Neider
So ernten erfolgreiche Menschen Bewunderung statt Neid

Wer erfolgreich ist, hat schnell Neider – und die können viel Schaden anrichten. Mit einer simplen Verhaltensweise schaffen es Erfolgreiche, dass ihre Mitmenschen sie nicht mehr beneiden, sondern bewundern.

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© estherm / photocase,de

Erfolg zieht Neider an und je mehr Erfolg man als Führungskraft hat, desto mehr Neid wird einem begegnen. Oscar Wilde hat zwar einst gesagt: „Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten“, aber Neid kann auch schädlich sein.

Neid ist oft die Ursache für Gerüchte und Intrigen. Neider verbreiten schlechte Stimmung in der Belegschaft. Missgunst bringt Menschen dazu, schlecht über Erfolgreiche zu reden und ihnen ihren Erfolg madig zu machen. Im schlimmsten Fall schrecken Neider auch vor unethischem Verhalten nicht zurück, um Erfolgreichen zu schaden: Neid kann das Motiv für Mobbing sein, für Sabotage und sogar für Mord.

Ein Forschungsteam der Harvard Business School hat herausgefunden, wie erfolgreiche Menschen ihre Mitmenschen dazu bringen können, sie zu bewundern statt zu beneiden, und die Ergebnisse in einem Workingpaper veröffentlicht.

Mit dieser Verhaltensweise vermeiden Sie missgünstigen Neid

„Um die Missgunst, die mit Neid einhergeht, in Bewunderung umzumünzen, muss man seine Rückschläge und Fehler einräumen“, sagt Alison Wood Brooks, Juniorprofessorin für Betriebswirtschaftslehre an der Harvard Business School, im Blog der Elite-Universität.

Sie und ihre Kollegen konnten nachweisen, dass Menschen lieber über ihre Erfolge sprechen als über ihre Misserfolge.  Viele versuchen sogar, ihre Fehler zu verbergen – sei es, wenn sie passieren, oder im Nachhinein.

Das ist zwar verständlich, denn viele glauben, dass es ihrem Ansehen schadet, wenn sie eigene Fehler zugeben. Doch diese Annahme ist falsch – wie die Forscher ebenfalls in einem Experiment nachgewiesen haben.

Wer nur von seinen Erfolgen spricht und seine Fehler verschweigt, weckt bei seinen Mitmenschen  missgünstigen Neid – ein destruktives Gefühl. Es führt dazu, dass sich Menschen im Vergleich mit Erfolgreichen minderwertig fühlen – und sich womöglich sogar wünschen, der erfolgreichen Person zu schaden.

Die Wissenschaftler um Alison Wood Brooks legten Studienteilnehmern einen Text über die Erfolge einer Führungskraft vor. Einer anderen Gruppe wurde derselbe Text vorgelegt, ergänzt um ein paar Zeilen über die Rückschläge und Fehler der Führungskraft. Bei der Befragung danach ergab sich, dass die erste Gruppe viel Neid gegenüber der Führungskraft empfand. Die Studienteilnehmer, die den zweiten Text gelesen hatten, empfanden dagegen keinen Neid.

In einer zweiten Studie überprüften die Wissenschaftler ihre Hypothese. Sie stellten eine Pitch-Situation nach, in der Unternehmer vor Investoren um Investments konkurrieren. Einige Unternehmer hörten einen Pitch, in dem der Konkurrent nur über seinen Erfolg sprach – welche großen, renommierten Kunden er schon an Land gezogen habe und dass er im Vorjahr seinen Marktanteil um 200 Prozent vergrößert habe. Andere Unternehmer hörten einen Pitch, in dem der Konkurrent auch erwähnte, dass er nicht immer so erfolgreich gewesen sei und es ihm gerade am Anfang seiner Gründung nicht gelungen sei, potenzielle Kunden von sich und seiner Mission zu überzeugen.

