Eigenmotivation
Keine Lust mehr? So kommen Sie raus aus dem Motivationsloch

Chefs und Chefinnen sind es gewohnt, andere zu motivieren und zu Höchstleistungen anzutreiben. Doch was, wenn es mit der Eigenmotivation hapert? Diese vier Tipps helfen aus dem Motivationsloch.

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Oft braucht es mehr als Koffein, damit es mit der Eigenmotivation klappt und man ein Tief überwindet.
© b-fruchten / photocase.de

Es gibt sie – diese Tage, an denen man absolut keine Lust hat, irgendetwas zu tun. Und diese Aufgaben, die einen schon nerven, bevor man sie überhaupt angefangen hat. Doch manches kann man nicht einfach aussitzen. Stattdessen gilt es, die innere Blockade zu überwinden. Die amerikanische Motivationsforscherin Ayelet Fishbach vergleicht das in der Harvard Business Review damit, sich an den eigenen Haaren aus einem Sumpf zu ziehen.

Um diese Aufgabe einfacher zu machen, gibt sie vier Tipps, die uns auch dann motivieren, wenn Koffein und Motivationssprüche versagt haben.

Tipp 1: Ziele statt Aufgaben formulieren

„Ich möchte in meine Lieblingsjeans passen“ oder „Ich muss unbedingt abnehmen“, was klingt besser? Sobald wir uns auf konkrete Ziele konzentrieren, anstatt auf schwammige Aufgaben, sind wir motivierter weiterzumachen. Denn im besten Fall erledigen Menschen Aufgaben aus eigenem Antrieb. Fishbach schreibt: „Meine Forschungen zeigen, dass intrinsische Motive eher zu Erfolg führen als extrinsische.“ Das bedeutet: Wenn wir eine Aufgabe nur erledigen, um von anderen eine Belohnung zu bekommen oder eine Strafe zu vermeiden, sind wir weniger motiviert.

Bei Aufgaben, deren Abschluss allein nicht motiviert, kann es helfen, sich die Rosinen rauszupicken – also sich auf die Teile der Arbeit zu konzentrieren, die man mag. Das kann zum Beispiel die Gestaltung der Präsentation sein.

Tipp 2: Effektive Belohnungen

Gibt es wirklich keinen Teil an einer Aufgabe, den man mag, muss man versuchen, sich durch Belohnungen zu motivieren. Das kann der Schokomuffin nach einem Kundengespräch oder die Reise nach einem abgeschlossenen Projekt sein. Vorsicht: Dabei darf nie das Ergebnis aus den Augen verloren werden. Fishbach sagt: „Einer Buchhalterin, die sich dafür belohnt, ihre Rechnungsprüfungen super schnell zu beenden, könnten Fehler unterlaufen. Ein Verkäufer, der versucht, so viel wie möglich zu verkaufen, aber die Kundenzufriedenheit missachtet, der muss damit rechnen, dass die Kunden nicht wieder kommen.“

Auch die Art der Belohnung sollte überdacht werden, denn sie sollte nicht die zuvor geleistete Arbeit konterkarieren. Fishbach gibt das Beispiel, dass sich jemand, der abnehmen will, damit belohnt, Pizza essen zu gehen. Auf die Arbeit bezogen bedeutet das: Sich für eine harte Arbeitswoche mit einer Woche Urlaub zu belohnen, bringt einen am Ende vermutlich wenig voran.

Fishbach gibt außerdem den Tipp, unangenehme Arbeit mit angenehmen Tätigkeiten zu verbinden. Ganz simpel: Hören Sie Musik, während Sie eine stumpfe Routineaufgabe erledigen.

Tipp 3: Erfolg dokumentieren

Man kennt das: Das Projekt startet und alle sind hochmotiviert. Doch nach und nach verlieren sie ihre Motivation. Um diese Motivationslöcher zu umgehen, rät Fishbach, seine Aufgaben aufzuteilen. So setzt man sich wöchentliche statt monatlicher Ziele und hat dadurch häufiger Erfolgserlebnisse.

Eine weitere Taktik ist, sich am Anfang vor Augen zu halten, was man schon erreicht hat (zum Beispiel: „Schon zwei von zehn Aufgaben erledigt“). Sobald man mehr als die Hälfte abgeschlossen hat, ist es motivierender zu überlegen, wie viel noch zu tun ist (zum Beispiel: „Nur noch zwei Aufgaben zu erledigen.“). Fishbach nennt als Beispiel eine Klavierschülerin: Diese solle sich am Anfang darauf konzentrieren, was sie schon gelernt hat und was sie kann. Wenn sie über das Anfängerlevel hinaus ist, solle sie sich darauf fokussieren, welche technischen Feinheiten sie noch zu lernen hat.

Tipp 4: Hilfe suchen

Wer sich mit positiven und produktiven Menschen umgibt, der ist auch selbst produktiver. Doch das bedeutet nicht, dass man auch motivierter ist. Fällt einem Mitarbeiter eine Aufgabe leicht, die einem selbst schwerfällt, dann kann das eher demotivierend wirken. Dann haben Sie die Wahl: Entweder Sie delegieren Ihre Aufgabe an den Mitarbeiter – oder fragen ihn, warum er damit kein Problem hat. Was motiviert ihn, so hart zu arbeiten? Und welcher Teil gefällt ihm warum am besten? Dieser Perspektivwechsel kann dabei helfen, einen anderen Lösungsweg oder eine andere Herangehensweise für sich selbst zu finden.

Fishbach sagt, dass es nicht nur hilft, Tipps zu bekommen. Es kann auch helfen, selbst motivierende Tipps zu geben. Wer anderen erklärt, wie man sich motiviert, merkt, was er machen kann, um aus seinem Tief herauszukommen. Macht man es, um ein Vorbild für seine Mitarbeiter zu sein? Oder weil man mehr Kunden überzeugen möchte? Das rückt die eigenen Motive wieder zurecht und hilft, das eigene Projekt mit neuem Elan zu bearbeiten.

