Inhalt: Das erwartet Sie in diesem Artikel
„50 Sätze, die das Leben leichter machen. Ein Kompass für mehr innere Souveränität“ von Karin Kuschik
empfohlen von Nicole Basel, impulse-Chefredakteurin
Nichts ist ärgerlicher, als wenn einem in schwierigen Situationen die richtigen Worte fehlen. Etwa wenn aus einer kleinen unbedachten Anmerkungen ein Riesendrama wird. Oder wenn einem jemand mehr Arbeit aufdrücken möchte als man leisten kann. Oder wenn jemand unverschämte Forderungen stellt. Natürlich fällt einem die richtige Antwort ein – aber meist viel zu spät.
Karin Kuschiks Buch „50 Sätze, die das Leben leichter machen.“ schafft hier Abhilfe. Einige der Sätze (von „Dafür will ich mir jetzt keine Zeit nehmen“ bis „Ich habe mich umentschieden“) habe ich direkt ausprobiert – mit beeindruckendem Erfolg.
Neulich etwa hätte ich in meinem Privatleben beinahe eine Zusage gemacht, dabei wusste ich, dass ich sie vielleicht nicht halten kann. Aber dann fiel mir Kuschiks Zaubersatz ein: „Das möchte ich dir lieber nicht versprechen.“ Und zack – anstatt eine unüberlegte Verpflichtung einzugehen und zuzusagen, hatte ich mir Zeit erkauft. Ich konnte erstmal prüfen, ob ich das leisten kann und möchte.
Oft liest man Ratgeberbücher und kommt nicht zur Umsetzung. „Die meisten von uns [sind] Wissensriesen und Umsetzungszwerge“ schreibt Kuschik, die als Businesscoach arbeitet. Ihr Buch ist anders. Man kann ganz klein anfangen, sich einfach mal zwei, drei gute Sätze merken, die für mehr Klarheit, Abgrenzung und Wertschätzung sorgen – egal ob im Privatleben oder im Job. Und wenn man diese in kniffeligen Situationen sicher zum Einsatz bringt, nimmt man einen weiteren Satz mit ins Repertoire auf.

Karin Kuschik: „50 Sätze, die das Leben leichter machen. Ein Kompass für mehr innere Souveränität“, Rowohlt, 15 Euro.
„Die dunkle Seite des Gehirns. Wie wir unser Unterbewusstes überlisten und negative Gedankenschleifen ausschalten“ von Stefan Kölsch
empfohlen von Wiebke Harms, impulse-Redakteurin
Wenn Sie rund um Weihnachten Bahnreisen planen, sollten Sie „Die dunkle Seite des Gehirns“ eventuell schon vor der Bescherung lesen. Zwar kann die Lektüre nicht verhindern, dass Züge später ankommen oder ausfallen. Aber sie hilft, sich nicht unnötig darüber zu ärgern.
Denn der Hirnforscher Stefan Kölsch erklärt in seinem Buch, wie auf dem Bahnsteig der unterbewusste Teil unseres Denkens die Kontrolle übernehmen will und wie wir verhindern können, in eine „Höllenspirale“ aus Ärger oder Grübeleien zu geraten. „Negative Gedankenschleifen abzuschalten gehört mit zu den größten Erfolgen, die wir im Leben erzielen können“, so Kölsch.
Ärger, Angst, Hass und andere Miesepeter-Empfindungen sind Reflexe, mit denen unser Unterbewusstsein uns beschützen möchte. Das war mal eine super Erfindung der Natur, als wir Menschen uns noch täglich vor Tieren in Acht nehmen mussten. Drohte Gefahr, übernahm das Unterbewusstsein die Kontrolle und rettete Leben.
Doch in unserem modernen Alltag stören die Reflexe mehr als dass sie helfen. Denn unser Unterbewusstes mag keine Unsicherheit, es neigt zur Überwertung von Verlusten, will immer mit der Masse gehen, hat Angst vor Unbekanntem und scheut Risiken.

Man kann sagen: Es stemmt sich gegen alle mutigen Schritte, die Unternehmerinnen und Unternehmer ständig wagen müssen. Es will nicht investieren, keine neuen Vertriebswege ausprobieren, keine Innovationen wagen. Unser Unterbewusstes will lieber, dass wir auf dem sicheren Sofa liegen und Chips essen.
