Positive Arbeitgeberbewertungen
5 Tipps für gute Arbeitgeberbewertungen im Internet

Auf Plattformen wie Kununu können Mitarbeiter ihren Arbeitgeber bewerten. 5 Tipps, wie Chefs für möglichst positive Bewertungen sorgen.

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Positive Arbeitgeberbewertungen im Internet sind für die Mitarbeitergewinnung wichtig
© Marie Maerz / photocase.de

Unternehmen werden seit Jahren in ihrer Rolle als Arbeitgeber auf Plattformen wie Kununu, Glassdoor, Indeed oder Stepstone bewertet. Auf Basis des anonymen Feedbacks können Jobsuchende sehr einfach Einblicke erhalten, wie es um die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur bestellt ist.

Auch wenn manche Personaler noch immer glauben, Arbeitgeberbewertungsplattformen würden nur von frustrierten Mitarbeitern und Ex-Beschäftigen genutzt: Dort findet sich meist eine bunte Mischung an Meinungen. Und diese gilt es ernst zu nehmen.

Was aber können Unternehmer konkret tun, um mehr positive Bewertungen zu erhalten? Fünf Tipps aus der Praxis:

1. Wertschätzen Sie Ihre Mitarbeiter

Kommentare auf Arbeitgeberbewertungsplattformen sind nur die Spitze des Eisbergs. Dort nimmt sich jemand die Zeit, um Ihnen als Arbeitgeber (mehr oder minder ausführlich) Feedback zu geben. Wertschätzen Sie dies und bringen Sie das auch direkt über einen Kommentar auf der Plattform zum Ausdruck. Kommunizieren Sie aktiv mit den Menschen und nutzen Sie die Dialogplattformen als authentisches und kostenfreies Personalmarketing-Instrument.

Viel wichtiger aber: Wertschätzen Sie Ihre Mitarbeiter bereits im Unternehmensalltag. Denn sehr häufig beklagen Beschäftigte, dass sie mit ihren Leistungen oder Ideen durch den Arbeitgeber nicht gehört oder gesehen werden. Kununu und Co. sind in diesem Sinne eine Art Hilferuf. Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen: Schaffen Sie im Unternehmen Plattformen und Formate, um Mitarbeiter zu beteiligen und sie gleichermaßen wertzuschätzen.

2. Kommunizieren Sie ehrlich

Ebenfalls überdurchschnittlich oft wird auf Arbeitgeberbewertungsplattformen die Kommunikation des Unternehmens kritisiert. Bewertende beschweren sich entweder über zu wenig Kommunikation („Man erfährt vieles nur über den Flurfunk“) oder über nicht ehrliche oder zu stark gesteuerte Kommunikation.

Vermeiden Sie reine Hochglanz-Kampagnen, die Bewerbern ein wahres Wunderland an Rahmenbedingungen für die tägliche Arbeit versprechen, wenn die Realität ganz anders aussieht. Social Media sorgt wie kaum ein anderes Medium dafür, dass Zustände transparent werden, die früher unter den Tisch gekehrt werden konnten.

Über den Autor
Stefan Scheller verantwortet als HR-Manager das Personalmarketing der Datev in Nürnberg. Darüber hinaus betreibt er unter Persoblogger.de eines der bekanntesten HR-Portale für Praktiker im DACH-Raum und publiziert dort zu Personaler-Themen.

Seien Sie in der innerbetrieblichen Kommunikation daher stets möglichst transparent und authentisch.

3. Etablieren Sie eine moderne Führungskultur

Wer sich intensiv mit Arbeitgeberbewertungsplattformen beschäftigt, merkt: Der Spruch „Bewerber entscheiden sich für ein Unternehmen aufgrund einer Aufgabe, verlassen es aber wegen einer Führungskraft“ stimmt häufig. Führungskräfte haben eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf die Arbeitsmoral, Loyalität und Produktivität der Mitarbeiter. Und das jeden einzelnen Tag.

Insofern wird deren Verhalten auf Kununu und Co. sehr häufig kritisiert. Daher gilt es, an einer modernen Führungskultur zu arbeiten. Diese sollte darauf bauen, Mitarbeiter zu befähigen und zur Selbstorganisation einzuladen. Grundlegendes Misstrauen ist kontraproduktiv. Vielmehr gewinnen die Unternehmen als Arbeitgeber, die es schaffen, Mitarbeitenden Wertschätzung, Vertrauen und Sicherheit zu bieten, damit sie eigenverantwortlich (und somit intrinsisch motiviert) ihrer Arbeit nachkommen.

Eine positive Veränderung der Führungskultur und des Führungsverhaltens im Unternehmen wird auf Arbeitgeberbewertungsplattformen positiv gespiegelt werden.

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4. Stellen Sie Arbeitsbedingungen und Entlohnung kritisch auf den Prüfstand

Auch wenn in den Medien sehr viel über „New Work“, „Purpose“, „Meaningful Work“ oder „Engagement“ geschrieben wird – für viele Beschäftigte ist das tägliche Arbeitsleben erfüllt von Routinen, einer Reihe unliebsamer Tätigkeiten sowie dem Wunsch nach mehr Gehalt. Dies zeigen immer wieder Mitarbeiterbefragungen und Studienergebnisse.

