Fragen fürs Vorstellungsgespräch
42 kluge Arbeitgeber-Fragen für Bewerbungsgespräche

Kluge Fragen helfen Arbeitgebern, im Vorstellungsgespräch schnell den richtigen Bewerber zu finden. Zwei Recruitingprofis verraten, welche Fragen du unbedingt stellen solltest.

Aktualisiert am 21. Oktober 2025, 09:47 Uhr, von Verena Bast, Wirtschaftsredakteurin

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Fragen fürs Vorstellungsgespräch
Mit den richtigen Fragen im Vorstellungsgespräch finden Arbeitgeber die passende Person für eine Stelle.
© knallgrün / photocase

Wer neue Mitarbeiter für eine vakante Stelle sucht, braucht mehr als nur ein gutes Bauchgefühl. Es gilt, möglichst viel über einen Menschen zu erfahren – egal, ob man einen Azubi einstellen will oder eine Führungskraft. Was kann der Bewerber? Wie arbeitet er? Was treibt ihn an? Wo will er hin? Wie geht er mit Kunden und Kollegen um? Um all das herauszufinden, bleibt im Bewerbungsgespräch oft nur wenig Zeit.

Um trotzdem die Stelle mit dem richtigen Bewerber oder der richtigen Bewerberin zu besetzen, brauchen Chefs und Chefinnen vor allem eine gute Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch und ein paar kluge Fragen, auf die man mehr als nur Standardantworten erhält.

Die folgenden Fragen für das Vorstellungsgespräch bieten einen Leitfaden, der dafür sorgt, dass du wirklich die wichtigsten Dinge über Bewerber erfährst.

Fragen, die etwas über die Persönlichkeit, Arbeitsweise und Erwartungen des Bewerbers verraten

1. „Wie haben Sie sich auf den Termin heute vorbereitet?“

„Das ist eine Frage, die ich gerne stelle“, sagt Goran Barić, Geschäftsführer der Personalberatung PageGroup Deutschland. „Denn sie zeigt, wie wichtig dem Bewerber dieses Gespräch und der neue Job ist. Bereitet er sich systematisch vor? Die Frage ist ein guter, angenehmer Übergang vom Small Talk auf die Sachebene. Der Bewerber kommt dadurch idealerweise ins Reden.“

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2. „Warum wollen Sie das Unternehmen wechseln?“

„Überzeugende Kandidaten entwickeln eine positive Vision ihres neuen Arbeitsplatzes. Andere fangen bei dieser Frage dagegen an, über ihren alten Arbeitgeber zu lästern“, sagt Barić. „Das ist nicht professionell und sagt viel über den Bewerber aus. Außerdem stellt sich dann die Frage: Ist er womöglich einer Kündigung zuvorgekommen?“

Außerdem sind solche Bewerberfragen eine gute Gelegenheit für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber um herauszufinden, ob jemand beispielsweise bereit wären, für den neuen Job umzuziehen.

3. „Wie stellen Sie sich die ersten drei Monate hier bei uns vor?“

„Bei dieser Frage gibt es keine falsche oder richtige Antwort. Aber Arbeitgeber erfahren auf diese Weise im Vorstellungsgespräch, inwieweit sich ein Bewerber schon mit seiner künftigen Rolle im Unternehmen auseinandergesetzt hat“, so Barić. „Einige Bewerber oder Bewerberinnen überfordert diese Frage. Interessant ist hierbei zu sehen, wie er oder sie mit dieser Unsicherheit umgeht. Bringt es die Person durcheinander oder kann sie souverän erklären, dass sie sich bereits persönliche Ziele gesetzt hat, wie etwa: ‚In den ersten 100 Tagen will ich mit allen Leuten beim Mittagessen gewesen sein, mit denen ich im Unternehmen zusammenarbeite.'“