Kölsch gibt viele einfache Tipps, die helfen, diese „dunkle Seite des Gehirns“ zu kontrollieren und bewusst bessere Entscheidungen zu treffen. Das Lesen bereitet Sie also nicht nur kurzfristig auf die nächste Zugfahrt vor. Es zahlt sich auch langfristig im unternehmerischen Alltag aus.

Stefan Kölsch: Die dunkle Seite des Gehirns. Wie wir unser Unterbewusstes überlisten und negative Gedankenschleifen ausschalten, Ullstein, 20,99 Euro.
„Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey
empfohlen von Kathrin Halfwassen, impulse-Redakteurin
Wie ticken Vertreter der „Querdenker“-Szene, die nicht nur privat auf Demos Verschwörungstheorien verbreiten, sondern oft auch bei der Arbeit in der Firma Stimmung gegen den Staat machen?
Dieser Frage sind die Soziologin Carolin Amlinger und der Soziologe Oliver Nachtwey nachgegangen. Für ihre Studie werteten sie unter anderem Fragebögen und qualitative Interviews aus. Ihr Schluss: Querdenker und Querdenkerinnen sind eine Folgeerscheinung der (kapitalistischen) spätmodernen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die mit ihrem Fokus auf individuelle Leistung und Eigenverantwortlichkeit Bürger hervorgebracht hat, die ohne Einschränkungen leben, etwa konsumieren und reisen, wie sie wollen und die oft erst dann den Staat bemerken, wenn sie ihren Steuerbescheid erhalten.
Greift der Staat dann doch einmal massiv in ihr Leben ein, wie während der Corona-Lockdowns, erleben das einige als persönliche Kränkung. Sie fühlen sich machtlos, enttäuscht und entwickeln eine Haltung, die Amlinger und Nachtwey „libertären Autoritarismus“ nennen.
Libertär, weil sie jede Einschränkung individuellen Verhaltens ablehnen, autoritär, weil sie die eigene Autonomie über alles andere setzen und aggressiv verteidigen – gegen Politik, Wissenschaft, Medien, kulturelle Minderheiten und die Demokratie allgemein.
Nein, gute Laune macht das Buch nicht, auch, weil Amlinger und Nachtwey keine Lösungen liefern (können). Aber nach der Lektüre hat man ein – erschreckendes – Verständnis für all jene, die ins Extreme abdriften. Und eine bessere Grundlage für die meist unvermeidbaren Diskussionen.
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey: „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“, Suhrkamp, 28 Euro.
„4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement“ von Oliver Burkeman
empfohlen von Julia Müller, impulse-Redakteurin
Die Zeit rennt – dieses Gefühl kennt wohl jeder. Deswegen haut einen die Zahl auch so um, mit der der britische Journalist und Autor Oliver Burkeman sein Buch eröffnet: 4000 Wochen – so wenig Zeit hat man auf Erden, wenn man knapp 80 Jahre alt wird. Was also tun? Die perfekte Morgenroutine entwickeln, To-do-Listen optimieren und endlich eine geniale Strategie finden, um möglichst viele Aufgaben in kürzester Zeit zu schaffen?
Kann man machen, schreibt Burkeman – und er versteht etwas von Zeitmanagement. Für eine Selbsthilfe-Kolumne im „Guardian“ probierte er jahrelang die verschiedensten Methoden und Systeme aus. Doch eigentlich gehen all diese Bemühungen am Kern des Problems vorbei: Wir müssen die absurde Kürze unserer Existenz akzeptieren lernen, statt zu denken, dass wir alles erreichen können, wenn wir uns nur genug anstrengen.
Diese Erkenntnis ist nur auf den ersten Blick deprimierend. Je weiter Burkeman seine These ausführt, desto entlasteter fühlt man sich. Weil man auch dann noch viel auf die Reihe kriegt, wenn man sich von dem Gedanken verabschiedet, ALLES zu schaffen. Burkeman scheut nicht vor philosophischem Tiefgang und der ein oder anderen gedanklichen Pirouette zurück, macht einem das Lesen dank einer lockeren Sprache und typisch britischem Understatement aber trotzdem leicht. Und am Ende gibt er auch noch ganz praktische Tipps, was ihm bei seinem Ausstieg aus der Dauer-Optimierungsschleife geholfen hat.
