Faule Mitarbeiter
Diese 8 Faulenzer-Typen bremsen Ihr Team aus

Sie kommen spät und gehen früh, tun beschäftigt und schieben anderen ihre Arbeit zu – Faulenzer sorgen für Frust. Wie Sie acht Typen fauler Mitarbeiter erkennen und deren Verhalten ändern können.

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So offen äußert sich wohl kaum ein Angestellter - Chefs können faule Mitarbeiter trotzdem enttarnen.
© knallgrün / photocase.de

1. Der Zuspätkommer und Zufrühgeher

„Der natürliche Feind des Zuspätkommers und Zufrühgehers ist die Stechuhr“, sagt der Leadership-Experte Michael Busch, der zu Teammanagement forscht und die 8 Faulenzertypen mit einem Kollegen entwickelt hat. „Dieser Typ hält es nicht so genau mit den Arbeitszeiten und ist der Bummler im Alltag.“ Dieser Faulenzertyp sei noch harmlos – trotzdem kann er für schlechte Stimmung im Team sorgen.

Das hilft beim Zuspätkommer und Zufrühgeher:
Diesen Faulenzertypen zu motivieren, sein Verhalten zu ändern, ist in der Regel einfach, sagt Busch: „Chefs sollten das Gespräch suchen und an sein Verantwortungsbewusstsein appellieren; ihm sagen, dass er pünktlich kommen soll. Mehr kann man da nicht machen.“

Mehr dazu hier: Unpünktliche Mitarbeiter: So gehen Sie mit Zu-spät-Kommern um

2. Der joviale Müßiggänger

Der joviale Müßiggänger ist ein Kumpeltyp, eine Plaudernatur. „Er kann wichtig für das Team sein, er schweißt es zusammen“, sagt Busch. „Aber man muss darauf achten, dass er neben seinem Mitteilungsdrang auch zur Arbeit kommt.“ Redet ein Mitarbeiter permanent, hält er auch seine Kollegen von der Arbeit ab.

Das hilft beim jovialen Müßiggänger: 
Chefs sollten ein Gespräch unter vier Augen suchen und dem jovialen Müßiggänger bitten, sich in seinen Mitteilungsdrang zurückzuhalten – weil er nicht nur selber weniger arbeitet, sondern auch seine Kollegen ablenkt.

3. Der operative Hektiker

Dieser Faulenzertyp ist laut Busch schon etwas problematischer. Es gibt zwei Typen des operativen Hektikers: „Der erste ist der unorganisierte, der sich immer verzettelt und vieles beginnt, aber nichts zu Ende bringt“, erklärt Busch. Er hält damit nicht nur den Betrieb auf: Steckt der unorganisierte Hektiker andere mit seiner Arbeitsweise an, wird er gefährlich für das ganze Unternehmen.

Zur Person
Michael W. Busch ist Dozent am Institut für Management und Leadership Development an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Zusammen mit seinem Kollegen Dietrich von der Oelsnitz hat er in Gesprächen mit Unternehmern acht Typen fauler Mitarbeiter ausgemacht. Dazu haben sie das Buch „Team. Toll, ein anderer macht's“ veröffentlicht.

„Der zweite Typ ist schön böswilliger“, sagt Busch. „Der Simulant, der so tut, als ob er arbeitet.“ Man kann ihn daran erkennen, dass er versucht, seine Faulheit zu tarnen: Auf seinem Schreibtisch liegen große Aktenberge, die er aber nicht abarbeitet, sondern nur umsortiert. Oder er trägt ständig ein Headset, um beschäftigt zu wirken, kopiert unentwegt oder hängt ein „Bitte nicht stören“-Schild an seine Bürotür.

Mehr dazu: Wie Mitarbeiter Produktivität vortäuschen

Arbeiten Unternehmer nicht direkt mit dem operativen Hektiker zusammen, seien beide Typen schwer zu enttarnen. Direkte Kollegen wissen hingegen fast immer, was Sache ist.

