Networking-Irrtümer
4 Networking-Mythen, die Sie unnötig unter Druck setzen

Ein gutes Netzwerk zu haben, kann erfolgsentscheidend sein. Doch Networking verbinden viele mit Stress und einem unangenehmen Gefühl – auch, weil sie diesen 4 Irrtümern aufsitzen.

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Networking-Irrtümer
© A stockphoto/iStock/Getty Images Plus/Getty Images

Jeder weiß es: Ein starkes Netzwerk zu haben, ist wichtig – privat wie beruflich. Doch viele halten sich selbst für unfähig, wichtige und nützliche Kontakte zu knüpfen. Es fühlt sich für sie schäbig an, nur mit jemandem in Kontakt zu treten, weil er gut ins eigene Netzwerk passt. „Networking hat durchaus kein rundum positives Image“, schreibt auch Tijen Onaran in ihrem Buch mit dem selbstbewussten Titel „Netzwerkbibel“.

Onaran ist selbst Digitalunternehmerin und hat für ihre Initiative „Global Digital Women“ große Partner wie Bertelsmann, Microsoft und Comdirect an Land gezogen. Netzwerken, so schreibt sie, werde immer wieder als „schmutziges Geschäft dargestellt und mit Begriffen wie Vetternwirtschaft, Vitamin B oder Filz abschätzig und ambivalent beschrieben beziehungsweise auch so wahrgenommen.“

Die Autorin räumt mit falschen Annahmen übers Netzwerken auf, die Menschen davon abhalten, die Kontakte zu knüpfen, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Vier Annahmen übers Netzwerken, die man über Bord werfen kann:

Irrtum 1: Je mehr Menschen in meinem Netzwerk sind, desto besser

Großes Netzwerk gleich gutes Netzwerk – oder nicht? „Networking für Führungskräfte, GeschäftsführerInnen und TopmanagerInnen heißt nicht einfach, die beruflichen Adressbücher mit möglichst vielen Kontakten zu füllen“, stellt Onaran in ihrem Buch fest. Es sei ein Trugschluss zu glauben, jeder Kontakt helfe dabei, die eigenen Ziele zu erreichen.

Statt Größe sei es viel wichtiger, dass ein Netzwerk die eigenen Ambitionen widerspiegelt: Wer politisch engagiert ist, sucht sich daher womöglich viele Politiker als Kontakte. Gründer versuchten sich mit CEOs zu umgeben und so weiter. Sich mit Gleichgesinnten beschäftigen oder mit Menschen, die bestimmte Wissenslücken füllen können, habe einen großen Vorteil, so Onaran: „Vorbilder und Mentoren sind wichtig für unsere Persönlichkeitsentwicklung und für unsere intrinsische Motivation und darum ein zentraler Bestandteil von Netzwerken.“

Netzwerk-Regel 1:

In Ihr Netzwerk gehören Vorbilder, Mentoren und Menschen, die Ihre Leidenschaften teilen. Jagen Sie nicht wahllos nach Kontakten, fokussieren Sie sich, damit Sie Ihre Kontakte auch pflegen können.

Irrtum 2: Ich brauche möglichst „hohe Tiere“ unter meinen Kontakten

Klar, es wäre schön, als Musiker mit Madonna, als Unternehmer mit Warren Buffett oder als Tech-Spezialist mit Mark Zuckerberg bekannt zu sein. Aber: Wie erfolgreich und gefragt Menschen sind, bestimmt nicht, ob sie in Ihrem Netzwerk etwas taugen. Wichtig sei es, „sich mit Menschen zu umgeben, die Talente mitbringen, die man selbst nicht hat“, schreibt Onaran. „Beispielsweise kann ein traditioneller Landmaschinenhersteller nicht von sich aus Know-how im Bereich Künstliche Intelligenz aufbauen, weil es dafür innerhalb des eigenen Unternehmens kaum Voraussetzungen gibt.“

Zögern Sie nicht, Ihren Suchradius zu erweitern: Sie suchen spezielle IT-Experten? Dann besuchen Sie doch einmal ein Meet-up oder einen Hackathon. Es gibt immer wieder Messen, Veranstaltungsreihen oder Weiterbildungsstätten, bei denen Sie auf jene Menschen treffen können, die Sie gern in Ihrem Netzwerk hätten.

Netzwerk-Regel 2:

Suchen Sie nach Menschen für Ihr Netzwerk, die Talente mitbringen, die Sie selbst nicht haben.

Irrtum 3: Ich muss ein besonderes Talent haben, um gekonnt zu netzwerken

Ein Small-Talk-Meister oder geborener Charmebolzen muss man nicht sein, um ein solides Netzwerk aufzubauen. Aber es hilft, ein paar Themen in petto zu haben, die Sie interessieren: Mit denen können Sie ein Gespräch starten, ohne dass es nach einem kurzen Schlagabtausch versiegt. Oft hilft es, dem anderen Fragen zu stellen, statt selbst viel zu reden. Die meisten Menschen mögen es, wenn man ein ehrliches Interesse an ihnen zeigt. Außerdem erfährt man so, welche Anknüpfungspunkte es vielleicht geben könnte. Versuchen Sie es doch mal mit den 5 Small-Talk-Strategien für anregende Gespräche.

