Fehleinschätzungen
3 Denkfehler, die Unternehmern schaden

Manchmal machen wir uns das Leben unnötig schwer: Die folgenden Denkfehler sorgen nicht nur für Stress und schlechte Laune, sie behindern uns auch auf dem Weg zum Erfolg.

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Geistesblitz - oder vorschnelles Urteil? Fehleinschätzungen können fatale Folgen haben.
Geistesblitz - oder vorschnelles Urteil? Fehleinschätzungen können fatale Folgen haben.

Sie denken schwarz-weiß.

Unser Verstand neigt dazu, vereinfacht in gegensätzlichen Kategorien zu denken. Oben – unten, links – rechts, gut – schlecht, langsam – schnell, Mann – Frau, wir – die anderen, Gefahr – Sicherheit, schön – hässlich. Daher sehen wir komplexe, bunte und vielschichtige Situationen vereinfacht „schwarz-weiß“.

Vielleicht teilen Sie Ihre Lieferanten in zwei Gruppen ein: zuverlässig und unzuverlässig. Oder Sie betrachten Ihre Mitarbeiter als motiviert und unmotiviert.

Vermutlich hat diese Art der Wahrnehmung zum Überleben unserer Spezies beigetragen. Denn sie hat einen Vorteil: Wir können in der freien Wildbahn schnell Freund von Feind unterscheiden.

Doch auch wenn es in Ihrer Firma manchmal zugeht wie in der Wildnis: Denken Sie einen Schritt weiter. Wenn Sie Ihr Denken weiterentwickeln, haben Sie zwei große Vorteile: Sie besitzen ein besseres, weil nuancenreicheres Bild von der Wirklichkeit. Und: Die Menschen werden sich von Ihnen besser behandelt fühlen – denn niemand wird gerne in eine Schublade gesteckt.

Helfen kann Ihnen dabei eine Frage mit GENAU: Was GENAU ist passiert? Was GENAU stört mich? Warum GENAU bin ich gerade genervt?

Sie generalisieren.

Beispiel: Einer neu eingestellten Führungskraft gelingt es trotz Ihrer guten Tipps und Hinweise nicht, eine gute Mitarbeiterin zum Bleiben in der Firma zu bewegen. Sie als Chef der Führungskraft denken: „Ich wusste es ja gleich: Überzeugen und motivieren kann er nicht.“

In diesem Augenblick versucht Ihr Verstand, aus einer einzelnen, einmaligen Situation etwas Generelles abzuleiten.

Unser Experte

Christian Bremer

Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich Christian Bremer mit dem Thema Gelassenheit. Das Credo des Vortragsredners und Trainers: Erfolg braucht Gelassenheit. Bremer hat sechs Bücher geschrieben, darunter „Gelassenheit gewinnt: Aktiv und ausgeglichen mit mentaler Stärke“. Der vorliegende Beitrag erschien zuerst in Christian Bremers Blog.

Dieses Denken kann Sie zu schweren Fehlentscheidungen führen.

Es ist zwar einfach zu generalisieren, indem man ein Vorkommnis auf alle zukünftigen Situationen bezieht, aber es ist nicht korrekt.

Vielmehr könnten Sie herausfinden, was die spezifischen Gründe für das Versagen in diesem Fall gewesen sind. Falls es ein drittes oder viertes Mal passiert, haben Sie irgendwann vielleicht genug Gründe, um eine Generalisierung zu rechtfertigen.

Auch bei uns selbst generalisieren wir oft nur allzu gern. Angenommen, Sie konnten einmal einen unentschlossenen Gesprächspartner nicht einfangen. Aufgrund der Generalisierung könnten Sie in die Irre geleitet werden und künftig von sich denken: „Ich bin schlecht darin, unentschlossene Gesprächspartner einzufangen.“

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Fatal! Denn vielleicht können Sie es ja grundsätzlich – nur eben nicht dieses eine Mal. Fatal ist so ein Gedanke auch deswegen, weil Sie nichts KÖNNEN können, was Sie nicht GLAUBEN zu können.

Lassen Sie das sein und überlegen Sie sich stattdessen ganz genau, was Sie noch hätten tun können, um Ihren Gesprächspartner einzufangen. Beim nächsten Mal achten Sie darauf – und wenn es Ihnen nicht gelingt, bringen Sie es sich bei, anstatt sich generell schlechtzumachen.

Sie sehen nur das Schlechte und Negative.

Wenn Sie Ihren Tag abends Revue passieren lassen, woran erinnert sich dann Ihr Gehirn meistens von allein: an die Momente, in denen Mitarbeiter pünktlich und vorbereitet im Meeting erschienen sind oder an die Momente, in denen jemand zu spät und unvorbereitet gewesen ist?

Was ist Ihnen mehr im Kopf geblieben: Das, was Sie nicht geschafft haben, oder das, was Sie heute alles erledigt haben?

Bei den allermeisten Menschen bleiben die „unrunden“ Sachen im Kopf. Allerdings haben Sie keinen ausgewogenen und damit realistischen Blick auf den Tag, wenn Sie das Positive vergessen.

Wenn die Klimaanlage in Ihrem Auto seit November jeden Tag funktioniert hat und im Februar ausfällt, erinnern Sie sich an die Kälte im Auto,wenn Sie Ihren Tag abends Revue passieren lassen. Doch an den Tagen davor, als die Klimaanlage immer funktioniert hat, ist sie Ihnen nicht in den Sinn gekommen.