Seit ich Oliver Burkeman für impulse interviewt und zuhause von dem Gespräch erzählt habe, ist sein Name bei uns zu einem geflügelten Begriff geworden. Wenn ich zu viele Dinge gleichzeitig will oder Tage mit unrealistisch vielen To-dos überfrachte (was mir auch nach der Lektüre des Buchs noch passiert), höre ich von meinem Partner: „Denk an Burkeman!“ Und werde gleich ein bisschen ruhiger.
Oliver Burkeman: 4000 Wochen: Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement, Piper, 22 Euro.
Das Interview lesen Sie hier: Effizienzdruck: „Wir werden unsere To-do-Listen niemals abarbeiten“
„Weltuntergang fällt aus. Warum die Wende der Klimakrise viel einfacher ist, als die meisten denken, und was jetzt zu tun ist“ von Jan Hegenberg
empfohlen von Nicole Basel, impulse-Chefredakteurin
Dem Thema Energiewende kann sich keine Unternehmerin und kein Unternehmer mehr entziehen. Nicht nur wegen des Klimawandels und seinen fatalen Folgen. Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine geht es auch um Versorgungssicherheit. Und natürlich um Energiekosten.
Die Energiewende ist DAS Thema unserer Zeit. Leider spiegelt sich das nicht in der öffentlichen Diskussion wider. Die ist oft von Ahnungslosigkeit geprägt. Von viel Gefühl und wenig Fakten.
Jan Hegenbergs Bestseller „Weltuntergang fällt aus!“ schafft hier Abhilfe. Hegenberg begegnet dem Ohnmachtsgefühl, das sich beim Thema Klimawandel schnell breitmacht, mit einem gut recherchierten Plan: Er zeigt, wie wir mit bereits vorhandenen Technologien und einem beherzten Einsatz klimaneutral UND in Wohlstand leben und wirtschaften können.
Dabei liefert das Buch – humorvoll und verständlich – das Wissen, das man braucht, um beim Thema Energiewende kompetent mitreden und klassischen Bremserargumenten („Ja aber wo soll der ganze Strom denn herkommen?“) fundiert entgegnen zu können.
Ein Buch, das sich mit Energie und Klima beschäftigt und Optimismus verbreitet. Wer hätte gedacht, dass das geht?
Jan Hegenberg: „Weltuntergang fällt aus. Warum die Wende der Klimakrise viel einfacher ist, als die meisten denken, und was jetzt zu tun ist“, Komplett-Media, 22 Euro.
„Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann
empfohlen von Jonas Hetzer, impulse-Senior Redakteur
Och, nö. Noch so eine antikapitalistische Agitationsschrift. Dieser naheliegende Gedanke könnte viele Menschen vom Lesen dieses Buchs abhalten. Ein Fehler. Sicher, die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann positioniert sich mit „Das Ende des Kapitalismus“ klar gegen die Marktwirtschaft. Ihre Argumente aber geben Denkanstöße.
Es geht um den Klimawandel und wie die Menschheit überleben soll. Hermanns zentrale These: Wirtschaftswachstum und Klimaschutz gehen nicht zusammen. Und hier wird es spannend. Die langjährige Taz-Autorin erklärt anschaulich, dass Kapitalismus dauerhaft nur mit Wachstum funktioniert. Beides bedingt einander. Ohne Wachstum stürzt eine kapitalistische Gesellschaftsordnung in die Krise. Es kommt zum Wohlstandsverlust, mithin zur Verarmung. Soziales Dynamit.
