Museum of Failure
Diese Innovationen waren zum Scheitern verurteilt

Haben Sie schon mal vom Apple Newton gehört oder von Colgate Lasagne? Nicht? Im Museum of Failure können lustige Flops wie diese bestaunt werden. Wir zeigen eine Auswahl.

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"Pommes Grün-Weiß" statt "Rot-Weiß"? Das kam bei den Kids wohl nicht ganz so gut an. Die "Green Sauce" des bekannten Lebensmittel-Produzenten Heinz floppte - obwohl sie nach ganz normalem Ketchup schmecken soll. Die giftgrüne Farbe war wohl zu abschreckend für manche Kunden. Übrigens, auch pinkfarbene und schwarze Soßen stießen auf wenig Begeisterung.
"Pommes Grün-Weiß" statt "Rot-Weiß"? Das kam bei den Kids wohl nicht ganz so gut an. Die "Green Sauce" des bekannten Lebensmittel-Produzenten Heinz floppte - obwohl sie nach ganz normalem Ketchup schmecken soll. Die giftgrüne Farbe war wohl zu abschreckend für manche Kunden. Übrigens, auch pinkfarbene und schwarze Soßen stießen auf wenig Begeisterung.

80 bis 90 Prozent aller Innovationen scheitern – die meisten bekommen die Verbraucher nur kurz zu sehen, bevor sie für immer wieder vom Markt verschwinden. Gesprochen und in den Medien berichtet wird meist nur über Erfolge, die die Welt veränderten – die neuen iPhones, medizinische Fortschritte oder die Erfindung des Biers. Der schwedische Psychologe Samuel West hatte keine Lust mehr, sich nur Erfolgsgeschichten anzuhören. West recherchierte nach gescheiterten Innovationen und brachte sie alle im „Museum of Failure“ im schwedischen Helsingborg zusammen. „Wir leben in einer Erfolgs besessenen Kultur. Aber wir lernen vom Scheitern und Scheitern hilft uns, uns weiterzuentwickeln“, sagte er dem Lonely Planet.

Im Museum finden Besucher zwei Arten gescheiterter Produkte: zum einen absurde Produkte wie grüner Ketchup oder fettfreie Pringles. Andere scheiterten, weil die Erfinder nicht zukunftsorientiert dachten: etwa der Betamax von Sony.

Was war ein Flop?

Heinz „Green Sauce“

„Pommes Grün-Weiß“ statt „Rot-Weiß“? Das kam bei den Kids wohl nicht ganz so gut an. Die „Green Sauce“ des bekannten Lebensmittel-Produzenten Heinz floppte – obwohl sie nach ganz normalem Ketchup schmecken soll. Die giftgrüne Farbe war wohl zu abschreckend für manche Kunden. Übrigens, auch pinkfarbene und schwarze Soßen stießen auf wenig Begeisterung.

Amazon Fire Phone

Drei Viertel der 60 Millionen deutschen Internet-Nutzer kauften 2016 Artikel beim Online-Versandhändler Amazon. Doch selbst Amazon-Chef Jeff Bezos kann wohl doch nicht alles an den Mann bringen. Das Amazon Fire Phone konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Schon Mitte 2015 – nur ein Jahr nach der Vorstellung des Handys – stellte der deutsche Amazon-Shop den Verkauf ein.

Rejuvenique Electric Facial Mask

Die „Rejuvenique Electric Facial Mask“ sollte eigentlich keine Angst einjagen, sondern schön machen: Sie soll die Haut straffen. Das Design schreckte die Kunden aber offenbar ab.

Sony Betamax

1975 brachte Sony den Betamax in den USA und in Japan auf den Markt; drei Jahre später folgte die Einführung in Deutschland. Ohne Erfolg: Das Halbzoll-Magnetbandsystem zur Aufzeichnung analoger Video- und Audiosignale konnte nicht mit dem Videostandard VHS konkurrieren.

The New Taste of Coca Cola

1985 änderte die Coca Cola Company die Rezeptur des Softdrink-Klassikers. Doch auch mit dem Werbeslogan „The New Taste of Coca Cola“ kam die Coca Cola II bei den Kunden nicht gut an. Nur ein paar Wochen später nahm der Getränkehersteller die „neue Cola“ wieder aus dem Sortiment.