Das hilft beim operativen Hektiker: 
Laut Busch sucht der operative Hektiker oft Ausreden – er habe schließlich immer viel zu tun. In diesem Fall können Unternehmer gemeinsam mit dem Mitarbeiter seine Aufgaben durchgehen und Unnötiges aussortieren. Den unorganisierten Typen als auch den Simulanten können Chefs mit konkreten Zielvorgaben und klaren Aufgaben in den Griff kriegen. „Man muss ihn auf Deadlines fixieren“, sagt Busch. Schafft der unorganisierte Hektiker es nicht, sich zu organisieren, sollten Chefs ihn in Zeit- und Selbstmanagement schulen, empfiehlt Busch.

Täuscht dagegen der Simulant weiter vor, viel zu arbeiten, bleibt nur noch eine Abmahnung oder eine verhaltensbedingte Kündigung; schließlich verweigert er die Arbeit.

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Mehr dazu: Verhaltensbedingte Kündigung: 10 Kündigungsgründe

4. Der phlegmatische Bremser

Der phlegmatische Bremser könnte mehr arbeiten, will es aber nicht. Er bremst mit seiner langsamen Arbeitsweise das ganze Team aus. „Das kann passieren, wenn ein junger Kollege in ein Team mit älteren Kollegen kommt, die schon lange im Betrieb arbeiten und über die Zeit ein eigenes Arbeitstempo entwickelt haben“, sagt Busch. Die Älteren bremsen dann den ehrgeizigen Neuling aus.

Aber nicht nur Ältere, auch Führungskräfte oder Experten können phlegmatische Bremser sein. Gibt es etwa bei einem Werkzeughändler mit eigenem Webshop nur einen Programmierer, könnten andere kaum beurteilen, ob er schnell oder langsam arbeitet. Schließlich fehlt ihnen seine Expertise.

Das hilft beim phlegmatischen Bremser: 
„Bei Bremsern ist eine Möglichkeit, Zeitprotokolle durchzuführen“, sagt Busch. Das sei zwar anstrengend, weil Mitarbeiter jede noch so kleine Aufgabe zeitlich erfassen müssen. Ein Zeitprotokoll könne aber aufzeigen, wo der Mitarbeiter besonders bummelt.

Auch hilfreich: Schon bevor Chefs Teams zusammenstellen, sollten sie darauf achten, dass die Mitarbeiter sich nicht allzu gut kennen. Dann treffen keine eingespielten Bremser-Kollegen aufeinander.

5. Der Schnorrer

Der Schnorrer nutzt die Gutmütigkeit seiner Kollegen aus. Busch: „Er kann sich gut einschmeicheln oder jammern, hat Ausreden und lässt andere für sich arbeiten. Er manipuliert seine Kollegen.“ Das kann dazu führen, dass Kollegen sich überarbeiten oder nicht zu ihren eigentlichen Aufgaben kommen – weil sie gerne helfen wollen.

Das hilft beim Schnorrer: 
Chefs, die nicht eng mit einem Schnorrer zusammenarbeiten, bekommen nicht unbedingt mit, dass er anderen Aufgaben unterjubelt. Wer davon erfährt, sollte das Gespräch suchen und dem Mitarbeiter klarmachen, dass er mit seinem Verhalten das Team belastet. Helfen kann auch, ihm konkrete Aufgaben zuzuweisen und Zuständigkeiten im Team klar und gerecht aufzuteilen. Ermuntern Sie außerdem das Team, öfter mal Nein zu sagen.

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6. Der blendende Abstauber

Der blendende Abstauber präsentiert eine grandiose Idee – die aber ursprünglich ein Kollege entwickelt hat. „Er kann sich gut verkaufen, trickst andere aus“, sagt Busch. Solche Mitarbeiter belasten die Stimmung im Betrieb extrem und können ein Team zerstören.