Und warum sind Klimaschutz und Wachstum nicht vereinbar? Hermann argumentiert anhand zahlreicher Daten, dass technologischer Fortschritt und der Ausbau erneuerbarer Energien nicht ausreichen dürften, um den globalen CO2-Austoß hinreichend zu senken – wenn die Ressourcen weiterhin nach der Logik des Marktes verteilt werden. „Von 1900 bis 2005 hat sich die globale Wirtschaftsleistung um das 23-fache erhöht. Zugleich stieg der Rohstoffverbrauch um das Achtfache“, schreibt sie. Heißt: Ressourcen werden zwar immer effizienter genutzt, aber der Verbrauch steigt dennoch weiter. Hermann: „Der Umwelt wäre nur geholfen, wenn viel weniger Rohstoffe verbraucht würden. Dann aber wäre Wachstum unmöglich.“
Hermann belässt es nicht bei dieser Horrordiagnose. Mit ihrem Lösungsangebot für das Dilemma aber – eine staatlich gelenkte Wirtschaft nach dem Vorbild Großbritanniens im zweiten Weltkrieg – konnte sie den Autor dieser Zeilen letztlich nicht überzeugen.
Die Lektüre lohnt dennoch, weil das Buch schonungslos darlegt, warum Klimaschutz ohne Verzicht kaum möglich sein dürfte. Und damit wirft Herrmann die wichtige Frage auf, wie unsere Gesellschaft Wohlstandseinbußen verkraften könnte ohne den sozialen Frieden zu gefährden.
Ulrike Herrmann: „Das Ende des Kapitalismus – Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“, Kiepenheuer & Witsch, 24 Euro.
„Gen Z: Für Entscheider:innen“ von Annahita Esmailzadeh, Yael Meier u.a.
empfohlen von Leonie Albrecht, impulse-Volontärin
Mehr als 11 Millionen Jugendliche und junge Erwachsene zählen in Deutschland zur Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010. Spätestens jetzt kommt kein Unternehmen mehr daran vorbei, sich mit der jungen Generation zu beschäftigen. Doch wer ist diese Gen Z?
In 28 Beiträgen schildern Autorinnen und Autoren im Alter von 15 bis 78 Jahren persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse zur jungen Generation. Zu den bekanntesten zählen etwa Hugo-Boss-Chef Daniel Grieder, Flixbus-Mitgründer Daniel Krauss und die Influencerin Diana zur Löwen.
Typisch für die Gen Z ist etwa, dass sie bei der Arbeit und im Privaten Gutes bewirken wollen. Wie positioniert sich ein Unternehmen zu politischen Fragen? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit? Das kann darüber entscheiden, ob Gen Zs ein Produkt kaufen oder einen Job annehmen. Das Positive: Gerade kleine und mittlere Unternehmen können also mit werteorientiertem Handeln bei der jüngeren Generation punkten.
Die Gefahr, eine gesamte Altersgruppe in eine Schublade zu stecken, liegt bei so einem Buch nahe. Ohne Verallgemeinerungen kommt es auch nicht aus. Dennoch gelingt den Autorinnen und Autoren ein vielseitiger Blick auf die junge Generation – mit all ihren Widersprüchlichkeiten. Zum Beispiel, dass sich viele Gen Zs feste Arbeitszeiten wünschen, aber zugleich Flexibilität fordern.
Das Buch gibt Führungskräften, Marketingleuten und Recruitern einen Einblick, wie die Gen Z tickt sowie konkrete Handlungsempfehlungen, wie man mit den jungen Menschen zusammenarbeiten kann.
Annahita Esmailzadeh, Yaël Meier, Stephanie Birkner, Julius de Gruyter, Hauke Schwiezer, Jo Dietrich: „Gen Z: Für Entscheider:innen“. Campus Verlag, 20 Euro.
„Braunes Erbe – Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien“ von David de Jong
empfohlen von Steffen Gerth, impulse-Redakteur
Der Gründungsmythos der Bundesrepublik Deutschland ist das so genannte „Wirtschaftswunder“. Der Begriff steht für den rasanten Aufschwung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. David de Jong zertrümmert in seinem Buch „Braunes Erbe – Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien“ den lieblichen Begriff „Wunder“.
Der Wirtschaftsjournalist de Jong beschreibt auf 495 Seiten akribisch, wie deutsche Unternehmen wenige Jahre nach Kriegsende überhaupt schon wieder in der Lage sein konnten, in großen Mengen zu produzieren. Die Wirtschaftsgrößen Dr. Oetker, Porsche-Piëch, Quandt, Flick und von Finck verdanken ihre ökonomische Substanz auch der Kollaboration mit dem Naziregime, der Arisierung jüdischer Betriebe und/oder der Ausbeutung von Zwangsarbeitern.
