Wiedereinstieg nach Burnout
So können Sie Mitarbeiter nach einem Burnout unterstützen

Ein Burnout kann Mitarbeiter lange außer Gefecht setzen. Wie Arbeitgeber dazu beitragen können, dass der Wiedereinstieg gelingt und der Betroffene nicht in alte Verhaltensmuster zurückfällt.

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Kehrt ein Arbeitnehmer nach einem Burnout zurück, sollte man ihn beim Wiedereinstieg nicht mit zu viel Arbeit belasten.
Kehrt ein Arbeitnehmer nach einem Burnout zurück, sollte man ihn beim Wiedereinstieg nicht mit zu viel Arbeit belasten.
© Christin Klose / dpa

Nach Expertenmeinung ist Burnout zwar keine offizielle Diagnose. Trotzdem braucht diese Art der Depression eine Therapie, bei der auch die Verhaltensmuster geändert werden, die zur Krankheit geführt haben. Wenn die Therapie abgeschlossen ist, geht es wieder zurück in den Beruf. Wie Sie als Arbeitgeber Ihrem Mitarbeiter dabei helfen können.

Wer erkrankt an Burnout – und warum?

Viele Menschen erkranken während ihres Berufslebens am Burnout-Syndrom. Ein hohes Perfektionsstreben, große Auslastung, nicht Nein sagen können – das sind oft die Ursachen, die in Schlafstörungen, Energielosigkeit und mitunter im Burnout münden. „Oft sind es Menschen, die alles besonders gut machen wollen, die irgendwann einfach nicht mehr können“, sagt Carola Kleinschmidt, Autorin eines Ratgebers zum Thema. Laut dem „Gesundheitsatlas 2015“ der Betriebskrankenkassen (BKK) haben sich die Krankentage der Arbeitnehmer wegen seelischer Leiden seit 2003 mehr als verdoppelt. Die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung dafür gehört mit 40 Tagen zu den längeren.

Sollte ich dem Mitarbeiter eine weniger anstrengende Arbeit geben?

„Ziel einer Burnout-Therapie ist es nicht, den Patienten auf das ruhige Abstellgleis zu lenken“, sagt Gernot Langs, Chefarzt der Schön Klinik Bad Bramstedt und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Vielmehr gehe es darum, dass Betroffene wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen und lernen, sie „ressourcenschonend“ zu erhalten.

Denn Sie als Chef und die Kollegen sind nach dem Burnout dieselben wie vorher: „Viele Patienten haben am Anfang der Therapie das Gefühl, sie müssen alles verändern“, sagt Kleinschmidt. Doch ein kompletter Neuanfang würde zu weiterer Verunsicherung beitragen. Darum gehen schließlich doch viele Arbeitnehmer wieder in ihren alten Job und die alten sozialen Systeme zurück.

Der Arbeitgeber müsse die prinzipielle Bereitschaft haben, die Rückkehr zu ermöglichen, betont Langs – auch wenn der wieder gesundete Mitarbeiter weniger belastbar ist oder in eine andere Funktion wechselt. Chefs erleichtern den Betroffenen den Start, wenn sie sich im Vorfeld der Wiedereingliederung mit ihnen in Verbindung setzen und signalisieren, dass sie sie unterstützen.

Wie kann ein stufenweiser Wiedereinstieg gelingen?

Ralf Stegmann, Experte für Wiedereingliederung bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, rät zu einem stufenweisen Wiedereinstieg. Den sollten der Arbeitnehmer gemeinsam mit Ihnen als Chef sorgfältig und frühzeitig planen. „Er ermöglicht, die eigene Belastungsfähigkeit wieder einschätzen zu lernen, Selbstsicherheit zu erlangen und Ängste abzubauen, etwa vor einem Rückfall oder der Überforderung.“

Eine Möglichkeit des Wiedereinstiegs ist das so genannte Hamburger Modell: Dabei arbeitet man zunächst wenige Stunden, während die Krankschreibung noch gilt, und kann sich so langsam wieder in seinem Unternehmen oder der Abteilung einfinden. Zudem sollten Sie Ihren Angestellten Tätigkeiten geben, die ihnen möglich sind – etwa im Backoffice, wenn der Kundenkontakt in der ersten Phase noch zu belastend ist.

Wie kann ein Return-to-Work-Experte unterstützen?

Idealerweise begleitet ein sogenannter Return-to-Work-Experte die Vorbereitung. „Er klärt zuerst in Vier-Augen-Gesprächen mit dem Betroffenen, wie die Ausgangssituation ist und was der Mitarbeiter braucht, um zur Arbeit zurückkehren zu können.“ In diesen Prozess sollten laut Stegmann frühzeitig die behandelnden Ärzte und möglichst auch die direkten Vorgesetzten einbezogen werden.

