Glaubenssätze von Führungskräften
3 schädliche Gedanken, die Sie als Chef ausbremsen

Mit Ihren Mitarbeitern könnte es besser laufen? Manchmal überfordert Sie die Rolle als Führungskraft? Dann hat sich vielleicht einer dieser schädlichen Glaubenssätze in Ihrem Kopf festgesetzt.

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Negative Gedanken können Erfolgskiller sein. Diese drei Glaubenssätze bremsen Sie aus.
© MicroStockHub/iStock/Getty Images Plus

Manche Überzeugungen haben das Zeug dazu, uns zu beflügeln. Wer glaubt: „Ich kann es schaffen!“, geht optimistischer, lösungsorientierter und selbstbewusster an eine Aufgabe heran als ein anderer, der von Vornherein überzeugt ist zu scheitern. Negative Glaubenssätze hingegen können uns blockieren – und daran hindern, wirklich erfolgreich zu sein.

Die folgenden drei negativen Glaubenssätze machen Ihnen das Leben als Führungskraft unnötig schwer. Wie Sie prüfen, ob sich ein solcher Erfolgskiller auch in Ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hat? Wenn Sie einen der Sätze lesen und dabei innerlich nicken oder denken: „Genauso ist es“ – dann haben Sie einen Glaubenssatz aufgespürt, der Sie als Chef ausbremst.

Glaubenssatz 1: Als Führungskraft muss ich immer beschäftigt sein.

Überstunden, ein überquellender Terminkalender, das Ohr ständig am Handy – viele Führungskräfte glauben, das müsste so sein. Immer busy zu sein, gehöre zum Chefdasein einfach dazu. Ein negativer Glaubenssatz. Was steckt hinter ihm?

  • Viele suchen nach Erfolgserlebnissen. Sie übernehmen Aufgaben, die sie eigentlich an ihre Mitarbeiter delegieren könnten. Wenn sie tagelang über Strategien brüten, dann ernten sie die Früchte ihrer Arbeit nicht sofort. Greifen sie ins operative Geschäft ein und werben beispielsweise einen neuen Kunden, sehen sie den Erfolg direkt.
  • Andere treibt der Wunsch nach Anerkennung Sie brauchen das positive Feedback ihrer Mitarbeiter: „Mensch, unser Chef packt überall mit an.“ Wie die Feuerwehr rennen sie durchs Unternehmen und löschen jeden kleinen Brand. Dabei könnten ihre Mitarbeiter einfach selbst zum Feuerlöscher greifen.
  • Manchen steht ihr Perfektionismus im Weg. Sie glauben, alles am besten zu können. Sie halten es nicht aus, wenn Mitarbeiter Aufgaben nicht exakt so angehen, wie sie es tun würden. Es gibt Chefs, die mähen den Rasen vor dem Firmengebäude selbst, weil der zuständige Mitarbeiter das in ihren Augen nicht gründlich genug macht. Andere schaffen es nicht, ihre Mitarbeiter Kleinigkeiten entscheiden zu lassen. Sie mischen sich sogar ein, wenn es um die Auswahl einer Büropflanze geht.

Egal was hinter dem Glaubenssatz: „Ich muss immer beschäftigt sein“ steckt: Er führt nicht zum Erfolg des Unternehmens. Ins operative Geschäft einzugreifen, sollte nicht Aufgabe des Chefs sein. Dafür hat er seine Mitarbeiter. Seine Aufgabe ist es, das große Ganze im Blick zu halten, Ziele vorzugeben und Strategien zu entwickeln. Führungskräfte, die immer beschäftigt sind, verteilen Verantwortung und Aufgaben nicht richtig.

Die Lösung: Führungskräfte, die delegiert und ein gutes Team zusammengestellt haben, können pünktlich Feierabend machen, in Ruhe Mittag essen und zwischendurch mal mit den Kollegen plaudern. Ihr Glaubenssatz: „Meine Leute sind so gut, die schaffen das allein.“

Glaubenssatz 2: Ich kann gleichzeitig Führungskraft und Kollege sein.

Viele Führungskräfte wünschen sich, ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen. Sie wollen Teil des Teams sein, einer von ihnen. Doch das Machtgefälle ist Teil ihres Jobs. Sie spüren das, wenn sich Privates mit Beruflichem vermischt. Es treten unweigerlich Spannungen auf, die sie aushalten müssen.

