Arbeiten im Hochsommer
„Alle haben frei – und ich muss arbeiten“

Von wegen Sommerflaute: impulse-Bloggerin Manuela Nikui hat bei größter Hitze richtig viel zu tun. Wie sie sich Freiräume schafft und den Sommer trotz Hochbetrieb genießen kann.

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Arbeiten oder abtauchen? impulse-Bloggerin Manuela Nikui schafft im Sommer beides.
Arbeiten oder abtauchen? impulse-Bloggerin Manuela Nikui schafft im Sommer beides.
© zach / photocase.de

Sommerloch, wo bist du? In diesem Jahr hat es sich bei mir nicht blicken lassen. Ganz im Gegenteil, Summer Load lautet die Devise. Ich gehöre zu den Selbstständigen, die bei größter Hitze schwitzen und arbeiten, obwohl sie sich die Zeit doch frei einteilen können. In diesem Jahr klappt das nicht immer.

Ich habe lauter Projekte, die mir sehr viel Freude machen. Davon möchte ich kein einziges missen. Nur ist es im Moment auch nicht möglich, sie zeitlich so zu strecken, dass ich den Sommer in vollen Zügen auskosten kann. In diesem Jahr heißt es, auf regelmäßige Badetage zu verzichten – sie sind einfach nicht drin. Dennoch genieße ich den Sommer. Denn ich habe gelernt, mir trotz der vielen Arbeit meine Freiräume zu schaffen.

Meine Tipps gegen den Summer Blues

Ich habe keine Lust, mir die Nase an der Scheibe plattzudrücken und nur auf das Wochenende zu warten, um endlich baden zu gehen. Ich liebe es nämlich, in Baggerseen einzutauchen. Also musste eine Lösung her: Zeit zwischendurch freischaufeln. So ist es mir gelungen:

Ich überlege, was ich abgeben kann

Zu Hochzeiten verfalle ich oft in Panik, weil ich mein eigenes Marketing nicht auf die Reihe bekomme. Ich habe mich deshalb entschieden, meine Social-Media-Aktivitäten zu reduzieren, mich zu fokussieren und mich bei der Planung unterstützen zu lassen. Aufgaben wie die Themenrecherche oder das Erstellen eines Redaktionsplans habe ich an Freelancer abgegeben. Zwar nehme ich dafür in Kauf, zwei, drei Monate lang in den sozialen Medien weniger präsent zu sein. Das tue ich aber gern – und kann das auch, weil meine Präsenzen nicht dazu gedacht sind, Projekte zu verkaufen.

Außerdem habe ich mich entschieden, die Buchhaltung abzugeben. Das verschafft mir zusätzlich Luft.

Ich entschlacke meinen Kalender

Weiterbildungen oder Seminare verlege ich auf ruhigere Zeiten. Gerade nehme ich zum Beispiel an einem Online-Kurs von Marike Frick teil. In dem Populär-Kurs lernt man, die eigene Präsenz in Medien und sozialen Netzwerken zu erhöhen. Die ersten drei Module habe ich gut hinbekommen, ich fand den Input sehr wertvoll. Dann kamen die Projekte. Zum Glück ist der Kurs so aufgebaut, dass ich die Module nacharbeiten kann und unbegrenzt Zugang zu ihnen habe. Also habe ich mir selbst den Stress genommen, alles pünktlich erledigen zu müssen, und hebe mir die übrigen Lektionen für die Winterflaute auf.

In der Zeit von Dezember bis Februar ist es bei mir erfahrungsgemäß ruhiger als im Sommer, da viele Kunden am Jahresende ihr Budget schon ausgegeben haben und nicht überziehen wollen. Und bei neuen Kunden im B2B-Bereich sind die Entscheidungsprozesse häufig zäh. Im Januar muss man sich erst von Weihnachten erholen, im Februar werden dann Entscheidungen getroffen – damit es im quasi mit dem Frühling richtig losgehen kann.