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Es gibt sie – diese Tage, an denen man absolut keine Lust hat, irgendetwas zu tun. Und diese Aufgaben, die einen schon nerven, bevor man sie überhaupt angefangen hat. Doch manches kann man nicht einfach aussitzen. Stattdessen gilt es, die innere Blockade zu überwinden. Die amerikanische Motivationsforscherin Ayelet Fishbach vergleicht das in der Harvard Business Review damit, sich an den eigenen Haaren aus einem Sumpf zu ziehen. Um diese Aufgabe einfacher zu machen, gibt sie vier Tipps, die uns auch dann motivieren, wenn Koffein und Motivationssprüche versagt haben. Tipp 1: Ziele statt Aufgaben formulieren „Ich möchte in meine Lieblingsjeans passen“ oder „Ich muss unbedingt abnehmen“, was klingt besser? Sobald wir uns auf konkrete Ziele konzentrieren, anstatt auf schwammige Aufgaben, sind wir motivierter weiterzumachen. Denn im besten Fall erledigen Menschen Aufgaben aus eigenem Antrieb. Fishbach schreibt: „Meine Forschungen zeigen, dass intrinsische Motive eher zu Erfolg führen als extrinsische.“ Das bedeutet: Wenn wir eine Aufgabe nur erledigen, um von anderen eine Belohnung zu bekommen oder eine Strafe zu vermeiden, sind wir weniger motiviert. Bei Aufgaben, deren Abschluss allein nicht motiviert, kann es helfen, sich die Rosinen rauszupicken – also sich auf die Teile der Arbeit zu konzentrieren, die man mag. Das kann zum Beispiel die Gestaltung der Präsentation sein. Tipp 2: Effektive Belohnungen Gibt es wirklich keinen Teil an einer Aufgabe, den man mag, muss man versuchen, sich durch Belohnungen zu motivieren. Das kann der Schokomuffin nach einem Kundengespräch oder die Reise nach einem abgeschlossenen Projekt sein. Vorsicht: Dabei darf nie das Ergebnis aus den Augen verloren werden. Fishbach sagt: „Einer Buchhalterin, die sich dafür belohnt, ihre Rechnungsprüfungen super schnell zu beenden, könnten Fehler unterlaufen. Ein Verkäufer, der versucht, so viel wie möglich zu verkaufen, aber die Kundenzufriedenheit missachtet, der muss damit rechnen, dass die Kunden nicht wieder kommen.“ Auch die Art der Belohnung sollte überdacht werden, denn sie sollte nicht die zuvor geleistete Arbeit konterkarieren. Fishbach gibt das Beispiel, dass sich jemand, der abnehmen will, damit belohnt, Pizza essen zu gehen. Auf die Arbeit bezogen bedeutet das: Sich für eine harte Arbeitswoche mit einer Woche Urlaub zu belohnen, bringt einen am Ende vermutlich wenig voran. Fishbach gibt außerdem den Tipp, unangenehme Arbeit mit angenehmen Tätigkeiten zu verbinden. Ganz simpel: Hören Sie Musik, während Sie eine stumpfe Routineaufgabe erledigen. Tipp 3: Erfolg dokumentieren Man kennt das: Das Projekt startet und alle sind hochmotiviert. Doch nach und nach verlieren sie ihre Motivation. Um diese Motivationslöcher zu umgehen, rät Fishbach, seine Aufgaben aufzuteilen. So setzt man sich wöchentliche statt monatlicher Ziele und hat dadurch häufiger Erfolgserlebnisse. Eine weitere Taktik ist, sich am Anfang vor Augen zu halten, was man schon erreicht hat (zum Beispiel: „Schon zwei von zehn Aufgaben erledigt“). Sobald man mehr als die Hälfte abgeschlossen hat, ist es motivierender zu überlegen, wie viel noch zu tun ist (zum Beispiel: „Nur noch zwei Aufgaben zu erledigen.“). Fishbach nennt als Beispiel eine Klavierschülerin: Diese solle sich am Anfang darauf konzentrieren, was sie schon gelernt hat und was sie kann. Wenn sie über das Anfängerlevel hinaus ist, solle sie sich darauf fokussieren, welche technischen Feinheiten sie noch zu lernen hat. Tipp 4: Hilfe suchen Wer sich mit positiven und produktiven Menschen umgibt, der ist auch selbst produktiver. Doch das bedeutet nicht, dass man auch motivierter ist. Fällt einem Mitarbeiter eine Aufgabe leicht, die einem selbst schwerfällt, dann kann das eher demotivierend wirken. Dann haben Sie die Wahl: Entweder Sie delegieren Ihre Aufgabe an den Mitarbeiter – oder fragen ihn, warum er damit kein Problem hat. Was motiviert ihn, so hart zu arbeiten? Und welcher Teil gefällt ihm warum am besten? Dieser Perspektivwechsel kann dabei helfen, einen anderen Lösungsweg oder eine andere Herangehensweise für sich selbst zu finden. Fishbach sagt, dass es nicht nur hilft, Tipps zu bekommen. Es kann auch helfen, selbst motivierende Tipps zu geben. Wer anderen erklärt, wie man sich motiviert, merkt, was er machen kann, um aus seinem Tief herauszukommen. Macht man es, um ein Vorbild für seine Mitarbeiter zu sein? Oder weil man mehr Kunden überzeugen möchte? Das rückt die eigenen Motive wieder zurecht und hilft, das eigene Projekt mit neuem Elan zu bearbeiten.
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