Fehler von Führungskräften
6 Angewohnheiten, die Ihren Erfolg ausbremsen

Warum der Erfolg ausbleibt? Vielleicht liegt es an schlechten Angewohnheiten. Führungsexperte Marshall Goldsmith erklärt, welche Unsitten Sie als Chefin oder Chef unbedingt ablegen sollten.

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Unsitten von Führungskräften
© akinbostanci / E+ / Getty Images

Der Professor, Berater und Bestseller-Autor Marshall Goldsmith beschäftigt sich seit Jahren damit, Führungskräfte erfolgreicher zu machen. Als Vorstandsmitglied der „Peter Drucker Foundation“ stand er dem berühmten US-Ökonomen sehr nahe. Ein Satz des 2005 verstorbenen Management-Gurus ist Goldsmith besonders im Gedächtnis geblieben: „Wir verbringen sehr viel Zeit damit, Führungskräften beizubringen, was sie tun sollen. Wir verbringen nicht genug Zeit damit, ihnen beizubringen, womit sie aufhören sollten.“

In seinem Buch „Was Sie hierhergebracht hat, wird Sie nicht weitbringen“ (Finanzbuch Verlag, 336 Seiten, 20 Euro) listet Goldsmith 20 Gewohnheiten auf, die Führungskräfte seiner Meinung nach daran hindern erfolgreich zu führen – da sie von fehlender Sozialkompetenz zeugen. Die folgenden sechs Unsitten sollten sich Chefinnen und Chefs in Zukunft verkneifen:

1. Immer gewinnen wollen

Viele erfolgreiche Menschen haben laut Goldsmith den Drang, aus jeder Situation als Sieger hervorzugehen – selbst dann, wenn es gar nicht darauf ankommt. „Es verläuft eine feine, aber wichtige Grenze zwischen vernünftigem Konkurrenzdenken und übertriebenem Ehrgeiz“, schreibt er in seinem Buch.

Angenommen, Sie planen ein Abendessen mit Geschäftspartnern und diskutieren mit Ihrer Vertriebsleiterin, wohin sie gehen wollen. Sie favorisieren den altbewährten Italiener um die Ecke, Ihre Mitarbeiterin ein neues französisches Restaurant. Widerwillig stimmen Sie zu – um dann festzustellen, dass der Service katastrophal langsam und das Essen mittelmäßig ist. Noch auf dem Rückweg beginnen Sie zu meckern: „Hab ich es doch gleich gesagt, dass das keine gute Idee ist.“ Klar: Sie wollen recht behalten und im Nachhinein als Sieger dastehen. Ihre ohnehin geknickte Vertriebsleiterin fühlt sich nun doppelt schlecht.

Besser: Machen Sie sich bewusst, was Ihnen wichtiger ist: Zu gewinnen oder die Beziehung zu Ihrem Gegenüber nicht zu beschädigen? Im Zweifelsfall: Sagen Sie einfach nichts.

2. Übermäßiges Einmischen

Diese Angewohnheit ist eine Variante davon, immer gewinnen zu wollen: Das Verlangen, zu jeder Diskussion unbedingt etwas beizutragen. Laut Goldsmith führt das schnell zu Klugscheißerei, die Gesprächspartner in den Wahnsinn treibt. Besonders häufig lasse sich dieses Verhalten bei Menschen beobachten, die es gewohnt sind, alle Fäden in der Hand zu halten – wie es bei Unternehmerinnen und Unternehmern oft der Fall ist.

Ein Beispiel: Ihr Personalchef erzählt, was er plant, um neue Fachkräfte zu gewinnen. Sie unterbrechen ihn alle Naselang, erklären, welche Strategien Sie selbst schon ausprobiert haben und geben Tipps, wie Sie seine Ideen noch erweitern würden.

Goldsmith attestiert: „Erfolgreichen Menschen fällt es sehr schwer, anderen zuzuhören und sich etwas sagen zu lassen, was sie bereits wissen, ohne ihnen in irgendeiner Form zu vermitteln, (a) ‚das war mir bereits bekannt‘ und (b) ‚ich kenne einen besseren Weg‘.“

Das Problem dabei: Ihre Ergänzungen machen die Ideen des Personalchefs vielleicht ein klein wenig besser, doch gleichzeitig haben Sie mit Ihrer Klugscheißerei seine Begeisterung und sein Engagement ausgebremst.

