Führungsprinzipien
21 kleine, aber entscheidende Dinge, mit denen Sie Ihr Team zum Strahlen bringen

Was zeichnet einen wirklich guten Chef aus? Personalprofis und Unternehmer über Führungsprinzipien, die Ihr Team begeistern.

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Führungsprinzipien
© mikroman6 / Moment RF / Getty Images

1. Sie hören aktiv zu.

Die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer hält ihren Chef für einen schlechten Zuhörer. Das zeigte eine Untersuchung der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft. „Viele Missverständnisse im täglichen Miteinander ließen sich vermeiden – wenn sich Manager nur die Zeit nähmen, einfach zuzuhören“, sagt Führungskräfte-Coach Bernd Geropp. „Viele Manager hören oft nur kurz zu und beurteilen Aussagen von Mitarbeitern viel zu schnell, anstatt erst mal das Gesagte aufzunehmen, nachzufragen und nachzuvollziehen.“

Mitarbeiter haben ein feines Gespür dafür, ob ihr Chef ein ehrliches Interesse daran hat, was sie ihm mitteilen wollen. Hören Chefs dagegen nur mit halbem Ohr zu, suggeriert das mangelnde Wertschätzung, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint ist. Und das sorgt für Frust.

Gute Chefs widmen ihren Mitarbeitern daher ihre volle Aufmerksamkeit, wenn Mitarbeiter sich mit einer Idee oder einem anderen Anliegen an sie wenden. „Gute Zuhörer vermitteln Wertschätzung und gewinnen dadurch Vertrauen“, sagt Geropp. „Sie erhalten wertvolle Informationen, können Situationen besser einschätzen und vermeiden dadurch Missverständnisse.“

2. Sie sagen Danke.

Es ist ein kleines Wort, aber es hat eine große Wirkung: das Wort Danke. Wer als Chef immer mal wieder Danke sagt, zeigt den Mitarbeitern, dass ihre Leistung gesehen und anerkannt wird. Das gibt ihnen ein gutes Gefühl. Und sie werden sich dann auch viel lieber für ihren Chef ins Zeug legen.

3. Sie gewähren Ihren Mitarbeitern Freiräume.

Viele Mitarbeiter wollen selbstständig arbeiten und auch selbst Dinge entscheiden können. Reden Chefs ständig bei Entscheidungen rein, die in das Aufgabengebiet ihrer Angestellten fallen, führt das zu Frust. Gute Chefs lassen ihre Mitarbeiter in den ihnen übertragenen Aufgaben autonom arbeiten.

Natürlich sind manche Entscheidungen Chefsache. Aber mit dem sogenannten Mikromanagement erziehe man sein Team zur Unmündigkeit, sagt Geropp. Im schlimmsten Fall machen am Ende alle nur noch Dienst nach Vorschrift.

4. Sie vertrauen Ihren Mitarbeitern.

Ihre Mitarbeiter besitzen mit Sicherheit Fähigkeiten, die sie für ihre Aufgabe qualifizieren. Sonst hätten Sie sie ja nicht eingestellt. Vertrauen Sie also Ihren Mitarbeitern und verzichten Sie auf übermäßige Kontrolle.

Trauen Sie einem Mitarbeiter eine Aufgabe doch nicht ganz so zu, sollten Sie über dessen Aufgabenbereich nachdenken und vielleicht andere Aufgaben an ihn delegieren, rät Geropp.

5. Sie delegieren Aufgaben ohne ständige Kontrollen.

Wer als Chef nicht alles selbst machen will, muss lernen, Aufgaben zu verteilen. „Dabei gilt: Nur so viel Kontrolle wie nötig“, sagt Geropp. „Und: Man kontrolliert das Ergebnis der Arbeit, aber nicht den Weg dorthin.“

Um herauszufinden, wie viel Kontrolle notwendig ist, müsse man sich mit seinen Mitarbeitern beschäftigen und ihre Fähigkeiten möglichst korrekt einschätzen können, sagt Geropp. „Nur so kann man das Level des Delegierens richtig anpassen.“

Lesen Sie dazu auch: Aufgaben verteilen: Mehr Zeit fürs Wesentliche – in 4 Schritten

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6. Sie sorgen für eine gute Fehlerkultur.