Die Unternehmer zogen unterschiedliche Schlüsse über den pitchenden Entrepreneur – je nachdem, welche Version sie gehört hatten. Bei dem, der nur von seinen Erfolgen berichtet hatte, machten sie für den Erfolg allein sein Talent verantwortlich. Das führte dazu, dass sie sich im Vergleich schlecht fühlten – und das mündete in Neid. Die Unternehmer empfanden den Gründer auch als arrogant und eingebildet und damit unsympathisch.

Der Gründer, der auch von Misserfolgen gesprochen hatte, erschien in einem anderen Licht. Die Studienteilnehmer fanden ihn eher selbstsicher als arrogant. Außerdem hatten sie das Gefühl, dass er viel dafür arbeiten musste, die Hindernisse zu überwinden, und seinen Erfolg damit verdient hatte. Er zog weniger Neid auf sich, im Gegenteil: Die Konkurrenten fühlten sich motiviert, selbst härter zu arbeiten, um so erfolgreich wie er zu sein.

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Darum sollten Sie über Ihre Misserfolge und Fehler sprechen

„Wir können in einem hohen Maße kontrollieren, welche Gefühle andere uns gegenüber hegen und wie sie auf uns reagieren“, sagt Brooks.

Wenn Unternehmer und Führungskräfte über ihre Misserfolge und Fehler sprechen, kommen Beobachter zu dem Schluss, dass ihr Erfolg hart erarbeitet und nicht nur ein glücklicher Zufall ist. Sie können dann besser nachvollziehen, warum jemand erfolgreich ist, und haben das Gefühl, sie selbst könnten es auch schaffen, so erfolgreich zu sein. Statt Neid erntet der Erfolgreiche dann Bewunderung. Im besten Fall motiviert das beispielsweise auch Mitarbeiter, selbst mehr zu leisten.

Wer dagegen den Eindruck hat, dem Erfolgreichen sei alles in den Schoß gefallen, tendiert eher dazu, ihm den Erfolg zu neiden. Und Neid und Missgunst bringen Menschen dazu, alles zu tun, um den Erfolg des anderen zu sabotieren – sei es, indem sie ihr Gegenüber in Verhandlungen täuschen, nicht kooperieren oder weniger leisten.

