Unternehmensbörsen
Was taugen Nachfolgebörsen im Internet?

Für den Unternehmensverkauf scheinen Nachfolgebörsen eine unkomplizierte Option. Doch ist eine Firma online so leicht zu verkaufen wie eine CD auf Ebay?

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© Oleksandr Moroz / Fotolia.com

Unternehmensbörsen im Internet haben sich als feste Größe bei der Suche nach einem Nachfolger oder einem passenden Unternehmen etabliert. Wir beleuchten Chancen und Risiken dieser Variante des Unternehmensverkaufs und -kaufs.

Wer möglichst viele Interessenten mit geringen Kosten erreichen will, kommt um die Nachfolge-Plattformen im Internet nicht herum. Gerade für kleine Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als einer Million Euro ist der direkte Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer durchaus attraktiv.

Allerdings haben die Börsen ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Einige sind zum Beispiel eher für Käufer, andere für Verkäufer interessant.

Platzhirsch Nexxt-change

Größtes Portal ist die vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Unternehmensbörse Nexxt-change. Sie arbeitet mit mehr als 800 Regionalpartnern zusammen, die beim Formulieren der Anzeige helfen und ungeeignete Interessenten vorab aussortieren.

Neben Nexxt-change gibt es noch kleinere Plattformen, die teils einen Fokus auf eine bestimmte Branche oder Region haben. Weitere Online-Marktplätze sind beispielsweise: biz-trade.deconcess.dedub.defirmenzukaufen.de oder ­unternehmensboerse.de

Unternehmensverkauf im Internet

Ein großer Vorteil von Unternehmensbörsen ist, dass die Angebote niedrigschwellig genutzt werden können. Dafür sind die Verkäufer häufig auf sich allein gestellt. Sie müssen den Spagat zwischen Diskretion und einer ansprechenden Annonce schaffen.

Zumindest Branche, Mitarbeiterzahl, Jahresumsatz und Markt (B2B oder B2C) sollte die Anzeige nennen. Außerdem sollte der Unternehmensverkäufer ein Exposé und die Zahlen der letzten drei Jahre parat haben, sobald das Inserat online ist.

Gegen den Verkauf der Firma über eine Unternehmensbörse spricht, dass damit wichtige Betriebsdaten öffentlich einsehbar sind. Auch reicht eine Anzeige allein oft nicht aus, um einen Käufer zu finden.

Mehr zum Thema: Unternehmensverkauf: Die eigene Firma verkaufen – in 5 Schritten zum Erfolg

Vermittlungsverträge prüfen

Viele Berater melden sich auf neu eingestellte Inserate und geben vor, einen Interessenten zu haben. Man müsse nur den Vermittlungsauftrag unterschreiben. Dass der auch Geld kostet, wenn es gar keinen Käufer gibt, merken viele Firmenverkäufer zu spät. Vorsicht auch, wenn der Berater einen ungewöhnlich hohen Firmenwert ermittelt. Dann geht es häufig nur um das Vermittlungsmandat – und hohe Gebühren, die sich oft am Unternehmenswert bemessen. Eine Orientierung, wie viel Ihre Firma wert ist, bietet unser Unternehmenswert-Rechner.

Finanzlage von Interessenten prüfen

Auch bei potenziellen Unternehmensnachfolgern ohne kriminelle Absichten sollten Verkäufer rechtzeitig prüfen, ob der Interessent sich die Firma überhaupt leisten kann. Bevor Sie Details über Ihr Unternehmen preisgeben oder in die Verhandlungen einsteigen, sollten Sie daher unbedingt einen Eigenkapitalnachweis verlangen.

In eigener Sache
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Vertraulichkeit sichern

Unternehmensverkäufer sollten sich eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnen lassen, bevor sie ihre Anonymität aufgeben und Details preisgeben. So stellen sie sicher, dass Firmeninterna nicht bei der Konkurrenz landen.

Vorsicht vor Betrügern

Die Anonymität des Internets lockt Betrüger an. Bei den meisten Portalen müssen Verkäufer unseriöse Anfragen selbst herausfiltern. Höchste Alarmstufe gilt, wenn angebliche Interessenten schnell und unbesehen kaufen wollen, nicht am Preis verhandeln, Devisengeschäfte vorschlagen oder gar die Abwicklung im Ausland fordern.

Unternehmenskauf im Internet

„Gerade auf den kostenlosen Portalen stehen viele uninteressante oder sogar betrügerische Angebote“, sagt Armin Pfannenschwarz von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe. „Für viele Verkäufer ist das Internet nur der letzte Notnagel“, ergänzt er.

Rund zwei Drittel der erfolgreichen Deals fänden zwischen Leuten statt, die sich lange kennen. Kaufinteressenten sollten sich daher nicht nur auf Onlineangaben verlassen, sondern in private und berufliche Netzwerke investieren. „Rumfahren, mit Leuten sprechen und klar sagen, was man sucht“, empfiehlt der Leiter des Studiengangs Unternehmertum für Gründer und Nachfolger.


Wie viel ist meine Firma wert?

Sie denken darüber über einen Unternehmensverkauf oder -kauf nach? Mit dem Unternehmenswert-Rechner von impulse und concess lässt sich der Firmenwert einfach und schnell berechnen – auf Grundlage von aktuellen Vergleichsdaten.