4. „Wie ist Ihr aktueller Chef?“

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Diese Frage empfiehlt sich vor allem im Bewerbungsgespräch mit potenziellen Führungskräften, die sich auf wichtige Positionen bewerben. „Wer selber führt, muss auch die Kriterien guter oder schlechter Führung benennen können“, sagt Barić. „Von einem guten Bewerber können Arbeitgeber erwarten, dass er konkrete Führungsgrundsätze anspricht. Es zeigt außerdem, welche Hilfestellung er von seinem Vorgesetzten erwartet und was ihn nervt – vielleicht, weil die Führungskraft eine Schwäche identifiziert hat.“

5. „Wer ist Ihr Vorbild – und warum?“

Diese Bewerbungsfrage vermittelt Chefs und Chefinnen schon im Vorstellungsgespräch einen guten persönlichen Eindruck des Bewerbers oder der Bewerberin. „Nennt jemand einen Sportler, steht das für Wettbewerb, Ehrgeiz und Disziplin“, sagt Barić. Nennt ein Kandidat oder eine Kandidatin jemanden aus der Familie, seien ihm oder ihr soziale Beziehungen und Ausgleich besonders wichtig.

6. „Erzählen Sie mir von guten Erfahrungen, die Sie in Ihrem Leben gesammelt haben!“

„Anhand dieser Frage können Arbeitgeber erkennen, was dem Bewerber wirklich wichtig ist“, sagt Barić. „Legt er zum Beispiel besonderen Wert auf enge und vertrauensvolle Freundschaften? Ist er eher ein abenteuerlustiger Mensch? Definiert er Erfolg auch über inhaltliche Themen und vor allem: Weiß der Gesprächspartner gute Erfahrungen auch als solche zu schätzen?“

7. „Erzählen Sie mir von Themen, an denen Sie gescheitert sind!“

„Mit dieser Frage können Arbeitgeber nachspüren, ob jemand reflektiert genug ist, seine Schwächen zu erkennen und mit Rückschlägen konstruktiv umzugehen“, sagt Barić. „Ist der Gesprächspartner in der Lage, Verantwortung auch für das Scheitern zu übernehmen – und daraus für die Zukunft zu lernen?“

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8. „Erzählen Sie, was das Verrückteste war, das Sie bisher in Ihrem Leben gemacht haben!“

„Diese Frage ist ein guter Abschluss für die erste Phase eines Vorstellungsgesprächs“, sagt Personaler Barić. Und deutlich besser, als schlicht die Stationen im Lebenslauf eines Bewerbers durchzugehen. „Wir stellen diese Bewerbungsfrage immer gerne, egal ob bei einem Controller oder einem Vertriebsmitarbeiter. An der Antwort kann man erkennen, wie offen ein Bewerber ist, was er sich zutraut und wagt – und wo die eigenen Grenzen sind. Hier kann er Persönlichkeit zeigen.“

9. „Was müsste passieren, damit Sie den Schritt zu uns bereuen?“

Dieser Tipp stammt nicht von Goran Barić, sondern von Stephanie Luftensteiner, Senior-Recruiterin bei Adidas. „Die Antwort auf diese Frage verrät so viel über die Motivation des Bewerbers“, so die Personalerin gegenüber dem Magazin Business Insider. Würde jemand sagen, er wäre unzufrieden, wenn er sich mit dem Team nicht versteht, dann deute das auf einen teamorientierten Bewerber hin. Würde jemand den Schritt zum Unternehmen bereuen, weil er nicht befördert wurde, dann wüssten Arbeitgeber, dass der Bewerber karriereorientiert sei. Zu erkennen, was einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin unglücklich machen würde, helfe bei der Auswahl – weil man so einschätzen könne, ob man als Unternehmen diese Erwartungen überhaupt erfüllen kann.

