Ich-Botschaften
Ihre Konfliktgespräche eskalieren? Mit dieser Formel läuft es besser

Konflikte lassen sich mit Ich-Botschaften leichter lösen? Nur wenn man sie richtig formuliert. Mit dieser ganz einfachen Formel kommen Sie weg von der Eskalation und hin zum Dialog.

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© Istoma / iStock / Getty Images Plus

Es ist tragisch. Im Inneren kocht die Wut und will sich Bahn brechen – mit einem: „Sie Idiot! Kommen Sie gefälligst pünktlich zur Arbeit!“ Und doch reißen sich viele Chefs zusammen und formulieren in Konfliktsituationen mit dem letzten Quäntchen Geduld eine Ich-Botschaft: „Ich möchte, dass Sie ab morgen nie wieder zu spät kommen.“

So eine Ich-Botschaft soll ja ein prima Mittel sein, um Konflikte zu lösen, das haben Sie vielleicht schon mal gelesen. Stimmt – aber nur, wenn sie richtig formuliert wird. Alles, was mit „Ich möchte …“, „Ich will …“ oder „Ich verlange …“ anfängt, ist zwar rein grammatikalisch eine Ich-, aber meist nichts anderes als eine Du-sollst-gefälligst-Botschaft. Und die macht oft alles nur schlimmer.

Das Problem mit Du-Botschaften und falschen Ich-Botschaften

Aber was ist das Problem mit Du-Botschaften? Probieren Sie es doch mal aus. Stellen Sie sich zum Beispiel folgende Situation bei sich zu Hause vor.

Ihr Partner mault:

„Du hast schon wieder nicht den Müll rausgebracht!“

Wie reagieren Sie? Vermutlich so oder so ähnlich:

„Mann! Ich habe sowieso schon so viel um die Ohren. Ich kann nicht an alles denken. Immer die gleiche Leier.“

Du-Botschaften drängen uns in eine Ecke. Wir schalten sofort in den Verteidigungsmodus. Wütend wollen wir uns rechtfertigen. Was wir dann mit Sicherheit nicht sind: offen für ein zielführendes Konfliktgespräch. „Du macht zu“, heißt es nicht umsonst.

Was würde passieren, wenn Ihr Partner seinen Wunsch anders ausdrücken würde, zum Beispiel so: „Ich möchte, dass du den Müll rausbringst“? Nicht viel besser, oder? Weil es keine echte Ich-Botschaft ist.

Der Vorteil echter Ich-Botschaften

Eine Ich-Botschaft, die wirkt, funktioniert anders. Dem amerikanischen Psychologe Thomas Gordon zufolge, der den Begriff „Ich-Botschaft“ in den 1970ern prägte, geht es dabei um Selbstoffenbarung. Eine Ich-Botschaft …

  • gibt persönliche Eindrücke wieder.
  • erklärt, was das Verhalten des anderen für Gefühle bei einem selbst auslöst.
  • drängt den anderen nicht in die Defensive.
  • So funktionieren echte Ich-Botschaften

Eine echte Ich-Botschaft ist ehrlich und mutig. Wir zeigen uns selbst. Das ist für die meisten Chefs zunächst ungewohnt. Wir haben gelernt, uns professionell und sachlich zu verhalten, und sind es nicht gewohnt, unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle offen auszusprechen.

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Beispiel für eine echte Ich-Botschaft

Das klingt Ihnen zu sehr nach Küchenpsychologie? Dann schauen Sie sich mal folgende Du-Botschaft an:

Du bist schon wieder unpünktlich!“

Dahinter steckt eine echte Ich-Botschaft – zum Beispiel diese:

Ich habe hier eine halbe Stunde auf dich gewartet und mich total geärgert, weil ich viel zu tun habe. Ich fühle mich nicht ernstgenommen und nicht respektiert, wenn du unsere Termine nicht einhältst.“

Und was würde passieren, wenn Sie das direkt so zur Sprache brächten? Vermutlich würde der Unpünktliche einlenken: „Das tut mir leid. Ich wollte dich echt nicht kränken.“

Die Gesprächsebene ist sofort eine andere: weg von der Eskalation, hin zum Dialog. So eine echte und ehrliche Ich-Botschaft sorgt für mehr Verständnis und Kompromissbereitschaft.