Beobachten Sie, ob Ihr Verstand auch so tickt, und setzen Sie ganz bewusst ein Gegengewicht, indem Sie sich abends fragen: „Was waren drei gute Momente am heutigen Tag?“. Das mag keine neue Idee sein. Die Frage ist aber nicht, ob Sie das kennen, sondern ob Sie es tun. Regelmäßig.

Tun Sie es?

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Sie denken schwarz-weiß. Unser Verstand neigt dazu, vereinfacht in gegensätzlichen Kategorien zu denken. Oben – unten, links – rechts, gut – schlecht, langsam – schnell, Mann – Frau, wir – die anderen, Gefahr – Sicherheit, schön – hässlich. Daher sehen wir komplexe, bunte und vielschichtige Situationen vereinfacht „schwarz-weiß“. Vielleicht teilen Sie Ihre Lieferanten in zwei Gruppen ein: zuverlässig und unzuverlässig. Oder Sie betrachten Ihre Mitarbeiter als motiviert und unmotiviert. Vermutlich hat diese Art der Wahrnehmung zum Überleben unserer Spezies beigetragen. Denn sie hat einen Vorteil: Wir können in der freien Wildbahn schnell Freund von Feind unterscheiden. Doch auch wenn es in Ihrer Firma manchmal zugeht wie in der Wildnis: Denken Sie einen Schritt weiter. Wenn Sie Ihr Denken weiterentwickeln, haben Sie zwei große Vorteile: Sie besitzen ein besseres, weil nuancenreicheres Bild von der Wirklichkeit. Und: Die Menschen werden sich von Ihnen besser behandelt fühlen - denn niemand wird gerne in eine Schublade gesteckt. Helfen kann Ihnen dabei eine Frage mit GENAU: Was GENAU ist passiert? Was GENAU stört mich? Warum GENAU bin ich gerade genervt? Sie generalisieren. Beispiel: Einer neu eingestellten Führungskraft gelingt es trotz Ihrer guten Tipps und Hinweise nicht, eine gute Mitarbeiterin zum Bleiben in der Firma zu bewegen. Sie als Chef der Führungskraft denken: „Ich wusste es ja gleich: Überzeugen und motivieren kann er nicht.“ In diesem Augenblick versucht Ihr Verstand, aus einer einzelnen, einmaligen Situation etwas Generelles abzuleiten. Dieses Denken kann Sie zu schweren Fehlentscheidungen führen. Es ist zwar einfach zu generalisieren, indem man ein Vorkommnis auf alle zukünftigen Situationen bezieht, aber es ist nicht korrekt. Vielmehr könnten Sie herausfinden, was die spezifischen Gründe für das Versagen in diesem Fall gewesen sind. Falls es ein drittes oder viertes Mal passiert, haben Sie irgendwann vielleicht genug Gründe, um eine Generalisierung zu rechtfertigen. Auch bei uns selbst generalisieren wir oft nur allzu gern. Angenommen, Sie konnten einmal einen unentschlossenen Gesprächspartner nicht einfangen. Aufgrund der Generalisierung könnten Sie in die Irre geleitet werden und künftig von sich denken: „Ich bin schlecht darin, unentschlossene Gesprächspartner einzufangen.“ Fatal! Denn vielleicht können Sie es ja grundsätzlich - nur eben nicht dieses eine Mal. Fatal ist so ein Gedanke auch deswegen, weil Sie nichts KÖNNEN können, was Sie nicht GLAUBEN zu können. Lassen Sie das sein und überlegen Sie sich stattdessen ganz genau, was Sie noch hätten tun können, um Ihren Gesprächspartner einzufangen. Beim nächsten Mal achten Sie darauf - und wenn es Ihnen nicht gelingt, bringen Sie es sich bei, anstatt sich generell schlechtzumachen. Sie sehen nur das Schlechte und Negative. Wenn Sie Ihren Tag abends Revue passieren lassen, woran erinnert sich dann Ihr Gehirn meistens von allein: an die Momente, in denen Mitarbeiter pünktlich und vorbereitet im Meeting erschienen sind oder an die Momente, in denen jemand zu spät und unvorbereitet gewesen ist? Was ist Ihnen mehr im Kopf geblieben: Das, was Sie nicht geschafft haben, oder das, was Sie heute alles erledigt haben? Bei den allermeisten Menschen bleiben die „unrunden“ Sachen im Kopf. Allerdings haben Sie keinen ausgewogenen und damit realistischen Blick auf den Tag, wenn Sie das Positive vergessen. Wenn die Klimaanlage in Ihrem Auto seit November jeden Tag funktioniert hat und im Februar ausfällt, erinnern Sie sich an die Kälte im Auto,wenn Sie Ihren Tag abends Revue passieren lassen. Doch an den Tagen davor, als die Klimaanlage immer funktioniert hat, ist sie Ihnen nicht in den Sinn gekommen. Beobachten Sie, ob Ihr Verstand auch so tickt, und setzen Sie ganz bewusst ein Gegengewicht, indem Sie sich abends fragen: „Was waren drei gute Momente am heutigen Tag?“. Das mag keine neue Idee sein. Die Frage ist aber nicht, ob Sie das kennen, sondern ob Sie es tun. Regelmäßig. Tun Sie es?
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