Albrecht von Dewitz' größter Fehler
„Ich verließ mich darauf, dass die Mitarbeiter nach meinen Vorstellungen arbeiten“

Albrecht von Dewitz, Gründer der Outdoor-Marke Vaude, übernahm eine spanische Firma. Eine Akquisition, die teuer wurde - denn er kannte weder die Produkte noch die Mentalität der Spanier.

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Albrecht von Dewitz, 74, Gründer der Outdoor-Marke Vaude.
Albrecht von Dewitz, 74, Gründer der Outdoor-Marke Vaude.
© Marek Vogel

Vaude habe ich 1974 gegründet. Die Firma ist schnell gewachsen. Ich trieb die Expansion voran durch den Aufbau von Niederlassungen im Ausland und durch eine Erweiterung der Produktpalette. 1999 kaufte ich deshalb die spanische Marke Lucky, die in Barcelona Bergsport-Hartware wie Karabinerhaken und Steigeisen herstellte. Solche Produkte hatten wir bis dahin nicht als Eigenprodukte im Angebot.

„Wir haben einen siebenstelligen Verlust gemacht“

Die Akquisition erwies sich als großer Fehler. Ich hatte nicht bedacht, dass wir keine eigene Kompetenz für die Herstellung dieser Produkte hatten. Und ich verließ mich darauf, dass die gut 20 Mitarbeiter in Barcelona nach meinen Vorstellungen arbeiteten. Ich lag falsch. Dem von uns eingesetzten deutschen Geschäftsführer gelang es nicht, das Unternehmen profitabel zu machen, weil das Team nicht mitzog.

Bevor meine Tochter 2009 die Führung von Vaude übernahm, wollte ich klar Schiff machen und schloss sehr kostspielig die spanische Firma wieder. Insgesamt haben wir einen siebenstelligen Verlust gemacht. Das war schmerzlich. Aber ich habe etwas daraus gelernt: Ohne eigene Produktkompetenz und ohne die Eigenheiten und die Mentalität eines Landes genau zu kennen, funktioniert eine solche Übernahme nicht. Damals habe ich mir gesagt: Das passiert mir nicht wieder.

Aus dem Fehler gelernt

Als wir 2009 begannen, eine Rucksack-Fertigung in Vietnam aufzubauen, ging ich selbst dorthin, um das zu gestalten. Anders als mit Bergsport-Hartware kannte ich mich mit der Produktion von Rucksäcken aus, weil ich ab Mitte der 80er-Jahre bereits unsere Produktion in Deutschland aufgebaut hatte. In Vietnam beschäftigen wir heute mehr als 1000 Leute. Das läuft sehr gut, weil ich dafür mittlerweile gute Mitarbeiter habe.

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Vaude habe ich 1974 gegründet. Die Firma ist schnell gewachsen. Ich trieb die Expansion voran durch den Aufbau von Niederlassungen im Ausland und durch eine Erweiterung der Produktpalette. 1999 kaufte ich deshalb die spanische Marke Lucky, die in Barcelona Bergsport-Hartware wie Karabinerhaken und Steigeisen herstellte. Solche Produkte hatten wir bis dahin nicht als Eigenprodukte im Angebot. "Wir haben einen siebenstelligen Verlust gemacht" Die Akquisition erwies sich als großer Fehler. Ich hatte nicht bedacht, dass wir keine eigene Kompetenz für die Herstellung dieser Produkte hatten. Und ich verließ mich darauf, dass die gut 20 Mitarbeiter in Barcelona nach meinen Vorstellungen arbeiteten. Ich lag falsch. Dem von uns eingesetzten deutschen Geschäftsführer gelang es nicht, das Unternehmen profitabel zu machen, weil das Team nicht mitzog. Bevor meine Tochter 2009 die Führung von Vaude übernahm, wollte ich klar Schiff machen und schloss sehr kostspielig die spanische Firma wieder. Insgesamt haben wir einen siebenstelligen Verlust gemacht. Das war schmerzlich. Aber ich habe etwas daraus gelernt: Ohne eigene Produktkompetenz und ohne die Eigenheiten und die Mentalität eines Landes genau zu kennen, funktioniert eine solche Übernahme nicht. Damals habe ich mir gesagt: Das passiert mir nicht wieder. Aus dem Fehler gelernt Als wir 2009 begannen, eine Rucksack-Fertigung in Vietnam aufzubauen, ging ich selbst dorthin, um das zu gestalten. Anders als mit Bergsport-Hartware kannte ich mich mit der Produktion von Rucksäcken aus, weil ich ab Mitte der 80er-Jahre bereits unsere Produktion in Deutschland aufgebaut hatte. In Vietnam beschäftigen wir heute mehr als 1000 Leute. Das läuft sehr gut, weil ich dafür mittlerweile gute Mitarbeiter habe.
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