Respektvolle Führung
12 Impulse für mehr Respekt und Wertschätzung im Unternehmen

Wenn in der Krise die Nerven blankliegen, wird der Ton im Team oft rauer - dabei ist gerade in diesen Zeiten respektvolle Führung gefragt. Diese 12 Denkanstöße helfen Chefs dabei.

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12 Impulse für mehr Respekt und Wertschätzung im Unternehmen
© Andrii Yalanskyi/iStock/Getty Images Plus/Gettyimages.de

Wertschätzung und Respekt sind die Voraussetzungen für ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter gut und gern arbeiten. Doch auch wenn die meisten Führungskräfte das wissen, herrscht im Arbeitsalltag nicht selten ein eher rauer Umgangston. Vor allem in Krisen- oder Marktumbruchsituationen häufen sich Konflikte in den Unternehmen: Die Nerven aller Beteiligten sind angespannt, zum Beispiel, weil Einnahmen wegbrechen und die Führungskräfte selbst unter einem hohen Druck stehen.

Die folgenden Impulse sollen Sie daran erinnern, wie Sie Ihren Mitarbeitern auch in schwierigen Zeiten mit Respekt begegnen und mit ihnen wertschätzend kommunizieren können.

1. Stimmung reflektieren

Reflektieren Sie, bevor Sie mit Mitarbeitern kommunizieren – ganz gleich über welchen Kanal –, stets Ihr eigenes Befinden. Fühlen Sie sich nicht in der Lage, wertschätzend zu kommunizieren, vertagen Sie das Gespräch oder tun Sie zunächst etwas, um Ihre Stimmung zu verbessern.

Fragen Sie sich vor dem Austausch auch, wie es Ihrem Gegenüber wohl gerade geht. Denken Sie daran, dass Krisensituationen auch Ihre Mitarbeiter verunsichern.

2. Eigene Gefühle wahrnehmen und akzeptieren

Gefühle sind keine Krankheiten, sie sind ein Teil von uns. Akzeptieren Sie, dass auch Sie ein Wesen aus Fleisch und Blut sind und oft nicht so rational reagieren, wie Sie das gern möchten. Machen Sie sich bewusst, welche Gefühle Sie gerade spüren, die Ihr Empfinden und Handeln beeinflussen.

3. Mit eigener Hilflosigkeit auseinandersetzen

Wenn Sie sich angesichts der Ist-Situation unsicher oder gar hilflos fühlen, setzen Sie sich damit auseinander – möglichst mit stabilen, reflektierten Persönlichkeiten aus Ihrem Netzwerk oder einem guten Coach. Das ist die Voraussetzung dafür, das Ruder in die Hand zu nehmen, statt sich als Opfer der Umstände zu fühlen.

4. Umstände akzeptieren

Versuchen Sie widrige Umstände oder Rahmenbedingungen so zu akzeptieren wie das Wetter – entsprechend der Maxime: „Change it, love it or leave it“. Denken Sie dran: Es gibt für jedes Wetter eine geeignete Kleidung und für jede Situation ein adäquates Verhalten.

Klaus Doll
Der Gastautor Klaus Doll ist Inhaber der Klaus Doll Organisationsberatung in Neustadt an der Weinstraße. Er veranstaltet regelmäßig eine zweitägige offene „Werkstatt für Führung und Veränderung“, in der Führungskräfte unter anderem gemeinsam ihre persönliche Ist-Situation in ihrem Unternehmen reflektieren.

5. Erfolge vor Augen halten

Als Führungskraft zählt es zu Ihren Aufgaben, Ihren Mitarbeitern Orientierung und Halt zu geben. Sorgen Sie daher dafür, dass Sie selbst stets den Silberstreif am Horizont sehen: zum Beispiel, indem Sie sich bewusstmachen, welche Schwierigkeiten Sie und Ihr Team in der Vergangenheit schon gemeistert haben.

6. Persönliche Gespräche führen

Suchen Sie in Krisenzeiten verstärkt das persönliche Gespräch mit Ihren Mitarbeitern. Erkundigen Sie sich nach ihrem persönlichen Befinden, und geben Sie ihnen auch Einblicke in Ihr Gefühlsleben. Das macht Sie menschlich und festigt Ihre Beziehung.

