Teamgeist fördern
6 Ideen für den Zusammenhalt im Remote-Team

Allein zu Hause am Rechner statt mit Kollegen in der Firma – so geht es in der Corona-Krise vielen Unternehmern und Mitarbeitern. Wie Sie trotzdem mit kleinen Ideen den Teamgeist fördern.

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Teamgeist fördern geht auch Remote
© knallgrün / photocase.de

Betriebsausflüge, das gemeinsame Mittagessen oder das Feierabendbier mit den Kollegen: wegen der Coronakrise ist all das vorerst gestrichen. Damit der Teamgeist in dieser Zeit nicht verloren geht, müssen Unternehmer kreativ werden. Diese Ideen von Unternehmern und dem impulse-Team stärken den Zusammenhalt in der Krise.

1. Care-Pakete für die Mitarbeiter

„In meinen Augen muss man jetzt seinen Mitarbeitern eine Freude bereiten. Sei es mit einer Postkarte oder einem kurzen Videoclip“, sagt Mike Adams, Geschäftsführer von Tour Comm, einer Agentur für Tourismus- und Destinationsmarketing.

Seine Firma ist von der Krise hart getroffen: Aufträge fallen weg, Messen wurden abgesagt, er musste Kurzarbeit anmelden. Seine Mitarbeiter sah er teilweise nicht mehr persönlich, weil alle Hals über Kopf ins Homeoffice gingen.

Um ihnen etwas Gutes zu tun, schickte Adams jedem Teammitglied ein italienisches Schlemmerpaket nach Hause: Zwei Flaschen Wein, Essig, Öl, Pasta und Tomatensoße – gezahlt aus eigener Tasche, jedes Paket kostete rund 40 Euro. Adams: „Die Reaktionen waren rührend: Eine Mitarbeiterin hat per WhatsApp ein Video geschickt, wie ihre Tochter das Paket auspackte und sich freute. Andere haben Bilder von ihrem italienischen Abendessen gesendet, direkt angerufen oder geschrieben und sich bedankt.“

2. Motto-Konferenzen

Claudia Bähr trifft sich jeden Morgen um 8.30 Uhr zehn Minuten lang per Videokonferenz mit ihren 28 Mitarbeitern. Bähr und ihr Mann, Geschäftsführer der Agentur Claudius Bähr and Friends, wollen trotz Homeoffice näher mit ihrem Team zusammenrücken.

Eine ihrer Ideen, um das zu erreichen: Die täglichen Meetings stehen unter wechselnden Mottos, die dafür sorgen sollen, dass alle mit positiver Stimmung in den Tag starten. Mal soll jeder mit einer Kopfbedeckung seiner Wahl vor die Kamera treten, mal Fotos von Reiseorten zeigen, die man nach Ende der Krise besuchen will. Bähr: „Ein Motto war Frühling, da hatten einige Tulpen, blühende Bäume oder Wiesen als Hintergrund. An einem anderen Morgen haben wir uns gegenseitig unseren Jugendschwarm vorgestellt, das war amüsant.“ Eine Mitarbeiterin macht Screenshots der Motto-Konferenzen und entwickelt daraus ein Corona-Tagebuch. Ein Beispiel:

3. Per Videokonferenz gemeinsam Kochen und Backen

In normalen Zeiten kochen einige impulse-Mitarbeiter mittags zusammen, backen an ihrem Geburtstag Kuchen für alle oder treffen sich abends auf ein Bier oder ein Glas Wein. Um auf all das nicht monatelang verzichten zu müssen, finden Kochen, Backen und das Feierabendgetränk nun per Videokonferenz statt.

Die Idee: Alle, die mitmachen wollen, erhalten vorab ein Rezept, kaufen dafür ein und treffen sich zu einer verabredeten Uhrzeit im Videokonferenz-Raum. Dann schnibbeln, rühren, braten, kochen und backen alle gemeinsam – und essen am Ende zusammen. Natürlich abseits der regulären Arbeitszeit.

Tipp: Am besten mit Kopfhörern mit integriertem Mikrofon sprechen. Sonst sind die Nebengeräusche zu laut.

4. Mit gemeinsamem Yoga in den Tag starten

Fitnessstudios sind geschlossen, Sportkurse fallen aus – eine ideale Gelegenheit, um beispielsweise bei Youtube Yoga- oder Pilatesvideos zu schauen und die Übungen daheim nachzumachen.