Besser: Atmen Sie kurz durch und überlegen Sie, ob das, was Sie anbringen möchten, wirklich ein wertvoller Beitrag ist. Oder ob es nur Ihr Bedürfnis befriedigt, immer das letzte Wort zu haben. Sobald Sie sich dabei ertappen, dass Sie auf einen Vorschlag mit „Tolle Idee, aber …“ antworten wollen: Beißen Sie sich auf die Zunge und belassen Sie es bei „Super Idee, gefällt mir!“ Sie können Ihre Hilfe bei der detaillierten Ausarbeitung des Vorschlags immer noch anbieten.

3. Destruktive Kommentare abgeben

Der lustig gemeinte Seitenhieb auf die „nette Krawatte“ des Kollegen. Das unbedachte Abtun eines Fehlers („Na, das war ja clever!“): Solche sarkastischen Kommentare können verletzen und bleiben Betroffenen oft lange im Gedächtnis.

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Natürlich könne man darauf beharren, dass man nun einmal so sei und Sarkasmus zum eigenen Wesen gehöre, schreibt Goldsmith. Vielleicht finden Sie auch, dass Sie dadurch besonders scharfsinnig und geistreich wirken. Nicht jeder Mitarbeiter wird Ihnen eine bissige Bemerkung übelnehmen. Doch wirklich sicher sein können Sie sich nicht, ob Sie mit solchen gedankenlosen Kommentaren nicht doch großen Schaden in Ihrem Team anrichten.

Besser: Um destruktive Kommentare abzustellen, rät Goldsmith, sich vor einer bissigen Bemerkung folgende Fragen zu stellen:

  1. Hilft dieser Kommentar unseren Kunden?
  2. Hilft dieser Kommentar unserem Unternehmen?
  3. Hilft dieser Kommentar der Person, mit der ich spreche?
  4. Hilft dieser Kommentar der Person, über die ich spreche?

Lautet die Antwort „Nein“ – verkneifen Sie sich einfach die Bemerkung.

4. Negativität oder „Das funktioniert eh nicht“

Der Satz „Ich erkläre Ihnen mal, warum das nicht funktioniert“ oder die Variante „Das einzige Problem dabei ist, dass …“ verwenden Führungskräfte, um anderen zu signalisieren, dass sie ihnen fachlich und intellektuell überlegen sind. Vermutlich kennt jeder solche Menschen, die einfach nicht dazu in der Lage sind, das Positive zu sehen, sondern nur kritisieren. Diese Spezies konzentriert sich auf die negativen Seiten eines Vorschlags und zerpflückt ihn genüsslich, statt erst einmal zuzuhören.

Besser: Achten Sie darauf, wie häufig Ihnen solche Besserwisser-Sätze über die Lippen kommen. Haben Sie einen Hang zu Negativität? Dann verbieten Sie sich diese Formulierung! Laut Goldsmith ist es auch wertvoll, sich zu fragen: Wie oft kommt jemand aus meinem Team mit hilfreichen Vorschlägen zu mir, ohne dass ich darum gebeten habe? Wie oft klopft ein Teammitglied an meine Tür und setzt sich mit mir zusammen, um ein wenig zu plaudern oder mich über Entwicklungen zu informieren, die interessant für mich sein könnten? Eher selten? Dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Sie zu Negativität neigen.

5. Gebührende Anerkennung verweigern

In seinen Seminaren erlebt Goldsmith viele Unternehmer und Führungskräfte, die sich selbstkritisch eingestehen, dass sie die Leistung ihrer Mitarbeitenden mehr würdigen sollten. Fragt er nach, warum sie es nicht tun, höre er etwa: „Ich bin einfach zu beschäftigt“, „Ich erwarte, dass alle gute Arbeit leisten“ oder „Ich wurde auch nie für meine großartige Arbeit gelobt“.

