Engagement in Krisenzeiten
„Die Ungewissheit quält mich“

impulse-Blogger Sven Franzen erlebt die Corona-Krise mit ihren vielen offenen Fragen als Kontrollverlust. Doch er hat einen Plan gefasst, um darauf zu reagieren.

, von

Kommentieren
Viele Fragezeichen im Kopf? Engagement hilft in Krisenzeiten
© jayk7 / Getty Images

Mein Leben ist normalerweise sehr durchgeplant. Ich weiß, was morgen, nächste Woche oder nächsten Monat auf mich zukommt. Struktur war mir schon immer wichtig. Ich glaube, deswegen erlebe ich diese Ungewissheit jetzt gerade als Kontrollverlust.

Ich weiß: Weniger Struktur kann auch entspannend sein – aber nur, wenn ich mich selbst dafür entscheide. Jetzt passiert das alles einfach mit uns. Wir wissen nicht, was kommen wird. Das ist für uns alle eine neue Situation. Und die ist einfach anstrengend.

Was macht das alles mit unserer Wirtschaft?

In meiner Marketingagentur läuft es wirtschaftlich gut. Einiges ist zwar weggefallen, aber dafür habe ich auch neue Beratungsaufträge hinzugewonnen. Trotzdem mache ich mir viele Gedanken über die Zukunft. Wie wird die Welt von morgen aussehen? Welche langfristigen wirtschaftlichen Folgen wird diese Zeit mit sich bringen? Wie wird sich diese Erfahrung auf die kommenden Generationen auswirken? Ich stelle es mir schwierig vor, wenn man als Jugendlicher gerade aufs Abitur hingearbeitet hat und nun alle seine Zukunftspläne in Frage stellen muss. Ich möchte nicht in den Schuhen dieser jungen Menschen stecken. Womöglich bedeutet das, dass eine ganze Generation stark auf Sicherheit setzen wird. Was macht das dann mit unserem Unternehmertum? Als Unternehmer braucht man Mut, auf Sicherheit gehen ist meist nicht möglich.

Ich merke, wie mich diese Unsicherheit quält. Dass ich im Moment mehr Zeit als sonst alleine verbringe, macht die Situation natürlich nicht leichter. Ich vermisse den Austausch. Es fehlt mir, mich mit Kunden und Mitarbeitern auszutauschen (derzeit nur virtuell) oder abends mit Freunden im Restaurant oder einer Bar zu treffen.

Ich will mich politisch engagieren

Ich zähle mich nicht zu den Menschen, die sich immer nur aufregen und beschweren – und nichts tun. Ich kann mir vorstellen, dass es derzeit nicht einfach ist Politiker zu sein: konfrontiert mit einer Situation, die noch niemand von unserer Generation so gesehen hat. In den vergangenen Wochen ist mir daher klar geworden, dass ich jetzt die Chance nutzen möchte, etwas zu verbessern. Ich habe den Entschluss gefasst, mich politisch zu engagieren, auf kommunaler Ebene.

Mir war es schon immer wichtig, Mentor zu sein, Erfahrungen auszutauschen und zu helfen. Deshalb engagiere ich mich schon lange ehrenamtlich bei der IHK. Dort sind wir im stetigen Austausch mit anderen Unternehmern und ich erfahre, was gerade ihre größten Herausforderungen sind. Das möchte ich den Politikern nahe bringen.

Was können wir jetzt verbessern?

Aus Gesprächen mit verschiedenen Parteien weiß ich: Dieser Input aus der Wirtschaft ist für die Politik gerade sehr wichtig. Genau da will ich unterstützen. Deswegen denke ich darüber nach, in eine Partei einzutreten. Ich bin mir sicher, dass Politik nicht einfach ist. Aber ich kann es nicht nachvollziehen, wie einige Menschen immer nur schimpfen – aber nicht selbst aktiv werden. Was hätten sie denn anders gemacht? Gerade im Moment tragen Politiker eine extreme Verantwortung und eine extreme Last. Aber es gibt eben auch die Möglichkeit, etwas zu verändern. Das ist meine Motivation.

Ich erinnere mich daran, wie einmal bei einem Sturm ein morscher Baum bei uns auf der Straße umgekippt ist. Ich bin damals rausgegangen und habe, so gut es ging, die abgebrochenen Äste zur Seite geschoben. So konnten die Autos und Kinder auf dem Fahrrad wieder vorbeifahren. Das ist für mich eine Metapher. Es fühlt sich einfach gut an, aktiv zu werden und anderen zu helfen. Es wäre einfacher gewesen, die Äste liegen zu lassen. Und ich denke, dass mich dieses Engagement auch persönlich weiterbringen wird, die Ungewissheit dieser Zeit zu durchleben.