Google Glass

Diskrete Informationen aus dem Internet direkt im Sichtfeld, die mit den Bildern der integrierten Digitalkamera kombiniert werden können – das klingt doch erst einmal ganz gut. Doch „Google Glass“, 2012 von dem amerikanischen Unternehmen vorgestellt, schaffte es nur als offene Beta-Version auf den amerikanischen Markt. Datenschützer befürchten weitreichende Konsequenzen für die Privatsphäre des Nutzers und der Menschen in seiner Umgebung.

Legendary Harley-Davidson Parfum

Eine Harley Davidson fahren? Das wollen wohl alle Fans der amerikanischen Motorrad-Marke. Nach einer Harley Davidson riechen? Lieber nicht. Die Fans hassten das „Legendary Harley-Davidson Parfum“ und nannten es eine „Disneyfication“ der Marke.

Kodaks DC40

Als Kodaks DC40 im Jahr 1995 auf den Markt kam, war sie eine der ersten Digitalkameras. Doch aus Angst, Digitalkameras könnten analoge Kameras kannibalisieren, entwickelte Kodak die digitalen Kameras nicht weiter: Immerhin wollte man weiterhin Filmrollen verkaufen. Ein großer Fehler: 2012 ging Kodak pleite.

Apple Newton

Der Apple Newton sollte im Jahr 1993 die Welt der Computer revolutionieren. Doch der PDA war langsam und konnte Handschriften nur schlecht erkennen. Kein Wunder, dass Steve Jobs das Gerät nur vier Jahre später wieder vom Markt nahm. Später sagte er: „Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es eine wirklich gute Technologie ist, doch durch falsches Management war es im A****. Durch das Runterfahren der Entwicklung und Produktion habe ich einige gute Ingenieure freisetzen können, die an neuen mobilen Geräten arbeiten konnten. Und vielleicht haben wir alles richtig gemacht, als wir auf iPhones und iPads umgestellt haben.“

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Die impulse-Mitgliedschaften - Rückenwind für Unternehmerinnen und Unternehmer

Nokia N-Gage

Ein Handy und eine Spielekonsole, vereint in einem Gerät? Für manche klingt das nach einem Traum. Doch die Umsetzung im Nokia N-Gage war einfach nur schlecht. Die Verbraucher mussten das Gerät erst einmal auseinandernehmen, um Spiele zu wechseln. Zum Telefonieren mussten sie es mit der schmalen Seite ans Ohr halten. Zu umständlich für die Nutzer.

Low-Carb-Chips

Fast jeder liebt ab und zu Chips. Warum also nicht Low-Carb-Chips erfinden, die nicht dick machen? Das dachte sich auch der Hersteller der beliebten Knabberware Pringles und brachte neben den Fat Free Sour Cream & Onion noch weitere Geschmacksrichtungen mit weniger Kalorien auf den Markt. Bei den Verbrauchern kamen die neuen Kartoffelchips nicht gut an: Viele klagten nach dem Verzehr über Probleme im Magen – die Kartoffelchips glichen einem Abführmittel.

Stift „For Her“

Ein Stift mit der expliziten Aufschrift „For Her“? Auch diese Idee war ein Flop. Der Schreibwarenhersteller Bic dachte wohl, dass Frauen am liebsten mit Pink oder Lila schreiben wollen. Hätte das Unternehmen eine bessere Marktanalyse gemacht, wäre den Chefs dieser Reinfall wohl erspart geblieben.

Trump Brettspiel

Donald Trump darf auch im Museum of Failure nicht fehlen – mit seinem eigenen Brettspiel. „Es ist anspruchsvoller als Monoploy“, sagte Trump selbst dazu. Doch das Spiel scheiterte. Übrigens genau wie Trumps eigene Airline, Trump Ice, Trump Steak oder Trump Vodka.

Colgate Lasagne

Das ein bekannter Markenname nicht alles ist, musste Colgate feststellen: Verbraucher wollen beim Lasagne-Essen offenbar nicht ans Zähneputzen denken – die Beef-Lasagne jedenfalls wurde in den 1980er-Jahren schnell wieder vom Markt genommen. In der Ausstellung ist eine Replik der Verpackung zu sehen, weil Colgate laut Samuel West dem Museum kein Original zur Verfügung stellen wollte.

