Question Storming
Diese Methode ist dem Brainstorming haushoch überlegen

Stundenlang gebrütet, aber trotzdem keine guten Ideen auf dem Zettel? Wo Brainstorming versagt, verspricht die Question-Storming-Methode den Durchbruch. So funktioniert sie.

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Kreativer Höhenflug: Die Question-Storming-Methode soll frische Ideen ins Team bringen.
© pbombaert / Moment / Getty Images

Sollen neue Konzepte entwickelt, Probleme gelöst oder Ideen gesammelt werden, schwören Unternehmerinnen und Unternehmer oft auf das Brainstorming: Also wird die Truppe zusammengetrommelt – und dann? Ratlose Gesichter. Oft blockieren zu hohe Erwartungen die Kreativität: Der Einfallsreichtum verpufft unter dem Druck, auf der Stelle originelle Ideen liefern zu müssen, warnt Warren Berger, Autor des Buchs „The Book of Beautiful Questions“, in einem Beitrag für das US-Magazin „Fast Company“.

Die Alternative: Question Storming. Bei dieser Kreativitätsmethode hinterfragt man Probleme zunächst und tüftelt erst dann Ideen aus.

Darum ist Question Storming dem Brainstorming überlegen

Sich Fragen ausdenken, wenn man eigentlich Antworten sucht – das mag etwas paradox klingen. Warren Berger betont jedoch die Vorteile dieses Vorgehens: „Menschen zu ermutigen, viele Fragen zu einem bestimmten Problem zu stellen, kann zu einer besseren Analyse und tieferem Verständnis des Problems führen – was wiederum zu klügeren Problemlösungen führt.“

Es gehe eben nicht nur darum, eine schnelle Lösung zu finden, sondern Fragen zu stellen wie: „Woher kommt das Problem?“, „Wieso nehmen wir es als Problem wahr?“ oder auch: „Wie verhindern wir, dass es erneut auftritt?“. Wer sich Zeit nimmt, scheinbare Wahrheiten kritisch zu hinterfragen, fällt außerdem seltener auf den Irrglauben herein, die naheliegende Antwort sei immer auch die beste. Und aus den gesammelten Fragen lassen sich dann im nächsten Schritt die erfolgversprechendsten Lösungen ableiten.

Regeln für das Question Storming

Warren Berger selbst nutzt fürs Question Storming ein Modell des „Right Question Institute“, einer Non-Profit-Institution für Bildung.

1. Thema bestimmen

Pro Question Storming sollte es nur ein Thema geben. Warren Berger nutzt als Aufhänger keine Frage, sondern eine provokante These, die gleich den Denkprozess in Gang setzt – zum Beispiel: „Dreißig Prozent unserer Kunden sind unglücklich mit unserem Service.“

2. Zeitrahmen festlegen

Planen Sie einen festen Rahmen für das Fragensammeln ein. Linda Naiman, Coach und Gründerin der Kreativitätstraining-Plattform „Creativity at Work“, beschreibt in ihrem Blog, sie plane fünf bis maximal 15 Minuten für die Methode ein. Oft ergeben sich schon in wenigen Minuten Dutzende guter Fragen, so Warren Berger.

3. Gruppengröße benennen

Naiman empfiehlt vier bis acht Personen pro Gruppe, Berger vier bis sechs. Probieren Sie aus, in welcher Gruppengröße Sie am besten arbeiten können, und teilen Sie größere Teams auf.

4. Fragen generieren

Ziel ist es, so viele Fragen wie möglich zu sammeln (etwa auf einem Flipchart), ohne diese zunächst zu bewerten oder zu diskutieren. Ermutigen Sie die Teilnehmer, alle Fragen zu nennen, die ihnen spontan einfallen (das Ausfeilen kommt bei Schritt 5). Tipp von Linda Naiman: Notieren Sie die Fragen in der Reihenfolge, in der sie aufkamen, um später die Gedankengänge besser nachvollziehen zu können.

5. Fragen verständlich machen

Ja-Nein-Fragen formuliert das Team in offene Fragen um. Komplexe, lange Fragen splitten Sie auf und verwenden eine klare, einfache Sprache.

6. Fragen priorisieren

Aus dem Pool wählt die Gruppe die drei bis vier vielversprechendsten Fragen aus. Stößt eine Frage auf großes Interesse und weckt Diskussionsbedarf, kommt sie für Ihre Top-Auswahl in Frage.