Nehmen Sie sich also die Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen besonders kritisch vor: Was läuft gut und woran besteht (vielleicht schon seit Langem) Kritik? Welche Möglichkeiten der Abhilfe sehen Sie? Vermutlich geben Ihnen die Rückmeldungen Ihrer Beschäftigten auf Bewertungsplattformen bereits wertvolle Hinweise.

Wie sieht es mit der Entlohnung aus? Was bieten Mitbewerber an Gehalt, Benefits und sozialer Absicherung? Seien Sie sich bewusst, dass über die zahlreichen Filtermöglichkeiten auf Bewertungsplattformen mögliche neue Arbeitgeber nur wenige Mausklicks entfernt zugänglich sind. Legen Sie also eine solide Basis für Ihre Beschäftigten und deren grundlegende Zufriedenheit mit Ihnen als Arbeitgeber.

5. Verkneifen Sie sich eigene Fake-Bewertungen

Mag die Versuchung auch groß sein, die Bilanz auf Arbeitgeberbewertungsportalen durch eigene Bewertungen aufzuhübschen: Vergessen Sie diesen Gedanken sofort wieder! In keinem Fall sollten Sie Bewertungen fälschen. Sie gefährden damit den Ruf Ihres Unternehmens und der Plattformen an sich. Damit verspielen Sie nicht nur Ihre eigene Glaubwürdigkeit, sondern auch die Chance zur Nutzung einer wertvollen Kommunikationsplattform.

Viele Mitarbeiter verfolgen, wie über ihr Unternehmen auf Bewertungsseiten gesprochen wird – selbst wenn sie bislang keine eigene Bewertung abgegeben haben. Sollte die generelle Bewertung nicht mit der eigenen Wahrnehmung der Beschäftigten übereinstimmen, gibt es häufig eine Art „Gegenbewegung“. Das bedeutet: Zu positive und weichgespülte Bewertungen werden durch negative Bewertungen auf ein realistisches Maß reduziert. Den Effekt gibt es zum Glück auch umgekehrt.

Insofern ist eine Verwendung von nicht stimmigen Fake-Bewertungen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sie stimuliert geradezu gegenläufige Reaktionen.

Arbeitgeberbewertungsplattformen spiegeln die Realität

Sie dachten, positive Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsplattformen lassen sich leichter erreichen? Leider nein. Die Bewertungen im Internet spiegeln die Realität in Ihrem Unternehmen – zumindest in Teilen. Wirken Sie daher lieber auf diese Realität im Arbeitsalltag ein, arbeiten Sie an Ihrer (Führungs-)Kultur, der Kommunikation sowie den Rahmenbedingungen der Arbeit.

Dann hilft schon eine allgemeine Einladung an die Mitarbeiterschaft, Erfahrungen auf den Plattformen zu teilen, um die gewünschten positiven Reaktionen zu initiieren.

