Standortwahl
So finden Sie den richtigen Firmenstandort

Wer Büros oder Produktionshallen am falschen Platz ansiedelt, riskiert, Kunden und Mitarbeiter zu verprellen. Sechs Fragen, die sich Unternehmer bei der Standortwahl stellen sollten.

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Eine geschickte Standortwahl ist ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.
Eine geschickte Standortwahl ist ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.
© weseetheworld / Fotolia.com

Wer die Software-Firma Softmate in Stuttgart besuchen wollte, musste lange Zeit ein Einfamilienhaus im Stadtteil Feuerbach ansteuern. Dort arbeiteten in verwinkelten Räumen 30 Mitarbeiter – auf gerade einmal 220 Quadratmetern. Vor vier Jahren, nach der Einstellung weiterer Mitarbeiter, war das Haus endgültig zu klein für Softmate.

Überhaupt gefiel es Firmenchef Hans Peter Heimsch in Feuerbach nicht mehr so recht. In dem Wohnviertel mussten sich die Programmierer und Entwickler ihr Mittagessen beim Metzger oder im Supermarkt holen. „Eine Zeit lang brachte ein Caterer mittags Menüs in der Aluschale“, erinnert sich Heimsch. „Das war aber auch nicht das Wahre.“ Also machte sich der Unternehmer auf die Suche nach einem neuen Firmensitz.

Für jeden Chef steht früher oder später die Entscheidung an, wo Büroräume oder Produktionshallen angemietet werden sollen. Sei es, weil eine Firma neu gegründet, um eine Filiale erweitert oder größere Flächen benötigt werden. Bei der Suche sollten sich Unternehmer einige wichtige Fragen stellen.

1. Welche Gemeinde bietet mehr?

Die meisten Firmeneigner hängen an ihrem Standort, so auch Software-Produzent Heimsch. „Uns war wichtig, dass wir ein Stuttgarter Unternehmen bleiben und nicht eines aus Hintertupfingen werden.“ Gerade für Gründer kann es sich jedoch lohnen, mehrere Kommunen oder sogar Bundesländer miteinander zu vergleichen.

Gewerbesteuerhebesätze unterscheiden sich je nach Standort teilweise erheblich, ebenso wie Unterstützungsprogramme für Neuansiedlungen. Chefs sollten sich frühzeitig bei den jeweiligen Ämtern für Wirtschaftsförderung nach den Konditionen erkundigen.

Wenn es fix gehen muss, ist es sinnvoll, kleinere Kommunen in die engere Auswahl zu nehmen. „Die Behörden sind nicht überall gleich schnell“, sagt Lars Luderer, Geschäftsführer der auf Gewerbebauten spezialisierten Goldbeck-Gruppe in Bielefeld. In Ballungszentren dauere es zuweilen doppelt so lange, eine Baugenehmigung zu bekommen, wie auf dem Land, wo die Verantwortlichen oft stärker unter Druck stehen, die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen.

Gerd Pleyers startete eine regelrechte Ausschreibung unter den Gemeinden, die für seine Firma infrage kamen. Der Inhaber von Pleyers Bauinnovationen in Würselen produziert einen Spezial-kunststoff, der Beton oder Estrich besonders schnell hart und wasserdicht macht. Als er vor einigen Jahren einen neuen Standort für seine Fabrik suchte, fragte er bei drei Kommunen an: in Aachen, Baesweiler und in seiner Heimatgemeinde Würselen. „Bei allen hat sich sofort jemand mit uns in Verbindung gesetzt und einen Termin mit den beteiligten Behörden arrangiert“, erinnert sich Pleyers. Die Wahl fiel am Ende auf Würselen, weil ihn das Paket am meisten überzeugte.