Itera Bicycle

Das „Itera Bicycle“ war eine schwedische Erfindung; ein Fahrrad, das nicht rostet – mit einem Gestellt aus Plastik. Das Projekt wurde 1982 von Volvo-Ingenieuren gestartet und endete nur drei Jahre später als Riesen-Flop: Nur ein Bruchteil der 30.000 hergestellten Räder wurde verkauft. Die viel zu hohen Kosten waren nicht einmal das schlimmste Problem: Im Sommer wurde das Plastik weich, im Winter schlingert das Rad. Die Restbestände wurden allerdings nicht verschrottet, sondern in die Karibik transportiert. Dort ist Rost an Fahrrädern ein großes Problem.

TwitterPeek

Zuerst von der Fachwelt gefeiert, dann ausgelacht: Das TwitterPeek ist in Zeiten von internetfähigen Smartphones ziemlich überflüssig und mit 200 Euro viel zu teuer. 2012 – nur vier Jahre nachdem die Hardware auf den Markt gekommen war, wurde die Produktion eingestellt.

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80 bis 90 Prozent aller Innovationen scheitern - die meisten bekommen die Verbraucher nur kurz zu sehen, bevor sie für immer wieder vom Markt verschwinden. Gesprochen und in den Medien berichtet wird meist nur über Erfolge, die die Welt veränderten - die neuen iPhones, medizinische Fortschritte oder die Erfindung des Biers. Der schwedische Psychologe Samuel West hatte keine Lust mehr, sich nur Erfolgsgeschichten anzuhören. West recherchierte nach gescheiterten Innovationen und brachte sie alle im "Museum of Failure" im schwedischen Helsingborg zusammen. "Wir leben in einer Erfolgs besessenen Kultur. Aber wir lernen vom Scheitern und Scheitern hilft uns, uns weiterzuentwickeln", sagte er dem Lonely Planet. Im Museum finden Besucher zwei Arten gescheiterter Produkte: zum einen absurde Produkte wie grüner Ketchup oder fettfreie Pringles. Andere scheiterten, weil die Erfinder nicht zukunftsorientiert dachten: etwa der Betamax von Sony. Was war ein Flop? Heinz "Green Sauce" "Pommes Grün-Weiß" statt "Rot-Weiß"? Das kam bei den Kids wohl nicht ganz so gut an. Die "Green Sauce" des bekannten Lebensmittel-Produzenten Heinz floppte - obwohl sie nach ganz normalem Ketchup schmecken soll. Die giftgrüne Farbe war wohl zu abschreckend für manche Kunden. Übrigens, auch pinkfarbene und schwarze Soßen stießen auf wenig Begeisterung. Amazon Fire Phone Drei Viertel der 60 Millionen deutschen Internet-Nutzer kauften 2016 Artikel beim Online-Versandhändler Amazon. Doch selbst Amazon-Chef Jeff Bezos kann wohl doch nicht alles an den Mann bringen. Das Amazon Fire Phone konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Schon Mitte 2015 - nur ein Jahr nach der Vorstellung des Handys - stellte der deutsche Amazon-Shop den Verkauf ein. Rejuvenique Electric Facial Mask Die "Rejuvenique Electric Facial Mask" sollte eigentlich keine Angst einjagen, sondern schön machen: Sie soll die Haut straffen. Das Design schreckte die Kunden aber offenbar ab. Sony Betamax 1975 brachte Sony den Betamax in den USA und in Japan auf den Markt; drei Jahre später folgte die Einführung in Deutschland. Ohne Erfolg: Das Halbzoll-Magnetbandsystem zur Aufzeichnung analoger Video- und Audiosignale konnte nicht mit dem Videostandard VHS konkurrieren. The New Taste of Coca Cola 1985 änderte die Coca Cola Company die Rezeptur des Softdrink-Klassikers. Doch auch mit dem Werbeslogan "The New Taste of Coca Cola" kam die Coca Cola II bei den Kunden nicht gut an. Nur ein paar Wochen später nahm der Getränkehersteller die "neue Cola" wieder aus dem Sortiment. Google Glass Diskrete Informationen aus dem Internet direkt im Sichtfeld, die mit den Bildern der integrierten Digitalkamera kombiniert werden können - das klingt doch erst einmal ganz gut. Doch "Google Glass", 2012 von dem amerikanischen Unternehmen vorgestellt, schaffte es nur als offene Beta-Version auf den amerikanischen Markt. Datenschützer befürchten weitreichende Konsequenzen für die Privatsphäre des Nutzers und der Menschen in seiner Umgebung. Legendary Harley-Davidson Parfum Eine