Seine These: Viele erfolgreiche Menschen werden zu Leistungsträgern, weil sie sich ausschließlich auf sich selbst konzentrieren, auf ihre Karriere, ihre Leistung, ihre Fortschritte. Doch es gebe eben einen Unterschied zwischen einem Leistungsträger und einer Führungspersönlichkeit. „Zu großartigen Führungskräften werden erfolgreiche Menschen dann, wenn sie lernen, den Fokus von sich selbst auf andere zu verlagern“, schreibt er. Und dazu zähle, die Leistung des Teams gebührend anzuerkennen.

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Besser: Goldsmith schlägt eine einfache Routine vor: Notieren Sie sich die Namen all Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehen Sie diese Namensliste von nun an zweimal pro Woche durch, etwa Mittwochmorgen und Freitagnachmittag. Überlegen Sie: „Hat einer dieser Menschen etwas getan, für das ich ihm meine Anerkennung aussprechen sollte?“ Lautet die Antwort ja, melden Sie sich und bringen Ihre Anerkennung kurz zum Ausdruck – persönlich, in einem Telefonat, per Mail oder in einer Mitteilung. Lautet die Antwort nein, unternehmen Sie nichts: Es geht bei dieser Übung nicht darum, falsche Anerkennung zu heucheln.

Mehr zum Thema: Erfolgsstrategien: Darauf verzichten emotional Intelligente

6. Nicht zuhören

Wer nicht zuhört, sendet laut dem Autor eine ganze Reihe negativer Signale an sein Gegenüber, etwa: „Du bist mir egal.“ „Ich verstehe dich nicht.“ „Du liegst falsch.“ „Du bist dumm.“ „Du vergeudest meine Zeit.“ Viele hören laut Goldsmith nicht richtig zu, weil sie ungeduldig sind – und meinen, eh schon alles zu wissen. Er habe schon Manager erlebt, die bei Vorträgen von Mitarbeitern ungeduldig brüllten: „Komm zur letzten Folie!“ Was dieses unhöfliche Verhalten auslöst, liegt auf der Hand: Die Mitarbeiter machen sich irgendwann auf die Suche nach einem neuen Chef in einem anderen Unternehmen.

Besser: Sobald Sie sich dabei ertappen, wie Sie gedanklich oder buchstäblich mit den Fingern trommeln, während jemand mit Ihnen spricht, rät Goldsmith: Hören Sie sofort damit auf! Vermeiden Sie es, Ihrem Gegenüber Ungeduld zu signalisieren. Lassen Sie sich auf die Worte des anderen ein.