Fragen, die etwas über die Motivation und Leistungsbereitschaft eines Bewerbers verraten

10. „Was bedeutet für Sie Erfolg?“

Mit dieser Bewerbungsfrage erfahren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, was Bewerber zur Arbeit motiviert. Das Spektrum der Antworten kann vom „Minimalisten“ über den erfolgsorientierten Mitarbeiter mit gesundem Ehrgeiz bis hin zum egozentrischen Karrieristen reichen, der allenfalls materiell motiviert ist. Hier ist es hilfreich, nach konkreten Erfolgserlebnissen zu fragen, um zu prüfen, ob die Antwort wirklich glaubwürdig ist.

11. „Auf welche Verdienste sind Sie weshalb besonders stolz?“

Antwortet der Bewerber oder die Bewerberin mit dem Hinweis auf eine berufsspezifische Leistung? Sind es Qualitäten, die für dein Unternehmen und die freie Stelle von Interesse sind? Stimmen die Antworten mit den Anforderungen überein? Auch die Art der Erfolge und benötigten Fähigkeiten kann dir Aufschluss über die Motivation, die Grundwerte und die Talente geben, auf die der Bewerber oder die Bewerberin besonders vertraut und die er oder sie an sich besonders hoch einschätzt.

12.  „Mit welcher Art Misserfolg tun Sie sich besonders schwer?“

Das ist keine einfache Frage, da sich ein Bewerber hier zwangsläufig öffnen muss. Aber die Rückschlüsse auf Sensibilität, Ehrgeiz, Empfindlichkeiten, Misserfolgsauslöser und -themen, der Mut und die Offenheit des Bewerbers geben sehr aufschlussreiche Informationen.

13. „Erzählen Sie mir doch etwas von einer schwierigen Situation an Ihrem letzten Arbeitsplatz und darüber, wie Sie damit umgegangen sind.“

Diese Frage zielt im Vorstellungsgespräch darauf ab, dass Personalverantwortliche den Bewerber oder die Bewerberin genauer kennenlernen und erfahren, wie konfliktfähig und belastbar er oder sie ist. Durch die Antwort kannst du meistens auf das künftige Verhalten schließen. Die Antwort auf die Frage verrät viel, zum Beispiel, was der Bewerber oder die Bewerberin überhaupt als eine schwierige Situation empfindet (von der Kantine mit schlechtem Kaffee bis zu einem Umfeld, welches wenig Eigeninitiative oder berufliches Weiterkommen zulässt). Sitzt ein Berufseinsteiger vor dir, kannst du ihn beispielsweise nach schwierigen Situationen im Studium oder in der Ausbildung fragen.

14. „Was glauben Sie, was Menschen wirklich zur Arbeit anspornt: Gehalt, flexible Arbeitszeiten, Karriere, Begeisterungsfähigkeit, Ehrgeiz, Berufung oder anderes?“

Die Antwort auf diese Frage ist für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sehr interessant, denn sie verrät viel über das Wertesystem des Kandidaten oder der Kandidatin. Achte auf die Glaubwürdigkeit und das Differenzierungsvermögen und bitte dein Gegenüber eventuell darum, ein persönliches Beispiel oder Erlebnis zu nennen. Du kannst die Frage auch abwandeln, um an detailliertere und individuelle Informationen zu gelangen: Frage zum Beispiel nach Weiterbildung oder Laufbahn und Karriereplanung.

15. „Wieso glauben Sie, dass Sie diese Arbeit gerne tun würden?“

Die Antwort auf diese Frage verrät Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, wie gut sich ein Bewerber vor dem Jobinterview über das Anforderungsprofil und die Stelle informiert hat und welche Aufgaben für ihn am interessantesten sind und ihn am stärksten motivieren. Auch diese Frage kannst du abwandeln, um an detailliertere und individuelle Informationen zu gelangen.

