Produktiver arbeiten
Diese 4 bewährten Rituale steigern Ihre Produktivität

Endlich die To-do-Liste abarbeiten – aber Sie verlieren ständig den Fokus? Für US-Erfolgscoach Michael Hyatt ein Problem der Vergangenheit: Mit diesen vier Ritualen arbeiten auch Sie produktiver.

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6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Frühsport, 8 Uhr Frühstück? Morgenroutinen können helfen, produktiver zu arbeiten.
© Westend61 / Getty Images

Manchmal helfen auch die besten Vorsätze nicht – man kommt einfach nicht in den Flow und verliert ständig den Fokus. Ein Problem, das der amerikanische Coach, Bestsellerautor und Unternehmer Michael Hyatt gut kennt. Im Laufe seiner Karriere hat der 64-Jährige vier tägliche Rituale entwickelt, die ihm helfen, voller Energie in den Tag zu starten und bis zum Feierabend produktiv zu sein. In seinem Podcast „Lead to win“ stellt er gemeinsam mit seiner Tochter und Co-Geschäftsführerin Megan Miller Hyatt vor, welche Rituale das sind und wie man neue Gewohnheiten etabliert.

1. Die Morgenroutine

„Ob der Tag für mich ein Erfolg wird oder nicht, entscheidet sich vor acht Uhr morgens“, sagt Michael Hyatt. Fünfmal den Snooze-Knopf auf dem Wecker drücken oder noch im Bett Nachrichten auf dem Handy checken? Ein Garant für den Unternehmer, dass es ein unproduktiver Tag wird.

Hyatts Morgenritual besteht aus neun Schritten: Er trinkt ein Glas Wasser, dann Kaffee, liest einen Abschnitt in der Bibel, betet, schreibt in sein Tagebuch, meditiert, notiert, was er sich den Tag über vornimmt, macht Sport und frühstückt.

Ganz schön viel – doch letztlich muss jeder für sich selbst bestimmen, was zu ihm passt und wie viel Zeit er seiner Morgenroutine einräumen will. Für den einen ist es eine halbe Stunde Sport und ein kurzes Frühstück, ein anderer trinkt Kaffee und liest vielleicht Zeitung. Und auch Hyatt hat nicht immer genug Zeit für das komplette Ritual und verkürzt es manchmal.

Das Entscheidende ist: Wer jeden Tag gleich beginnt, klammert bestimmte Entscheidungen von Vornherein aus. „Soll ich heute laufen gehen oder nicht? Frühstücke ich im Büro oder zu Hause?“ Solche kleinen Entscheidungen zu eliminieren, macht den Kopf frei für wichtigere Dinge.

2. Das Arbeitsbeginn-Ritual

Den Tag über immer mal wieder E-Mails beantworten oder löschen, weil sie sich sonst bedrohlich im Postfach auftürmen? Michael Hyatt hat genau das früher gemacht. „Es war deshalb wirklich schwer für mich, mich zu fokussieren“, erinnert er sich. Denn so konnte er gar nicht erst in den Flow kommen, also konzentriert in einer Aufgabe versinken.

Seine Lösung: Gleich zu Arbeitsbeginn beantwortet er E-Mails und leert seinen Posteingang. Danach ignoriert er sein Postfach bis kurz vor Feierabend. Dann checkt er Nachrichten im Team-Chat, bei Facebook und Twitter und prüft seine drei großen Aufgaben für den Tag, die er am Vorabend notiert hat. Diese drei Tagesaufgaben sind solche, die auf Hyatts Ziele einzahlen: beispielsweise eine Stellenanzeige für einen Assistenten formulieren, damit er langfristig eine rechte Hand findet und Aufgaben abgeben kann.

Für sein Arbeitsbeginn-Ritual veranschlagt Hyatt rund 30 Minuten. Damit keine Meetings oder Mitarbeiter bei diesem Ritual dazwischenfunken, sollten Unternehmer sich die halbe Stunde im Kalender blocken. Gleiches gilt für das Kurz-vor-Feierabend-Ritual.

3. Das Kurz-vor-Feierabend-Ritual

Wer auch nach Feierabend noch Mails beantwortet oder im Kopf das nächste Meeting vorbereitet, kann nie richtig abschalten. Und sich nicht die Pausen holen, die er braucht, um am nächsten Tag wieder durchzustarten. Hyatts Devise: „Ich möchte meine Arbeit nicht mit nach Hause nehmen.“

Damit er das erreicht, beendet der Unternehmer jeden Arbeitstag nach dem gleichen Muster: Genau wie morgens beantwortet er zunächst Mails. Weil er das nur zweimal täglich tut, müssen die Absender zwar teilweise länger auf eine Antwort warten – wer aber ein wirklich dringendes Anliegen hat, würde auf anderem Weg versuchen, ihn zu erreichen, sagt Hyatt.

