90-90-1-Regel
So setzen Sie Ihre Pläne endlich in die Tat um

Sie haben eine geniale Idee, kommen aber einfach nicht dazu, sie umzusetzen? Diese simple Zeitmanagement-Methode hilft, große Ziele Schritt für Schritt zu erreichen.

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Jeden Tag 90 Minuten lang fokussiert an einem Projekt arbeiten - und zwar 90 Tage lang: Wer das beherzigt, erreicht laut Anhängern der 90-90-1-Regel jedes seiner Ziele.
© mattjeacock / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Ein neues Produkt, das das Angebot perfekt ergänzt. Oder ein Konzept für ein Sachbuch, das den Experten-Status zementiert. Die Idee könnte richtig groß werden. Wenn man bloß genug Zeit hätte, in Ruhe daran zu arbeiten …

Einfach machen – was so leicht klingt, ist in Wahrheit eine der größten Herausforderungen des Arbeitslebens. Und so werden Projekte, die das Unternehmen entscheidend voranbringen würden, ewig auf die lange Bank geschoben. Weil im Wust des Tagesgeschäfts kein Raum dafür bleibt.

Eine Zeitmanagement-Methode verspricht, dieses Problem zu lösen. Und zwar mit einer simplen Formel: 90-90-1.

Wie funktioniert die 90-90-1-Regel?

Die Idee hinter der 90-90-1 Regel ist, sich in den wertvollsten Stunden des Tages auf das wertvollste Projekt zu konzentrieren – und zwar ohne Ablenkungen. Das bedeutet:

In einem Zeitraum von 90 Tagen widmet man sich in den ersten 90 Minuten jedes Tages nur diesem einen Projekt.

Robin Sharma, ein kanadischer Buchautor und Produktivitäts-Guru, hat Regeln aufgestellt, damit die Methode wirklich zum Ziel führt:

  1. Kümmern Sie sich vor allen anderen Aufgaben des Tages um Ihr Herzensprojekt.
  2. Sperren Sie für die eineinhalb Stunden Ihr Handy weg.
  3. Schließen Sie Ihre E-Mail- und Chat-Programme.
  4. Sagen Sie Ihrem Team, dass Sie in dieser Zeit nicht gestört werden wollen.

Erfolgsfaktor 1: Keine Ablenkung

Sharma ist überzeugt, dass sich erfolgreiche Menschen vor allem durch eine Fähigkeit auszeichnen: Sie können sich fokussieren und ihre Zeit ungestört nutzen. Sein Mantra lautet entsprechend: Wir müssen die digitale Dauerablenkung, die unseren Arbeitsalltag bestimmt, hinter uns lassen. Dann sind wir zu allem fähig.

Mehr dazu hier: Digital Detox: 7 Tipps für die digitale Entziehungskur

Erfolgsfaktor 2: Der frühe Vogel

E-Mails beantworten, bei Facebook reinschauen, Nachrichten aus den Branchendiensten lesen: Die erste halbe Stunde des Arbeitstages ist schnell um – und nichts erreicht. Sharma hält das für Verschwendung. Denn für die allermeisten Menschen sind die Morgenstunden die produktivsten. Man ist ausgeruht, voller Tatendrang, das Energielevel ist hoch – und laut wissenschaftlicher Studien soll auch die Willenskraft morgens am höchsten sein. Die ideale Zeit also, um sich der wichtigsten Aufgabe des Tages zu widmen. Alles, was nicht so viel Kreativität und Aufmerksamkeit erfordert, etwa das Beantworten von E-Mails, kann man auf den Nachmittag legen.

Sharma ist übrigens auch ein Verfechter des sehr frühen Aufstehens. Wer schon ab sechs Uhr morgens am Schreibtisch sitzt, muss noch weniger Ablenkung durch Anrufer oder Mitarbeiter fürchten.

Erfolgsfaktor 3: Das kleine Zeitfenster

Die Vorstellung, sich den ganzen Tag auf eine große Aufgabe konzentrieren zu müssen, kann überwältigend sein. Da lässt man es allzu oft gleich ganz bleiben. 90 Minuten am Tag sind dagegen überschaubar – und doch lang genug, um etwas zu schaffen. Wen zusätzlicher Zeitdruck motiviert, der kann sich auch einen Timer für die eineinhalb Stunden stellen.