Sprechen Sie über Ihre Gefühle und Bedenken auch mit Ihren Führungskollegen. Sie werden häufig feststellen, dass diese sie teilen. Das macht es leichter, Gefühle und Bedenken nicht als Ausdruck persönlicher Schwäche zu akzeptieren, sondern als situationsbedingt.

Sollte ein solcher Austausch in Ihrem Unternehmen nicht möglich sein, suchen Sie sich ein anderes Austauschforum.

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7. Um Entschuldigung bitten

Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Verhalten. Bitten Sie aufrichtig um Entschuldigung, wenn Sie sich mal im Ton vergriffen haben oder aus emotionalen Gründen über das Ziel hinausgeschossen sind. Verzeihen Sie sich selbst solche Fehler, denn: „Nobody ist perfect“.

8. Missverständnisse rasch klären

Machen Sie sich bewusst: Eine gelungene Kommunikation setzt stets die wechselseitige Bereitschaft voraus, den jeweils anderen richtig zu verstehen. Deshalb sind Sie nicht für jedes Missverständnis verantwortlich. Klären Sie diese trotzdem rasch.

9. Lösungen suchen, nicht Schuldige

Lassen Sie sich nicht dazu verführen, auf die Suche nach Schuldigen zu gehen. Das kostet nur Zeit und bringt schlechte Stimmung. Suchen Sie lieber nach den (Problem-)Ursachen und Lösungen.

10. Mails reifen lassen

Verfassen und versenden Sie Mails nie spontan, zum Beispiel aus einem Gefühl der Wut heraus. Allzu oft werden Sie das kurze Zeit später bereuen. Speichen Sie die Mail zunächst im Entwürfe-Ordner und lesen Sie sie mit etwas zeitlichen Abstand noch ein, zwei Mal durch, bevor Sie auf den Versenden-Button drücken.

11. Feedback einfordern

Sorgen Sie dafür, dass Menschen in Ihrem Umfeld Ihnen regelmäßig ungeschönt Ihre Außenwirkung widerspiegeln. Dies ist Ihre einzige Möglichkeit zu erfahren, ob Ihr Verhalten bei anderen das auslöst, was Sie erreichen möchten, oder das genaue Gegenteil bewirkt.

12. Für Ausgleich sorgen

Sorgen Sie insbesondere in Krisen- und Stresssituationen für Ihre eigene Psychohygiene und Work-Life-Balance – zum Beispiel, indem Sie in Ihrer Freizeit durch Sport oder eine gezielte Entspannung für den nötigen Ausgleich sorgen. Sonst brechen Ihre angestauten negativen Gefühle plötzlich unkontrolliert aus Ihnen heraus und Ihr Umfeld geht erschrocken auf Distanz zu Ihnen.