Ich lasse neue Projekte nicht gleich starten

Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass nicht jedes Projekt wirklich so dringend ist, wie es sich zunächst anhört. Oft sind zeitliche Verschiebungen durchaus drin. Ich überlege mir dann gut, wann ich den Projektbeginn zuverlässig zusagen kann. Denn dann muss es auch klappen. Wenn ich mir nicht sicher bin oder der Kunde nicht mit sich reden lässt, sage ich lieber ab. Das ist aus meiner Erfahrung kein Grund zur Panik. Geht eine Tür zu, geht eine andere auf.

Ich sage Nein

Wenn ich sehe, dass der Kalender schon überläuft, sage ich einfach mal Nein. Auch wenn es Kunden sind, denen ich gern einen Gefallen tue. Was nicht geht, geht nicht. Man setzt sich damit unnötig unter Druck und verärgertn womöglich den Kunden, wenn man nicht oder schlecht liefert. Nein sagen ist nicht einfach, dazu gehört Mut. Aber der zahlt sich aus – denn Kunden schätzen diese Ehrlichkeit in der Regel. Ich überlege in so einer Situation auch, ob es jemanden gibt, den ich empfehlen könnte. Ist die Kundenbeziehung tragfähig, wird mir der Kunde weiter treu bleiben. Ist der Kunde weg, war die Beziehung nicht viel wert.

Ich variiere meine Arbeitszeiten

Manchmal habe ich das Gefühl, der Sprung in den kühlen Baggersee muss jetzt einfach sein. „Jetzt“ kann aber auch in ein, zwei oder drei Tagen sein. Dann schaue ich auf die Wetter-App und plane mir die Bade-Zeit ein. Dafür setze ich mich dann lieber ganz früh oder spät abends noch an den Rechner. Und bin nach der Abkühlung dann voller Begeisterung wieder bei der Arbeit.

Wenn ich keine Ausweichmöglichkeiten habe …

Ich habe eine Espressomaschine und Vanilleeis im Gefrierschrank. Dann muss es eben ein leckerer Affogato sein und die Kugel Eis ein wenig größer. Auch das motiviert.

In eigener Sache
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So kann ich den Hochsommer trotz Arbeit genießen

Mir tut die Entscheidung gut, Aufgaben abzugeben und mich selbst nicht unnötig unter Druck zu setzen. So kann ich den Sommer genießen, weiß, wie ich die Winterflaute überbrücken kann, und entschlacke meine To-do-Liste, weil ich mich entschieden habe, mir bei manchen Aufgaben Unterstützung zu holen.