Ein Beispiel: Petra ist Chefin eines mittelständischen Unternehmens. Einmal pro Woche geht sie mit ihrer Controllerin Anne nach Feierabend joggen und etwas trinken. Sie sind befreundet, sprechen auch über Privates. Einen Abend wird‘s spät. Anne kommt am nächsten Morgen erst um 11 Uhr in die Firma. Um andere Mitarbeiter nicht zu verärgern, darf die Freundschaft in dieser Situation keine Rolle spielen. Als Freundin möchte Petra zu Anne vielleicht sagen: „Kein Problem. Kann ja mal vorkommen.“ Als Vorgesetzte muss sie sagen: „Ich bin deine Chefin. Ich erwarte von dir, dass du pünktlich um 8 Uhr beginnst.“

Die Lösung: Vorgesetzte sollten sich immer klar machen, in welcher Rolle sie gerade stecken. Dabei kann es helfen, sich vorzustellen, welchen Hut sie gerade aufhaben: die Jogging-Kappe oder den Chef-Zylinder. Fragt zum Beispiel ein Mitarbeiter und Freund um Rat, sollten Vorgesetzte klar formulieren: „Als Freund gebe ich dir den Rat XYZ. Als Chef muss ich dir sagen, dass …“

Eine Freundschaft zu verheimlichen, ist allerdings keine gute Idee. Die Kollegen werden es ohnehin irgendwann bemerken und die Heimlichtuerei übelnehmen.

Führungskräften kann es zudem helfen, sich bewusst Freunde zu suchen, die auch eine Führungsposition haben. Die wissen genau, welche Probleme die Vorgesetztenrolle mit sich bringt. Bei ihnen kann man ruhig mal Sätze loslassen wie: „Mann, meine Mitarbeiter waren heute wieder anstrengend!“

Glaubenssatz 3: Es ist meine Aufgabe, meine Mitarbeiter glücklich und zufrieden zu machen.

Manche Chefs glauben, sie könnten alles regeln – auch das Seelenleben ihrer Mitarbeiter. Sie reiben sich auf bei dem Versuch, an allen möglichen Stellschrauben zu drehen, damit alle glücklich und zufrieden sind. Dabei verlieren sie zwei Dinge aus dem Blick. Erstens: Wie sich ein Mitarbeiter fühlt, hängt nicht allein von seiner Arbeit ab. Ist er unzufrieden, kann das viele andere Gründe haben. Vielleicht ist er alleinerziehend und deswegen überlastet. Vielleicht liegt sein Vater im Sterben. Vielleicht hat sein Partner ihn verlassen. Zweitens: Sich als Chef in Privatangelegenheiten einzumischen, könnten Mitarbeiter als übergriffig empfinden.

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Die Lösung: Vorgesetzte sollten sich fragen: Was ist mein Anteil, wenn es einem meiner Mitarbeiter nicht gut geht? Was liegt in meiner Verantwortung und was nicht? Vorgesetzte können nur den Rahmen für einen guten Arbeitsplatz schaffen. Was der Mitarbeiter daraus macht, ist seine Entscheidung.

Wie Sie negative Glaubenssätze aus Ihrem Gedächtnis löschen, lesen Sie hier: „Negative Glaubenssätze: Wie Sie die Erfolgskiller in Ihrem Kopf abschalten“.