Anschließend checkt er erneut den Team-Chat, Facebook und Twitter und notiert seine drei wichtigsten Aufgaben für den kommenden Tag. Am Ende jeder Woche schreibt er zudem drei Wochenziele auf und prüft in der darauffolgenden Woche jeden Abend, ob er auf einem guten Weg ist, diese zu erreichen.

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Damit Hyatt den Feierabend nicht ewig hinauszögert, wendet er einen Trick an: „Die Lichter in meinem Büro gehen automatisch um 18 Uhr aus. Weil mein Ritual 30 Minuten dauert, fange ich um 17.30 Uhr damit an. Wenn ich nicht um 18 Uhr fertig bin, stehe ich im Dunkeln.“

4. Die Abendroutine

Um sich abends seiner Familie widmen zu können, verbannt Hyatt als erstes sein Handy in einen anderen Raum. Nach dem gemeinsamen Abendessen beginnt sein Abendritual: „Ich lese. Möglichst kein Business-Buch oder etwas, worüber ich viel nachdenken muss. Ich lese entweder Fiktion, etwas Historisches oder Biografien.“

Vor dem Schlafengehen bespricht er mit seiner Frau drei Dinge, die an diesem Tag gut gelaufen sind. „Man könnte sich natürlich auch darauf fokussieren, was schlecht lief“, erklärt Hyatt. Doch den Blick auf Positives zu richten helfe, die guten Dinge im Leben stärker zu gewichten und optimistischer zu sein.

Wie auch bei den drei anderen Ritualen gilt: Jeder muss seine persönliche Gewohnheit finden. Hyatts Tochter etwa liest abends nicht gern, sie schaut lieber fern. Und auch die Hyatts sind keine Maschinen, bei denen jeder Tag genau gleich abläuft: Auch sie gehen aus, treffen Freunde, besuchen Konzerte. Wenn es abends später wird, stehen sie am nächsten Morgen später auf, um ausgeschlafen zu sein. Und dann fällt das Morgenritual etwas kürzer aus.

5. So etablieren Sie neue Gewohnheiten

Wer neue Gewohnheiten testen und etablieren will, soll laut Coach Michael Hyatt zunächst aufschreiben, wie sein Tagesablauf momentan aussieht. „Jeder hat irgendeine Morgenroutine“, sagt Hyatt. Und wahrscheinlich auch die drei anderen Routinen – viele seien sich dessen nur nicht bewusst.

Wer seine aktuellen Gewohnheiten ändern will, sollte das in kleinen Schritten angehen, empfiehlt Hyatt. „Kleine Änderungen können langfristig eine große Wirkung haben.“ Sein Rat bei neuen Ritualen: „Testen Sie 30 Tage lang, ob es klappt.“