Lesen Sie dazu auch: Aktiv zuhören: So werden Chefs zu besseren Zuhörern

Der Professor, Berater und Bestseller-Autor Marshall Goldsmith beschäftigt sich seit Jahren damit, Führungskräfte erfolgreicher zu machen. Als Vorstandsmitglied der „Peter Drucker Foundation“ stand er dem berühmten US-Ökonomen sehr nahe. Ein Satz des 2005 verstorbenen Management-Gurus ist Goldsmith besonders im Gedächtnis geblieben: „Wir verbringen sehr viel Zeit damit, Führungskräften beizubringen, was sie tun sollen. Wir verbringen nicht genug Zeit damit, ihnen beizubringen, womit sie aufhören sollten.“ In seinem Buch „Was Sie hierhergebracht hat, wird Sie nicht weitbringen“ (Finanzbuch Verlag, 336 Seiten, 20 Euro) listet Goldsmith 20 Gewohnheiten auf, die Führungskräfte seiner Meinung nach daran hindern erfolgreich zu führen – da sie von fehlender Sozialkompetenz zeugen. Die folgenden sechs Unsitten sollten sich Chefinnen und Chefs in Zukunft verkneifen: 1. Immer gewinnen wollen Viele erfolgreiche Menschen haben laut Goldsmith den Drang, aus jeder Situation als Sieger hervorzugehen – selbst dann, wenn es gar nicht darauf ankommt. „Es verläuft eine feine, aber wichtige Grenze zwischen vernünftigem Konkurrenzdenken und übertriebenem Ehrgeiz“, schreibt er in seinem Buch. Angenommen, Sie planen ein Abendessen mit Geschäftspartnern und diskutieren mit Ihrer Vertriebsleiterin, wohin sie gehen wollen. Sie favorisieren den altbewährten Italiener um die Ecke, Ihre Mitarbeiterin ein neues französisches Restaurant. Widerwillig stimmen Sie zu – um dann festzustellen, dass der Service katastrophal langsam und das Essen mittelmäßig ist. Noch auf dem Rückweg beginnen Sie zu meckern: „Hab ich es doch gleich gesagt, dass das keine gute Idee ist.“ Klar: Sie wollen recht behalten und im Nachhinein als Sieger dastehen. Ihre ohnehin geknickte Vertriebsleiterin fühlt sich nun doppelt schlecht. Besser: Machen Sie sich bewusst, was Ihnen wichtiger ist: Zu gewinnen oder die Beziehung zu Ihrem Gegenüber nicht zu beschädigen? Im Zweifelsfall: Sagen Sie einfach nichts. 2. Übermäßiges Einmischen Diese Angewohnheit ist eine Variante davon, immer gewinnen zu wollen: Das Verlangen, zu jeder Diskussion unbedingt etwas beizutragen. Laut Goldsmith führt das schnell zu Klugscheißerei, die Gesprächspartner in den Wahnsinn treibt. Besonders häufig lasse sich dieses Verhalten bei Menschen beobachten, die es gewohnt sind, alle Fäden in der Hand zu halten - wie es bei Unternehmerinnen und Unternehmern oft der Fall ist. Ein Beispiel: Ihr Personalchef erzählt, was er plant, um neue Fachkräfte zu gewinnen. Sie unterbrechen ihn alle Naselang, erklären, welche Strategien Sie selbst schon ausprobiert haben und geben Tipps, wie Sie seine Ideen noch erweitern würden. Goldsmith attestiert: „Erfolgreichen Menschen fällt es sehr schwer, anderen zuzuhören und sich etwas sagen zu lassen, was sie bereits wissen, ohne ihnen in irgendeiner Form zu vermitteln, (a) ‚das war mir bereits bekannt‘ und (b) ‚ich kenne einen besseren Weg‘.“ Das Problem dabei: Ihre Ergänzungen machen die Ideen des Personalchefs vielleicht ein klein wenig besser, doch gleichzeitig haben Sie mit Ihrer Klugscheißerei seine Begeisterung und sein Engagement ausgebremst. Besser: Atmen Sie kurz durch und überlegen Sie, ob das, was Sie anbringen möchten, wirklich ein wertvoller Beitrag ist. Oder ob es nur Ihr Bedürfnis befriedigt, immer das letzte Wort zu haben. Sobald Sie sich dabei ertappen, dass Sie auf einen Vorschlag mit „Tolle Idee, aber …“ antworten wollen: Beißen Sie sich auf die Zunge und belassen Sie es bei „Super Idee, gefällt mir!“ Sie können Ihre Hilfe bei der detaillierten Ausarbeitung des Vorschlags immer noch anbieten. [mehr-zum-thema] 3. Destruktive Kommentare abgeben Der lustig gemeinte Seitenhieb auf die „nette Krawatte“ des Kollegen. Das unbedachte Abtun eines Fehlers („Na, das war ja clever!