Ein prominentes Beispiel ist der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs. Von ihm werde laut Busch berichtet, dass er Ideen von Mitarbeitern niedergemacht und diese dann später als seine eigenen verkauft habe.

Das hilft beim blendenden Abstauber: 
Meldet Ihnen ein Mitarbeiter, dass ein Kollege seine Ideen geklaut habe, brauchen Sie einen Beweis – es sei denn, diverse Mitarbeiter berichten von diesem Verhalten. Busch kennt eine Möglichkeit, den Abstauber auf frischer Tat zu ertappen: Chefs können dem beklauten Kollegen empfehlen, Ideen künftig per E-Mail zu verschicken und ihren Teamleiter oder Chef in Blindkopie (bcc) zu setzen. So erfährt der Abstauber nicht, dass auch andere von der Idee wissen. Verkauft er die Idee als seine, können Sie ihn überführen.

Mit Abstaubern sollte man laut Busch nur das Notwendigste besprechen. Um dem Abstauber keine Gelegenheit zu bieten, Ideen zu klauen, können seine Kollegen Ideen generell per E-Mail an das ganze Team senden. Allerdings sei hier schon das verloren gegangen, was jedes gute Team ausmacht: Vertrauen.

7. Das Alphatier

„In Teams bildet sich fast immer eine Alphaposition heraus“, sagt Busch. Ein dominanter, charismatischer oder erfahrener Typ, zu dem die Kollegen aufschauen. Klingt erstmal nicht falsch, aber: Das Alphatier ist eine Mischung aus Schnorrer und Abstauber. „Er ist ein Machtmensch und erwartet wie selbstverständlich, dass die anderen mehr arbeiten und er weniger“, sagt Busch. Ein echter Teamplayer sei das Alphatier deshalb nicht.

Das hilft beim Alphatier: 
Sind unter Ihren Mitarbeitern gleich mehrere Alphatiere, sollten Sie dafür sorgen, dass diese nicht im gleichen Team arbeiten – sie schieben sich sonst nur gegenseitig die Arbeit hin und her. „Und irgendwer muss die Arbeit ja erledigen“, sagt Busch.

Noch wichtiger: Sprechen Sie das Verhalten des Mitarbeiters an und weisen Sie ihn an, sich besser ins Team zu integrieren, statt alle rumzukommandieren.

8. Der böswillige Blutsauger

Der böswillige Blutsauger ist der Psychopath unter den Faulenzertypen. Busch: „Er sieht, wo andere ihre Schwächen haben, und nutzt sie aus.“ Ein Beispiel des Wissenschaftlers: Ein Mitarbeiter beichtet seinem Kollegen bei einem Feierabendbier, dass er lieber in einem anderen Unternehmen arbeiten würde. Dieses Wissen nutzt der böswillige Blutsauger aus und droht ihm, sein Wissen mit dem Chef zu teilen – es sei denn, der Kollege übernimmt Sonderschichten für ihn.

Ein böswilliger Blutsauger kann ein Team oder sogar ein Unternehmen zerstören. Allerdings ist er laut Busch schwer zu enttarnen, weil er gut schauspielern kann, lügt und manipuliert. Böswillige Blutsauger können durchaus erfolgreich sein und in einem Unternehmen weit aufsteigen, ihr Verhalten falle oft erst nach langer Zeit auf. Zum Glück sind diese Typen eher die Ausnahme.

Das hilft beim böswilligen Blutsauger: 
Beim böswilligen Blutsauger hilft auch kein gutes Zureden mehr: „Er hat in Ihrem Unternehmen nichts zu suchen.“

Ein letzter Tipp

„Wie bei allen Typologien lassen sich Menschen nicht in einzelne Schubladen stecken – in jedem steckt in verschiedenen Situation jeder Faulenzertyp. Niemand ist vollkommen“, sagt Busch. Er appelliert daran, einen vermeintlich faulen Mitarbeitern zu fragen, ob vielleicht andere Probleme hinter seinem Verhalten stecken: „Vielleicht leistet jemand wegen privater Probleme weniger. Am Ende sollte jede gute Arbeitsbeziehung und jedes Team durch Vertrauen und nicht durch gegenseitiges Misstrauen geprägt sein.“

Außerdem sollten Chefs Teams eher klein halten; je kleiner ein Team, desto schneller fällt auf, wenn einer faulenzt.