2. Soll die Firma ins Zentrum ziehen?

Wer sich für eine Stadt oder Gemeinde entschieden hat, muss als Nächstes festlegen: Wo im Ort soll sich die Firma ansiedeln? Für manche Branchen – etwa Anwälte, Steuer- und Unternehmensberater oder Werbeagenturen – steht meist fest: Nur die beste City-Lage ist gut genug. Für hochwertige Büroflächen in einem sanierten Innenstadt-Altbau nehmen solche Unternehmen Höchstmieten in Kauf. In Frankfurter Top­lagen sind 29 bis 38 Euro pro Quadratmeter üblich. Anfahrt und Parkplatzsuche kosten Kunden und Mitarbeiter Zeit – sofern sie mit dem Auto kommen. Dafür genießen sie die Vorzüge der Stadt: Espressobars und Thai-Restaurants, Supermärkte, Boutiquen, Banken und Postfilialen befinden sich gleich um die Ecke.

3. Oder tut es auch eine Randlage?

Vor allem kleinere Mittelständler und Start-ups entscheiden sich neuerdings öfter für City-Randlagen, beobachtet Jan Linsin, Chefanalyst des Immobilienberaters CBRE in Frankfurt: ehemalige Industrieareale, Hafen- oder Lagerflächen, häufig um die 100 Jahre alt. Einst am Stadtrand gelegen, gehen sie inzwischen fast schon als zentral durch. Sie sind aber günstiger.

Für solch eine Lage hat sich der Stuttgarter IT-Unternehmer Heimsch entschieden. Softmate sitzt jetzt am südlichen Rand der Innenstadt, in Wangen, in einer ehemaligen Kodak-Fabrik aus den 1930er-Jahren. Die Loft-Etage für 40 Arbeitsplätze kostet pro Quadratmeter 9 Euro kalt; in der Stuttgarter City liegen die Mieten locker bei 14 Euro und mehr.

„Das Haus hat Charme“, sagt Heimsch. Vor der Tür hält die U-Bahn, Parkplätze gibt es reichlich. Und weil der Betreiber eine Kantine eingerichtet hat, ist Schluss mit Essen aus der Aluschale. „Für uns der perfekte Mix“, sagt Heimsch.

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Martin Czaja vom Berliner Immobilienentwickler Beos nennt sanierte Industrieareale wie das in Stuttgart-Wangen „goldene B-Lagen“. Beos wandelt Industriebauten in Bürolofts um. Selbst in Städten wie Köln oder Frankfurt kosteten diese nach der Sanierung nicht mehr als 12 bis 13 Euro pro Quadratmeter kalt, sagt der Leiter des Bereichs Asset Management.

Häufig besitzen solche Gelände sogar eigene Bahnhaltestellen, weil bis in die 1980er-Jahre hinein allmorgendlich Tausende Schichtarbeiter durch die Werkstore strömten. „Für solche Objekte interessieren sich Firmen, die keine repräsentative Adresse benötigen“, so Czaja. Der Nachteil: Wenn die ehemaligen Industrie-Quartiere einseitig geplant wurden, fehlen Geschäfte und Gastronomie.

4. Soll es ein eigenes Objekt sein?

Für Firmen, die lieber für sich sein wollen, eignen sich alternativ Immobilien in B-Lagen, die unmittelbar an die Innenstadt angrenzen, aber eben nicht mehr als City durchgehen. In Nebenstraßen werden häufig ehemalige Ladenlokale vermietet, die sich für Einzelhändler nicht mehr rentieren.

Auf so ein leeres Geschäft wurde Henning Baurmann vor sechs Jahren aufmerksam: Auf dem Weg zu seinem alten Büro fuhr der Karlsruher Architekt jeden Morgen an einem ehemaligen Supermarkt in der Südweststadt vorbei, wo sich zwischendurch eine Galerie eingemietet hatte, bevor auch die wieder zumachte. Der Chef von damals zwölf Mitarbeitern hatte schon immer von einem Großraumbüro geträumt; bis dato hatten die Architekten des Büros auf drei Etagen verteilt in Einzelbüros gesessen. Mit den Besitzern des Ladens einigte er sich rasch. In dieser Lage sind 10 Euro Quadratmetermiete ein fairer Preis. Zumal die Mitarbeiter ganz neue Freiheiten genießen: Im Sommer schieben Baurmann und seine Kollegen die Fensterfront auf. „Jeder kennt uns hier“, sagt der Unternehmer. „Wir sind Teil des Straßenlebens.“