Viele Mitarbeiter möchten richtig gut werden. „Dafür muss man aber auch Fehler machen dürfen“, sagt der Führungskräftecoach. Wer seine Mitarbeiter ständig kontrolliere und für Fehler rüge und abstrafe, der verhindere, dass sie Sachen ausprobieren und neue Wege gehen.

Gute Chefs sorgen dafür, dass im Unternehmen keine Angst vor Fehlern herrscht. Wenn Fehler auftreten, sollte es vor allem darum gehen, dass Mitarbeiter daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen können. Damit das gelingt, sollten Chefs auch überlegen, wie sie ihre Mitarbeiter dabei unterstützen können.

7. Sie erklären genau, was sie erwarten.

Ärgern Sie sich manchmal darüber, dass Ihre Mitarbeiter ihre Arbeit nicht so erledigt haben, wie Sie es von ihnen erwartet haben? Dann könnte das auch daran gelegen haben, dass Sie es nicht klar genug kommuniziert haben.

Wie Sie das verhindern können, erfahren Sie hier: Fehlkommunikation: Warum Ihre Mitarbeiter oft nicht tun, was Sie ihnen sagen

8. Sie kritisieren unter vier Augen.

Wer einen Fehler macht, ärgert sich meist selbst darüber und macht es beim nächsten Mal hoffentlich besser. Was Sie als Chef in solchen Situationen vermeiden sollten: Ihre Mitarbeiter dafür öffentlich kritisieren oder zusammenstauchen. Das ist für sie äußerst unangenehm.

Werden Mitarbeiter häufiger öffentlich für Fehler angeprangert, werden diese eine Abneigung gegen Sie entwickeln. Gute Chefs sprechen ihre Mitarbeiter deshalb unter vier Augen auf Fehler an.

9. Sie loben Mitarbeiter und wertschätzen außergewöhnlichen Einsatz.

„Nicht geschimpft ist genug gelobt“, heißt es in Baden-Württemberg. Wer als Chef nach diesem Motto verfährt, frustriert seine Mitarbeiter jedoch auf Dauer. Menschen sehnen sich nach Anerkennung. Wer sich richtig reinhängt, möchte auch, dass das honoriert wird. Gute Chefs loben deshalb ihre Mitarbeiter, wenn sie etwas gut gemacht haben.

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Auch Chefs haben etwas davon, wenn sie ihre Mitarbeiter mit einem Lob für ihren Einsatz danken. Albert Bandura, Psychologie-Professor an der amerikanischen Stanford Universität, wies nach: Mitarbeiter, die gelobt werden, sind motivierter und stecken sich höhere Ziele.

Übrigens: Wer seine Mitarbeiter für eine bestimmte Sache loben will, sollte das sofort tun und nicht erst einige Zeit später, empfiehlt Führungskräfte-Coach Agnes Jarosch. Sonst verliert das Lob an Wirkung. „Es ist auch authentischer, als wenn dem Chef erst Monate später einfällt, dass ein Projekt gut gelaufen ist.“ Seien Sie beim Lob außerdem möglichst konkret und sagen Sie, was genau Sie daran gut finden. Der lapidare Satz: „Gut gemacht“ ist austauschbar und verfehlt daher oft seine Wirkung.

Weitere Tipps hier: Richtig loben: 10 goldene Regeln für motivierendes Lob

10. Sie machen klar, wem Erfolge tatsächlich zu verdanken sind.

Niemand respektiert auf Dauer Chefs, die ständig die Lorbeeren für etwas einheimsen, was eigentlich Mitarbeiter geschafft haben und die Leistung der Mitarbeiter unter den Tisch fallen lassen – oder die Ideen von Mitarbeitern als die eigenen verkaufen. Gute Chefs machen deutlich, wem sie Erfolge und gute Ideen zu verdanken haben.

11. Sie erwarten und begrüßen ehrliches Feedback.

Wer ehrliches Feedback von seinen Mitarbeitern begrüßt und wertschätzt, wird von seinen Mitarbeitern zu hören bekommen, wenn etwas nicht in die richtige Richtung oder schief läuft. Nur so können Sie für die Zukunft etwas zum Positiven verändern.