Lesen Sie auch: Social Loafing: Schluss mit Faulenzen bei der Teamarbeit

1. Der Zuspätkommer und Zufrühgeher „Der natürliche Feind des Zuspätkommers und Zufrühgehers ist die Stechuhr“, sagt der Leadership-Experte Michael Busch, der zu Teammanagement forscht und die 8 Faulenzertypen mit einem Kollegen entwickelt hat. „Dieser Typ hält es nicht so genau mit den Arbeitszeiten und ist der Bummler im Alltag.“ Dieser Faulenzertyp sei noch harmlos – trotzdem kann er für schlechte Stimmung im Team sorgen. Das hilft beim Zuspätkommer und Zufrühgeher: Diesen Faulenzertypen zu motivieren, sein Verhalten zu ändern, ist in der Regel einfach, sagt Busch: „Chefs sollten das Gespräch suchen und an sein Verantwortungsbewusstsein appellieren; ihm sagen, dass er pünktlich kommen soll. Mehr kann man da nicht machen.“ Mehr dazu hier: Unpünktliche Mitarbeiter: So gehen Sie mit Zu-spät-Kommern um 2. Der joviale Müßiggänger Der joviale Müßiggänger ist ein Kumpeltyp, eine Plaudernatur. „Er kann wichtig für das Team sein, er schweißt es zusammen“, sagt Busch. „Aber man muss darauf achten, dass er neben seinem Mitteilungsdrang auch zur Arbeit kommt.“ Redet ein Mitarbeiter permanent, hält er auch seine Kollegen von der Arbeit ab. Das hilft beim jovialen Müßiggänger:  Chefs sollten ein Gespräch unter vier Augen suchen und dem jovialen Müßiggänger bitten, sich in seinen Mitteilungsdrang zurückzuhalten – weil er nicht nur selber weniger arbeitet, sondern auch seine Kollegen ablenkt. 3. Der operative Hektiker Dieser Faulenzertyp ist laut Busch schon etwas problematischer. Es gibt zwei Typen des operativen Hektikers: „Der erste ist der unorganisierte, der sich immer verzettelt und vieles beginnt, aber nichts zu Ende bringt“, erklärt Busch. Er hält damit nicht nur den Betrieb auf: Steckt der unorganisierte Hektiker andere mit seiner Arbeitsweise an, wird er gefährlich für das ganze Unternehmen. „Der zweite Typ ist schön böswilliger“, sagt Busch. „Der Simulant, der so tut, als ob er arbeitet.“ Man kann ihn daran erkennen, dass er versucht, seine Faulheit zu tarnen: Auf seinem Schreibtisch liegen große Aktenberge, die er aber nicht abarbeitet, sondern nur umsortiert. Oder er trägt ständig ein Headset, um beschäftigt zu wirken, kopiert unentwegt oder hängt ein „Bitte nicht stören“-Schild an seine Bürotür. Mehr dazu: Wie Mitarbeiter Produktivität vortäuschen Arbeiten Unternehmer nicht direkt mit dem operativen Hektiker zusammen, seien beide Typen schwer zu enttarnen. Direkte Kollegen wissen hingegen fast immer, was Sache ist. Das hilft beim operativen Hektiker:  Laut Busch sucht der operative Hektiker oft Ausreden – er habe schließlich immer viel zu tun. In diesem Fall können Unternehmer gemeinsam mit dem Mitarbeiter seine Aufgaben durchgehen und Unnötiges aussortieren. Den unorganisierten Typen als auch den Simulanten können Chefs mit konkreten Zielvorgaben und klaren Aufgaben in den Griff kriegen. „Man muss ihn auf Deadlines fixieren“, sagt Busch. Schafft der unorganisierte Hektiker es nicht, sich zu organisieren, sollten Chefs ihn in Zeit- und Selbstmanagement schulen, empfiehlt