5. Wie wichtig sind kurze Transportwege?

Unternehmen, die weniger auf ein repräsentatives Umfeld angewiesen sind, stattdessen aber häufig Lkw-Ladungen empfangen oder auf den Weg bringen, sind in klassischen Gewerbe­gebieten gut aufgehoben. Diese bieten meist eine gut durchdachte Infrastruktur, manchmal sogar einen eigenen Autobahnanschluss oder eine S-Bahn-Station. Ein paar Restaurants, eine Bank und ein Bäcker sind ebenfalls häufig vorhanden.

Der Preis liegt über dem, was auf dem Land verlangt wird, aber in der Regel deutlich unter dem von Citylagen. In Kauf nehmen müssen Unternehmer und Mitarbeiter dafür eine zumeist einfallslose Architektur und wenig Erholungswert für die Mittagspause.

6. Macht der Betrieb Lärm und Dreck?

Wer selbst produziert und dabei Staub, Abgase oder Lärm verursacht, ist womöglich am besten mit einem Standort „auf der grünen Wiese“ bedient. Damit sind Grundstücke in Autobahn- oder Flughafennähe gemeint, unter Umständen in einem weit draußen liegenden Vorort oder sogar auf dem platten Land. Firmen können hier ohne besondere Einschränkungen produzieren.

Naturgemäß fehlen dort Gastronomie, Banken und Kioske in der Nähe. Das heißt jedoch nicht, dass sich Firmenchefs um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter keine Gedanken machen müssten „Die ÖPNV-Anbindung gewinnt an Bedeutung“, sagt Lars Luderer vom Gewerbebau-Spezialisten Goldbeck. Ist die nicht gegeben, müssen sich Firmen dort ansiedeln, wo die passenden Fachkräfte wohnen. Mehr als 15 bis 20 Kilometer Anfahrt würden gute Spezialisten heute nicht mehr auf sich nehmen, so Luderer. Sein Rat an Chefs: „Prüfen Sie, ob vergleichbare Betriebe bereits in der Nähe vertreten sind.“

