Social Loafing
Dieser einfache Trick macht Ihr Team produktiver

„Das machen dann die anderen“ – in Teams verstecken sich Einzelne oft hinter Kolleginnen und Kollegen. Woran das liegt und wie Sie das ändern können.

, von

Kommentieren
Social Loafing
© marchmeena29 / iStock / Getty Images Plus

Was ist Social Loafing?

Einer arbeitet Tag und Nacht. Ein anderer tut nur das Nötigste. Der Rest lehnt sich zurück und lässt das Team die Arbeit erledigen. Bei Teamarbeit ist Frust oft programmiert. Nicht nur für Angestellte, sondern auch für die Führungskraft: Die muss sich mit den Streitereien des Teams auseinandersetzen und hätte das Projekt allein vielleicht schneller abgeschlossen.

Dass sich manche Menschen in Gruppen hinter anderen verstecken, sei kein seltenes Phänomen, sondern ganz normal, sagt Leadership- und Teammanagement-Experte Michael Busch. Es gibt sogar einen Begriff dafür: Social Loafing, oder auch soziales Faulenzen. Soziale Faulenzer halten sich in Diskussionen zurück und schauen eher vom Rand aus zu, als aktiv mitzumischen.

Was ist der Grund für Social Loafing?

„In Gruppen denken viele, dass ihr Beitrag nicht zählt oder nicht gezählt werden kann“, sagt Busch. „Dieses Verhalten ist meist keine böswillige Absicht, es geschieht unbewusst.“

Welche Experimente belegen Social Loafing?

Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es ein wissenschaftliches Experiment, in dem Social Loafing nachgewiesen werden konnte. Max Ringelmann, ein französischer Agraringenieur, ließ Probanden allein und in einer Gruppe an einem Tau ziehen und maß dabei ihren Kraftaufwand. Das Ergebnis, auch als Ringelmann-Effekt bekannt: Allein zog jeder sehr stark, in der Gruppe ließ die Kraft Einzelner nach.

Ein ähnliches Verhalten konnte Busch bei Studierenden beobachten: Als er eine Gruppenarbeit betreute, stellte er fest, dass sich einige mächtig ins Zeug legten, während andere faulenzten. „Einige brauchten eine Note, die anderen mussten den Kurs nur bestehen. Die Studierenden, die nur bestehen mussten, segelten im Wind der anderen.“

Wie lässt sich Social Loafing verhindern?

Soziale Faulenzer können Projekte um Wochen zurückwerfen und für Streit sorgen. Die gute Nachricht: Social Loafing lässt sich leicht verhindern.

Zur Person
Michael W. Busch ist Dozent am Institut für Management und Leadership Development an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Er forscht seit Jahren zu Teammanagement und hat mit seinem Kollegen Dietrich von der Oelsnitz die Bücher „Team. Toll, ein anderer macht‘s“ und „Teammanagement. Grundlagen des erfolgreichen Zusammenarbeitens“ veröffentlicht.

„Experimente haben gezeigt, dass Menschen sich mehr anstrengen, sobald ihr eigener Beitrag messbar ist“, sagt Busch. Das heißt nicht, dass Führungskräfte jedem im Team eine klare Aufgabe zuweisen sollten, die sie später überprüfen. Das würde die Teammitglieder vermutlich frustrieren und wahnsinnig viel Zeit kosten.

Es geht viel einfacher: Verkleinern Sie die Teams. Busch: „Ein Team sollte aus drei bis maximal fünf Personen bestehen. Da kann sich keiner verstecken. Jeder kann einen Beitrag leisten, der sichtbar ist.“ In kleinen Gruppen fühlt sich jedes Mitglied wichtig und arbeitet motivierter.

Kleine Gruppen sind zudem meist effizienter:

  • Ihre Meetings münden nicht in stundenlange Diskussionen, weil jeder der 20 Beteiligten seine Meinung äußern will. Sie erzielen so bessere und schnellere Ergebnisse.
  • Sie finden leichter Termine, an denen alle Zeit haben.