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Noch besser für Stimmung und Motivation: sich mit Kollegen online zur Sportstunde verabreden. Eine Person kann ihren Bildschirm teilen und das Video für alle übertragen. So kann man sich gegenseitig anspornen, sich über zu schwierige Übungen beschweren oder gemeinsam lachen, wenn etwas schiefgeht.

Bei impulse findet solch eine Yogastunde zweimal die Woche um 8.15 Uhr statt. Eine Kollegin und angehende Yogalehrerin macht eine halbe Stunde lang Übungen vor, um den Tag mit Bewegung zu beginnen.

5. Spielen per Videokonferenz

Gesellschaftsspiele kann man wunderbar über Skype, Zoom oder anderen Videokonferenztools spielen. So können Unternehmer und Mitarbeiter etwa gegeneinander kniffeln – vorausgesetzt, jeder kann fünf Würfel auftreiben, hat einen Kniffelblock parat oder zeichnet ihn selbst. Auch „Stadt, Land, Fluss“ und „Wer bin ich?“ funktionieren in größeren Runden.

6. 5-Tage-Corona-Motivation

Eine weitere Idee der Agentur Claudius Bähr and Friends, um den Zusammenhalt in der Krise zu stärken: die sogenannte 5-Tage-Corona-Motivation. Das Prinzip: Eine Woche lang stellten die Bährs jeden Morgen ein Thema vor, das die Mitarbeiter im Laufe des Tages etwa 10 Minuten lang bearbeiten sollten. Mal ging es darum aufzuschreiben, welche Chancen jeder beruflich und privat in der Krise sieht. Dann darum zu erklären, wie jeder persönlich auf die Krise reagiert und welche Unterstützung er oder sie sich wünscht. Oder darum, Ängste zu offenbaren und in die Zukunft zu schauen. Ihre Gedanken trugen Chefs und Mitarbeiter in ein für alle einsehbares Dokument ein.

Bähr: „Wir wollten jedem die Chance geben, über Ängste zu sprechen und mehr Verständnis für Sorgen anderer zu entwickeln. Und wir wollten wertschätzen, was alle gerade leisten.“ Das Ergebnis: „Unser Zusammenhalt ist total gewachsen. Wir sind viel offener miteinander – auch, wenn es mal nicht so gut läuft.“