Die Erfolgsformel für Ich-Botschaften

Wer also Konflikte mit seinen Mitarbeitern konstruktiv angehen möchte, sollte dabei folgende Formel für Ich-Botschaften im Hinterkopf haben:

Ich + Sachaussage + meine Bedürfnisse und Gefühle + mein Appell

Weitere Tipps, wie Sie aggressive Gespräche entladen, erfahren Sie hier: Verbale Angriffe abwehren: 5 Tipps, wie Sie Verbal-Attacken wie ein Profi kontern

Es ist tragisch. Im Inneren kocht die Wut und will sich Bahn brechen - mit einem: "Sie Idiot! Kommen Sie gefälligst pünktlich zur Arbeit!" Und doch reißen sich viele Chefs zusammen und formulieren in Konfliktsituationen mit dem letzten Quäntchen Geduld eine Ich-Botschaft: "Ich möchte, dass Sie ab morgen nie wieder zu spät kommen." So eine Ich-Botschaft soll ja ein prima Mittel sein, um Konflikte zu lösen, das haben Sie vielleicht schon mal gelesen. Stimmt - aber nur, wenn sie richtig formuliert wird. Alles, was mit "Ich möchte …", "Ich will ..." oder "Ich verlange …" anfängt, ist zwar rein grammatikalisch eine Ich-, aber meist nichts anderes als eine Du-sollst-gefälligst-Botschaft. Und die macht oft alles nur schlimmer. Das Problem mit Du-Botschaften und falschen Ich-Botschaften Aber was ist das Problem mit Du-Botschaften? Probieren Sie es doch mal aus. Stellen Sie sich zum Beispiel folgende Situation bei sich zu Hause vor. Ihr Partner mault: "Du hast schon wieder nicht den Müll rausgebracht!" Wie reagieren Sie? Vermutlich so oder so ähnlich: "Mann! Ich habe sowieso schon so viel um die Ohren. Ich kann nicht an alles denken. Immer die gleiche Leier." Du-Botschaften drängen uns in eine Ecke. Wir schalten sofort in den Verteidigungsmodus. Wütend wollen wir uns rechtfertigen. Was wir dann mit Sicherheit nicht sind: offen für ein zielführendes Konfliktgespräch. "Du macht zu", heißt es nicht umsonst. Was würde passieren, wenn Ihr Partner seinen Wunsch anders ausdrücken würde, zum Beispiel so: "Ich möchte, dass du den Müll rausbringst"? Nicht viel besser, oder? Weil es keine echte Ich-Botschaft ist. Der Vorteil echter Ich-Botschaften Eine Ich-Botschaft, die wirkt, funktioniert anders. Dem amerikanischen Psychologe Thomas Gordon zufolge, der den Begriff "Ich-Botschaft" in den 1970ern prägte, geht es dabei um Selbstoffenbarung. Eine Ich-Botschaft ... gibt persönliche Eindrücke wieder. erklärt, was das Verhalten des anderen für Gefühle bei einem selbst auslöst. drängt den anderen nicht in die Defensive. So funktionieren echte Ich-Botschaften Eine echte Ich-Botschaft ist ehrlich und mutig. Wir zeigen uns selbst. Das ist für die meisten Chefs zunächst ungewohnt. Wir haben gelernt, uns professionell und sachlich zu verhalten, und sind es nicht gewohnt, unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle offen auszusprechen. Beispiel für eine echte Ich-Botschaft Das klingt Ihnen zu sehr nach Küchenpsychologie? Dann schauen Sie sich mal folgende Du-Botschaft an: "Du bist schon wieder unpünktlich!" [mehr-zum-thema] Dahinter steckt eine echte Ich-Botschaft - zum Beispiel diese: “Ich habe hier eine halbe Stunde auf dich gewartet und mich total geärgert, weil ich viel zu tun habe. Ich fühle mich nicht ernstgenommen und nicht respektiert, wenn du unsere Termine nicht einhältst." Und was würde passieren, wenn Sie das direkt so zur Sprache brächten? Vermutlich würde der Unpünktliche einlenken: "Das tut mir leid. Ich wollte dich echt nicht kränken." Die Gesprächsebene ist sofort eine andere: weg von der Eskalation, hin zum Dialog. So eine echte und ehrliche Ich-Botschaft sorgt für mehr Verständnis und Kompromissbereitschaft. Die Erfolgsformel für Ich-Botschaften Wer also Konflikte mit seinen Mitarbeitern konstruktiv angehen möchte, sollte dabei folgende Formel für Ich-Botschaften im Hinterkopf haben: Ich + Sachaussage + meine Bedürfnisse und Gefühle + mein Appell Weitere Tipps, wie Sie aggressive Gespräche entladen, erfahren Sie hier: Verbale Angriffe abwehren: 5 Tipps, wie Sie Verbal-Attacken wie ein Profi kontern