16. „Was, meinen Sie, ermöglicht wirklich gute Leistungen?“

Das ist eine indirekte Frage zur Motivation – auf einer objektivierten Ebene. Da die Antwort darauf aber Abstraktionsvermögen erfordert, sollten Chefs und Chefinnen sie nur redegewandten Kandidaten stellen. Du kannst die Frage auch weniger offen so stellen: „Welches sind Ihrer Meinung nach die Voraussetzungen für überdurchschnittliche Leistungen?“

17. „Welches sind für Sie die entscheidenden Aspekte im Hinblick auf den Arbeitsalltag der Stelle, die wir anbieten?“

Auf den ersten Blick eine harmlose und einfache Frage. Aber dennoch eine, die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sehr viel darüber verrät, ob die Person das Wesentliche verstanden hat und weiß, worauf es ankommt. Wenn hier Nebensächlichkeiten, fragwürdige Prioritäten oder völlig belanglose Aspekte zur Sprache kommen, ist Vorsicht geboten. Der Begriff „Aspekte“ ist bewusst unspezifisch gewählt. Du kannst die Frage aber auch konkreter stellen und beispielsweise nach Herausforderungen oder Interessen fragen.

18. „Was erwarten Sie von Ihrer neuen Aufgabe, was ist Ihnen am wichtigsten?“

Sind es Herausforderungen, die Möglichkeiten, Neues zu lernen, eine neue Branche kennenzulernen, Gelerntes anwenden zu können oder sich in einer dynamischen Branche weiterzuentwickeln? Die Schwerpunkte, die ein Bewerber oder eine Bewerberin nennt, die möglichen Begründungen, die dahinterliegenden Motive (Karriere, Herausforderung, Neues lernen usw.) geben dir interessante Hinweise. Achte bei der Antwort auch darauf, ob und in welchem Maße du die Erwartungen des Kandidaten oder der Kandidatin selbst erfüllen kannst.

19. „Wie motivieren Sie sich?“

Diese Frage ist so kurz wie schwierig – und lässt viele Antworten zu. Greift ein Bewerber auf konkrete Erfahrungen zurück? Motivierte Bewerberinnen und Bewerber bringen auch zum Ausdruck, dass sie sich gerne berufliche Ziele stecken, auf die sie hinarbeiten, und gut mit Rückschlägen umgehen können.

Eine kluge Antwort auf eine solche Frage kann sein: „Ich motiviere mich durch gute Arbeitsergebnisse und bin stolz auf Erfolge. Wenn ich eine Aufgabe sehr gut gelöst habe, bin ich gleich motiviert für neue Herausforderungen. So habe ich beispielsweise bei meinem jetzigen Arbeitgeber ein interessantes Projekt zum Thema Ablauforganisation übernommen, nachdem ich die Tagesroutine gut im Griff hatte“. Vorsicht ist geboten bei allgemeinen Antworten, wie etwa: „Ich gebe sowieso immer mein Bestes“ oder „Motivation ist für mich ohnehin kein Problem“.

Fragen, die etwas über die Softskills eines Bewerbers verraten

Generell gilt hier: „Fragen zu Softskills sind nur effektiv, wenn sie sich auf die Vergangenheit beziehen“, sagt Albrecht Müllerschön, Berater und Coach für Personal- und Organisationsentwicklung. „Sonst provozieren sie in der Regel lediglich sozial erwünschte Antworten.“

Du solltest also beispielsweise keine Frage wie diese stellen:Was würden Sie tun, wenn Ihr Kollege Sie schlechtmacht?“  Denn: „In 90 Prozent der Fälle antworten die Bewerber auswendig gelernte Dinge wie: ‚Ich würde das offene Gespräch suchen’”, sagt Müllerschön. „Diese Antwort ist nutzlos. Die Praxis zeigt, dass viele Arbeitnehmer den Kollegen ebenfalls schlechtmachen werden.”