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Wer die Software-Firma Softmate in Stuttgart besuchen wollte, musste lange Zeit ein Einfamilienhaus im Stadtteil Feuerbach ansteuern. Dort arbeiteten in verwinkelten Räumen 30 Mitarbeiter – auf gerade einmal 220 Quadratmetern. Vor vier Jahren, nach der Einstellung weiterer Mitarbeiter, war das Haus endgültig zu klein für Softmate. Überhaupt gefiel es Firmenchef Hans Peter Heimsch in Feuerbach nicht mehr so recht. In dem Wohnviertel mussten sich die Programmierer und Entwickler ihr Mittagessen beim Metzger oder im Supermarkt holen. „Eine Zeit lang brachte ein Caterer mittags Menüs in der Aluschale“, erinnert sich Heimsch. „Das war aber auch nicht das Wahre.“ Also machte sich der Unternehmer auf die Suche nach einem neuen Firmensitz. Für jeden Chef steht früher oder später die Entscheidung an, wo Büroräume oder Produktionshallen angemietet werden sollen. Sei es, weil eine Firma neu gegründet, um eine Filiale erweitert oder größere Flächen benötigt werden. Bei der Suche sollten sich Unternehmer einige wichtige Fragen stellen. 1. Welche Gemeinde bietet mehr? Die meisten Firmeneigner hängen an ihrem Standort, so auch Software-Produzent Heimsch. „Uns war wichtig, dass wir ein Stuttgarter Unternehmen bleiben und nicht eines aus Hintertupfingen werden.“ Gerade für Gründer kann es sich jedoch lohnen, mehrere Kommunen oder sogar Bundesländer miteinander zu vergleichen. Gewerbesteuerhebesätze unterscheiden sich je nach Standort teilweise erheblich, ebenso wie Unterstützungsprogramme für Neuansiedlungen. Chefs sollten sich frühzeitig bei den jeweiligen Ämtern für Wirtschaftsförderung nach den Konditionen erkundigen. Wenn es fix gehen muss, ist es sinnvoll, kleinere Kommunen in die engere Auswahl zu nehmen. „Die Behörden sind nicht überall gleich schnell“, sagt Lars Luderer, Geschäftsführer der auf Gewerbebauten spezialisierten Goldbeck-Gruppe in Bielefeld. In Ballungszentren dauere es zuweilen doppelt so lange, eine Baugenehmigung zu bekommen, wie auf dem Land, wo die Verantwortlichen oft stärker unter Druck stehen, die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen. Gerd Pleyers startete eine regelrechte Ausschreibung unter den Gemeinden, die für seine Firma infrage kamen. Der Inhaber von Pleyers Bauinnovationen in Würselen produziert einen Spezial-kunststoff, der Beton oder Estrich besonders schnell hart und wasserdicht macht. Als er vor einigen Jahren einen neuen Standort für seine Fabrik suchte, fragte er bei drei Kommunen an: in Aachen, Baesweiler und in seiner Heimatgemeinde Würselen. „Bei allen hat sich sofort jemand mit uns in Verbindung gesetzt und einen Termin mit den beteiligten Behörden arrangiert“, erinnert sich Pleyers. Die Wahl fiel am Ende auf Würselen, weil ihn das Paket am meisten überzeugte. 2. Soll die Firma ins Zentrum ziehen? Wer sich für eine Stadt oder Gemeinde entschieden hat, muss als Nächstes festlegen: Wo im Ort soll sich die Firma ansiedeln? Für manche Branchen – etwa Anwälte, Steuer- und Unternehmensberater oder Werbeagenturen – steht meist fest: Nur die beste City-Lage ist gut genug. Für hochwertige Büroflächen in einem sanierten Innenstadt-Altbau nehmen solche Unternehmen Höchstmieten in Kauf. In Frankfurter Top­lagen sind 29 bis 38 Euro pro Quadratmeter üblich. Anfahrt und Parkplatzsuche kosten Kunden und Mitarbeiter Zeit – sofern sie mit dem Auto kommen. Dafür genießen sie die Vorzüge der Stadt: Espressobars und Thai-Restaurants, Supermärkte, Boutiquen, Banken und Postfilialen befinden sich gleich um die Ecke. 3. Oder tut es auch eine Randlage? Vor allem kleinere Mittelständler und Start-ups entscheiden sich neuerdings öfter für City-Randlagen, beobachtet Jan Linsin, Chefanalyst des Immobilienberaters CBRE in Frankfurt: ehemalige Industrieareale, Hafen- oder Lagerflächen, häufig um die 100 Jahre alt. Einst am Stadtrand gelegen, gehen sie inzwischen fast schon als zentral durch. Sie sind aber günstiger. Für solch eine Lage hat sich der Stuttgarter IT-Unternehmer Heimsch entschieden. Softmate sitzt jetzt am südlichen