Sinnvoll spenden
So finden Sie seriöse Spendenorganisationen

Weihnachtszeit ist Spendenzeit – das gilt auch für viele Unternehmen. Aber wie findet man Hilfsorganisationen, bei denen das Geld auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt?

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Zur Weihnachtszeit spenden viele Unternehmer Geld - nur wie macht man das sinnvoll?
© PolaRocket / photocase.de

Adventszeit ist Spendenzeit. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wollen am Jahresende etwas zurückgeben. Doch es stellt sich die Frage: Wohin spende ich? Mehr als 600.000 gemeinnützige Organisationen, Einrichtungen und Vereine buhlen nicht nur in der Weihnachtszeit um die Gunst der Spender. Allerdings ist nicht jede Organisation, die um Spenden wirbt, seriös.

So stellen Sie sicher, dass Sie an seriöse Spendenorganisationen spenden

Das Spendensiegel des DZI

Eine Hilfe bei der Auswahl bietet das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Es belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Spendengeldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Eine Liste mit allen Organisationen, die das Spendensiegel bekommen haben, finden Sie auf der Website des DZI. Dort wird auch eine Liste veröffentlicht mit Spendenorganisationen, von denen das DZI abrät. Das Zentralinstitut berät außerdem zu rund 1000 weiteren Organisationen ohne Spendensiegel, die überregional um Spenden werben.

Allerdings ist das Spendensiegel für die Organisationen, die es beantragt haben, mit relativ hohen Kosten verbunden, so dass zahlreiche seriöse und vor allem kleinere Hilfsorganisationen lieber darauf verzichten.

Das Wirkt-Siegel

Das Wirkt-Siegel wird von der gemeinnützigen Aktiengesellschaft Phineo an gemeinnützige Projekte vergeben, die das Potenzial dazu haben, besonders wirkungsvoll zur Lösung eines konkreten gesellschaftlichen Problems beizutragen. Ob ein Projekt die nötigen Voraussetzungen erfüllt, wird mit einem wissenschaftlichen Verfahren – der Phineo-Analyse – untersucht.

Das Wirkt-Siegel ist für die Hilfsorganisation kostenlos. Fast 300 Hilfsprojekte tragen es, darunter viele lokale Projekte. Beispielsweise das Umweltbildungszentrum Licherode, der inklusive Kin­der­aben­teu­er­hof Frei­burg oder der Verein Refugio Bremen, der therapeutische Hilfe für geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che anbietet. In der Datenbank von Phineo können Sie gezielt nach unterstützenswürdigen Projekten in Ihrer Umgebung suchen.

Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft

Neben den Spendensiegeln gibt es die Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International. Darüber kann eine Organisation ihre Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit zeigen. Der Initiative haben sich 1556 Organisationen angeschlossen. Sie haben sich verpflichtet, bestimmte Informationen öffentlich zu machen – dazu gehören solche über die Herkunft der Spenden und ihre Verwendung, die Zahl der Mitarbeiter und ein Tätigkeitsbericht.

Deutscher Spendenrat

Der Deutsche Spendenrat vergibt seit 2017 ein Spendenzertifikat. Bei seinem Prüfverfahren übernehmen Wirtschaftsprüfer die Qualitätskontrolle. Es wird nur an Mitglieder des Spendenrats vergeben, kostet aber über die Mitgliedsgebühr (200 bis 6500 Euro) hinaus keine Gebühren. Die rund 70 Organisationen, die das Spendenzertifikat tragen, finden Sie hier.

Daran erkennen Sie unseriöse Organisationen

Auch jenseits von Spendensiegeln gibt es Möglichkeiten, aus dem Geklapper der Sammelbüchsen die Scharlatane herauszuhören. Starkes Mitleid erweckende und gefühlsbetonte Werbung ist oft Kennzeichen mangelnder Seriosität. Auch übertrieben dringlichen Spendenaufrufen sollte man misstrauen, denn seriöse Hilfswerke haben für Not- und Katastrophenfälle vorgesorgt. Vorsicht ist außerdem bei aufdringlichen Werbern geboten, insbesondere dann, wenn es um eine Fördermitgliedschaft geht: Dort gibt es kein Rücktrittsrecht.

Wie sollte man spenden, um möglichst viel zu erreichen?

Das DZI rät zu Geldspenden statt Sachspenden. Spendengelder könnten von den Hilfswerken flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden, die teuer transportiert werden müssen. Sachspenden seien nur dann empfehlenswert, wenn seriöse Organisationen gezielt um sie bitten.

Zudem empfiehlt das Zentralinstitut, die Spenden auf wenige Organisationen zu konzentrieren. Das mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen. Denn: Wer viele verschiedene Organisationen unterstützen möchte, der wird von allen als „aktiver Spender“ registriert und erhält umso mehr Werbung.