Busch. Täuscht dagegen der Simulant weiter vor, viel zu arbeiten, bleibt nur noch eine Abmahnung oder eine verhaltensbedingte Kündigung; schließlich verweigert er die Arbeit. Mehr dazu: Verhaltensbedingte Kündigung: 10 Kündigungsgründe 4. Der phlegmatische Bremser Der phlegmatische Bremser könnte mehr arbeiten, will es aber nicht. Er bremst mit seiner langsamen Arbeitsweise das ganze Team aus. „Das kann passieren, wenn ein junger Kollege in ein Team mit älteren Kollegen kommt, die schon lange im Betrieb arbeiten und über die Zeit ein eigenes Arbeitstempo entwickelt haben“, sagt Busch. Die Älteren bremsen dann den ehrgeizigen Neuling aus. Aber nicht nur Ältere, auch Führungskräfte oder Experten können phlegmatische Bremser sein. Gibt es etwa bei einem Werkzeughändler mit eigenem Webshop nur einen Programmierer, könnten andere kaum beurteilen, ob er schnell oder langsam arbeitet. Schließlich fehlt ihnen seine Expertise. Das hilft beim phlegmatischen Bremser:  "Bei Bremsern ist eine Möglichkeit, Zeitprotokolle durchzuführen“, sagt Busch. Das sei zwar anstrengend, weil Mitarbeiter jede noch so kleine Aufgabe zeitlich erfassen müssen. Ein Zeitprotokoll könne aber aufzeigen, wo der Mitarbeiter besonders bummelt. Auch hilfreich: Schon bevor Chefs Teams zusammenstellen, sollten sie darauf achten, dass die Mitarbeiter sich nicht allzu gut kennen. Dann treffen keine eingespielten Bremser-Kollegen aufeinander. 5. Der Schnorrer Der Schnorrer nutzt die Gutmütigkeit seiner Kollegen aus. Busch: „Er kann sich gut einschmeicheln oder jammern, hat Ausreden und lässt andere für sich arbeiten. Er manipuliert seine Kollegen.“ Das kann dazu führen, dass Kollegen sich überarbeiten oder nicht zu ihren eigentlichen Aufgaben kommen – weil sie gerne helfen wollen. Das hilft beim Schnorrer:  Chefs, die nicht eng mit einem Schnorrer zusammenarbeiten, bekommen nicht unbedingt mit, dass er anderen Aufgaben unterjubelt. Wer davon erfährt, sollte das Gespräch suchen und dem Mitarbeiter klarmachen, dass er mit seinem Verhalten das Team belastet. Helfen kann auch, ihm konkrete Aufgaben zuzuweisen und Zuständigkeiten im Team klar und gerecht aufzuteilen. Ermuntern Sie außerdem das Team, öfter mal Nein zu sagen. 6. Der blendende Abstauber Der blendende Abstauber präsentiert eine grandiose Idee – die aber ursprünglich ein Kollege entwickelt hat. „Er kann sich gut verkaufen, trickst andere aus“, sagt Busch. Solche Mitarbeiter belasten die Stimmung im Betrieb extrem und können ein Team zerstören. Ein prominentes Beispiel ist der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs. Von ihm werde laut Busch berichtet, dass er Ideen von Mitarbeitern niedergemacht und diese dann später als seine eigenen verkauft habe. Das hilft beim blendenden Abstauber:  Meldet Ihnen ein Mitarbeiter, dass ein Kollege seine Ideen geklaut habe, brauchen Sie einen Beweis – es sei denn, diverse Mitarbeiter berichten von diesem Verhalten. Busch kennt eine Möglichkeit, den Abstauber auf frischer Tat zu ertappen: Chefs können dem beklauten Kollegen empfehlen, Ideen künftig per E-Mail zu verschicken und