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Manchmal helfen auch die besten Vorsätze nicht – man kommt einfach nicht in den Flow und verliert ständig den Fokus. Ein Problem, das der amerikanische Coach, Bestsellerautor und Unternehmer Michael Hyatt gut kennt. Im Laufe seiner Karriere hat der 64-Jährige vier tägliche Rituale entwickelt, die ihm helfen, voller Energie in den Tag zu starten und bis zum Feierabend produktiv zu sein. In seinem Podcast „Lead to win“ stellt er gemeinsam mit seiner Tochter und Co-Geschäftsführerin Megan Miller Hyatt vor, welche Rituale das sind und wie man neue Gewohnheiten etabliert. 1. Die Morgenroutine „Ob der Tag für mich ein Erfolg wird oder nicht, entscheidet sich vor acht Uhr morgens“, sagt Michael Hyatt. Fünfmal den Snooze-Knopf auf dem Wecker drücken oder noch im Bett Nachrichten auf dem Handy checken? Ein Garant für den Unternehmer, dass es ein unproduktiver Tag wird. Hyatts Morgenritual besteht aus neun Schritten: Er trinkt ein Glas Wasser, dann Kaffee, liest einen Abschnitt in der Bibel, betet, schreibt in sein Tagebuch, meditiert, notiert, was er sich den Tag über vornimmt, macht Sport und frühstückt. Ganz schön viel – doch letztlich muss jeder für sich selbst bestimmen, was zu ihm passt und wie viel Zeit er seiner Morgenroutine einräumen will. Für den einen ist es eine halbe Stunde Sport und ein kurzes Frühstück, ein anderer trinkt Kaffee und liest vielleicht Zeitung. Und auch Hyatt hat nicht immer genug Zeit für das komplette Ritual und verkürzt es manchmal. Das Entscheidende ist: Wer jeden Tag gleich beginnt, klammert bestimmte Entscheidungen von Vornherein aus. „Soll ich heute laufen gehen oder nicht? Frühstücke ich im Büro oder zu Hause?“ Solche kleinen Entscheidungen zu eliminieren, macht den Kopf frei für wichtigere Dinge. 2. Das Arbeitsbeginn-Ritual Den Tag über immer mal wieder E-Mails beantworten oder löschen, weil sie sich sonst bedrohlich im Postfach auftürmen? Michael Hyatt hat genau das früher gemacht. „Es war deshalb wirklich schwer für mich, mich zu fokussieren“, erinnert er sich. Denn so konnte er gar nicht erst in den Flow kommen, also konzentriert in einer Aufgabe versinken. Seine Lösung: Gleich zu Arbeitsbeginn beantwortet er E-Mails und leert seinen Posteingang. Danach ignoriert er sein Postfach bis kurz vor Feierabend. Dann checkt er Nachrichten im Team-Chat, bei Facebook und Twitter und prüft seine drei großen Aufgaben für den Tag, die er am Vorabend notiert hat. Diese drei Tagesaufgaben sind solche, die auf Hyatts Ziele einzahlen: beispielsweise eine Stellenanzeige für einen Assistenten formulieren, damit er langfristig eine rechte Hand findet und Aufgaben abgeben kann. Für sein Arbeitsbeginn-Ritual veranschlagt Hyatt rund 30 Minuten. Damit keine Meetings oder Mitarbeiter bei diesem Ritual dazwischenfunken, sollten Unternehmer sich die halbe Stunde im Kalender blocken. Gleiches gilt für das Kurz-vor-Feierabend-Ritual. 3. Das Kurz-vor-Feierabend-Ritual Wer auch nach Feierabend noch Mails beantwortet oder im Kopf das nächste Meeting vorbereitet, kann nie richtig abschalten. Und sich nicht die Pausen holen, die er braucht, um am nächsten Tag wieder durchzustarten. Hyatts Devise: „Ich möchte meine Arbeit nicht mit nach Hause nehmen.“ Damit er das erreicht, beendet der Unternehmer jeden Arbeitstag nach dem gleichen Muster: Genau wie morgens beantwortet er zunächst Mails. Weil er das nur zweimal täglich tut, müssen die Absender zwar teilweise länger auf eine Antwort warten – wer aber ein wirklich dringendes Anliegen hat, würde auf anderem Weg versuchen, ihn zu erreichen, sagt Hyatt. Anschließend checkt er erneut den Team-Chat, Facebook und Twitter und notiert seine drei wichtigsten Aufgaben für den kommenden Tag. Am Ende jeder Woche schreibt er zudem drei Wochenziele auf und prüft in der darauffolgenden Woche jeden Abend, ob er auf einem guten Weg ist, diese zu erreichen. Damit Hyatt den Feierabend nicht ewig hinauszögert, wendet er einen Trick an: „Die Lichter in meinem Büro gehen automatisch um 18 Uhr aus. Weil mein Ritual 30 Minuten dauert, fange ich um 17.30 Uhr damit an. Wenn ich nicht um 18 Uhr fertig bin, stehe ich im Dunkeln." 4. Die Abendroutine Um sich abends seiner Familie widmen zu können, verbannt Hyatt als erstes sein Handy in einen anderen Raum. Nach dem gemeinsamen Abendessen beginnt sein Abendritual: „Ich lese. Möglichst kein Business-Buch oder etwas, worüber ich viel nachdenken muss. Ich lese entweder Fiktion, etwas Historisches oder Biografien.“ Vor dem Schlafengehen bespricht er mit seiner Frau drei Dinge, die an diesem Tag gut gelaufen sind. „Man könnte sich natürlich auch darauf fokussieren, was schlecht lief“, erklärt Hyatt. Doch den Blick auf Positives zu richten helfe, die guten Dinge im Leben stärker zu gewichten und optimistischer zu sein. Wie auch bei den drei anderen Ritualen gilt: Jeder muss seine persönliche Gewohnheit finden. Hyatts Tochter etwa liest abends nicht gern, sie schaut lieber fern. Und auch die Hyatts sind keine Maschinen, bei denen jeder Tag genau gleich abläuft: Auch sie gehen aus, treffen Freunde, besuchen Konzerte. Wenn es abends später wird, stehen sie am nächsten Morgen später auf, um ausgeschlafen zu sein. Und dann fällt das Morgenritual etwas kürzer aus. 5. So etablieren Sie neue Gewohnheiten Wer neue Gewohnheiten testen und etablieren will, soll laut Coach Michael Hyatt zunächst aufschreiben, wie sein Tagesablauf momentan aussieht. „Jeder hat irgendeine Morgenroutine“, sagt Hyatt. Und wahrscheinlich auch die drei anderen Routinen – viele seien sich dessen nur nicht bewusst. Wer seine aktuellen Gewohnheiten ändern will, sollte das in kleinen Schritten angehen, empfiehlt Hyatt. „Kleine Änderungen können langfristig eine große Wirkung haben.“ Sein Rat bei neuen Ritualen: „Testen Sie 30 Tage lang, ob es klappt.“
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