12. Sie teilen Informationen und erklären Entscheidungen.

Werden Mitarbeiter nicht über Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, fühlen sie sich ausgeschlossen, auch Misstrauen kann dadurch entstehen. „Transparenz erzeugt und fördert Vertrauen“, sagt Führungskräfte-Coach Lorenz Haschtmann.

Gute Chefs teilen deshalb Informationen mit ihren Mitarbeitern, erklären Hintergründe von Entscheidungen und stehen für Fragen zur Verfügung. Wenn Chefs Entscheidungen erklären, nehmen sie ihre Mitarbeiter mit an Bord und es wird diesen dann (meist) leichter fallen, die Entscheidungen mitzutragen und umzusetzen.

13. Sie sind ansprechbar und gut erreichbar.

Gute Chefs haben ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter und schotten sich nicht ab. Sie suchen auch selbst aktiv den Austausch – nicht nur, wenn etwas schief läuft.

14. Sie setzen Prioritäten.

Wer keine Prioritäten setzt, läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Gute Chefs fangen deshalb nicht Dutzende Dinge gleichzeitig an, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Beim Prioritätensetzen hilft das Eisenhower-Prinzip.

15. Sie packen mit an.

Gute Chefs haben keine Angst, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen und die gleiche Arbeit zu machen wie ihre Mitarbeiter. Das sorgt für Respekt – und hilft außerdem dabei, die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter besser zu verstehen. So können sie erkennen, was im Arbeitsalltag richtig gut läuft und woran manchmal Dinge womöglich noch hapern.

16. Sie inspirieren Mitarbeiter.

Außergewöhnliche Chefs schaffen es, ihre Mitarbeiter zu inspirieren und für die Ziele und Strategie des Unternehmens zu begeistern. Mitarbeiter, die sich davon anstecken lassen, sind zu überdurchschnittlichen Leistungen bereit und werden sich für ihren Chef ins Zeug legen.

17. Sie schützen Ihre Mitarbeiter.

Gute Chefs lassen es nicht zu, dass Mitarbeiter von Kollegen oder Kunden schlecht behandelt werden und stellen sich schützend vor sie, versuchen zu vermitteln und zu schlichten. Unternehmer Jürgen Krenzer hat beispielsweise einen harten Schritt gewagt und sich von einem Kunden getrennt, der seine Mitarbeiter terrorisiert hat.

Wie er dabei vorgegangen ist, lesen Sie hier: SMS-Terror im Urlaub: „Herr Krenzer – Ihr Personal ist gerade dabei, Ihren Ruf zu ruinieren“.

18. Sie zeigen, dass Ihnen das Wohlergehen der Mitarbeiter am Herzen liegt.

Gute Chefs haben ein ehrliches Interesse am Wohlergehen ihrer Mitarbeiter. Sie bekommen sehr wohl mit, wie es ihren Beschäftigten geht, was sie gerade besonders beschäftigt, freut oder anstrengt.

19. Sie respektieren die Zeit Ihrer Mitarbeiter.

Zu lange Meetings nerven nicht nur, sondern bringen oft auch schlechtere Ergebnisse, weil die Teilnehmer entscheidungsmüde werden und nur noch raus wollen aus dem Treffen. Gute Chefs verhindern ausufernde Meetings und sorgen für eine effiziente Meetingkultur.

20. Sie achten darauf, dass neue Mitarbeiter gut ins Team passen.

Wenn Stellen neu besetzt werden sollen, ist es wichtig, dass der künftige Mitarbeiter gut ins Team und zur Unternehmenskultur passt. Gute Chefs binden Kollegen in Auswahlrunden mit ein, fragen sie nach ihrer Meinung und respektieren diese. Denn schließlich sind es vor allem die Kollegen, die später mit dem neuen Mitarbeiter zusammenarbeiten müssen.

„Wenn alle unabhängig voneinander ein gutes Gefühl haben und der Kandidat inhaltlich überzeugt hat, dann ist das ein positives Zeichen“, sagt Goran Barić, Geschäftsführer der Personalberatung PageGroup Deutschland. Falls nicht, ersparen Sie sich womöglich eine (teure) Fehlentscheidung.

