Arbeitsorganisation verändern: Attraktiver werden für Fachkräfte – so gelingt’s
Arbeitsorganisation verändern
Fachkräfte gewinnen mit attraktiven Arbeitszeiten – so geht’s
Fachkräfte finden und halten? Manchmal hilft schon eine einfache Veränderung: Bäcker Markus Steinleitner hat die Arbeitszeiten seines Teams umgestellt – und den Umsatz gesteigert. So ging er vor.
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Dass sich länger schlafen für ihn einmal rechnen könnte, hätte Bäckermeister Markus Steinleitner nie gedacht. 2005 hat der heute 53-Jährige zusammen mit seiner Frau eine Backstube von seinen Eltern übernommen. 1960 hatten diese den Betrieb gegründet. Wie in Bäckereien üblich, arbeiteten die Bäcker auch bei den Steinleitners immer nachts: Je nach Schicht begannen sie um 21.30 Uhr oder zwischen 2 und 3 Uhr morgens mit ihrer Arbeit.
Ende 2019 beschloss Markus Steinleitner, etwas zu verändern, das auch die Arbeitszeiten beeinflussen sollte: Er wollte mit seinem Hauptsitz, in dem sich die Backstube befand, von der Straubinger Innenstadt aufs Land ziehen. Genauer: ins gut 25 Kilometer östlich gelegene Niederwinkling. Für den Betrieb, zu dem damals wie heute 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören, die in insgesamt elf Filialen arbeiten, war es in Straubing zu eng geworden.
Dazu kam, dass Steinleitner auf dem Land eine gläserne Bäckerei eröffnen wollte: Vom Verkaufsraum samt Café sollten sie den Bäckern durch Fenster bei der Arbeit zuschauen können. „Dafür war es wenig sinnvoll, weiterhin nachts zu arbeiten“, erzählt Steinleitner.
Ein Bäcker, der ausschläft? Früher undenkbar
Geht nicht, gibt’s nicht – um Mitarbeiter zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen, müssen Unternehmer und Unternehmerinnen kreativ werden und Dinge ausprobieren, die noch vor einiger Zeit verpönt waren. Ein Bäcker, der ausschläft? Früher undenkbar. Und doch kein Ding der Unmöglichkeit. Hier berichten zwei Unternehmer, welche Rahmenbedingungen sie geändert haben und wie sie damit dem Fachkräftemangel in ihrer Branche trotzen.
Bei Steinleitner sind ab 3 Uhr morgens nur noch zwei Mitarbeitende im Einsatz und kümmern sich um das Backen, damit die Fahrer die Filialen weiterhin am frühen Morgen mit frischer Ware beliefern können. Alle Teige bereitet das Team hingegen tagsüber zu und stellt sie dann bis nachts ins Kühlhaus. Der Großteil des Bäcker-Teams beginnt nun um 6 Uhr morgens mit der Arbeit.
Klingt prima, könnte man als Außenstehender meinen. Doch Steinleitners Team war zunächst skeptisch: „Zum einen war es etwas Neues, und da sind die meisten Leute zurückhaltend“, sagt der Bäckermeister. „Und zum anderen hatten meine Mitarbeiter Sorge, dass ihre Nachtzuschläge wegfallen.“ Diese Sorge nahm Steinleitner ihnen, indem er die Nachtzuschläge durch einen dauerhaften Aufschlag auf das Bruttogehalt ausglich.
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Dass sich länger schlafen für ihn einmal rechnen könnte, hätte Bäckermeister Markus Steinleitner nie gedacht. 2005 hat der heute 53-Jährige zusammen mit seiner Frau eine Backstube von seinen Eltern übernommen. 1960 hatten diese den Betrieb gegründet. Wie in Bäckereien üblich, arbeiteten die Bäcker auch bei den Steinleitners immer nachts: Je nach Schicht begannen sie um 21.30 Uhr oder zwischen 2 und 3 Uhr morgens mit ihrer Arbeit.
Ende 2019 beschloss Markus Steinleitner, etwas zu verändern, das auch die Arbeitszeiten beeinflussen sollte: Er wollte mit seinem Hauptsitz, in dem sich die Backstube befand, von der Straubinger Innenstadt aufs Land ziehen. Genauer: ins gut 25 Kilometer östlich gelegene Niederwinkling. Für den Betrieb, zu dem damals wie heute 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören, die in insgesamt elf Filialen arbeiten, war es in Straubing zu eng geworden.
Dazu kam, dass Steinleitner auf dem Land eine gläserne Bäckerei eröffnen wollte: Vom Verkaufsraum samt Café sollten sie den Bäckern durch Fenster bei der Arbeit zuschauen können. „Dafür war es wenig sinnvoll, weiterhin nachts zu arbeiten“, erzählt Steinleitner.
Ein Bäcker, der ausschläft? Früher undenkbar
Geht nicht, gibt’s nicht – um Mitarbeiter zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen, müssen Unternehmer und Unternehmerinnen kreativ werden und Dinge ausprobieren, die noch vor einiger Zeit verpönt waren. Ein Bäcker, der ausschläft? Früher undenkbar. Und doch kein Ding der Unmöglichkeit. Hier berichten zwei Unternehmer, welche Rahmenbedingungen sie geändert haben und wie sie damit dem Fachkräftemangel in ihrer Branche trotzen.
Bei Steinleitner sind ab 3 Uhr morgens nur noch zwei Mitarbeitende im Einsatz und kümmern sich um das Backen, damit die Fahrer die Filialen weiterhin am frühen Morgen mit frischer Ware beliefern können. Alle Teige bereitet das Team hingegen tagsüber zu und stellt sie dann bis nachts ins Kühlhaus. Der Großteil des Bäcker-Teams beginnt nun um 6 Uhr morgens mit der Arbeit.
Klingt prima, könnte man als Außenstehender meinen. Doch Steinleitners Team war zunächst skeptisch: „Zum einen war es etwas Neues, und da sind die meisten Leute zurückhaltend“, sagt der Bäckermeister. „Und zum anderen hatten meine Mitarbeiter Sorge, dass ihre Nachtzuschläge wegfallen.“ Diese Sorge nahm Steinleitner ihnen, indem er die Nachtzuschläge durch einen dauerhaften Aufschlag auf das Bruttogehalt ausglich.
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