Arbeitszeitmonitor
So viele Überstunden macht Deutschland

Hier und da eine Stunde nach offiziellem Feierabend, eine Nachtschicht vor der Deadline - machen Ihre Mitarbeiter mehr Überstunden als der Durchschnitt oder weniger? Der Arbeitszeitmonitor verrät es.

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Arbeitszeitmonitor
Offiziell Schluss ist um 17 Uhr - doch so mancher arbeitet bis kurz vor 20 Uhr. In vielen Firmen sind Überstunden normal.
© BreakingTheWalls / Photocase

Punkt 17 Uhr: Mitarbeiter eins lässt alles fallen, springt vom Stuhl auf und verschwindet in den Feierabend. Mitarbeiter zwei macht sich den fünften Kaffee und arbeitet noch zwei Stunden weiter.

Wie viele Überstunden jemand macht, hängt von diversen Faktoren ab: etwa die Branche, die Position oder das Gehalt. Für den Arbeitszeitmonitor hat Compensation Partner 215.403 Fach- und Führungskräfte befragt, um herauszufinden, wer in Deutschland wie viel Mehrarbeit leistet.

Eine der Erkenntnisse der Befragung: Deutsche machen heute weniger Überstunden als noch vor zehn Jahren. 2009 waren es durchschnittlich 6,5 Stunden pro Woche, 2018/19 nur noch drei. Die große Frage ist jedoch:

Wer macht die meisten Überstunden?

Klarer Spitzenreiter sind Führungskräfte: 83 Prozent von ihnen arbeiten regelmäßig länger – und das im Durchschnitt fast acht Stunden die Woche. Im Laufe ihres Arbeitslebens häufen sie so enorm viele Überstunden an: 15.390 bis zum 65. Lebensjahr. Das sind fast zwei Jahre, die sie mehr arbeiten, als diejenigen, die immer pünktlich gehen.

Von den Fachkräften arbeiten 51 Prozent länger als sie gemäß ihrem Arbeitsvertrag müssten. Sie leisten etwas weniger als drei Stunden wöchentliche Mehrarbeit.

Auch das Alter spielt eine Rolle dabei, ob und wie oft man länger bleibt. Hier liegen die Führungskräfte wieder vorne: Chefs zwischen 50 und 59 Jahren arbeiten mehr als acht Stunden wöchentlich zu viel.

Im Gegensatz dazu leisten Fachkräfte unter 20 Jahren am wenigsten Mehrarbeit: Sie kommen auf weniger als zwei Stunden wöchentlich.

Neben der Position und dem Alter spielt auch die Bezahlung eine Rolle: Wer mehr verdient, macht mehr Überstunden. Führungskräfte, die mehr als 120.000 Euro im Jahr verdienen, machen mehr als zehn Überstunden die Woche. Fachkräfte, die weniger als 20.000 Euro bekommen, arbeiten im Durchschnitt weniger als zwei Stunden die Woche extra.

Branchenunterschiede

Wie viele Stunden jemand nach der regulären Arbeitszeit bleibt, hängt auch davon ab, in welcher Branche er tätig ist. Spitzenreiter sind Unternehmensberatungen: Mehr als fünf Stunden wöchentlich extra sind hier der Durchschnitt. Nur ein Viertel der Angestellten erhält hierfür einen Ausgleich. Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner erklärt: „Unternehmensberaterinnen und -berater müssen Reisebereitschaft mitbringen, wodurch viele Überstunden anfallen. Das in der Regel hohe Gehalt soll die zusätzliche Belastung ausgleichen.“ Die wenigsten Überstunden machen Angestellte in Steuerberatungen: weniger als zwei Stunden die Woche. 35 Prozent erhalten dafür dort einen Ausgleich.

Männer oder Frauen?

Männer machen häufiger Überstunden als Frauen. Männliche Befragte arbeiten durchschnittlich fast vier Stunden mehr in der Woche. Weibliche hingegen nur etwas mehr als zwei Stunden. Von den Frauen bekommen allerdings auch nur 41 Prozent einen Ausgleich für ihre Mehrarbeit, während es bei den Männern 46 Prozent sind.

Punkt 17 Uhr: Mitarbeiter eins lässt alles fallen, springt vom Stuhl auf und verschwindet in den Feierabend. Mitarbeiter zwei macht sich den fünften Kaffee und arbeitet noch zwei Stunden weiter. Wie viele Überstunden jemand macht, hängt von diversen Faktoren ab: etwa die Branche, die Position oder das Gehalt. Für den Arbeitszeitmonitor hat Compensation Partner 215.403 Fach- und Führungskräfte befragt, um herauszufinden, wer in Deutschland wie viel Mehrarbeit leistet. Eine der Erkenntnisse der Befragung: Deutsche machen heute weniger Überstunden als noch vor zehn Jahren. 2009 waren es durchschnittlich 6,5 Stunden pro Woche, 2018/19 nur noch drei. Die große Frage ist jedoch: Wer macht die meisten Überstunden? Klarer Spitzenreiter sind Führungskräfte: 83 Prozent von ihnen arbeiten regelmäßig länger - und das im Durchschnitt fast acht Stunden die Woche. Im Laufe ihres Arbeitslebens häufen sie so enorm viele Überstunden an: 15.390 bis zum 65. Lebensjahr. Das sind fast zwei Jahre, die sie mehr arbeiten, als diejenigen, die immer pünktlich gehen. Von den Fachkräften arbeiten 51 Prozent länger als sie gemäß ihrem Arbeitsvertrag müssten. Sie leisten etwas weniger als drei Stunden wöchentliche Mehrarbeit. Auch das Alter spielt eine Rolle dabei, ob und wie oft man länger bleibt. Hier liegen die Führungskräfte wieder vorne: Chefs zwischen 50 und 59 Jahren arbeiten mehr als acht Stunden wöchentlich zu viel. Im Gegensatz dazu leisten Fachkräfte unter 20 Jahren am wenigsten Mehrarbeit: Sie kommen auf weniger als zwei Stunden wöchentlich. Neben der Position und dem Alter spielt auch die Bezahlung eine Rolle: Wer mehr verdient, macht mehr Überstunden. Führungskräfte, die mehr als 120.000 Euro im Jahr verdienen, machen mehr als zehn Überstunden die Woche. Fachkräfte, die weniger als 20.000 Euro bekommen, arbeiten im Durchschnitt weniger als zwei Stunden die Woche extra. Branchenunterschiede Wie viele Stunden jemand nach der regulären Arbeitszeit bleibt, hängt auch davon ab, in welcher Branche er tätig ist. Spitzenreiter sind Unternehmensberatungen: Mehr als fünf Stunden wöchentlich extra sind hier der Durchschnitt. Nur ein Viertel der Angestellten erhält hierfür einen Ausgleich. Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner erklärt: „Unternehmensberaterinnen und -berater müssen Reisebereitschaft mitbringen, wodurch viele Überstunden anfallen. Das in der Regel hohe Gehalt soll die zusätzliche Belastung ausgleichen.“ Die wenigsten Überstunden machen Angestellte in Steuerberatungen: weniger als zwei Stunden die Woche. 35 Prozent erhalten dafür dort einen Ausgleich. Männer oder Frauen? Männer machen häufiger Überstunden als Frauen. Männliche Befragte arbeiten durchschnittlich fast vier Stunden mehr in der Woche. Weibliche hingegen nur etwas mehr als zwei Stunden. Von den Frauen bekommen allerdings auch nur 41 Prozent einen Ausgleich für ihre Mehrarbeit, während es bei den Männern 46 Prozent sind.
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