Diese Frage wäre besser: „Wurden Sie in der Vergangenheit von einem Kollegen schlechtgemacht? Wenn ja, wie haben Sie reagiert und wie wurde der Konflikt geschlichtet? Nennen Sie bitte Beispiele.“

Die folgenden Abschnitte listen entsprechende Fragen zu spezifischen Softskills auf:

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Belastbarkeit

20.“Nennen Sie berufliche Situationen aus der Vergangenheit, die für Sie belastend oder anstrengend waren! Wie sind Sie damit umgegangen? Wie haben andere darauf reagiert? Und was war das Resultat?“

21. „Was war Ihr bisher letzter oder größter Misserfolg? Wie haben Sie sich verhalten? Was war das Ergebnis?“

22. „Halten Sie sich selbst für belastbar? Und woran machen Sie das fest?“

23. „Stellen Sie sich vor, Sie sind Teamleiter oder Teamleiterin in einem sehr arbeitsintensiven Projekt, an dem verschiedene Abteilungen und Kollegen zusammenarbeiten. Welche Tools bringen Sie mit, um das Projekt erfolgreich zu strukturieren und Belastungen in Grenzen zu halten?“

Durch diese Fragen erfahren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber etwas über die Belastbarkeit einer Person – etwa im Hinblick darauf, inwieweit sie gelernt hat, den Überblick zu bewahren und gut mit Stress umzugehen.

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Kundenorientierung

24. „Was heißt für Sie Kundenorientierung? Nennen Sie Beispiele aus der Vergangenheit, die Ihre Stärken in diesem Bereich zeigen!“

25. „Was denken Sie: Was erwarten unsere Kunden als nächsten Schritt von unserem Unternehmen?“

Diese Frage hilft Personalverantwortlichen im Vorstellungsgespräch – mehr als jede Auflistung von Qualifikationen – zu erkennen, ob ein Bewerber wirklich zum Unternehmen passt. „Diese Fragen zielen auf die Empathie eines Bewerbers ab sowie die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln“, sagt Personalexperte Goran Barić. Kennt er die Zielgruppe des Unternehmens und kann er sich in seinen potenziellen Arbeitgeber hineinversetzen? „Außerdem zeigt sich mit dieser Frage, ob der Bewerber eine realistische Vorstellung der neuen Aufgaben hat.“

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Sorgfalt

26. „Nennen Sie Beispiele aus der Vergangenheit, die sorgfältiges Arbeiten erforderten!“

27. „Wie haben Sie sichergestellt, dass Sie zuverlässig oder fehlerfrei arbeiten?“

28. „Nennen Sie ein Beispiel, bei dem Sie die Sorgfalt vernachlässigt haben. Was war das Ergebnis? Was haben Sie daraus gelernt?“

29. „Wenn Sie unter Zeitdruck stehen, was ist Ihnen wichtiger: Einen Termin einzuhalten oder auf die Sorgfalt zu achten?“

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Teamfähigkeit

30. „Wenn Sie sich heute entscheiden müssten, für immer allein zu arbeiten oder mit anderen zusammen im Team: Für was würden Sie sich entscheiden? Und warum?“

31. „Was zeichnet Sie in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen besonders aus? Nennen Sie ein Beispiel aus der Vergangenheit!“

32. „Welche Rolle nehmen Sie üblicherweise in Gruppen ein? Nennen Sie Beispiele!“

33. „Mit welcher Art von Menschen arbeiten Sie gerne zusammen? Eher mit ruhigen, dominanten, spaßigen oder strukturierten Kollegen?“

34. „Wie würden Sie Menschen beschreiben, mit denen Sie gerne zusammenarbeiten? Welche Stärken oder Schwächen haben diese?“

35. „Mit wem arbeiten Sie weniger gerne zusammen? Und warum?“

36. „Aus welchen Abteilungen würden Sie für diese Projekte Kollegen miteinbeziehen – und wie dabei vorgehen?“

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Eigeninitiative

37. „In welcher Situation haben Sie bewiesen, dass Sie Eigeninitiative haben? Wenn Sie nicht mehr weiterkommen: Was tun Sie dann?“

38. „Welche selbstständigen Tätigkeiten hatten Sie in der beruflichen Vergangenheit? Beispiele?“