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Erfolg zieht Neider an und je mehr Erfolg man als Führungskraft hat, desto mehr Neid wird einem begegnen. Oscar Wilde hat zwar einst gesagt: „Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten“, aber Neid kann auch schädlich sein. Neid ist oft die Ursache für Gerüchte und Intrigen. Neider verbreiten schlechte Stimmung in der Belegschaft. Missgunst bringt Menschen dazu, schlecht über Erfolgreiche zu reden und ihnen ihren Erfolg madig zu machen. Im schlimmsten Fall schrecken Neider auch vor unethischem Verhalten nicht zurück, um Erfolgreichen zu schaden: Neid kann das Motiv für Mobbing sein, für Sabotage und sogar für Mord. Ein Forschungsteam der Harvard Business School hat herausgefunden, wie erfolgreiche Menschen ihre Mitmenschen dazu bringen können, sie zu bewundern statt zu beneiden, und die Ergebnisse in einem Workingpaper veröffentlicht. Mit dieser Verhaltensweise vermeiden Sie missgünstigen Neid „Um die Missgunst, die mit Neid einhergeht, in Bewunderung umzumünzen, muss man seine Rückschläge und Fehler einräumen“, sagt Alison Wood Brooks, Juniorprofessorin für Betriebswirtschaftslehre an der Harvard Business School, im Blog der Elite-Universität. Sie und ihre Kollegen konnten nachweisen, dass Menschen lieber über ihre Erfolge sprechen als über ihre Misserfolge.  Viele versuchen sogar, ihre Fehler zu verbergen – sei es, wenn sie passieren, oder im Nachhinein. Das ist zwar verständlich, denn viele glauben, dass es ihrem Ansehen schadet, wenn sie eigene Fehler zugeben. Doch diese Annahme ist falsch – wie die Forscher ebenfalls in einem Experiment nachgewiesen haben. Wer nur von seinen Erfolgen spricht und seine Fehler verschweigt, weckt bei seinen Mitmenschen  missgünstigen Neid – ein destruktives Gefühl. Es führt dazu, dass sich Menschen im Vergleich mit Erfolgreichen minderwertig fühlen – und sich womöglich sogar wünschen, der erfolgreichen Person zu schaden. Die Wissenschaftler um Alison Wood Brooks legten Studienteilnehmern einen Text über die Erfolge einer Führungskraft vor. Einer anderen Gruppe wurde derselbe Text vorgelegt, ergänzt um ein paar Zeilen über die Rückschläge und Fehler der Führungskraft. Bei der Befragung danach ergab sich, dass die erste Gruppe viel Neid gegenüber der Führungskraft empfand. Die Studienteilnehmer, die den zweiten Text gelesen hatten, empfanden dagegen keinen Neid. In einer zweiten Studie überprüften die Wissenschaftler ihre Hypothese. Sie stellten eine Pitch-Situation nach, in der Unternehmer vor Investoren um Investments konkurrieren. Einige Unternehmer hörten einen Pitch, in dem der Konkurrent nur über seinen Erfolg sprach – welche großen, renommierten Kunden er schon an Land gezogen habe und dass er im Vorjahr seinen Marktanteil um 200 Prozent vergrößert habe. Andere Unternehmer hörten einen Pitch, in dem der Konkurrent auch erwähnte, dass er nicht immer so erfolgreich gewesen sei und es ihm gerade am Anfang seiner Gründung nicht gelungen sei, potenzielle Kunden von sich und seiner Mission zu überzeugen. Die Unternehmer zogen unterschiedliche Schlüsse über den pitchenden Entrepreneur – je nachdem, welche Version sie gehört hatten. Bei dem, der nur von seinen Erfolgen berichtet hatte, machten sie für den Erfolg allein sein Talent verantwortlich. Das führte dazu, dass sie sich im Vergleich schlecht fühlten – und das mündete in Neid. Die Unternehmer empfanden den Gründer auch als arrogant und eingebildet und damit unsympathisch. Der Gründer, der auch von Misserfolgen gesprochen hatte, erschien in einem anderen Licht. Die Studienteilnehmer fanden ihn eher selbstsicher als arrogant. Außerdem hatten sie das Gefühl, dass er viel dafür arbeiten musste, die Hindernisse zu überwinden, und seinen Erfolg damit verdient hatte. Er zog weniger Neid auf sich, im Gegenteil: Die Konkurrenten fühlten sich motiviert, selbst härter zu arbeiten, um so erfolgreich wie er zu sein. Darum sollten Sie über Ihre Misserfolge und Fehler sprechen „Wir können in einem hohen Maße kontrollieren, welche Gefühle andere uns gegenüber hegen und wie sie auf uns reagieren“, sagt Brooks. Wenn Unternehmer und Führungskräfte über ihre Misserfolge und Fehler sprechen, kommen Beobachter zu dem Schluss, dass ihr Erfolg hart erarbeitet und nicht nur ein glücklicher Zufall ist. Sie können dann besser nachvollziehen, warum jemand erfolgreich ist, und haben das Gefühl, sie selbst könnten es auch schaffen, so erfolgreich zu sein. Statt Neid erntet der Erfolgreiche dann Bewunderung. Im besten Fall motiviert das beispielsweise auch Mitarbeiter, selbst mehr zu leisten. Wer dagegen den Eindruck hat, dem Erfolgreichen sei alles in den Schoß gefallen, tendiert eher dazu, ihm den Erfolg zu neiden. Und Neid und Missgunst bringen Menschen dazu, alles zu tun, um den Erfolg des anderen zu sabotieren – sei es, indem sie ihr Gegenüber in Verhandlungen täuschen, nicht kooperieren oder weniger leisten.
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