Ist der Gesprächseinstieg gelungen, machen Sie deutlich, dass Sie an einem Austausch über eine erste Begegnung hinaus interessiert sind. Lassen Sie sich zum Beispiel einen Kontakt geben oder verabreden Sie gleich ein erneutes Treffen, etwa ein gemeinsames Mittagessen. Für Networking-Anfänger ist das oft eine Herausforderung – weil sie Angst haben, eine Absage zu kassieren. Aber: Die allerwenigsten Menschen lassen andere kalt abblitzen.

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Wichtig: Lassen Sie sich nicht von Ihrer Unlust bremsen. Gerade Macher- und Manager-Typen seien oft schlechte Networker, so Onaran, weil sie „die Dinge erledigen, die gerade anstehen“, anstatt die Zeit für die Kontaktpflege priorisieren.

Netzwerk-Regel 3:

Netzwerken braucht Vorbereitung. Fragen Sie sich: Wo gehe ich hin? Auf welche Personen treffe ich dort womöglich? Was könnten deren Interessen sein und was sind meine Themen? Und machen Sie Nägel mit Köpfen: Planen Sie Zeiten zum Kontakteknüpfen und -pflegen fest ein  – egal, ob eine Veranstaltung, die Mittagsverabredung oder ein Telefonat.

Irrtum 4: Persönliches hat beim professionellen Netzwerken nichts zu suchen

„Was haben Steaks, Sport und Quartalszahlen mit Networking zu tun? Einfach alles“, schreibt Onaran. „Im Gedächtnis bleiben, das zu teilen, was einen bewegt und ausmacht, die eigenen Erfolge zu feiern – all das steht im Zentrum von Networking.“ Das heißt: Auch (nicht allzu) Privates ist erlaubt!

Neben der persönlichen Kontaktpflege funktioniert Netzwerken heute auch via Social Media, so Onaran. Und so wie man im direkten Gespräch nicht nur über die Firma spricht, geht es dort neben dem letzten Workshop, der spannenden Konferenz eben auch um den Erfolg bei der Joggingrunde oder die perfekte Gartemperatur fürs Steak. Gemeinsame Interessen und der Wissensaustausch darüber verbinden und machen Sie sympathisch.

Netzwerk-Regel 4:

Stellen Sie Kontakt durch Gemeinsamkeiten her, um in Erinnerung zu bleiben.