39. „Welche Freiheiten sind Ihnen wichtig?“

40. „Wie werden Sie von Kollegen oder Ihrer jetzigen Führungskraft bezogen auf Ihre Eigeninitiative beschrieben?“

41. „Welche Rahmenbedingungen können Ihre Initiative behindern oder blockieren?“

Fragen im Vorstellungsgespräch zur Kritikfähigkeit und zur Fähigkeit zu Selbstreflexion

42. „Versuchen Sie einmal, aus sich herauszugehen – und beobachten Sie sich von außen: Was gefällt Ihnen an sich? Womit sind Sie glücklich? Welche Themen wollen Sie an sich weiterentwickeln? Und wofür bräuchten Sie noch Tipps von anderen?“

„Es gibt Menschen, denen es schwerfällt, sich selbst kritisch zu hinterfragen und Kritik anzunehmen“, sagt Goran Barić. „Das ist heute aber eine ganz wichtige Eigenschaft für einen Teamplayer – insbesondere für jemanden, der Verantwortung bis hin zu Führungsaufgaben übernehmen möchte.“

Was Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch bleiben lassen sollten

Aus dem Bewerbungsgespräch kein Kreuzverhör machen!

„Das Vorstellungsgespräch sollte kein Kreuzverhör sein – also kein Interview mit dem Ziel, den Bewerber mit Fragen klein zu machen oder in die Ecke zu drängen. Diese Zeiten sind vorbei“, sagt Barić. „Es geht darum, mündige Bewerber gut und höflich zu behandeln und nach der Begrüßung mithilfe guter Fragen intelligent in ein Gespräch zu verwickeln, um etwas über die Person zu erfahren.“ Die Art der Fragen verrät im Übrigen auch viel über den Fragesteller selbst.

Im Bewerbungsgespräch keine unzulässigen Fragen stellen!

„Es gibt keine dummen Fragen“, heißt es im Volksmund. Für Vorstellungsgespräche gilt das nicht, da gibt es sogar verbotene Fragen. So sind einige Fragen nach dem Antidiskriminierungsgesetz nicht erlaubt.

Mehr dazu liest du in diesem Artikel: Unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch

Im Bewerbungsgespräch keine fiesen Fragen stellen!

„Jemanden mit Fragen aufs Glatteis zu führen, ist heikel“, sagt Müllerschön. „Das wird zwar immer wieder getan. Wenn das Anforderungsprofil es nicht nötig macht, sollte man aber keine Fangfragen stellen, die Bewerber unnötig unter Druck setzen. Das ist einfach unfair.“ Einzig, wenn das Thema Belastbarkeit ein wichtiger Punkt sei, könne man auch Fragen stellen, die Stress beim Bewerber auslösen, sagt Müllerschön.

Stressfragen sollten im Vorstellungsgespräch außerdem höchstens zwei bis drei Minuten lang gestellt werden, rät der Experte. Wichtig sei zudem, sich danach dafür zu entschuldigen, damit der Bewerber weiß, dass das ein Test war und man in der Firma nicht immer so miteinander umgeht. „Ich sage dann gerne: ‚Ich wollte mit dieser Frage einfach mal prüfen, wie Sie reagieren, wenn Sie unter Druck stehen.'“

Noch mehr Fragen für das Vorstellungsgespräch findest du auf dem Spickzettel für impulse-Mitglieder zum Herunterladen: 99 Fragen für Vorstellungsgespräche

Die Experten
Goran Barić ist Geschäftsführer der Personalberatung PageGroup Deutschland und hat bereits mehrere Tausend Bewerbungsgespräche geführt.
Albrecht Müllerschön berät und trainiert Führungs- und Fachkräfte, studierte Psychologie und Rechtswissenschaften. Er ist Lehrbeauftragter für Recruiting und Interviewtechniken an der “International Business School ZfU” (Schweiz) und Autor mehrerer Fachbücher zum Thema Bewerberauswahl.

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