Holger Exner spielt leidenschaftlich gerne Flipper. Zusammen mit seinem Freund Marco Knauer gründete er einen Webshop für Ersatzteile für Pinball-Automaten. Im Interview erzählt Exner, wie die Idee zustande kam und warum sein eigentlicher Job als IT-Berater bei der Gründung so nützlich war.
Herr Exner, Sie haben mit Marco Knauer ein Unternehmen gegründet, das Pinballcenter heißt. Wer von Ihnen flippert denn besser?
Das hängt von der Tagesform ab. Aber wir spielen beide viel weniger als früher. In Wettkämpfen und auf Ranglisten sind unsere Freunde längst an uns vorbeigezogen.
Stattdessen verkaufen Sie nun Ersatzteile für die Flipperautomaten. Wie sind Sie darauf gekommen?
Wir haben uns 2008 auf einem Flipperturnier kennengelernt. Dort kam uns die Idee, die LED-Leuchtmittel für die Automaten zu vertreiben, weil Marco gute Hersteller kannte. Einen Online-Shop aufzusetzen, war dann keine große Sache mehr.
Sie haben also neben dem Job gegründet?
Genau. Aber Marco ist nun seit ungefähr eineinhalb Jahren Vollzeit dabei. Ich arbeite weiterhin als IT-Berater. Aber ich nehme auch immer weniger Aufträge an, und es kann sein, dass in den nächsten Jahren Schluss damit ist.
Hatten Sie das anfangs so geplant?
Nein, überhaupt nicht! Wir sind immer noch überrascht, wie unsere Idee eingeschlagen ist. Würde ich die Zahlen nicht kennen, würde ich mir selbst nicht glauben. Wir hatten die Nachfrage aus dem Ausland vollkommen unterschätzt. 60 Prozent unserer Lieferungen gehen in alle Welt. Die Pinballautomaten haben eine große Fangemeinde.
Was zahlen Fans für einen Automaten?
Das fängt bei 300 Euro für ein einfaches Gerät an und kann bis zu 15.000 Euro für einen „Big Bang Bar“-Flipper gehen, von dem nur 200 Stück gebaut wurden.
Hat Ihnen Ihr eigentlicher Job als Berater bei der Gründung genutzt?
Das ist ein riesiger Vorteil. Als IT-Berater weiß ich schließlich, wie man einen Webshop aufbaut. Und ich weiß, wie ich die richtigen Ansprechpartner finde. Die GmbH-Eintragung ging bei uns so fix, da hat der Steuerberater den Kopf geschüttelt.
Was kommt als Nächstes?
Wir haben unseren Erfolg selbst noch nicht ganz verstanden. Nun hat uns der Ehrgeiz gepackt, wir wollen dem Ganzen einen ordentlichen Rahmen geben. Wir müssen beispielsweise unser Lager weiter vergrößern.
Bekannt gemacht am: 25.09.2013, 12:00 UhrIn () gesetzte Angaben der Anschrift und des Geschäftszweiges erfolgen ohne Gewähr.
Neueintragungen, 24.09.2013 Pinballcenter GmbH, Ulm, Römerstraße 11, 89077 Ulm. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschaftsvertrag vom 23.09.2013. Geschäftsanschrift: Römerstraße 11, 89077 Ulm. Gegenstand: Der Handel mit, die Erbringung von Servicedienstleistungen für und die Produktion von Flipperautomaten und deren Ersatzteilen. Stammkapital: 25.000,00 Euro. Allgemeine Vertretungsregelung: Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, vertritt er allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, vertreten zwei gemeinsam oder ein Geschäftsführer mit einem Prokuristen. Geschäftsführer: Exner, Holger, Ulm; Knauer, Marco, Bobingen, jeweils einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.
Täglich wagen Menschen den Sprung in die Selbständigkeit. Im Handelsregister finden sich die Geburtsurkunden ihrer Firmen. impulse stellt jeden Monat eine Gründung vor.
Aus dem impulse-Magazin 11/2013
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Flipperautomaten Ersatzteile? Das beweist vor allem das Erfolg nicht vorhersehbar ist – wer ausser die Gründe würden so einer Idee Erfolg vorhersagen. In sehe da förmlich die Bankster und Wirtschaftsförderen vor mir: „das ist doch Vergangenheit“, „zu kleiner Markt“, „blabla“, so ein Hobby geht nur mit FFF (Friends, Family und Fools). Zum Glück braucht man für so was nur wenig Startkapital.
Ich empfehle den Gründern mal auf http://www.vendingradar.com/blog vorbei zuschauen, da treibt sich viel Zielgruppe herum.