Gesellschafter werden: Wie Firmennachfolger zu kompetenten Gesellschaftern werden
Gesellschafter werden
Wie Firmennachfolger zu kompetenten Gesellschaftern werden
Nicht alle Nachfolgerinnen und Nachfolger wollen später die Firma weiterführen. Eine Alternative ist, als Gesellschafter einzusteigen. Wie sich die nächste Generation auf die Rolle vorbereiten lässt.
23. April 2024, 20:24 Uhr, von Jennifer Spatz und Marie Welling
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Inhalt: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Johanna Horsch wird bald Nachfolgerin bei Horsch Landmaschinen im bayerischen Schwandorf sein, aber nicht im klassischen Sinne. Das Unternehmen ist seit 40 Jahren in Familienhand, geschäftsführende Gesellschafter sind ihr Onkel Michael, ihre Tante Cornelia und ihr Vater Philipp Horsch sowie Theo Leeb, ein Freund der Familie. Sie haben in der Gesellschaftersatzung festgelegt, dass alle 13 Nachkommen ein Recht auf einen Gesellschafterposten haben – so auch die 25-jährige Johanna Horsch. Festgelegt ist aber nicht, dass sie irgendwann einmal den Betrieb als Geschäftsführerin führen wird. Klar ist nur, dass sie die Zukunft der Firma mitgestalten will: „Ich möchte immer eine aktive Gesellschafterin sein und meine Expertise einbringen. Egal, ob ich operativ im Unternehmen beteiligt bin oder nicht“, sagt die Management-Studentin der Universität Witten-Herdecke.
Das klassische Nachfolgemodell – nur eine oder einer aus der Nachkommenschaft übernimmt die Führung des Unternehmens und die anderen werden ausbezahlt – passt für viele Unternehmen nicht mehr. Manche Nachfolger und Nachfolgerinnen haben für ihr Leben zunächst etwas anderes im Sinn als die Familienfirma, gehen studieren, machen eine Ausbildung und landen in anderen Jobs. Dem Betrieb wollen oder sollen sie aber trotzdem in irgendeiner Form verbunden bleiben. Das betrifft nicht nur große Firmen wie Horsch mit 3000 Mitarbeitenden, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen.
Was zukünftige Gesellschafter beachten sollten
„Heute gehen Familien das anders an und wollen allen Nachkommen Anteile am Unternehmen übergeben – egal, ob sie operativ einsteigen wollen oder nicht“, sagt Tom Rüsen, Wirtschaftswissenschaftler und Vorstand der Forschungseinrichtung Wittener Institut für Familienunternehmen, kurz WIFU-Stiftung. Das Unternehmen bleibt dann weiterhin in Familienhand, während zum Beispiel eine Fremdgeschäftsführerin eingestellt wird, die die Geschäfte führt.
„Oft werden Menschen zu Gesellschaftern ernannt, die sich das im Zweifel nicht frei ausgesucht haben und entsprechend nicht die Kompetenzen mitbringen“, sagt Carola Jungwirth, Rechtsanwältin und Nachfolgeberaterin für Unternehmen aus Hamburg. Im schlimmsten Fall sitzt dann eine Gruppe von Desinteressierten zusammen, die wichtige Entscheidungen zu treffen hat. Die Expertin empfiehlt Gesellschaftern, sich frühzeitig mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen und sich entsprechendes Wissen anzueignen.
Wie Nachfolgerinnen und Nachfolger zu aktiven Gesellschaftern werden, welche Fähigkeiten sie brauchen und wie sich Konflikte vermeiden lassen, wenn mehrere Mitglieder zum Gesellschafterkreis gehören:
1. Bindung zur Familie und zum Unternehmen stärken
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Johanna Horsch wird bald Nachfolgerin bei Horsch Landmaschinen im bayerischen Schwandorf sein, aber nicht im klassischen Sinne. Das Unternehmen ist seit 40 Jahren in Familienhand, geschäftsführende Gesellschafter sind ihr Onkel Michael, ihre Tante Cornelia und ihr Vater Philipp Horsch sowie Theo Leeb, ein Freund der Familie. Sie haben in der Gesellschaftersatzung festgelegt, dass alle 13 Nachkommen ein Recht auf einen Gesellschafterposten haben – so auch die 25-jährige Johanna Horsch. Festgelegt ist aber nicht, dass sie irgendwann einmal den Betrieb als Geschäftsführerin führen wird. Klar ist nur, dass sie die Zukunft der Firma mitgestalten will: „Ich möchte immer eine aktive Gesellschafterin sein und meine Expertise einbringen. Egal, ob ich operativ im Unternehmen beteiligt bin oder nicht“, sagt die Management-Studentin der Universität Witten-Herdecke.
Das klassische Nachfolgemodell – nur eine oder einer aus der Nachkommenschaft übernimmt die Führung des Unternehmens und die anderen werden ausbezahlt – passt für viele Unternehmen nicht mehr. Manche Nachfolger und Nachfolgerinnen haben für ihr Leben zunächst etwas anderes im Sinn als die Familienfirma, gehen studieren, machen eine Ausbildung und landen in anderen Jobs. Dem Betrieb wollen oder sollen sie aber trotzdem in irgendeiner Form verbunden bleiben. Das betrifft nicht nur große Firmen wie Horsch mit 3000 Mitarbeitenden, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen.
Was zukünftige Gesellschafter beachten sollten
„Heute gehen Familien das anders an und wollen allen Nachkommen Anteile am Unternehmen übergeben – egal, ob sie operativ einsteigen wollen oder nicht“, sagt Tom Rüsen, Wirtschaftswissenschaftler und Vorstand der Forschungseinrichtung Wittener Institut für Familienunternehmen, kurz WIFU-Stiftung. Das Unternehmen bleibt dann weiterhin in Familienhand, während zum Beispiel eine Fremdgeschäftsführerin eingestellt wird, die die Geschäfte führt.
„Oft werden Menschen zu Gesellschaftern ernannt, die sich das im Zweifel nicht frei ausgesucht haben und entsprechend nicht die Kompetenzen mitbringen“, sagt Carola Jungwirth, Rechtsanwältin und Nachfolgeberaterin für Unternehmen aus Hamburg. Im schlimmsten Fall sitzt dann eine Gruppe von Desinteressierten zusammen, die wichtige Entscheidungen zu treffen hat. Die Expertin empfiehlt Gesellschaftern, sich frühzeitig mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen und sich entsprechendes Wissen anzueignen.
Wie Nachfolgerinnen und Nachfolger zu aktiven Gesellschaftern werden, welche Fähigkeiten sie brauchen und wie sich Konflikte vermeiden lassen, wenn mehrere Mitglieder zum Gesellschafterkreis gehören:
1. Bindung zur Familie und zum Unternehmen stärken
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