21. Sie sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter ihre Ziele erreichen können.

Gute Chefs vergeben nicht nur Aufgaben und Ziele, sondern besprechen mit den Mitarbeitenden auch, wie sie diese Ziele realistisch erreichen können. Nach dem Motto: „Was kann ich dazu beitragen, damit meine Mitarbeiter ihren Job gut machen können?“

1. Sie hören aktiv zu. Die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer hält ihren Chef für einen schlechten Zuhörer. Das zeigte eine Untersuchung der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft. "Viele Missverständnisse im täglichen Miteinander ließen sich vermeiden – wenn sich Manager nur die Zeit nähmen, einfach zuzuhören", sagt Führungskräfte-Coach Bernd Geropp. "Viele Manager hören oft nur kurz zu und beurteilen Aussagen von Mitarbeitern viel zu schnell, anstatt erst mal das Gesagte aufzunehmen, nachzufragen und nachzuvollziehen." Mitarbeiter haben ein feines Gespür dafür, ob ihr Chef ein ehrliches Interesse daran hat, was sie ihm mitteilen wollen. Hören Chefs dagegen nur mit halbem Ohr zu, suggeriert das mangelnde Wertschätzung, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint ist. Und das sorgt für Frust. Gute Chefs widmen ihren Mitarbeitern daher ihre volle Aufmerksamkeit, wenn Mitarbeiter sich mit einer Idee oder einem anderen Anliegen an sie wenden. "Gute Zuhörer vermitteln Wertschätzung und gewinnen dadurch Vertrauen", sagt Geropp. "Sie erhalten wertvolle Informationen, können Situationen besser einschätzen und vermeiden dadurch Missverständnisse." 2. Sie sagen Danke. Es ist ein kleines Wort, aber es hat eine große Wirkung: das Wort Danke. Wer als Chef immer mal wieder Danke sagt, zeigt den Mitarbeitern, dass ihre Leistung gesehen und anerkannt wird. Das gibt ihnen ein gutes Gefühl. Und sie werden sich dann auch viel lieber für ihren Chef ins Zeug legen. 3. Sie gewähren Ihren Mitarbeitern Freiräume. Viele Mitarbeiter wollen selbstständig arbeiten und auch selbst Dinge entscheiden können. Reden Chefs ständig bei Entscheidungen rein, die in das Aufgabengebiet ihrer Angestellten fallen, führt das zu Frust. Gute Chefs lassen ihre Mitarbeiter in den ihnen übertragenen Aufgaben autonom arbeiten. Natürlich sind manche Entscheidungen Chefsache. Aber mit dem sogenannten Mikromanagement erziehe man sein Team zur Unmündigkeit, sagt Geropp. Im schlimmsten Fall machen am Ende alle nur noch Dienst nach Vorschrift. 4. Sie vertrauen Ihren Mitarbeitern. Ihre Mitarbeiter besitzen mit Sicherheit Fähigkeiten, die sie für ihre Aufgabe qualifizieren. Sonst hätten Sie sie ja nicht eingestellt. Vertrauen Sie also Ihren Mitarbeitern und verzichten Sie auf übermäßige Kontrolle. Trauen Sie einem Mitarbeiter eine Aufgabe doch nicht ganz so zu, sollten Sie über dessen Aufgabenbereich nachdenken und vielleicht andere Aufgaben an ihn delegieren, rät Geropp. 5. Sie delegieren Aufgaben ohne ständige Kontrollen. Wer als Chef nicht alles selbst machen will, muss lernen, Aufgaben zu verteilen. „Dabei gilt: Nur so viel Kontrolle wie nötig", sagt Geropp. "Und: Man kontrolliert das Ergebnis der Arbeit, aber nicht den Weg dorthin.“ Um herauszufinden, wie viel Kontrolle notwendig ist, müsse man sich mit seinen Mitarbeitern beschäftigen und ihre Fähigkeiten möglichst korrekt einschätzen können, sagt Geropp. „Nur so kann man das Level des Delegierens richtig anpassen.