Harley Davidson fahren? Das wollen wohl alle Fans der amerikanischen Motorrad-Marke. Nach einer Harley Davidson riechen? Lieber nicht. Die Fans hassten das "Legendary Harley-Davidson Parfum" und nannten es eine "Disneyfication" der Marke. Kodaks DC40 Als Kodaks DC40 im Jahr 1995 auf den Markt kam, war sie eine der ersten Digitalkameras. Doch aus Angst, Digitalkameras könnten analoge Kameras kannibalisieren, entwickelte Kodak die digitalen Kameras nicht weiter: Immerhin wollte man weiterhin Filmrollen verkaufen. Ein großer Fehler: 2012 ging Kodak pleite. Apple Newton Der Apple Newton sollte im Jahr 1993 die Welt der Computer revolutionieren. Doch der PDA war langsam und konnte Handschriften nur schlecht erkennen. Kein Wunder, dass Steve Jobs das Gerät nur vier Jahre später wieder vom Markt nahm. Später sagte er: "Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es eine wirklich gute Technologie ist, doch durch falsches Management war es im A****. Durch das Runterfahren der Entwicklung und Produktion habe ich einige gute Ingenieure freisetzen können, die an neuen mobilen Geräten arbeiten konnten. Und vielleicht haben wir alles richtig gemacht, als wir auf iPhones und iPads umgestellt haben." Nokia N-Gage Ein Handy und eine Spielekonsole, vereint in einem Gerät? Für manche klingt das nach einem Traum. Doch die Umsetzung im Nokia N-Gage war einfach nur schlecht. Die Verbraucher mussten das Gerät erst einmal auseinandernehmen, um Spiele zu wechseln. Zum Telefonieren mussten sie es mit der schmalen Seite ans Ohr halten. Zu umständlich für die Nutzer. Low-Carb-Chips Fast jeder liebt ab und zu Chips. Warum also nicht Low-Carb-Chips erfinden, die nicht dick machen? Das dachte sich auch der Hersteller der beliebten Knabberware Pringles und brachte neben den Fat Free Sour Cream & Onion noch weitere Geschmacksrichtungen mit weniger Kalorien auf den Markt. Bei den Verbrauchern kamen die neuen Kartoffelchips nicht gut an: Viele klagten nach dem Verzehr über Probleme im Magen - die Kartoffelchips glichen einem Abführmittel. Stift "For Her" Ein Stift mit der expliziten Aufschrift "For Her"? Auch diese Idee war ein Flop. Der Schreibwarenhersteller Bic dachte wohl, dass Frauen am liebsten mit Pink oder Lila schreiben wollen. Hätte das Unternehmen eine bessere Marktanalyse gemacht, wäre den Chefs dieser Reinfall wohl erspart geblieben. Trump Brettspiel Donald Trump darf auch im Museum of Failure nicht fehlen - mit seinem eigenen Brettspiel. "Es ist anspruchsvoller als Monoploy", sagte Trump selbst dazu. Doch das Spiel scheiterte. Übrigens genau wie Trumps eigene Airline, Trump Ice, Trump Steak oder Trump Vodka. Colgate Lasagne Das ein bekannter Markenname nicht alles ist, musste Colgate feststellen: Verbraucher wollen beim Lasagne-Essen offenbar nicht ans Zähneputzen denken - die Beef-Lasagne jedenfalls wurde in den 1980er-Jahren schnell wieder vom Markt genommen. In der Ausstellung ist eine Replik der Verpackung zu sehen, weil Colgate laut Samuel West dem Museum kein Original zur Verfügung stellen wollte. Itera Bicycle Das "Itera Bicycle" war eine schwedische Erfindung; ein Fahrrad, das nicht rostet - mit einem Gestellt aus Plastik. Das Projekt wurde 1982 von Volvo-Ingenieuren gestartet und endete nur drei Jahre später als Riesen-Flop: Nur ein Bruchteil der 30.000 hergestellten Räder wurde verkauft. Die viel zu hohen Kosten waren nicht einmal das schlimmste Problem: Im Sommer wurde das Plastik weich, im Winter schlingert das Rad. Die Restbestände wurden allerdings nicht verschrottet, sondern in die Karibik transportiert. Dort ist Rost an Fahrrädern ein großes Problem. TwitterPeek Zuerst von der Fachwelt gefeiert, dann ausgelacht: Das TwitterPeek ist in Zeiten von internetfähigen Smartphones ziemlich überflüssig und mit 200 Euro viel zu teuer. 2012 - nur vier Jahre nachdem die Hardware auf den Markt gekommen war, wurde die Produktion eingestellt.
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