Die 5-Tage-Corona-Motivation der Bährs kann übrigens jeder nachmachen: Auf ihrer Homepage stellen sie eine Anleitung zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Betriebsausflüge, das gemeinsame Mittagessen oder das Feierabendbier mit den Kollegen: wegen der Coronakrise ist all das vorerst gestrichen. Damit der Teamgeist in dieser Zeit nicht verloren geht, müssen Unternehmer kreativ werden. Diese Ideen von Unternehmern und dem impulse-Team stärken den Zusammenhalt in der Krise. 1. Care-Pakete für die Mitarbeiter „In meinen Augen muss man jetzt seinen Mitarbeitern eine Freude bereiten. Sei es mit einer Postkarte oder einem kurzen Videoclip“, sagt Mike Adams, Geschäftsführer von Tour Comm, einer Agentur für Tourismus- und Destinationsmarketing. Seine Firma ist von der Krise hart getroffen: Aufträge fallen weg, Messen wurden abgesagt, er musste Kurzarbeit anmelden. Seine Mitarbeiter sah er teilweise nicht mehr persönlich, weil alle Hals über Kopf ins Homeoffice gingen. Um ihnen etwas Gutes zu tun, schickte Adams jedem Teammitglied ein italienisches Schlemmerpaket nach Hause: Zwei Flaschen Wein, Essig, Öl, Pasta und Tomatensoße – gezahlt aus eigener Tasche, jedes Paket kostete rund 40 Euro. Adams: „Die Reaktionen waren rührend: Eine Mitarbeiterin hat per WhatsApp ein Video geschickt, wie ihre Tochter das Paket auspackte und sich freute. Andere haben Bilder von ihrem italienischen Abendessen gesendet, direkt angerufen oder geschrieben und sich bedankt.“ 2. Motto-Konferenzen Claudia Bähr trifft sich jeden Morgen um 8.30 Uhr zehn Minuten lang per Videokonferenz mit ihren 28 Mitarbeitern. Bähr und ihr Mann, Geschäftsführer der Agentur Claudius Bähr and Friends, wollen trotz Homeoffice näher mit ihrem Team zusammenrücken. Eine ihrer Ideen, um das zu erreichen: Die täglichen Meetings stehen unter wechselnden Mottos, die dafür sorgen sollen, dass alle mit positiver Stimmung in den Tag starten. Mal soll jeder mit einer Kopfbedeckung seiner Wahl vor die Kamera treten, mal Fotos von Reiseorten zeigen, die man nach Ende der Krise besuchen will. Bähr: „Ein Motto war Frühling, da hatten einige Tulpen, blühende Bäume oder Wiesen als Hintergrund. An einem anderen Morgen haben wir uns gegenseitig unseren Jugendschwarm vorgestellt, das war amüsant.“ Eine Mitarbeiterin macht Screenshots der Motto-Konferenzen und entwickelt daraus ein Corona-Tagebuch. Ein Beispiel: 3. Per Videokonferenz gemeinsam Kochen und Backen In normalen Zeiten kochen einige impulse-Mitarbeiter mittags zusammen, backen an ihrem Geburtstag Kuchen für alle oder treffen sich abends auf ein Bier oder ein Glas Wein. Um auf all das nicht monatelang verzichten zu müssen, finden Kochen, Backen und das Feierabendgetränk nun per Videokonferenz statt. Die Idee: Alle, die mitmachen wollen, erhalten vorab ein Rezept, kaufen dafür ein und treffen sich zu einer verabredeten Uhrzeit im Videokonferenz-Raum. Dann schnibbeln, rühren, braten, kochen und backen alle gemeinsam – und essen am Ende zusammen. Natürlich abseits der regulären Arbeitszeit. Tipp: Am besten mit Kopfhörern mit integriertem Mikrofon sprechen. Sonst sind die Nebengeräusche zu laut. 4. Mit gemeinsamem Yoga in den Tag starten Fitnessstudios sind geschlossen, Sportkurse fallen aus – eine ideale Gelegenheit, um beispielsweise bei Youtube Yoga- oder Pilatesvideos zu schauen und die Übungen daheim nachzumachen. Noch besser für Stimmung und Motivation: sich mit Kollegen online zur Sportstunde verabreden. Eine Person kann ihren Bildschirm teilen und das Video für alle übertragen. So kann man sich gegenseitig anspornen, sich über zu schwierige Übungen beschweren oder gemeinsam lachen, wenn etwas schiefgeht. Bei impulse findet solch eine Yogastunde zweimal die Woche um 8.15 Uhr statt. Eine Kollegin und angehende Yogalehrerin macht eine halbe Stunde lang Übungen vor, um den Tag mit Bewegung zu beginnen. 5. Spielen per Videokonferenz Gesellschaftsspiele kann man wunderbar über Skype, Zoom oder anderen Videokonferenztools spielen. So können Unternehmer und Mitarbeiter etwa gegeneinander kniffeln – vorausgesetzt, jeder kann fünf Würfel auftreiben, hat einen Kniffelblock parat oder zeichnet ihn selbst. Auch „Stadt, Land, Fluss“ und „Wer bin ich?“ funktionieren in größeren Runden. 6. 5-Tage-Corona-Motivation Eine weitere Idee der Agentur Claudius Bähr and Friends, um den Zusammenhalt in der Krise zu stärken: die sogenannte 5-Tage-Corona-Motivation. Das Prinzip: Eine Woche lang stellten die Bährs jeden Morgen ein Thema vor, das die Mitarbeiter im Laufe des Tages etwa 10 Minuten lang bearbeiten sollten. Mal ging es darum aufzuschreiben, welche Chancen jeder beruflich und privat in der Krise sieht. Dann darum zu erklären, wie jeder persönlich auf die Krise reagiert und welche Unterstützung er oder sie sich wünscht. Oder darum, Ängste zu offenbaren und in die Zukunft zu schauen. Ihre Gedanken trugen Chefs und Mitarbeiter in ein für alle einsehbares Dokument ein. Bähr: „Wir wollten jedem die Chance geben, über Ängste zu sprechen und mehr Verständnis für Sorgen anderer zu entwickeln. Und wir wollten wertschätzen, was alle gerade leisten.“ Das Ergebnis: „Unser Zusammenhalt ist total gewachsen. Wir sind viel offener miteinander – auch, wenn es mal nicht so gut läuft.“ Die 5-Tage-Corona-Motivation der Bährs kann übrigens jeder nachmachen: Auf ihrer Homepage stellen sie eine Anleitung zum kostenlosen Download zur Verfügung.
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