“ Lesen Sie dazu auch: Aufgaben verteilen: Mehr Zeit fürs Wesentliche – in 4 Schritten 6. Sie sorgen für eine gute Fehlerkultur. Viele Mitarbeiter möchten richtig gut werden. „Dafür muss man aber auch Fehler machen dürfen“, sagt der Führungskräftecoach. Wer seine Mitarbeiter ständig kontrolliere und für Fehler rüge und abstrafe, der verhindere, dass sie Sachen ausprobieren und neue Wege gehen. Gute Chefs sorgen dafür, dass im Unternehmen keine Angst vor Fehlern herrscht. Wenn Fehler auftreten, sollte es vor allem darum gehen, dass Mitarbeiter daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen können. Damit das gelingt, sollten Chefs auch überlegen, wie sie ihre Mitarbeiter dabei unterstützen können. 7. Sie erklären genau, was sie erwarten. Ärgern Sie sich manchmal darüber, dass Ihre Mitarbeiter ihre Arbeit nicht so erledigt haben, wie Sie es von ihnen erwartet haben? Dann könnte das auch daran gelegen haben, dass Sie es nicht klar genug kommuniziert haben. Wie Sie das verhindern können, erfahren Sie hier: Fehlkommunikation: Warum Ihre Mitarbeiter oft nicht tun, was Sie ihnen sagen 8. Sie kritisieren unter vier Augen. Wer einen Fehler macht, ärgert sich meist selbst darüber und macht es beim nächsten Mal hoffentlich besser. Was Sie als Chef in solchen Situationen vermeiden sollten: Ihre Mitarbeiter dafür öffentlich kritisieren oder zusammenstauchen. Das ist für sie äußerst unangenehm. Werden Mitarbeiter häufiger öffentlich für Fehler angeprangert, werden diese eine Abneigung gegen Sie entwickeln. Gute Chefs sprechen ihre Mitarbeiter deshalb unter vier Augen auf Fehler an. 9. Sie loben Mitarbeiter und wertschätzen außergewöhnlichen Einsatz. "Nicht geschimpft ist genug gelobt", heißt es in Baden-Württemberg. Wer als Chef nach diesem Motto verfährt, frustriert seine Mitarbeiter jedoch auf Dauer. Menschen sehnen sich nach Anerkennung. Wer sich richtig reinhängt, möchte auch, dass das honoriert wird. Gute Chefs loben deshalb ihre Mitarbeiter, wenn sie etwas gut gemacht haben. Auch Chefs haben etwas davon, wenn sie ihre Mitarbeiter mit einem Lob für ihren Einsatz danken. Albert Bandura, Psychologie-Professor an der amerikanischen Stanford Universität, wies nach: Mitarbeiter, die gelobt werden, sind motivierter und stecken sich höhere Ziele. Übrigens: Wer seine Mitarbeiter für eine bestimmte Sache loben will, sollte das sofort tun und nicht erst einige Zeit später, empfiehlt Führungskräfte-Coach Agnes Jarosch. Sonst verliert das Lob an Wirkung. "Es ist auch authentischer, als wenn dem Chef erst Monate später einfällt, dass ein Projekt gut gelaufen ist." Seien Sie beim Lob außerdem möglichst konkret und sagen Sie, was genau Sie daran gut finden. Der lapidare Satz: "Gut gemacht" ist austauschbar und verfehlt daher oft seine Wirkung. Weitere Tipps hier: Richtig loben: 10 goldene Regeln für motivierendes Lob 10. Sie machen klar, wem Erfolge tatsächlich zu verdanken sind. Niemand respektiert auf Dauer Chefs, die ständig die Lorbeeren für etwas einheimsen, was eigentlich Mitarbeiter geschafft haben und die Leistung der Mitarbeiter unter den Tisch fallen lassen - oder die Ideen von Mitarbeitern als die eigenen verkaufen. Gute Chefs machen deutlich, wem sie Erfolge und gute Ideen zu verdanken haben. 11. Sie erwarten und begrüßen ehrliches Feedback. Wer ehrliches Feedback von seinen Mitarbeitern begrüßt und wertschätzt, wird von seinen Mitarbeitern zu hören bekommen, wenn etwas nicht in die richtige Richtung oder schief läuft. Nur so können Sie für die Zukunft etwas zum Positiven verändern. 12. Sie teilen Informationen und erklären Entscheidungen. Werden Mitarbeiter nicht über Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten, fühlen sie sich ausgeschlossen, auch Misstrauen kann dadurch entstehen. "Transparenz erzeugt und fördert Vertrauen", sagt Führungskräfte-Coach Lorenz Haschtmann. [mehr-zum-thema] Gute Chefs teilen deshalb Informationen mit ihren Mitarbeitern, erklären Hintergründe von Entscheidungen und stehen für Fragen zur Verfügung. Wenn Chefs Entscheidungen erklären, nehmen sie ihre Mitarbeiter mit an Bord und es wird diesen dann (meist) leichter fallen, die Entscheidungen mitzutragen und umzusetzen. 