Wie offen darf über das Thema Burnout im Unternehmen gesprochen werden?

Wie offen Mitarbeiter mit der Erkrankung umgehen, ist in jedem Unternehmen und unter den Kollegen unterschiedlich. Arbeitgeber sollten die Entscheidung des Betroffenen akzeptieren, wenn er nicht jede Einzelheit seiner Krankheit mit ihm und den Kollegen teilen möchte.

Nach Expertenmeinung ist Burnout zwar keine offizielle Diagnose. Trotzdem braucht diese Art der Depression eine Therapie, bei der auch die Verhaltensmuster geändert werden, die zur Krankheit geführt haben. Wenn die Therapie abgeschlossen ist, geht es wieder zurück in den Beruf. Wie Sie als Arbeitgeber Ihrem Mitarbeiter dabei helfen können. Wer erkrankt an Burnout - und warum? Viele Menschen erkranken während ihres Berufslebens am Burnout-Syndrom. Ein hohes Perfektionsstreben, große Auslastung, nicht Nein sagen können - das sind oft die Ursachen, die in Schlafstörungen, Energielosigkeit und mitunter im Burnout münden. "Oft sind es Menschen, die alles besonders gut machen wollen, die irgendwann einfach nicht mehr können", sagt Carola Kleinschmidt, Autorin eines Ratgebers zum Thema. Laut dem "Gesundheitsatlas 2015" der Betriebskrankenkassen (BKK) haben sich die Krankentage der Arbeitnehmer wegen seelischer Leiden seit 2003 mehr als verdoppelt. Die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung dafür gehört mit 40 Tagen zu den längeren. Sollte ich dem Mitarbeiter eine weniger anstrengende Arbeit geben? "Ziel einer Burnout-Therapie ist es nicht, den Patienten auf das ruhige Abstellgleis zu lenken", sagt Gernot Langs, Chefarzt der Schön Klinik Bad Bramstedt und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Vielmehr gehe es darum, dass Betroffene wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen und lernen, sie "ressourcenschonend" zu erhalten. Denn Sie als Chef und die Kollegen sind nach dem Burnout dieselben wie vorher: "Viele Patienten haben am Anfang der Therapie das Gefühl, sie müssen alles verändern", sagt Kleinschmidt. Doch ein kompletter Neuanfang würde zu weiterer Verunsicherung beitragen. Darum gehen schließlich doch viele Arbeitnehmer wieder in ihren alten Job und die alten sozialen Systeme zurück. Der Arbeitgeber müsse die prinzipielle Bereitschaft haben, die Rückkehr zu ermöglichen, betont Langs - auch wenn der wieder gesundete Mitarbeiter weniger belastbar ist oder in eine andere Funktion wechselt. Chefs erleichtern den Betroffenen den Start, wenn sie sich im Vorfeld der Wiedereingliederung mit ihnen in Verbindung setzen und signalisieren, dass sie sie unterstützen. Wie kann ein stufenweiser Wiedereinstieg gelingen? Ralf Stegmann, Experte für Wiedereingliederung bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, rät zu einem stufenweisen Wiedereinstieg. Den sollten der Arbeitnehmer gemeinsam mit Ihnen als Chef sorgfältig und frühzeitig planen. "Er ermöglicht, die eigene Belastungsfähigkeit wieder einschätzen zu lernen, Selbstsicherheit zu erlangen und Ängste abzubauen, etwa vor einem Rückfall oder der Überforderung." Eine Möglichkeit des Wiedereinstiegs ist das so genannte Hamburger Modell: Dabei arbeitet man zunächst wenige Stunden, während die Krankschreibung noch gilt, und kann sich so langsam wieder in seinem Unternehmen oder der Abteilung einfinden. Zudem sollten Sie Ihren Angestellten Tätigkeiten geben, die ihnen möglich sind - etwa im Backoffice, wenn der Kundenkontakt in der ersten Phase noch zu belastend ist. Wie kann ein Return-to-Work-Experte unterstützen? Idealerweise begleitet ein sogenannter Return-to-Work-Experte die Vorbereitung. "Er klärt zuerst in Vier-Augen-Gesprächen mit dem Betroffenen, wie die Ausgangssituation ist und was der Mitarbeiter braucht, um zur Arbeit zurückkehren zu können." In diesen Prozess sollten laut Stegmann frühzeitig die behandelnden Ärzte und möglichst auch die direkten Vorgesetzten einbezogen werden. Wie offen darf über das Thema Burnout im Unternehmen gesprochen werden? Wie offen Mitarbeiter mit der Erkrankung umgehen, ist in jedem Unternehmen und unter den Kollegen unterschiedlich. Arbeitgeber sollten die Entscheidung des Betroffenen akzeptieren, wenn er nicht jede Einzelheit seiner Krankheit mit ihm und den Kollegen teilen möchte.
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