ihren Teamleiter oder Chef in Blindkopie (bcc) zu setzen. So erfährt der Abstauber nicht, dass auch andere von der Idee wissen. Verkauft er die Idee als seine, können Sie ihn überführen. Mit Abstaubern sollte man laut Busch nur das Notwendigste besprechen. Um dem Abstauber keine Gelegenheit zu bieten, Ideen zu klauen, können seine Kollegen Ideen generell per E-Mail an das ganze Team senden. Allerdings sei hier schon das verloren gegangen, was jedes gute Team ausmacht: Vertrauen. 7. Das Alphatier „In Teams bildet sich fast immer eine Alphaposition heraus“, sagt Busch. Ein dominanter, charismatischer oder erfahrener Typ, zu dem die Kollegen aufschauen. Klingt erstmal nicht falsch, aber: Das Alphatier ist eine Mischung aus Schnorrer und Abstauber. „Er ist ein Machtmensch und erwartet wie selbstverständlich, dass die anderen mehr arbeiten und er weniger“, sagt Busch. Ein echter Teamplayer sei das Alphatier deshalb nicht. Das hilft beim Alphatier:  Sind unter Ihren Mitarbeitern gleich mehrere Alphatiere, sollten Sie dafür sorgen, dass diese nicht im gleichen Team arbeiten – sie schieben sich sonst nur gegenseitig die Arbeit hin und her. „Und irgendwer muss die Arbeit ja erledigen“, sagt Busch. Noch wichtiger: Sprechen Sie das Verhalten des Mitarbeiters an und weisen Sie ihn an, sich besser ins Team zu integrieren, statt alle rumzukommandieren. 8. Der böswillige Blutsauger Der böswillige Blutsauger ist der Psychopath unter den Faulenzertypen. Busch: „Er sieht, wo andere ihre Schwächen haben, und nutzt sie aus.“ Ein Beispiel des Wissenschaftlers: Ein Mitarbeiter beichtet seinem Kollegen bei einem Feierabendbier, dass er lieber in einem anderen Unternehmen arbeiten würde. Dieses Wissen nutzt der böswillige Blutsauger aus und droht ihm, sein Wissen mit dem Chef zu teilen – es sei denn, der Kollege übernimmt Sonderschichten für ihn. Ein böswilliger Blutsauger kann ein Team oder sogar ein Unternehmen zerstören. Allerdings ist er laut Busch schwer zu enttarnen, weil er gut schauspielern kann, lügt und manipuliert. Böswillige Blutsauger können durchaus erfolgreich sein und in einem Unternehmen weit aufsteigen, ihr Verhalten falle oft erst nach langer Zeit auf. Zum Glück sind diese Typen eher die Ausnahme. Das hilft beim böswilligen Blutsauger:  Beim böswilligen Blutsauger hilft auch kein gutes Zureden mehr: „Er hat in Ihrem Unternehmen nichts zu suchen.“ Ein letzter Tipp „Wie bei allen Typologien lassen sich Menschen nicht in einzelne Schubladen stecken – in jedem steckt in verschiedenen Situation jeder Faulenzertyp. Niemand ist vollkommen“, sagt Busch. Er appelliert daran, einen vermeintlich faulen Mitarbeitern zu fragen, ob vielleicht andere Probleme hinter seinem Verhalten stecken: „Vielleicht leistet jemand wegen privater Probleme weniger. Am Ende sollte jede gute Arbeitsbeziehung und jedes Team durch Vertrauen und nicht durch gegenseitiges Misstrauen geprägt sein.“ Außerdem sollten Chefs Teams eher klein halten; je kleiner ein Team, desto schneller fällt auf, wenn einer faulenzt. Lesen Sie auch: Social Loafing: Schluss mit Faulenzen bei der Teamarbeit