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Erfolgsfaktor 4: Die Kraft des Rituals

Sich gleich morgens an eine wichtige Aufgabe zu setzen, ist nicht leicht. Der Trick ist laut Sharma, es zur Gewohnheit zu machen. Und dabei kann ein festes Ritual helfen, das man über einen längeren Zeitraum durchzieht, etwa die von ihm vorgeschlagenen 90 Tage. Im Idealfall wird das 90-minütige Zeitfenster dann ein fester Bestandteil der Morgenroutine.

Funktioniert das wirklich? Ein Praxisbericht

Wie viel man mit Disziplin und klugem Zeitmanagement erreichen kann, zeigt das Beispiel von Sandra Holze. Sie ist Online-Business-Coach und Marketing-Expertin aus Berlin – und überzeugte Anhängerin der 90-90-1-Regel. Sie selbst spricht lieber vom „Ritual der produktiven Stunde“, doch das Konzept ist dasselbe: Sie arbeitet jeden Tag für eine fixe Zeitspanne an ihrem wichtigsten Projekt, noch bevor sie die anderen Aufgaben des Tages angeht. So habe sie ihre ersten beiden Online-Kurse auf die Beine gestellt – und zwar neben ihrem Vollzeit-Job als freie Social-Media- und Online-Marketing-Beraterin.

„Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich morgens als Erstes Kommentare auf den Facebook-Seiten meiner Kunden beantwortet“, erinnert sie sich. „Meine eigenen Projekte wollte ich dann am späten Nachmittag angehen, nach dem Tagesgeschäft. Das hat überhaupt nicht funktioniert.“

Sie stellte fest, dass ihre hellste und kreativste Zeit am frühen Morgen ist. Und fing an, diese Zeit produktiv zu nutzen. „Ich wusste, ich habe nur diese eine Stunde, das hat mich motiviert. Und es fühlt sich toll an, gleich morgens etwas Wichtiges zu schaffen.“ Auch an Tagen, an denen gar nichts gelingen wollte, half ihr das eng gesteckte Zeitfenster. „Weil man weiß: Gleich habe ich es hinter mir.“

So simpel die Methode auch klingen mag, sie erfordert laut Holze viel Disziplin. Doch diese Disziplin zahle sich aus. Viele Selbstständige, die sie als Online-Business-Coach betreut, arbeiten inzwischen erfolgreich mit der Methode. „Ich sage ihnen immer: ‚Auch du hast die Zeit! Du musst sie dir nur nehmen!'“