Rand der Innenstadt, in Wangen, in einer ehemaligen Kodak-Fabrik aus den 1930er-Jahren. Die Loft-Etage für 40 Arbeitsplätze kostet pro Quadratmeter 9 Euro kalt; in der Stuttgarter City liegen die Mieten locker bei 14 Euro und mehr. „Das Haus hat Charme“, sagt Heimsch. Vor der Tür hält die U-Bahn, Parkplätze gibt es reichlich. Und weil der Betreiber eine Kantine eingerichtet hat, ist Schluss mit Essen aus der Aluschale. „Für uns der perfekte Mix“, sagt Heimsch. Martin Czaja vom Berliner Immobilienentwickler Beos nennt sanierte Industrieareale wie das in Stuttgart-Wangen „goldene B-Lagen“. Beos wandelt Industriebauten in Bürolofts um. Selbst in Städten wie Köln oder Frankfurt kosteten diese nach der Sanierung nicht mehr als 12 bis 13 Euro pro Quadratmeter kalt, sagt der Leiter des Bereichs Asset Management. Häufig besitzen solche Gelände sogar eigene Bahnhaltestellen, weil bis in die 1980er-Jahre hinein allmorgendlich Tausende Schichtarbeiter durch die Werkstore strömten. „Für solche Objekte interessieren sich Firmen, die keine repräsentative Adresse benötigen“, so Czaja. Der Nachteil: Wenn die ehemaligen Industrie-Quartiere einseitig geplant wurden, fehlen Geschäfte und Gastronomie. 4. Soll es ein eigenes Objekt sein? Für Firmen, die lieber für sich sein wollen, eignen sich alternativ Immobilien in B-Lagen, die unmittelbar an die Innenstadt angrenzen, aber eben nicht mehr als City durchgehen. In Nebenstraßen werden häufig ehemalige Ladenlokale vermietet, die sich für Einzelhändler nicht mehr rentieren. Auf so ein leeres Geschäft wurde Henning Baurmann vor sechs Jahren aufmerksam: Auf dem Weg zu seinem alten Büro fuhr der Karlsruher Architekt jeden Morgen an einem ehemaligen Supermarkt in der Südweststadt vorbei, wo sich zwischendurch eine Galerie eingemietet hatte, bevor auch die wieder zumachte. Der Chef von damals zwölf Mitarbeitern hatte schon immer von einem Großraumbüro geträumt; bis dato hatten die Architekten des Büros auf drei Etagen verteilt in Einzelbüros gesessen. Mit den Besitzern des Ladens einigte er sich rasch. In dieser Lage sind 10 Euro Quadratmetermiete ein fairer Preis. Zumal die Mitarbeiter ganz neue Freiheiten genießen: Im Sommer schieben Baurmann und seine Kollegen die Fensterfront auf. „Jeder kennt uns hier“, sagt der Unternehmer. „Wir sind Teil des Straßenlebens.“ 5. Wie wichtig sind kurze Transportwege? Unternehmen, die weniger auf ein repräsentatives Umfeld angewiesen sind, stattdessen aber häufig Lkw-Ladungen empfangen oder auf den Weg bringen, sind in klassischen Gewerbe­gebieten gut aufgehoben. Diese bieten meist eine gut durchdachte Infrastruktur, manchmal sogar einen eigenen Autobahnanschluss oder eine S-Bahn-Station. Ein paar Restaurants, eine Bank und ein Bäcker sind ebenfalls häufig vorhanden. Der Preis liegt über dem, was auf dem Land verlangt wird, aber in der Regel deutlich unter dem von Citylagen. In Kauf nehmen müssen Unternehmer und Mitarbeiter dafür eine zumeist einfallslose Architektur und wenig Erholungswert für die Mittagspause. 6. Macht der Betrieb Lärm und Dreck? Wer selbst produziert und dabei Staub, Abgase oder Lärm verursacht, ist womöglich am besten mit einem Standort „auf der grünen Wiese“ bedient. Damit sind Grundstücke in Autobahn- oder Flughafennähe gemeint, unter Umständen in einem weit draußen liegenden Vorort oder sogar auf dem platten Land. Firmen können hier ohne besondere Einschränkungen produzieren. Naturgemäß fehlen dort Gastronomie, Banken und Kioske in der Nähe. Das heißt jedoch nicht, dass sich Firmenchefs um die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter keine Gedanken machen müssten „Die ÖPNV-Anbindung gewinnt an Bedeutung“, sagt Lars Luderer vom Gewerbebau-Spezialisten Goldbeck. Ist die nicht gegeben, müssen sich Firmen dort ansiedeln, wo die passenden Fachkräfte wohnen. Mehr als 15 bis 20 Kilometer Anfahrt würden gute Spezialisten heute nicht mehr auf sich nehmen, so Luderer. Sein Rat an Chefs: „Prüfen Sie, ob vergleichbare Betriebe bereits in der Nähe vertreten sind.“
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