Der Königsweg der Spende sei die freie Spende, so das DZI. Zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben, denn sie verursachen zusätzlichen Verwaltungs- und Werbeaufwand. Außerdem gehen Hilfszwecke, die für zweckgebundene Werbung nicht geeignet sind, leer aus.

Adventszeit ist Spendenzeit. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wollen am Jahresende etwas zurückgeben. Doch es stellt sich die Frage: Wohin spende ich? Mehr als 600.000 gemeinnützige Organisationen, Einrichtungen und Vereine buhlen nicht nur in der Weihnachtszeit um die Gunst der Spender. Allerdings ist nicht jede Organisation, die um Spenden wirbt, seriös. So stellen Sie sicher, dass Sie an seriöse Spendenorganisationen spenden Das Spendensiegel des DZI Eine Hilfe bei der Auswahl bietet das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Es belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Spendengeldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Eine Liste mit allen Organisationen, die das Spendensiegel bekommen haben, finden Sie auf der Website des DZI. Dort wird auch eine Liste veröffentlicht mit Spendenorganisationen, von denen das DZI abrät. Das Zentralinstitut berät außerdem zu rund 1000 weiteren Organisationen ohne Spendensiegel, die überregional um Spenden werben. Allerdings ist das Spendensiegel für die Organisationen, die es beantragt haben, mit relativ hohen Kosten verbunden, so dass zahlreiche seriöse und vor allem kleinere Hilfsorganisationen lieber darauf verzichten. Das Wirkt-Siegel Das Wirkt-Siegel wird von der gemeinnützigen Aktiengesellschaft Phineo an gemeinnützige Projekte vergeben, die das Potenzial dazu haben, besonders wirkungsvoll zur Lösung eines konkreten gesellschaftlichen Problems beizutragen. Ob ein Projekt die nötigen Voraussetzungen erfüllt, wird mit einem wissenschaftlichen Verfahren - der Phineo-Analyse - untersucht. Das Wirkt-Siegel ist für die Hilfsorganisation kostenlos. Fast 300 Hilfsprojekte tragen es, darunter viele lokale Projekte. Beispielsweise das Umweltbildungszentrum Licherode, der inklusive Kin­der­aben­teu­er­hof Frei­burg oder der Verein Refugio Bremen, der therapeutische Hilfe für geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che anbietet. In der Datenbank von Phineo können Sie gezielt nach unterstützenswürdigen Projekten in Ihrer Umgebung suchen. Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft Neben den Spendensiegeln gibt es die Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International. Darüber kann eine Organisation ihre Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit zeigen. Der Initiative haben sich 1556 Organisationen angeschlossen. Sie haben sich verpflichtet, bestimmte Informationen öffentlich zu machen - dazu gehören solche über die Herkunft der Spenden und ihre Verwendung, die Zahl der Mitarbeiter und ein Tätigkeitsbericht. Deutscher Spendenrat Der Deutsche Spendenrat vergibt seit 2017 ein Spendenzertifikat. Bei seinem Prüfverfahren übernehmen Wirtschaftsprüfer die Qualitätskontrolle. Es wird nur an Mitglieder des Spendenrats vergeben, kostet aber über die Mitgliedsgebühr (200 bis 6500 Euro) hinaus keine Gebühren. Die rund 70 Organisationen, die das Spendenzertifikat tragen, finden Sie hier. [mehr-zum-thema] Daran erkennen Sie unseriöse Organisationen Auch jenseits von Spendensiegeln gibt es Möglichkeiten, aus dem Geklapper der Sammelbüchsen die Scharlatane herauszuhören. Starkes Mitleid erweckende und gefühlsbetonte Werbung ist oft Kennzeichen mangelnder Seriosität. Auch übertrieben dringlichen Spendenaufrufen sollte man misstrauen, denn seriöse Hilfswerke haben für Not- und Katastrophenfälle vorgesorgt. Vorsicht ist außerdem bei aufdringlichen Werbern geboten, insbesondere dann, wenn es um eine Fördermitgliedschaft geht: Dort gibt es kein Rücktrittsrecht. Wie sollte man spenden, um möglichst viel zu erreichen? Das DZI rät zu Geldspenden statt Sachspenden. Spendengelder könnten von den Hilfswerken flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden, die teuer transportiert werden müssen. Sachspenden seien nur dann empfehlenswert, wenn seriöse Organisationen gezielt um sie bitten. Zudem empfiehlt das Zentralinstitut, die Spenden auf wenige Organisationen zu konzentrieren. Das mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen. Denn: Wer viele verschiedene Organisationen unterstützen möchte, der wird von allen als „aktiver Spender“ registriert und erhält umso mehr Werbung. Der Königsweg der Spende sei die freie Spende, so das DZI. Zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben, denn sie verursachen zusätzlichen Verwaltungs- und Werbeaufwand. Außerdem gehen Hilfszwecke, die für zweckgebundene Werbung nicht geeignet sind, leer aus.