In eigener Sache
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Online-Workshop für Unternehmer
Heben Sie sich bereits von Ihrer Konkurrenz ab?
Im Online Workshop "Zukunft sichern: So entwickeln Sie Ihr Geschäftsmodell weiter" gehen Sie dieses Ziel an.
Mein Leben ist normalerweise sehr durchgeplant. Ich weiß, was morgen, nächste Woche oder nächsten Monat auf mich zukommt. Struktur war mir schon immer wichtig. Ich glaube, deswegen erlebe ich diese Ungewissheit jetzt gerade als Kontrollverlust. Ich weiß: Weniger Struktur kann auch entspannend sein – aber nur, wenn ich mich selbst dafür entscheide. Jetzt passiert das alles einfach mit uns. Wir wissen nicht, was kommen wird. Das ist für uns alle eine neue Situation. Und die ist einfach anstrengend. Was macht das alles mit unserer Wirtschaft? In meiner Marketingagentur läuft es wirtschaftlich gut. Einiges ist zwar weggefallen, aber dafür habe ich auch neue Beratungsaufträge hinzugewonnen. Trotzdem mache ich mir viele Gedanken über die Zukunft. Wie wird die Welt von morgen aussehen? Welche langfristigen wirtschaftlichen Folgen wird diese Zeit mit sich bringen? Wie wird sich diese Erfahrung auf die kommenden Generationen auswirken? Ich stelle es mir schwierig vor, wenn man als Jugendlicher gerade aufs Abitur hingearbeitet hat und nun alle seine Zukunftspläne in Frage stellen muss. Ich möchte nicht in den Schuhen dieser jungen Menschen stecken. Womöglich bedeutet das, dass eine ganze Generation stark auf Sicherheit setzen wird. Was macht das dann mit unserem Unternehmertum? Als Unternehmer braucht man Mut, auf Sicherheit gehen ist meist nicht möglich. Ich merke, wie mich diese Unsicherheit quält. Dass ich im Moment mehr Zeit als sonst alleine verbringe, macht die Situation natürlich nicht leichter. Ich vermisse den Austausch. Es fehlt mir, mich mit Kunden und Mitarbeitern auszutauschen (derzeit nur virtuell) oder abends mit Freunden im Restaurant oder einer Bar zu treffen. Ich will mich politisch engagieren Ich zähle mich nicht zu den Menschen, die sich immer nur aufregen und beschweren – und nichts tun. Ich kann mir vorstellen, dass es derzeit nicht einfach ist Politiker zu sein: konfrontiert mit einer Situation, die noch niemand von unserer Generation so gesehen hat. In den vergangenen Wochen ist mir daher klar geworden, dass ich jetzt die Chance nutzen möchte, etwas zu verbessern. Ich habe den Entschluss gefasst, mich politisch zu engagieren, auf kommunaler Ebene. Mir war es schon immer wichtig, Mentor zu sein, Erfahrungen auszutauschen und zu helfen. Deshalb engagiere ich mich schon lange ehrenamtlich bei der IHK. Dort sind wir im stetigen Austausch mit anderen Unternehmern und ich erfahre, was gerade ihre größten Herausforderungen sind. Das möchte ich den Politikern nahe bringen. Was können wir jetzt verbessern? Aus Gesprächen mit verschiedenen Parteien weiß ich: Dieser Input aus der Wirtschaft ist für die Politik gerade sehr wichtig. Genau da will ich unterstützen. Deswegen denke ich darüber nach, in eine Partei einzutreten. Ich bin mir sicher, dass Politik nicht einfach ist. Aber ich kann es nicht nachvollziehen, wie einige Menschen immer nur schimpfen – aber nicht selbst aktiv werden. Was hätten sie denn anders gemacht? Gerade im Moment tragen Politiker eine extreme Verantwortung und eine extreme Last. Aber es gibt eben auch die Möglichkeit, etwas zu verändern. Das ist meine Motivation. Ich erinnere mich daran, wie einmal bei einem Sturm ein morscher Baum bei uns auf der Straße umgekippt ist. Ich bin damals rausgegangen und habe, so gut es ging, die abgebrochenen Äste zur Seite geschoben. So konnten die Autos und Kinder auf dem Fahrrad wieder vorbeifahren. Das ist für mich eine Metapher. Es fühlt sich einfach gut an, aktiv zu werden und anderen zu helfen. Es wäre einfacher gewesen, die Äste liegen zu lassen. Und ich denke, dass mich dieses Engagement auch persönlich weiterbringen wird, die Ungewissheit dieser Zeit zu durchleben.
Mehr lesen