Manche Überzeugungen haben das Zeug dazu, uns zu beflügeln. Wer glaubt: "Ich kann es schaffen!", geht optimistischer, lösungsorientierter und selbstbewusster an eine Aufgabe heran als ein anderer, der von Vornherein überzeugt ist zu scheitern. Negative Glaubenssätze hingegen können uns blockieren - und daran hindern, wirklich erfolgreich zu sein. Die folgenden drei negativen Glaubenssätze machen Ihnen das Leben als Führungskraft unnötig schwer. Wie Sie prüfen, ob sich ein solcher Erfolgskiller auch in Ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hat? Wenn Sie einen der Sätze lesen und dabei innerlich nicken oder denken: "Genauso ist es" – dann haben Sie einen Glaubenssatz aufgespürt, der Sie als Chef ausbremst. Glaubenssatz 1: Als Führungskraft muss ich immer beschäftigt sein. Überstunden, ein überquellender Terminkalender, das Ohr ständig am Handy – viele Führungskräfte glauben, das müsste so sein. Immer busy zu sein, gehöre zum Chefdasein einfach dazu. Ein negativer Glaubenssatz. Was steckt hinter ihm? Viele suchen nach Erfolgserlebnissen. Sie übernehmen Aufgaben, die sie eigentlich an ihre Mitarbeiter delegieren könnten. Wenn sie tagelang über Strategien brüten, dann ernten sie die Früchte ihrer Arbeit nicht sofort. Greifen sie ins operative Geschäft ein und werben beispielsweise einen neuen Kunden, sehen sie den Erfolg direkt. Andere treibt der Wunsch nach Anerkennung Sie brauchen das positive Feedback ihrer Mitarbeiter: "Mensch, unser Chef packt überall mit an." Wie die Feuerwehr rennen sie durchs Unternehmen und löschen jeden kleinen Brand. Dabei könnten ihre Mitarbeiter einfach selbst zum Feuerlöscher greifen. Manchen steht ihr Perfektionismus im Weg. Sie glauben, alles am besten zu können. Sie halten es nicht aus, wenn Mitarbeiter Aufgaben nicht exakt so angehen, wie sie es tun würden. Es gibt Chefs, die mähen den Rasen vor dem Firmengebäude selbst, weil der zuständige Mitarbeiter das in ihren Augen nicht gründlich genug macht. Andere schaffen es nicht, ihre Mitarbeiter Kleinigkeiten entscheiden zu lassen. Sie mischen sich sogar ein, wenn es um die Auswahl einer Büropflanze geht. Egal was hinter dem Glaubenssatz: "Ich muss immer beschäftigt sein" steckt: Er führt nicht zum Erfolg des Unternehmens. Ins operative Geschäft einzugreifen, sollte nicht Aufgabe des Chefs sein. Dafür hat er seine Mitarbeiter. Seine Aufgabe ist es, das große Ganze im Blick zu halten, Ziele vorzugeben und Strategien zu entwickeln. Führungskräfte, die immer beschäftigt sind, verteilen Verantwortung und Aufgaben nicht richtig. Die Lösung: Führungskräfte, die delegiert und ein gutes Team zusammengestellt haben, können pünktlich Feierabend machen, in Ruhe Mittag essen und zwischendurch mal mit den Kollegen plaudern. Ihr Glaubenssatz: "Meine Leute sind so gut, die schaffen das allein." Glaubenssatz 2: Ich kann gleichzeitig Führungskraft und Kollege sein. Viele Führungskräfte wünschen sich, ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen. Sie wollen Teil des Teams sein, einer von ihnen. Doch das Machtgefälle ist Teil ihres Jobs. Sie spüren das, wenn sich Privates mit Beruflichem vermischt. Es treten unweigerlich Spannungen auf, die sie aushalten müssen. Ein Beispiel: Petra ist Chefin eines mittelständischen Unternehmens. Einmal pro Woche geht sie mit ihrer Controllerin Anne nach Feierabend joggen und etwas trinken. Sie sind befreundet, sprechen auch über Privates. Einen Abend wird‘s spät. Anne kommt am nächsten Morgen erst um 11 Uhr in die Firma. Um andere Mitarbeiter nicht zu verärgern, darf die Freundschaft in dieser Situation keine Rolle spielen. Als Freundin möchte Petra zu Anne vielleicht sagen: "Kein Problem. Kann ja mal vorkommen." Als Vorgesetzte muss sie sagen: "Ich bin deine Chefin. Ich erwarte von dir, dass du pünktlich um 8 Uhr beginnst." Die Lösung: Vorgesetzte sollten sich immer klar machen, in welcher Rolle sie gerade stecken. Dabei kann es helfen, sich vorzustellen, welchen Hut sie gerade aufhaben: die Jogging-Kappe oder den Chef-Zylinder. Fragt zum Beispiel ein Mitarbeiter und Freund um Rat, sollten Vorgesetzte klar formulieren: "Als Freund gebe ich dir den Rat XYZ. Als Chef muss ich dir sagen, dass …" Eine Freundschaft zu verheimlichen, ist allerdings keine gute Idee. Die Kollegen werden es ohnehin irgendwann bemerken und die Heimlichtuerei übelnehmen. Führungskräften kann es zudem helfen, sich bewusst Freunde zu suchen, die auch eine Führungsposition haben. Die wissen genau, welche Probleme die Vorgesetztenrolle mit sich bringt. Bei ihnen kann man ruhig mal Sätze loslassen wie: "Mann, meine Mitarbeiter waren heute wieder anstrengend!" Glaubenssatz 3: Es ist meine Aufgabe, meine Mitarbeiter glücklich und zufrieden zu machen. Manche Chefs glauben, sie könnten alles regeln – auch das Seelenleben ihrer Mitarbeiter. Sie reiben sich auf bei dem Versuch, an allen möglichen Stellschrauben zu drehen, damit alle glücklich und zufrieden sind. Dabei verlieren sie zwei Dinge aus dem Blick. Erstens: Wie sich ein Mitarbeiter fühlt, hängt nicht allein von seiner Arbeit ab. Ist er unzufrieden, kann das viele andere Gründe haben. Vielleicht ist er alleinerziehend und deswegen überlastet. Vielleicht liegt sein Vater im Sterben. Vielleicht hat sein Partner ihn verlassen. Zweitens: Sich als Chef in Privatangelegenheiten einzumischen, könnten Mitarbeiter als übergriffig empfinden. Die Lösung: Vorgesetzte sollten sich fragen: Was ist mein Anteil, wenn es einem meiner Mitarbeiter nicht gut geht? Was liegt in meiner Verantwortung und was nicht? Vorgesetzte können nur den Rahmen für einen guten Arbeitsplatz schaffen. Was der Mitarbeiter daraus macht, ist seine Entscheidung. Wie Sie negative Glaubenssätze aus Ihrem Gedächtnis löschen, lesen Sie hier: "Negative Glaubenssätze: Wie Sie die Erfolgskiller in Ihrem Kopf abschalten".
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