Passendes Lebensmodell
Haben Sie das Unternehmer-Gen?

Was muss ich mitbringen, um als Unternehmer erfolgreich und glücklich zu werden? impulse-Blogger Sven L. Franzen hat sich darüber Gedanken gemacht - und sechs Fragen entwickelt, die sich jeder Unternehmer stellen sollte.

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Einfach mal machen! Wenn das Ihr Motto ist, könnte "Unternehmer" das passende Lebensmodell für Sie sein.
Einfach mal machen! Wenn das Ihr Motto ist, könnte "Unternehmer" das passende Lebensmodell für Sie sein.
© knallgrün / photocase.de

Ich wusste schon sehr früh, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen wollte. Und ich denke auch heute noch: Unternehmer zu sein ist genau mein Ding. Im Laufe der Jahre habe ich aber auch gemerkt, dass nicht jeder so tickt wie ich.

Ich beobachte das zum Beispiel bei vielen Gründern, die ich auf ihrem Weg begleitet habe. Nach meiner Erfahrung werden nur etwa 20 Prozent wirklich Unternehmer mit einem skalierbaren Geschäftsmodell. Und die übrigen 80 Prozent? Viele resignieren oder scheitern. Ein Großteil bleibt zwar selbstständig, verkauft aber weiter nur die eigenen Arbeitsstunden gegen Geld. Und nicht wenige holt das Bedürfnis nach Sicherheit ein und sie kehren zurück in eine Festanstellung.

Was bedeutet es, Unternehmer zu sein? Und was braucht man, um mit diesem Lebensmodell nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich zu werden? Um das zu klären, sollte sich jeder Unternehmer (und vor allem jeder, der es werden will) diese Fragen stellen:

1. Bin ich bereit, mit der ewigen Unsicherheit zu leben?

Es mag nach Schwarzmalerei klingen, aber: Selbst wenn es noch so gut läuft, begleitet einen die Unsicherheit ein Leben lang. Gerade in der Anfangszeit ist da natürlich das finanzielle Risiko und die bange Frage: Kriege ich genug Aufträge? In der Regel pendelt sich das nach drei bis fünf Jahren ein. Trotzdem sollte man seine Schäfchen nie auf Dauer im Trockenen wähnen. Überraschende Gesetzesänderungen oder neue Regularien können ausreichen, um einem als Unternehmer den Boden unter den Füßen wegzureißen.

2. Hänge ich an dem Konzept „Stunden gegen Geld“ oder kann ich ein skalierbares Geschäftsmodell entwickeln?

Wer seine eigene Arbeitsleistung verkauft (etwa indem er als freier Grafiker tolle Websites gestaltet oder als Cupcake-Bäcker leckere Törtchen backt und verkauft), mag Erfolg haben. Ein Unternehmer ist er nach meiner Definition nicht. Als Unternehmer will ich, dass mein Geschäft wächst – und zwar unabhängig von mir. Das bringt uns zur nächsten Frage:

3. Arbeite ich gern operativ oder bin ich lieber der Stratege im Hintergrund?

Ein Unternehmer arbeitet nicht im, sondern am Unternehmen. Bleiben wir beim Beispiel des Cupcake-Ladens: Wer den als Unternehmer betreibt, der wird in der Regel nicht hinter dem Verkaufstresen oder in der Backstube stehen, sondern im Backoffice sitzen: um neue Vertriebswege auszuloten, bestehende Produkte zu optimieren oder an einer Strategie für den Social-Media-Auftritt  zu feilen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn ein Unternehmer etwas vom operativen Geschäft versteht. Aber er muss vor allem bereit sein, Aufgaben abzugeben.

Ich orientiere mich dabei an einer Faustregel: Immer dann, wenn ich so viel zu tun habe, dass ich nicht mehr wachsen kann, kann ich Leute einstellen. Unter der Voraussetzung, dass ich eine klare Strategie verfolge und weiß, in welche Richtung sich mein Unternehmen entwickeln soll und welche Aufgaben ich dafür delegieren muss.

4. Kann ich wirklich kreativ und unkonventionell denken?

Kreativität und Offenheit zählen für mich zu den wichtigsten Eigenschaften, um als Unternehmer Erfolg zu haben. Man muss in der Lage sein, für immer neue Probleme Lösungen zu finden. Das gelingt nur, wenn man sich von konventionellen Denkmustern lösen kann. Ein Beispiel: Ein Unternehmer geht unter im Termin-Chaos, hat aber nicht genug Ressourcen, um eine volle Assistenten-Stelle zu besetzen. Niemand meldet sich auf seine Stellenanzeige auf Stundenbasis. Die unkonventionelle Lösung: Er postet die in Eltern-Facebook-Gruppen und findet so eine junge Mutter, die wieder Lust hat zu arbeiten und es zu schätzen weiß, dass sie ihre Stunden flexibel einteilen kann.

5. Kann ich mich gut fokussieren?

Es ist selten eine gute Idee, auf acht Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, aber nichts richtig umzusetzen. Aber als Angestellter bekommt man in der Regel trotzdem sein Gehalt – auch wenn man mal nicht 100 Prozent gibt. Als Unternehmer ist das anders. Man spürt sofort, wenn man sich verzettelt oder einen Durchhänger hat. Und man hat dann nicht selten einen direkten finanziellen Nachteil. Man muss also in der Lage sein, seine Ziele stets klar vor Augen zu haben.