13. Sie sind ansprechbar und gut erreichbar. Gute Chefs haben ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter und schotten sich nicht ab. Sie suchen auch selbst aktiv den Austausch – nicht nur, wenn etwas schief läuft. 14. Sie setzen Prioritäten. Wer keine Prioritäten setzt, läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Gute Chefs fangen deshalb nicht Dutzende Dinge gleichzeitig an, sondern konzentrieren sich auf das Wesentliche. Beim Prioritätensetzen hilft das Eisenhower-Prinzip. 15. Sie packen mit an. Gute Chefs haben keine Angst, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen und die gleiche Arbeit zu machen wie ihre Mitarbeiter. Das sorgt für Respekt - und hilft außerdem dabei, die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter besser zu verstehen. So können sie erkennen, was im Arbeitsalltag richtig gut läuft und woran manchmal Dinge womöglich noch hapern. 16. Sie inspirieren Mitarbeiter. Außergewöhnliche Chefs schaffen es, ihre Mitarbeiter zu inspirieren und für die Ziele und Strategie des Unternehmens zu begeistern. Mitarbeiter, die sich davon anstecken lassen, sind zu überdurchschnittlichen Leistungen bereit und werden sich für ihren Chef ins Zeug legen. 17. Sie schützen Ihre Mitarbeiter. Gute Chefs lassen es nicht zu, dass Mitarbeiter von Kollegen oder Kunden schlecht behandelt werden und stellen sich schützend vor sie, versuchen zu vermitteln und zu schlichten. Unternehmer Jürgen Krenzer hat beispielsweise einen harten Schritt gewagt und sich von einem Kunden getrennt, der seine Mitarbeiter terrorisiert hat. Wie er dabei vorgegangen ist, lesen Sie hier: SMS-Terror im Urlaub: „Herr Krenzer – Ihr Personal ist gerade dabei, Ihren Ruf zu ruinieren“. 18. Sie zeigen, dass Ihnen das Wohlergehen der Mitarbeiter am Herzen liegt. Gute Chefs haben ein ehrliches Interesse am Wohlergehen ihrer Mitarbeiter. Sie bekommen sehr wohl mit, wie es ihren Beschäftigten geht, was sie gerade besonders beschäftigt, freut oder anstrengt. 19. Sie respektieren die Zeit Ihrer Mitarbeiter. Zu lange Meetings nerven nicht nur, sondern bringen oft auch schlechtere Ergebnisse, weil die Teilnehmer entscheidungsmüde werden und nur noch raus wollen aus dem Treffen. Gute Chefs verhindern ausufernde Meetings und sorgen für eine effiziente Meetingkultur. 20. Sie achten darauf, dass neue Mitarbeiter gut ins Team passen. Wenn Stellen neu besetzt werden sollen, ist es wichtig, dass der künftige Mitarbeiter gut ins Team und zur Unternehmenskultur passt. Gute Chefs binden Kollegen in Auswahlrunden mit ein, fragen sie nach ihrer Meinung und respektieren diese. Denn schließlich sind es vor allem die Kollegen, die später mit dem neuen Mitarbeiter zusammenarbeiten müssen. „Wenn alle unabhängig voneinander ein gutes Gefühl haben und der Kandidat inhaltlich überzeugt hat, dann ist das ein positives Zeichen", sagt Goran Barić, Geschäftsführer der Personalberatung PageGroup Deutschland. Falls nicht, ersparen Sie sich womöglich eine (teure) Fehlentscheidung. 21. Sie sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter ihre Ziele erreichen können. Gute Chefs vergeben nicht nur Aufgaben und Ziele, sondern besprechen mit den Mitarbeitenden auch, wie sie diese Ziele realistisch erreichen können. Nach dem Motto: "Was kann ich dazu beitragen, damit meine Mitarbeiter ihren Job gut machen können?“
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