“): Solche sarkastischen Kommentare können verletzen und bleiben Betroffenen oft lange im Gedächtnis. Natürlich könne man darauf beharren, dass man nun einmal so sei und Sarkasmus zum eigenen Wesen gehöre, schreibt Goldsmith. Vielleicht finden Sie auch, dass Sie dadurch besonders scharfsinnig und geistreich wirken. Nicht jeder Mitarbeiter wird Ihnen eine bissige Bemerkung übelnehmen. Doch wirklich sicher sein können Sie sich nicht, ob Sie mit solchen gedankenlosen Kommentaren nicht doch großen Schaden in Ihrem Team anrichten. Besser: Um destruktive Kommentare abzustellen, rät Goldsmith, sich vor einer bissigen Bemerkung folgende Fragen zu stellen: Hilft dieser Kommentar unseren Kunden? Hilft dieser Kommentar unserem Unternehmen? Hilft dieser Kommentar der Person, mit der ich spreche? Hilft dieser Kommentar der Person, über die ich spreche? Lautet die Antwort „Nein“ – verkneifen Sie sich einfach die Bemerkung. 4. Negativität oder „Das funktioniert eh nicht“ Der Satz „Ich erkläre Ihnen mal, warum das nicht funktioniert“ oder die Variante „Das einzige Problem dabei ist, dass …“ verwenden Führungskräfte, um anderen zu signalisieren, dass sie ihnen fachlich und intellektuell überlegen sind. Vermutlich kennt jeder solche Menschen, die einfach nicht dazu in der Lage sind, das Positive zu sehen, sondern nur kritisieren. Diese Spezies konzentriert sich auf die negativen Seiten eines Vorschlags und zerpflückt ihn genüsslich, statt erst einmal zuzuhören. Besser: Achten Sie darauf, wie häufig Ihnen solche Besserwisser-Sätze über die Lippen kommen. Haben Sie einen Hang zu Negativität? Dann verbieten Sie sich diese Formulierung! Laut Goldsmith ist es auch wertvoll, sich zu fragen: Wie oft kommt jemand aus meinem Team mit hilfreichen Vorschlägen zu mir, ohne dass ich darum gebeten habe? Wie oft klopft ein Teammitglied an meine Tür und setzt sich mit mir zusammen, um ein wenig zu plaudern oder mich über Entwicklungen zu informieren, die interessant für mich sein könnten? Eher selten? Dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Sie zu Negativität neigen. 5. Gebührende Anerkennung verweigern In seinen Seminaren erlebt Goldsmith viele Unternehmer und Führungskräfte, die sich selbstkritisch eingestehen, dass sie die Leistung ihrer Mitarbeitenden mehr würdigen sollten. Fragt er nach, warum sie es nicht tun, höre er etwa: „Ich bin einfach zu beschäftigt“, „Ich erwarte, dass alle gute Arbeit leisten“ oder „Ich wurde auch nie für meine großartige Arbeit gelobt“. Seine These: Viele erfolgreiche Menschen werden zu Leistungsträgern, weil sie sich ausschließlich auf sich selbst konzentrieren, auf ihre Karriere, ihre Leistung, ihre Fortschritte. Doch es gebe eben einen Unterschied zwischen einem Leistungsträger und einer Führungspersönlichkeit. „Zu großartigen Führungskräften werden erfolgreiche Menschen dann, wenn sie lernen, den Fokus von sich selbst auf andere zu verlagern“, schreibt er. Und dazu zähle, die Leistung des Teams gebührend anzuerkennen. Besser: Goldsmith schlägt eine einfache Routine vor: Notieren Sie sich die Namen all Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehen Sie diese Namensliste von nun an zweimal pro Woche durch, etwa Mittwochmorgen und Freitagnachmittag. Überlegen Sie: „Hat einer dieser Menschen etwas getan, für das ich ihm meine Anerkennung aussprechen sollte?“ Lautet die Antwort ja, melden Sie sich und bringen Ihre Anerkennung kurz zum Ausdruck – persönlich, in einem Telefonat, per Mail oder in einer Mitteilung. Lautet die Antwort nein, unternehmen Sie nichts: Es geht bei dieser Übung nicht darum, falsche Anerkennung zu heucheln. Mehr zum Thema: Erfolgsstrategien: Darauf verzichten emotional Intelligente 6. Nicht zuhören Wer nicht zuhört, sendet laut dem Autor eine ganze Reihe negativer Signale an sein Gegenüber, etwa: „Du bist mir egal.“ „Ich verstehe dich nicht.“ „Du liegst falsch.“ „Du bist dumm.“ „Du vergeudest meine Zeit.“ Viele hören laut Goldsmith nicht richtig zu, weil sie ungeduldig sind – und meinen, eh schon alles zu wissen. Er habe schon Manager erlebt, die bei Vorträgen von Mitarbeitern ungeduldig brüllten: „Komm zur letzten Folie!“ Was dieses unhöfliche Verhalten auslöst, liegt auf der Hand: Die Mitarbeiter machen sich irgendwann auf die Suche nach einem neuen Chef in einem anderen Unternehmen. Besser: Sobald Sie sich dabei ertappen, wie Sie gedanklich oder buchstäblich mit den Fingern trommeln, während jemand mit Ihnen spricht, rät Goldsmith: Hören Sie sofort damit auf! 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