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Ein neues Produkt, das das Angebot perfekt ergänzt. Oder ein Konzept für ein Sachbuch, das den Experten-Status zementiert. Die Idee könnte richtig groß werden. Wenn man bloß genug Zeit hätte, in Ruhe daran zu arbeiten ... Einfach machen - was so leicht klingt, ist in Wahrheit eine der größten Herausforderungen des Arbeitslebens. Und so werden Projekte, die das Unternehmen entscheidend voranbringen würden, ewig auf die lange Bank geschoben. Weil im Wust des Tagesgeschäfts kein Raum dafür bleibt. Eine Zeitmanagement-Methode verspricht, dieses Problem zu lösen. Und zwar mit einer simplen Formel: 90-90-1. Wie funktioniert die 90-90-1-Regel? Die Idee hinter der 90-90-1 Regel ist, sich in den wertvollsten Stunden des Tages auf das wertvollste Projekt zu konzentrieren - und zwar ohne Ablenkungen. Das bedeutet: In einem Zeitraum von 90 Tagen widmet man sich in den ersten 90 Minuten jedes Tages nur diesem einen Projekt. Robin Sharma, ein kanadischer Buchautor und Produktivitäts-Guru, hat Regeln aufgestellt, damit die Methode wirklich zum Ziel führt: Kümmern Sie sich vor allen anderen Aufgaben des Tages um Ihr Herzensprojekt. Sperren Sie für die eineinhalb Stunden Ihr Handy weg. Schließen Sie Ihre E-Mail- und Chat-Programme. Sagen Sie Ihrem Team, dass Sie in dieser Zeit nicht gestört werden wollen. Erfolgsfaktor 1: Keine Ablenkung Sharma ist überzeugt, dass sich erfolgreiche Menschen vor allem durch eine Fähigkeit auszeichnen: Sie können sich fokussieren und ihre Zeit ungestört nutzen. Sein Mantra lautet entsprechend: Wir müssen die digitale Dauerablenkung, die unseren Arbeitsalltag bestimmt, hinter uns lassen. Dann sind wir zu allem fähig. Mehr dazu hier: Digital Detox: 7 Tipps für die digitale Entziehungskur Erfolgsfaktor 2: Der frühe Vogel E-Mails beantworten, bei Facebook reinschauen, Nachrichten aus den Branchendiensten lesen: Die erste halbe Stunde des Arbeitstages ist schnell um - und nichts erreicht. Sharma hält das für Verschwendung. Denn für die allermeisten Menschen sind die Morgenstunden die produktivsten. Man ist ausgeruht, voller Tatendrang, das Energielevel ist hoch - und laut wissenschaftlicher Studien soll auch die Willenskraft morgens am höchsten sein. Die ideale Zeit also, um sich der wichtigsten Aufgabe des Tages zu widmen. Alles, was nicht so viel Kreativität und Aufmerksamkeit erfordert, etwa das Beantworten von E-Mails, kann man auf den Nachmittag legen. Sharma ist übrigens auch ein Verfechter des sehr frühen Aufstehens. Wer schon ab sechs Uhr morgens am Schreibtisch sitzt, muss noch weniger Ablenkung durch Anrufer oder Mitarbeiter fürchten. Erfolgsfaktor 3: Das kleine Zeitfenster Die Vorstellung, sich den ganzen Tag auf eine große Aufgabe konzentrieren zu müssen, kann überwältigend sein. Da lässt man es allzu oft gleich ganz bleiben. 90 Minuten am Tag sind dagegen überschaubar - und doch lang genug, um etwas zu schaffen. Wen zusätzlicher Zeitdruck motiviert, der kann sich auch einen Timer für die eineinhalb Stunden stellen. Erfolgsfaktor 4: Die Kraft des Rituals Sich gleich morgens an eine wichtige Aufgabe zu setzen, ist nicht leicht. Der Trick ist laut Sharma, es zur Gewohnheit zu machen. Und dabei kann ein festes Ritual helfen, das man über einen längeren Zeitraum durchzieht, etwa die von ihm vorgeschlagenen 90 Tage. Im Idealfall wird das 90-minütige Zeitfenster dann ein fester Bestandteil der Morgenroutine. Funktioniert das wirklich? Ein Praxisbericht Wie viel man mit Disziplin und klugem Zeitmanagement erreichen kann, zeigt das Beispiel von Sandra Holze. Sie ist Online-Business-Coach und Marketing-Expertin aus Berlin - und überzeugte Anhängerin der 90-90-1-Regel. Sie selbst spricht lieber vom "Ritual der produktiven Stunde", doch das Konzept ist dasselbe: Sie arbeitet jeden Tag für eine fixe Zeitspanne an ihrem wichtigsten Projekt, noch bevor sie die anderen Aufgaben des Tages angeht. So habe sie ihre ersten beiden Online-Kurse auf die Beine gestellt - und zwar neben ihrem Vollzeit-Job als freie Social-Media- und Online-Marketing-Beraterin. "Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich morgens als Erstes Kommentare auf den Facebook-Seiten meiner Kunden beantwortet", erinnert sie sich. "Meine eigenen Projekte wollte ich dann am späten Nachmittag angehen, nach dem Tagesgeschäft. Das hat überhaupt nicht funktioniert." Sie stellte fest, dass ihre hellste und kreativste Zeit am frühen Morgen ist. Und fing an, diese Zeit produktiv zu nutzen. "Ich wusste, ich habe nur diese eine Stunde, das hat mich motiviert. Und es fühlt sich toll an, gleich morgens etwas Wichtiges zu schaffen." Auch an Tagen, an denen gar nichts gelingen wollte, half ihr das eng gesteckte Zeitfenster. "Weil man weiß: Gleich habe ich es hinter mir." So simpel die Methode auch klingen mag, sie erfordert laut Holze viel Disziplin. Doch diese Disziplin zahle sich aus. Viele Selbstständige, die sie als Online-Business-Coach betreut, arbeiten inzwischen erfolgreich mit der Methode. "Ich sage ihnen immer: 'Auch du hast die Zeit! Du musst sie dir nur nehmen!'"