Merken Führungskräfte allerdings, dass einzelne Personen nicht unbewusst, sondern absichtlich faulenzen – also ihre Arbeit verweigern – sollten Sie das Gespräch suchen. Vermutlich haben Sie es dann mit einem der acht Faulenzer-Typen zu tun.

Mehr dazu hier: Faule Mitarbeiter – diese 8 Faulenzer-Typen bremsen Ihr Team aus

Was ist Social Loafing? Einer arbeitet Tag und Nacht. Ein anderer tut nur das Nötigste. Der Rest lehnt sich zurück und lässt das Team die Arbeit erledigen. Bei Teamarbeit ist Frust oft programmiert. Nicht nur für Angestellte, sondern auch für die Führungskraft: Die muss sich mit den Streitereien des Teams auseinandersetzen und hätte das Projekt allein vielleicht schneller abgeschlossen. Dass sich manche Menschen in Gruppen hinter anderen verstecken, sei kein seltenes Phänomen, sondern ganz normal, sagt Leadership- und Teammanagement-Experte Michael Busch. Es gibt sogar einen Begriff dafür: Social Loafing, oder auch soziales Faulenzen. Soziale Faulenzer halten sich in Diskussionen zurück und schauen eher vom Rand aus zu, als aktiv mitzumischen. Was ist der Grund für Social Loafing? „In Gruppen denken viele, dass ihr Beitrag nicht zählt oder nicht gezählt werden kann“, sagt Busch. „Dieses Verhalten ist meist keine böswillige Absicht, es geschieht unbewusst.“ Welche Experimente belegen Social Loafing? Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es ein wissenschaftliches Experiment, in dem Social Loafing nachgewiesen werden konnte. Max Ringelmann, ein französischer Agraringenieur, ließ Probanden allein und in einer Gruppe an einem Tau ziehen und maß dabei ihren Kraftaufwand. Das Ergebnis, auch als Ringelmann-Effekt bekannt: Allein zog jeder sehr stark, in der Gruppe ließ die Kraft Einzelner nach. Ein ähnliches Verhalten konnte Busch bei Studierenden beobachten: Als er eine Gruppenarbeit betreute, stellte er fest, dass sich einige mächtig ins Zeug legten, während andere faulenzten. „Einige brauchten eine Note, die anderen mussten den Kurs nur bestehen. Die Studierenden, die nur bestehen mussten, segelten im Wind der anderen.“ Wie lässt sich Social Loafing verhindern? Soziale Faulenzer können Projekte um Wochen zurückwerfen und für Streit sorgen. Die gute Nachricht: Social Loafing lässt sich leicht verhindern. „Experimente haben gezeigt, dass Menschen sich mehr anstrengen, sobald ihr eigener Beitrag messbar ist“, sagt Busch. Das heißt nicht, dass Führungskräfte jedem im Team eine klare Aufgabe zuweisen sollten, die sie später überprüfen. Das würde die Teammitglieder vermutlich frustrieren und wahnsinnig viel Zeit kosten. Es geht viel einfacher: Verkleinern Sie die Teams. Busch: „Ein Team sollte aus drei bis maximal fünf Personen bestehen. Da kann sich keiner verstecken. Jeder kann einen Beitrag leisten, der sichtbar ist.“ In kleinen Gruppen fühlt sich jedes Mitglied wichtig und arbeitet motivierter. Kleine Gruppen sind zudem meist effizienter: Ihre Meetings münden nicht in stundenlange Diskussionen, weil jeder der 20 Beteiligten seine Meinung äußern will. Sie erzielen so bessere und schnellere Ergebnisse. Sie finden leichter Termine, an denen alle Zeit haben. Merken Führungskräfte allerdings, dass einzelne Personen nicht unbewusst, sondern absichtlich faulenzen – also ihre Arbeit verweigern – sollten Sie das Gespräch suchen. Vermutlich haben Sie es dann mit einem der acht Faulenzer-Typen zu tun. Mehr dazu hier: Faule Mitarbeiter - diese 8 Faulenzer-Typen bremsen Ihr Team aus
Mehr lesen über