Wertschätzung und Respekt sind die Voraussetzungen für ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter gut und gern arbeiten. Doch auch wenn die meisten Führungskräfte das wissen, herrscht im Arbeitsalltag nicht selten ein eher rauer Umgangston. Vor allem in Krisen- oder Marktumbruchsituationen häufen sich Konflikte in den Unternehmen: Die Nerven aller Beteiligten sind angespannt, zum Beispiel, weil Einnahmen wegbrechen und die Führungskräfte selbst unter einem hohen Druck stehen. Die folgenden Impulse sollen Sie daran erinnern, wie Sie Ihren Mitarbeitern auch in schwierigen Zeiten mit Respekt begegnen und mit ihnen wertschätzend kommunizieren können. 1. Stimmung reflektieren Reflektieren Sie, bevor Sie mit Mitarbeitern kommunizieren – ganz gleich über welchen Kanal –, stets Ihr eigenes Befinden. Fühlen Sie sich nicht in der Lage, wertschätzend zu kommunizieren, vertagen Sie das Gespräch oder tun Sie zunächst etwas, um Ihre Stimmung zu verbessern. Fragen Sie sich vor dem Austausch auch, wie es Ihrem Gegenüber wohl gerade geht. Denken Sie daran, dass Krisensituationen auch Ihre Mitarbeiter verunsichern. 2. Eigene Gefühle wahrnehmen und akzeptieren Gefühle sind keine Krankheiten, sie sind ein Teil von uns. Akzeptieren Sie, dass auch Sie ein Wesen aus Fleisch und Blut sind und oft nicht so rational reagieren, wie Sie das gern möchten. Machen Sie sich bewusst, welche Gefühle Sie gerade spüren, die Ihr Empfinden und Handeln beeinflussen. 3. Mit eigener Hilflosigkeit auseinandersetzen Wenn Sie sich angesichts der Ist-Situation unsicher oder gar hilflos fühlen, setzen Sie sich damit auseinander – möglichst mit stabilen, reflektierten Persönlichkeiten aus Ihrem Netzwerk oder einem guten Coach. Das ist die Voraussetzung dafür, das Ruder in die Hand zu nehmen, statt sich als Opfer der Umstände zu fühlen. 4. Umstände akzeptieren Versuchen Sie widrige Umstände oder Rahmenbedingungen so zu akzeptieren wie das Wetter – entsprechend der Maxime: „Change it, love it or leave it“. Denken Sie dran: Es gibt für jedes Wetter eine geeignete Kleidung und für jede Situation ein adäquates Verhalten. 5. Erfolge vor Augen halten Als Führungskraft zählt es zu Ihren Aufgaben, Ihren Mitarbeitern Orientierung und Halt zu geben. Sorgen Sie daher dafür, dass Sie selbst stets den Silberstreif am Horizont sehen: zum Beispiel, indem Sie sich bewusstmachen, welche Schwierigkeiten Sie und Ihr Team in der Vergangenheit schon gemeistert haben. 6. Persönliche Gespräche führen Suchen Sie in Krisenzeiten verstärkt das persönliche Gespräch mit Ihren Mitarbeitern. Erkundigen Sie sich nach ihrem persönlichen Befinden, und geben Sie ihnen auch Einblicke in Ihr Gefühlsleben. Das macht Sie menschlich und festigt Ihre Beziehung. Sprechen Sie über Ihre Gefühle und Bedenken auch mit Ihren Führungskollegen. Sie werden häufig feststellen, dass diese sie teilen. Das macht es leichter, Gefühle und Bedenken nicht als Ausdruck persönlicher Schwäche zu akzeptieren, sondern als situationsbedingt. Sollte ein solcher Austausch in Ihrem Unternehmen nicht möglich sein, suchen Sie sich ein anderes Austauschforum. 7. Um Entschuldigung bitten Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Verhalten. Bitten Sie aufrichtig um Entschuldigung, wenn Sie sich mal im Ton vergriffen haben oder aus emotionalen Gründen über das Ziel hinausgeschossen sind. Verzeihen Sie sich selbst solche Fehler, denn: „Nobody ist perfect“. 8. Missverständnisse rasch klären Machen Sie sich bewusst: Eine gelungene Kommunikation setzt stets die wechselseitige Bereitschaft voraus, den jeweils anderen richtig zu verstehen. Deshalb sind Sie nicht für jedes Missverständnis verantwortlich. Klären Sie diese trotzdem rasch. 9. Lösungen suchen, nicht Schuldige Lassen Sie sich nicht dazu verführen, auf die Suche nach Schuldigen zu gehen. Das kostet nur Zeit und bringt schlechte Stimmung. Suchen Sie lieber nach den (Problem-)Ursachen und Lösungen. 10. Mails reifen lassen Verfassen und versenden Sie Mails nie spontan, zum Beispiel aus einem Gefühl der Wut heraus. Allzu oft werden Sie das kurze Zeit später bereuen. Speichen Sie die Mail zunächst im Entwürfe-Ordner und lesen Sie sie mit etwas zeitlichen Abstand noch ein, zwei Mal durch, bevor Sie auf den Versenden-Button drücken. 11. Feedback einfordern Sorgen Sie dafür, dass Menschen in Ihrem Umfeld Ihnen regelmäßig ungeschönt Ihre Außenwirkung widerspiegeln. Dies ist Ihre einzige Möglichkeit zu erfahren, ob Ihr Verhalten bei anderen das auslöst, was Sie erreichen möchten, oder das genaue Gegenteil bewirkt. 12. Für Ausgleich sorgen Sorgen Sie insbesondere in Krisen- und Stresssituationen für Ihre eigene Psychohygiene und Work-Life-Balance – zum Beispiel, indem Sie in Ihrer Freizeit durch Sport oder eine gezielte Entspannung für den nötigen Ausgleich sorgen. Sonst brechen Ihre angestauten negativen Gefühle plötzlich unkontrolliert aus Ihnen heraus und Ihr Umfeld geht erschrocken auf Distanz zu Ihnen.