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7. Action Plan erstellen

Fragen seien förmlich ein Aufruf zum Handeln, findet Warren Berger. Sie wollen diskutiert, recherchiert und überdacht werden. Egal, ob Sie von einer Question-Storming-Frage ausgehend ein eigenes Projekt aufziehen oder ein Team beauftragen, weitere Informationen zu sammeln: Halten Sie die nächsten Schritte in einem Action Plan fest.

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Sollen neue Konzepte entwickelt, Probleme gelöst oder Ideen gesammelt werden, schwören Unternehmerinnen und Unternehmer oft auf das Brainstorming: Also wird die Truppe zusammengetrommelt - und dann? Ratlose Gesichter. Oft blockieren zu hohe Erwartungen die Kreativität: Der Einfallsreichtum verpufft unter dem Druck, auf der Stelle originelle Ideen liefern zu müssen, warnt Warren Berger, Autor des Buchs „The Book of Beautiful Questions“, in einem Beitrag für das US-Magazin „Fast Company“. Die Alternative: Question Storming. Bei dieser Kreativitätsmethode hinterfragt man Probleme zunächst und tüftelt erst dann Ideen aus. Darum ist Question Storming dem Brainstorming überlegen Sich Fragen ausdenken, wenn man eigentlich Antworten sucht – das mag etwas paradox klingen. Warren Berger betont jedoch die Vorteile dieses Vorgehens: „Menschen zu ermutigen, viele Fragen zu einem bestimmten Problem zu stellen, kann zu einer besseren Analyse und tieferem Verständnis des Problems führen – was wiederum zu klügeren Problemlösungen führt.“ Es gehe eben nicht nur darum, eine schnelle Lösung zu finden, sondern Fragen zu stellen wie: „Woher kommt das Problem?“, „Wieso nehmen wir es als Problem wahr?“ oder auch: „Wie verhindern wir, dass es erneut auftritt?“. Wer sich Zeit nimmt, scheinbare Wahrheiten kritisch zu hinterfragen, fällt außerdem seltener auf den Irrglauben herein, die naheliegende Antwort sei immer auch die beste. Und aus den gesammelten Fragen lassen sich dann im nächsten Schritt die erfolgversprechendsten Lösungen ableiten. Regeln für das Question Storming Warren Berger selbst nutzt fürs Question Storming ein Modell des „Right Question Institute“, einer Non-Profit-Institution für Bildung. 1. Thema bestimmen Pro Question Storming sollte es nur ein Thema geben. Warren Berger nutzt als Aufhänger keine Frage, sondern eine provokante These, die gleich den Denkprozess in Gang setzt – zum Beispiel: „Dreißig Prozent unserer Kunden sind unglücklich mit unserem Service.“ 2. Zeitrahmen festlegen Planen Sie einen festen Rahmen für das Fragensammeln ein. Linda Naiman, Coach und Gründerin der Kreativitätstraining-Plattform "Creativity at Work", beschreibt in ihrem Blog, sie plane fünf bis maximal 15 Minuten für die Methode ein. Oft ergeben sich schon in wenigen Minuten Dutzende guter Fragen, so Warren Berger. 3. Gruppengröße benennen Naiman empfiehlt vier bis acht Personen pro Gruppe, Berger vier bis sechs. Probieren Sie aus, in welcher Gruppengröße Sie am besten arbeiten können, und teilen Sie größere Teams auf. [mehr-zum-thema] 4. Fragen generieren Ziel ist es, so viele Fragen wie möglich zu sammeln (etwa auf einem Flipchart), ohne diese zunächst zu bewerten oder zu diskutieren. Ermutigen Sie die Teilnehmer, alle Fragen zu nennen, die ihnen spontan einfallen (das Ausfeilen kommt bei Schritt 5). Tipp von Linda Naiman: Notieren Sie die Fragen in der Reihenfolge, in der sie aufkamen, um später die Gedankengänge besser nachvollziehen zu können. 5. Fragen verständlich machen Ja-Nein-Fragen formuliert das Team in offene Fragen um. Komplexe, lange Fragen splitten Sie auf und verwenden eine klare, einfache Sprache. 6. Fragen priorisieren Aus dem Pool wählt die Gruppe die drei bis vier vielversprechendsten Fragen aus. Stößt eine Frage auf großes Interesse und weckt Diskussionsbedarf, kommt sie für Ihre Top-Auswahl in Frage. 7. Action Plan erstellen Fragen seien förmlich ein Aufruf zum Handeln, findet Warren Berger. Sie wollen diskutiert, recherchiert und überdacht werden. Egal, ob Sie von einer Question-Storming-Frage ausgehend ein eigenes Projekt aufziehen oder ein Team beauftragen, weitere Informationen zu sammeln: Halten Sie die nächsten Schritte in einem Action Plan fest.