Unternehmen werden seit Jahren in ihrer Rolle als Arbeitgeber auf Plattformen wie Kununu, Glassdoor, Indeed oder Stepstone bewertet. Auf Basis des anonymen Feedbacks können Jobsuchende sehr einfach Einblicke erhalten, wie es um die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur bestellt ist. Auch wenn manche Personaler noch immer glauben, Arbeitgeberbewertungsplattformen würden nur von frustrierten Mitarbeitern und Ex-Beschäftigen genutzt: Dort findet sich meist eine bunte Mischung an Meinungen. Und diese gilt es ernst zu nehmen. Was aber können Unternehmer konkret tun, um mehr positive Bewertungen zu erhalten? Fünf Tipps aus der Praxis: 1. Wertschätzen Sie Ihre Mitarbeiter Kommentare auf Arbeitgeberbewertungsplattformen sind nur die Spitze des Eisbergs. Dort nimmt sich jemand die Zeit, um Ihnen als Arbeitgeber (mehr oder minder ausführlich) Feedback zu geben. Wertschätzen Sie dies und bringen Sie das auch direkt über einen Kommentar auf der Plattform zum Ausdruck. Kommunizieren Sie aktiv mit den Menschen und nutzen Sie die Dialogplattformen als authentisches und kostenfreies Personalmarketing-Instrument. Viel wichtiger aber: Wertschätzen Sie Ihre Mitarbeiter bereits im Unternehmensalltag. Denn sehr häufig beklagen Beschäftigte, dass sie mit ihren Leistungen oder Ideen durch den Arbeitgeber nicht gehört oder gesehen werden. Kununu und Co. sind in diesem Sinne eine Art Hilferuf. Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen: Schaffen Sie im Unternehmen Plattformen und Formate, um Mitarbeiter zu beteiligen und sie gleichermaßen wertzuschätzen. 2. Kommunizieren Sie ehrlich Ebenfalls überdurchschnittlich oft wird auf Arbeitgeberbewertungsplattformen die Kommunikation des Unternehmens kritisiert. Bewertende beschweren sich entweder über zu wenig Kommunikation („Man erfährt vieles nur über den Flurfunk“) oder über nicht ehrliche oder zu stark gesteuerte Kommunikation. Vermeiden Sie reine Hochglanz-Kampagnen, die Bewerbern ein wahres Wunderland an Rahmenbedingungen für die tägliche Arbeit versprechen, wenn die Realität ganz anders aussieht. Social Media sorgt wie kaum ein anderes Medium dafür, dass Zustände transparent werden, die früher unter den Tisch gekehrt werden konnten. Seien Sie in der innerbetrieblichen Kommunikation daher stets möglichst transparent und authentisch. 3. Etablieren Sie eine moderne Führungskultur Wer sich intensiv mit Arbeitgeberbewertungsplattformen beschäftigt, merkt: Der Spruch „Bewerber entscheiden sich für ein Unternehmen aufgrund einer Aufgabe, verlassen es aber wegen einer Führungskraft“ stimmt häufig. Führungskräfte haben eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf die Arbeitsmoral, Loyalität und Produktivität der Mitarbeiter. Und das jeden einzelnen Tag. Insofern wird deren Verhalten auf Kununu und Co. sehr häufig kritisiert. Daher gilt es, an einer modernen Führungskultur zu arbeiten. Diese sollte darauf bauen, Mitarbeiter zu befähigen und zur Selbstorganisation einzuladen. Grundlegendes Misstrauen ist kontraproduktiv. Vielmehr gewinnen die Unternehmen als Arbeitgeber, die es schaffen, Mitarbeitenden Wertschätzung, Vertrauen und Sicherheit zu bieten, damit sie eigenverantwortlich (und somit intrinsisch motiviert) ihrer Arbeit nachkommen. Eine positive Veränderung der Führungskultur und des Führungsverhaltens im Unternehmen wird auf Arbeitgeberbewertungsplattformen positiv gespiegelt werden. 4. Stellen Sie Arbeitsbedingungen und Entlohnung kritisch auf den Prüfstand Auch wenn in den Medien sehr viel über "New Work", "Purpose", "Meaningful Work" oder "Engagement" geschrieben wird – für viele Beschäftigte ist das tägliche Arbeitsleben erfüllt von Routinen, einer Reihe unliebsamer Tätigkeiten sowie dem Wunsch nach mehr Gehalt. Dies zeigen immer wieder Mitarbeiterbefragungen und Studienergebnisse. Nehmen Sie sich also die Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen besonders kritisch vor: Was läuft gut und woran besteht (vielleicht schon seit Langem) Kritik? Welche Möglichkeiten der Abhilfe sehen Sie? Vermutlich geben Ihnen die Rückmeldungen Ihrer Beschäftigten auf Bewertungsplattformen bereits wertvolle Hinweise. Wie sieht es mit der Entlohnung aus? Was bieten Mitbewerber an Gehalt, Benefits und sozialer Absicherung? Seien Sie sich bewusst, dass über die zahlreichen Filtermöglichkeiten auf Bewertungsplattformen mögliche neue Arbeitgeber nur wenige Mausklicks entfernt zugänglich sind. Legen Sie also eine solide Basis für Ihre Beschäftigten und deren grundlegende Zufriedenheit mit Ihnen als Arbeitgeber. 5. Verkneifen Sie sich eigene Fake-Bewertungen Mag die Versuchung auch groß sein, die Bilanz auf Arbeitgeberbewertungsportalen durch eigene Bewertungen aufzuhübschen: Vergessen Sie diesen Gedanken sofort wieder! In keinem Fall sollten Sie Bewertungen fälschen. Sie gefährden damit den Ruf Ihres Unternehmens und der Plattformen an sich. Damit verspielen Sie nicht nur Ihre eigene Glaubwürdigkeit, sondern auch die Chance zur Nutzung einer wertvollen Kommunikationsplattform. Viele Mitarbeiter verfolgen, wie über ihr Unternehmen auf Bewertungsseiten gesprochen wird – selbst wenn sie bislang keine eigene Bewertung abgegeben haben. Sollte die generelle Bewertung nicht mit der eigenen Wahrnehmung der Beschäftigten übereinstimmen, gibt es häufig eine Art „Gegenbewegung“. Das bedeutet: Zu positive und weichgespülte Bewertungen werden durch negative Bewertungen auf ein realistisches Maß reduziert. Den Effekt gibt es zum Glück auch umgekehrt. Insofern ist eine Verwendung von nicht stimmigen Fake-Bewertungen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sie stimuliert geradezu gegenläufige Reaktionen. Arbeitgeberbewertungsplattformen spiegeln die Realität Sie dachten, positive Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsplattformen lassen sich leichter erreichen? Leider nein. Die Bewertungen im Internet spiegeln die Realität in Ihrem Unternehmen – zumindest in Teilen. Wirken Sie daher lieber auf diese Realität im Arbeitsalltag ein, arbeiten Sie an Ihrer (Führungs-)Kultur, der Kommunikation sowie den Rahmenbedingungen der Arbeit. Dann hilft schon eine allgemeine Einladung an die Mitarbeiterschaft, Erfahrungen auf den Plattformen zu teilen, um die gewünschten positiven Reaktionen zu initiieren.
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