6. Bleibe ich auch bei Rückschlägen standhaft?

Jeder noch so erfolgreiche Unternehmer wird Rückschläge erleiden. Ein Produkt floppt, ein großer Auftrag wird in letzter Minute gecancelt, ein vielversprechender Pitch verläuft ins Leere. Die Gefahr, sich dann in der Selbstzerfleischung zu verlieren, ist groß. Doch das bringt einen nicht weiter. Unternehmer müssen beständig sein – und bereit, ihr Gesicht in den Wind zu halten und beharrlich weiterzulaufen.

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Ich wusste schon sehr früh, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen wollte. Und ich denke auch heute noch: Unternehmer zu sein ist genau mein Ding. Im Laufe der Jahre habe ich aber auch gemerkt, dass nicht jeder so tickt wie ich. Ich beobachte das zum Beispiel bei vielen Gründern, die ich auf ihrem Weg begleitet habe. Nach meiner Erfahrung werden nur etwa 20 Prozent wirklich Unternehmer mit einem skalierbaren Geschäftsmodell. Und die übrigen 80 Prozent? Viele resignieren oder scheitern. Ein Großteil bleibt zwar selbstständig, verkauft aber weiter nur die eigenen Arbeitsstunden gegen Geld. Und nicht wenige holt das Bedürfnis nach Sicherheit ein und sie kehren zurück in eine Festanstellung. Was bedeutet es, Unternehmer zu sein? Und was braucht man, um mit diesem Lebensmodell nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich zu werden? Um das zu klären, sollte sich jeder Unternehmer (und vor allem jeder, der es werden will) diese Fragen stellen: 1. Bin ich bereit, mit der ewigen Unsicherheit zu leben? Es mag nach Schwarzmalerei klingen, aber: Selbst wenn es noch so gut läuft, begleitet einen die Unsicherheit ein Leben lang. Gerade in der Anfangszeit ist da natürlich das finanzielle Risiko und die bange Frage: Kriege ich genug Aufträge? In der Regel pendelt sich das nach drei bis fünf Jahren ein. Trotzdem sollte man seine Schäfchen nie auf Dauer im Trockenen wähnen. Überraschende Gesetzesänderungen oder neue Regularien können ausreichen, um einem als Unternehmer den Boden unter den Füßen wegzureißen. 2. Hänge ich an dem Konzept "Stunden gegen Geld" oder kann ich ein skalierbares Geschäftsmodell entwickeln? Wer seine eigene Arbeitsleistung verkauft (etwa indem er als freier Grafiker tolle Websites gestaltet oder als Cupcake-Bäcker leckere Törtchen backt und verkauft), mag Erfolg haben. Ein Unternehmer ist er nach meiner Definition nicht. Als Unternehmer will ich, dass mein Geschäft wächst - und zwar unabhängig von mir. Das bringt uns zur nächsten Frage: 3. Arbeite ich gern operativ oder bin ich lieber der Stratege im Hintergrund? Ein Unternehmer arbeitet nicht im, sondern am Unternehmen. Bleiben wir beim Beispiel des Cupcake-Ladens: Wer den als Unternehmer betreibt, der wird in der Regel nicht hinter dem Verkaufstresen oder in der Backstube stehen, sondern im Backoffice sitzen: um neue Vertriebswege auszuloten, bestehende Produkte zu optimieren oder an einer Strategie für den Social-Media-Auftritt  zu feilen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn ein Unternehmer etwas vom operativen Geschäft versteht. Aber er muss vor allem bereit sein, Aufgaben abzugeben. Ich orientiere mich dabei an einer Faustregel: Immer dann, wenn ich so viel zu tun habe, dass ich nicht mehr wachsen kann, kann ich Leute einstellen. Unter der Voraussetzung, dass ich eine klare Strategie verfolge und weiß, in welche Richtung sich mein Unternehmen entwickeln soll und welche Aufgaben ich dafür delegieren muss. 4. Kann ich wirklich kreativ und unkonventionell denken? Kreativität und Offenheit zählen für mich zu den wichtigsten Eigenschaften, um als Unternehmer Erfolg zu haben. Man muss in der Lage sein, für immer neue Probleme Lösungen zu finden. Das gelingt nur, wenn man sich von konventionellen Denkmustern lösen kann. Ein Beispiel: Ein Unternehmer geht unter im Termin-Chaos, hat aber nicht genug Ressourcen, um eine volle Assistenten-Stelle zu besetzen. Niemand meldet sich auf seine Stellenanzeige auf Stundenbasis. Die unkonventionelle Lösung: Er postet die in Eltern-Facebook-Gruppen und findet so eine junge Mutter, die wieder Lust hat zu arbeiten und es zu schätzen weiß, dass sie ihre Stunden flexibel einteilen kann. 5. Kann ich mich gut fokussieren? Es ist selten eine gute Idee, auf acht Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, aber nichts richtig umzusetzen. Aber als Angestellter bekommt man in der Regel trotzdem sein Gehalt - auch wenn man mal nicht 100 Prozent gibt. Als Unternehmer ist das anders. Man spürt sofort, wenn man sich verzettelt oder einen Durchhänger hat. Und man hat dann nicht selten einen direkten finanziellen Nachteil. Man muss also in der Lage sein, seine Ziele stets klar vor Augen zu haben. 6. Bleibe ich auch bei Rückschlägen standhaft? Jeder noch so erfolgreiche Unternehmer wird Rückschläge erleiden. Ein Produkt floppt, ein großer Auftrag wird in letzter Minute gecancelt, ein vielversprechender Pitch verläuft ins Leere. Die Gefahr, sich dann in der Selbstzerfleischung zu verlieren, ist groß. Doch das bringt einen nicht weiter. Unternehmer müssen beständig sein - und bereit, ihr Gesicht in den Wind zu halten und beharrlich weiterzulaufen.
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