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Jeder weiß es: Ein starkes Netzwerk zu haben, ist wichtig – privat wie beruflich. Doch viele halten sich selbst für unfähig, wichtige und nützliche Kontakte zu knüpfen. Es fühlt sich für sie schäbig an, nur mit jemandem in Kontakt zu treten, weil er gut ins eigene Netzwerk passt. „Networking hat durchaus kein rundum positives Image“, schreibt auch Tijen Onaran in ihrem Buch mit dem selbstbewussten Titel „Netzwerkbibel“. Onaran ist selbst Digitalunternehmerin und hat für ihre Initiative „Global Digital Women“ große Partner wie Bertelsmann, Microsoft und Comdirect an Land gezogen. Netzwerken, so schreibt sie, werde immer wieder als „schmutziges Geschäft dargestellt und mit Begriffen wie Vetternwirtschaft, Vitamin B oder Filz abschätzig und ambivalent beschrieben beziehungsweise auch so wahrgenommen.“ Die Autorin räumt mit falschen Annahmen übers Netzwerken auf, die Menschen davon abhalten, die Kontakte zu knüpfen, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Vier Annahmen übers Netzwerken, die man über Bord werfen kann: Irrtum 1: Je mehr Menschen in meinem Netzwerk sind, desto besser Großes Netzwerk gleich gutes Netzwerk – oder nicht? „Networking für Führungskräfte, GeschäftsführerInnen und TopmanagerInnen heißt nicht einfach, die beruflichen Adressbücher mit möglichst vielen Kontakten zu füllen“, stellt Onaran in ihrem Buch fest. Es sei ein Trugschluss zu glauben, jeder Kontakt helfe dabei, die eigenen Ziele zu erreichen. Statt Größe sei es viel wichtiger, dass ein Netzwerk die eigenen Ambitionen widerspiegelt: Wer politisch engagiert ist, sucht sich daher womöglich viele Politiker als Kontakte. Gründer versuchten sich mit CEOs zu umgeben und so weiter. Sich mit Gleichgesinnten beschäftigen oder mit Menschen, die bestimmte Wissenslücken füllen können, habe einen großen Vorteil, so Onaran: „Vorbilder und Mentoren sind wichtig für unsere Persönlichkeitsentwicklung und für unsere intrinsische Motivation und darum ein zentraler Bestandteil von Netzwerken.“ Netzwerk-Regel 1: In Ihr Netzwerk gehören Vorbilder, Mentoren und Menschen, die Ihre Leidenschaften teilen. Jagen Sie nicht wahllos nach Kontakten, fokussieren Sie sich, damit Sie Ihre Kontakte auch pflegen können. Irrtum 2: Ich brauche möglichst „hohe Tiere“ unter meinen Kontakten Klar, es wäre schön, als Musiker mit Madonna, als Unternehmer mit Warren Buffett oder als Tech-Spezialist mit Mark Zuckerberg bekannt zu sein. Aber: Wie erfolgreich und gefragt Menschen sind, bestimmt nicht, ob sie in Ihrem Netzwerk etwas taugen. Wichtig sei es, „sich mit Menschen zu umgeben, die Talente mitbringen, die man selbst nicht hat“, schreibt Onaran. „Beispielsweise kann ein traditioneller Landmaschinenhersteller nicht von sich aus Know-how im Bereich Künstliche Intelligenz aufbauen, weil es dafür innerhalb des eigenen Unternehmens kaum Voraussetzungen gibt.“ Zögern Sie nicht, Ihren Suchradius zu erweitern: Sie suchen spezielle IT-Experten? Dann besuchen Sie doch einmal ein Meet-up oder einen Hackathon. Es gibt immer wieder Messen, Veranstaltungsreihen oder Weiterbildungsstätten, bei denen Sie auf jene Menschen treffen können, die Sie gern in Ihrem Netzwerk hätten. Netzwerk-Regel 2: Suchen Sie nach Menschen für Ihr Netzwerk, die Talente mitbringen, die Sie selbst nicht haben. Irrtum 3: Ich muss ein besonderes Talent haben, um gekonnt zu netzwerken Ein Small-Talk-Meister oder geborener Charmebolzen muss man nicht sein, um ein solides Netzwerk aufzubauen. Aber es hilft, ein paar Themen in petto zu haben, die Sie interessieren: Mit denen können Sie ein Gespräch starten, ohne dass es nach einem kurzen Schlagabtausch versiegt. Oft hilft es, dem anderen Fragen zu stellen, statt selbst viel zu reden. Die meisten Menschen mögen es, wenn man ein ehrliches Interesse an ihnen zeigt. Außerdem erfährt man so, welche Anknüpfungspunkte es vielleicht geben könnte. Versuchen Sie es doch mal mit den 5 Small-Talk-Strategien für anregende Gespräche. Ist der Gesprächseinstieg gelungen, machen Sie deutlich, dass Sie an einem Austausch über eine erste Begegnung hinaus interessiert sind. Lassen Sie sich zum Beispiel einen Kontakt geben oder verabreden Sie gleich ein erneutes Treffen, etwa ein gemeinsames Mittagessen. Für Networking-Anfänger ist das oft eine Herausforderung – weil sie Angst haben, eine Absage zu kassieren. Aber: Die allerwenigsten Menschen lassen andere kalt abblitzen. Wichtig: Lassen Sie sich nicht von Ihrer Unlust bremsen. Gerade Macher- und Manager-Typen seien oft schlechte Networker, so Onaran, weil sie „die Dinge erledigen, die gerade anstehen“, anstatt die Zeit für die Kontaktpflege priorisieren. Netzwerk-Regel 3: Netzwerken braucht Vorbereitung. Fragen Sie sich: Wo gehe ich hin? Auf welche Personen treffe ich dort womöglich? Was könnten deren Interessen sein und was sind meine Themen? Und machen Sie Nägel mit Köpfen: Planen Sie Zeiten zum Kontakteknüpfen und -pflegen fest ein  – egal, ob eine Veranstaltung, die Mittagsverabredung oder ein Telefonat. Irrtum 4: Persönliches hat beim professionellen Netzwerken nichts zu suchen „Was haben Steaks, Sport und Quartalszahlen mit Networking zu tun? Einfach alles“, schreibt Onaran. „Im Gedächtnis bleiben, das zu teilen, was einen bewegt und ausmacht, die eigenen Erfolge zu feiern – all das steht im Zentrum von Networking.“ Das heißt: Auch (nicht allzu) Privates ist erlaubt! Neben der persönlichen Kontaktpflege funktioniert Netzwerken heute auch via Social Media, so Onaran. Und so wie man im direkten Gespräch nicht nur über die Firma spricht, geht es dort neben dem letzten Workshop, der spannenden Konferenz eben auch um den Erfolg bei der Joggingrunde oder die perfekte Gartemperatur fürs Steak. Gemeinsame Interessen und der Wissensaustausch darüber verbinden und machen Sie sympathisch. Netzwerk-Regel 4: Stellen Sie Kontakt durch Gemeinsamkeiten her, um in Erinnerung zu bleiben.
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