersteller, die von vielen Onlinehändlern genutzt werden, sind JTL und pixi. Wichtig ist, dass die Software mit dem Onlineshop mitwachsen kann und man zum Beispiel bestimmte Funktionen, die man anfangs noch nicht braucht, nachkaufen kann. 7. Schritt: Lager aufbauen und Hardware anschaffen Mancher Onlineshop-Gründer lagert seine Ware im Wohnzimmer – aber das geht eben nur so lange, wie man nicht richtig erfolgreich ist. Und gerade das will man doch werden. Also braucht man ein Lager samt Einrichtung: Packtisch, Lagerregale für Produkte, Sackkarre, Hubwagen, Regale für Versandutensilien, Barcode-Scanner und so weiter. 8. Schritt: Fotograf und Texter engagieren Gute Produktbilder und -beschreibungen sind unverzichtbar. Schließlich will man die Kunden überzeugen, auf „Kaufen“ zu klicken. Hier sollte man ehrlich zu sich selbst sein: Ist man als Fotograf und Texter wirklich so begabt, dass man die Aufgabe selbst übernehmen kann? 9. Schritt: Marketing machen Auch der beste Onlineshop wird nicht erfolgreich werden, wenn Sie keine Kunden auf die Seite locken. Wie viele Besucher ein Onlineshop tatsächlich braucht, zeigt eine einfache Rechnung: 500 Besucher kommen täglich auf den Webshop. Wir unterstellen eine optimistische Bestellrate (Conversion Rate) von einem Prozent, das ergibt fünf Käufe. Angenommen, der durchschnittliche Bestellwert beträgt 100 Euro und der Rohgewinn 15 Euro pro Bestellung. Dann ergibt sich ein Rohgewinn von 75 Euro pro Tag und 2250 Euro im Monat. Hiervon sind jedoch noch sämtliche Kosten abzuziehen, also etwa für Werbung, Lager, Versand, Software und so weiter. Das Beispiel zeigt: Wer mit einem Webshop erfolgreich sein will, muss täglich tausende Besucher auf seine Seite ziehen. Dafür bieten sich unter anderen folgende Wege: Anzeigen mit Google AdWords: Lesen Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie erfolgreich auf Google werben. Suschmaschinenoptimierung (SEO): Suchmaschinenoptimierung sorgt dafür, dass ein Kunde, der nach Ihren Produkten googelt, Ihren Shop in der Trefferliste angezeigt bekommt. Lesen Sie die wichtigsten Tipps zum Thema Suchmaschinenoptimierung in unserem Themenschwerpunkt SEO. Online-Werbung, etwa Bannerwerbung auf anderen Websites. Content-Marketing (Marketing mit Inhalten): Beim Content-Marketing versucht man, sich mit Inhalten rund um das eigene Produkt in den Augen der Kunden als Experte zu etablieren – und so am Ende mehr zu verkaufen. Ein Werkzeughandel könnte etwa Anleitungen zum richtigen Gebrauch der Werkzeuge veröffentlichen oder ein Fotograf Tipps rund ums Thema Fotografie. Eine Anleitung, wie Sie ins Content Marketing einsteigen, lesen Sie hier. Social-Media-Marketing und -Werbung: Über Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram kann man mit seiner Zielgruppe kommunizieren, die Markenbekanntheit steigern, Imagepflege betreiben oder Produkte vorstellen. Viele nützliche Tipps und Anleitungen, wie das konkret funktioniert, finden Sie in unserem Themenschwerpunkt Social Media. 10. Schritt: Rechtsberatung einholen Eine Abmahnung kann Onlineshopbetreiber schnell in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Es gilt daher von Anfang an, jeden Abmahnungsgrund zu vermeiden. Häufige Abmahngründe sind Verletzungen der Auszeichnungspflicht, die Impressumspflicht, den Datenschutz, das Verbraucherschutzrecht oder das Widerrufsrecht. Natürlich kann man sich auch selbst schlau machen und im Netz nachlesen (etwa hier), welche Kriterien ein Webshop erfüllen muss, um keine Abmahnungen zu riskieren. Sicherer ist es aber, eine Kanzlei zu beauftragen. Für eventuelle Fehler, die später zu Abmahnungen führen, haftet dann nämlich der Anwalt.
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