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Sommerloch, wo bist du? In diesem Jahr hat es sich bei mir nicht blicken lassen. Ganz im Gegenteil, Summer Load lautet die Devise. Ich gehöre zu den Selbstständigen, die bei größter Hitze schwitzen und arbeiten, obwohl sie sich die Zeit doch frei einteilen können. In diesem Jahr klappt das nicht immer. Ich habe lauter Projekte, die mir sehr viel Freude machen. Davon möchte ich kein einziges missen. Nur ist es im Moment auch nicht möglich, sie zeitlich so zu strecken, dass ich den Sommer in vollen Zügen auskosten kann. In diesem Jahr heißt es, auf regelmäßige Badetage zu verzichten – sie sind einfach nicht drin. Dennoch genieße ich den Sommer. Denn ich habe gelernt, mir trotz der vielen Arbeit meine Freiräume zu schaffen. Meine Tipps gegen den Summer Blues Ich habe keine Lust, mir die Nase an der Scheibe plattzudrücken und nur auf das Wochenende zu warten, um endlich baden zu gehen. Ich liebe es nämlich, in Baggerseen einzutauchen. Also musste eine Lösung her: Zeit zwischendurch freischaufeln. So ist es mir gelungen: Ich überlege, was ich abgeben kann Zu Hochzeiten verfalle ich oft in Panik, weil ich mein eigenes Marketing nicht auf die Reihe bekomme. Ich habe mich deshalb entschieden, meine Social-Media-Aktivitäten zu reduzieren, mich zu fokussieren und mich bei der Planung unterstützen zu lassen. Aufgaben wie die Themenrecherche oder das Erstellen eines Redaktionsplans habe ich an Freelancer abgegeben. Zwar nehme ich dafür in Kauf, zwei, drei Monate lang in den sozialen Medien weniger präsent zu sein. Das tue ich aber gern - und kann das auch, weil meine Präsenzen nicht dazu gedacht sind, Projekte zu verkaufen. Außerdem habe ich mich entschieden, die Buchhaltung abzugeben. Das verschafft mir zusätzlich Luft. Ich entschlacke meinen Kalender Weiterbildungen oder Seminare verlege ich auf ruhigere Zeiten. Gerade nehme ich zum Beispiel an einem Online-Kurs von Marike Frick teil. In dem Populär-Kurs lernt man, die eigene Präsenz in Medien und sozialen Netzwerken zu erhöhen. Die ersten drei Module habe ich gut hinbekommen, ich fand den Input sehr wertvoll. Dann kamen die Projekte. Zum Glück ist der Kurs so aufgebaut, dass ich die Module nacharbeiten kann und unbegrenzt Zugang zu ihnen habe. Also habe ich mir selbst den Stress genommen, alles pünktlich erledigen zu müssen, und hebe mir die übrigen Lektionen für die Winterflaute auf. In der Zeit von Dezember bis Februar ist es bei mir erfahrungsgemäß ruhiger als im Sommer, da viele Kunden am Jahresende ihr Budget schon ausgegeben haben und nicht überziehen wollen. Und bei neuen Kunden im B2B-Bereich sind die Entscheidungsprozesse häufig zäh. Im Januar muss man sich erst von Weihnachten erholen, im Februar werden dann Entscheidungen getroffen - damit es im quasi mit dem Frühling richtig losgehen kann. Ich lasse neue Projekte nicht gleich starten Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass nicht jedes Projekt wirklich so dringend ist, wie es sich zunächst anhört. Oft sind zeitliche Verschiebungen durchaus drin. Ich überlege mir dann gut, wann ich den Projektbeginn zuverlässig zusagen kann. Denn dann muss es auch klappen. Wenn ich mir nicht sicher bin oder der Kunde nicht mit sich reden lässt, sage ich lieber ab. Das ist aus meiner Erfahrung kein Grund zur Panik. Geht eine Tür zu, geht eine andere auf. Ich sage Nein Wenn ich sehe, dass der Kalender schon überläuft, sage ich einfach mal Nein. Auch wenn es Kunden sind, denen ich gern einen Gefallen tue. Was nicht geht, geht nicht. Man setzt sich damit unnötig unter Druck und verärgertn womöglich den Kunden, wenn man nicht oder schlecht liefert. Nein sagen ist nicht einfach, dazu gehört Mut. Aber der zahlt sich aus – denn Kunden schätzen diese Ehrlichkeit in der Regel. Ich überlege in so einer Situation auch, ob es jemanden gibt, den ich empfehlen könnte. Ist die Kundenbeziehung tragfähig, wird mir der Kunde weiter treu bleiben. Ist der Kunde weg, war die Beziehung nicht viel wert. Ich variiere meine Arbeitszeiten Manchmal habe ich das Gefühl, der Sprung in den kühlen Baggersee muss jetzt einfach sein. „Jetzt“ kann aber auch in ein, zwei oder drei Tagen sein. Dann schaue ich auf die Wetter-App und plane mir die Bade-Zeit ein. Dafür setze ich mich dann lieber ganz früh oder spät abends noch an den Rechner. Und bin nach der Abkühlung dann voller Begeisterung wieder bei der Arbeit. Wenn ich keine Ausweichmöglichkeiten habe ... Ich habe eine Espressomaschine und Vanilleeis im Gefrierschrank. Dann muss es eben ein leckerer Affogato sein und die Kugel Eis ein wenig größer. Auch das motiviert. So kann ich den Hochsommer trotz Arbeit genießen Mir tut die Entscheidung gut, Aufgaben abzugeben und mich selbst nicht unnötig unter Druck zu setzen. So kann ich den Sommer genießen, weiß, wie ich die Winterflaute überbrücken kann, und entschlacke meine To-do-Liste, weil ich mich entschieden habe, mir bei manchen Aufgaben Unterstützung zu holen.