Den Rechner und viele Informationen darüber, mit welchen Methoden zur Unternehmensbewertung man den Wert einer Firma ermitteln kann, finden Sie hier: Unternehmenswert berechnen: So viel ist Ihre Firma wert

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Unternehmensbörsen im Internet haben sich als feste Größe bei der Suche nach einem Nachfolger oder einem passenden Unternehmen etabliert. Wir beleuchten Chancen und Risiken dieser Variante des Unternehmensverkaufs und -kaufs. Wer möglichst viele Interessenten mit geringen Kosten erreichen will, kommt um die Nachfolge-Plattformen im Internet nicht herum. Gerade für kleine Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als einer Million Euro ist der direkte Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer durchaus attraktiv. Allerdings haben die Börsen ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Einige sind zum Beispiel eher für Käufer, andere für Verkäufer interessant. Platzhirsch Nexxt-change Größtes Portal ist die vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Unternehmensbörse Nexxt-change. Sie arbeitet mit mehr als 800 Regionalpartnern zusammen, die beim Formulieren der Anzeige helfen und ungeeignete Interessenten vorab aussortieren. Neben Nexxt-change gibt es noch kleinere Plattformen, die teils einen Fokus auf eine bestimmte Branche oder Region haben. Weitere Online-Marktplätze sind beispielsweise: biz-trade.de, concess.de, dub.de, firmenzukaufen.de oder ­unternehmensboerse.de Unternehmensverkauf im Internet Ein großer Vorteil von Unternehmensbörsen ist, dass die Angebote niedrigschwellig genutzt werden können. Dafür sind die Verkäufer häufig auf sich allein gestellt. Sie müssen den Spagat zwischen Diskretion und einer ansprechenden Annonce schaffen. Zumindest Branche, Mitarbeiterzahl, Jahresumsatz und Markt (B2B oder B2C) sollte die Anzeige nennen. Außerdem sollte der Unternehmensverkäufer ein Exposé und die Zahlen der letzten drei Jahre parat haben, sobald das Inserat online ist. Gegen den Verkauf der Firma über eine Unternehmensbörse spricht, dass damit wichtige Betriebsdaten öffentlich einsehbar sind. Auch reicht eine Anzeige allein oft nicht aus, um einen Käufer zu finden. Mehr zum Thema: Unternehmensverkauf: Die eigene Firma verkaufen - in 5 Schritten zum Erfolg Vermittlungsverträge prüfen Viele Berater melden sich auf neu eingestellte Inserate und geben vor, einen Interessenten zu haben. Man müsse nur den Vermittlungsauftrag unterschreiben. Dass der auch Geld kostet, wenn es gar keinen Käufer gibt, merken viele Firmenverkäufer zu spät. Vorsicht auch, wenn der Berater einen ungewöhnlich hohen Firmenwert ermittelt. Dann geht es häufig nur um das Vermittlungsmandat – und hohe Gebühren, die sich oft am Unternehmenswert bemessen. Eine Orientierung, wie viel Ihre Firma wert ist, bietet unser Unternehmenswert-Rechner. Finanzlage von Interessenten prüfen Auch bei potenziellen Unternehmensnachfolgern ohne kriminelle Absichten sollten Verkäufer rechtzeitig prüfen, ob der Interessent sich die Firma überhaupt leisten kann. Bevor Sie Details über Ihr Unternehmen preisgeben oder in die Verhandlungen einsteigen, sollten Sie daher unbedingt einen Eigenkapitalnachweis verlangen. Vertraulichkeit sichern Unternehmensverkäufer sollten sich eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnen lassen, bevor sie ihre Anonymität aufgeben und Details preisgeben. So stellen sie sicher, dass Firmeninterna nicht bei der Konkurrenz landen. Vorsicht vor Betrügern Die Anonymität des Internets lockt Betrüger an. Bei den meisten Portalen müssen Verkäufer unseriöse Anfragen selbst herausfiltern. Höchste Alarmstufe gilt, wenn angebliche Interessenten schnell und unbesehen kaufen wollen, nicht am Preis verhandeln, Devisengeschäfte vorschlagen oder gar die Abwicklung im Ausland fordern. Unternehmenskauf im Internet „Gerade auf den kostenlosen Portalen stehen viele uninteressante oder sogar betrügerische Angebote“, sagt Armin Pfannenschwarz von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe. „Für viele Verkäufer ist das Internet nur der letzte Notnagel“, ergänzt er. Rund zwei Drittel der erfolgreichen Deals fänden zwischen Leuten statt, die sich lange kennen. Kaufinteressenten sollten sich daher nicht nur auf Onlineangaben verlassen, sondern in private und berufliche Netzwerke investieren. „Rumfahren, mit Leuten sprechen und klar sagen, was man sucht“, empfiehlt der Leiter des Studiengangs Unternehmertum für Gründer und Nachfolger. Wie viel ist meine Firma wert? Sie denken darüber über einen Unternehmensverkauf oder -kauf nach? Mit dem Unternehmenswert-Rechner von impulse und concess lässt sich der Firmenwert einfach und schnell berechnen – auf Grundlage von aktuellen Vergleichsdaten. Den Rechner und viele Informationen darüber, mit welchen Methoden zur Unternehmensbewertung man den Wert einer Firma ermitteln kann, finden Sie hier: Unternehmenswert berechnen: So viel ist Ihre Firma wert