So beschreiben die US-Behörden nach dem Krieg den Bankier August von Finck als „Nazi in jeder Hinsicht, stolz, versnobt, reserviert, pedantisch und ein Bürokrat.“
De Jong dokumentiert die immer noch wenig bekannten Umstände für den Erfolg dieser Männer während des „Dritten Reiches“, ihre fast fugenlose Anpassung an die neue BRD sowie deren Leugnen oder Kleinreden ihrer jeweiligen Rollen zwischen 1933 und 1945. Und er beschreibt, wie die Nachkommen mit ihrem Erbe umgehen.
Ein Sachbuch, das sich wie ein Krimi liest, viel von Schuld und Moral erzählt – und von einem romantischen „Wirtschaftswunder“ nichts mehr übriglässt.
David De Jong: „Braunes Erbe – Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien“, Kiepenheuer & Witsch, 28 Euro.
„Erfahrungsschatz Eugen Block“ von Jens Meyer-Odewald
empfohlen von Jelena Altmann, leitende impulse-Redakteurin
Wer sich gern von erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmer inspirieren lässt, wird beim „Erfahrungsschatz Eugen Block“ fündig.
Der Gründer der Steakrestaurant-Kette Block House, Eugen Block, hat seine Erfahrungen wortwörtlich gesammelt. Er trug stets einen Notizblock bei sich, um seine Beobachtungen und Ideen aufzuschreiben. Die DIN-A4-Blätter heftete er in Ordnern ab. Fünf sind in 60 Jahren zusammengekommen.
Ein Teil der Notizen hat er nun öffentlich gemacht, sie ziehen sich durchs gesamte Buch von 224 Seiten. So erfährt man, wie es zu manchen strategischen Entscheidungen kam. Zum Beispiel besuchte Block oft andere Restaurants und zog daraus seine Schlüsse. Sterneküche mit viel „Tüdelüt“ auf dem Teller war nicht seine Sache. Zu aufwendig und teuer, fand er.
Als er sein erstes Block House 1968 in Hamburg eröffnete, wollte er „Essen gehen unkompliziert, ohne Tischdecke alltäglich“ machen. Block House ist für sein festes Repertoire bekannt: Steak, Salat und Ofenkartoffeln mit Sour Cream.
Einmal beobachtete er, wie sein Koch Soße mit Wasser streckte, weil mehr Gäste als erwartet kamen und keine Zeit mehr war, neue zu kochen. Block entschied daraufhin, in einer Zentralküche bestimmte Speisen auf Vorrat herzustellen und vakuumverpackt haltbar zu machen.
Heute gibt es Block-House-Essen nicht nur in den eigenen rund 50 Lokalen. Die Block Gruppe mit mittlerweile 2500 Mitarbeitern beliefert auch andere Restaurants und Supermärkte.
Ein buntes Buch mit Anekdoten und Erfolgsrezepten garniert mit vielen Unternehmerweisheiten.
Jens Meyer-Odewald: „Erfahrungsschatz Eugen Block. 60 Jahre Erfolg mit Herz, Verstand und System. Die Unternehmerlegende gibt ihr Wissen weiter“, KJM Buchverlag, 37 Euro.
„Praxisleitfaden erfolgreiche Personalgewinnung für KMU“ von Stefan Scheller
empfohlen von Jelena Altmann, leitende impulse-Redakteurin
Wie kleine und mittelständische Firmen gute Leute gewinnen können, ist fast schon eine Wissenschaft für sich. Doch nicht jede Unternehmerin oder jeder Unternehmer hat Zeit, sich intensiv mit dem Thema Personalwesen zu beschäftigen.
Hierbei kann schon das 160 Seiten dicke Taschenbuch „Praxisleitfaden erfolgreiche Personalgewinnung für KMU“ von Stefan Scheller eine nützliche Hilfe sein. Der Autor arbeitet hauptberuflich als HR-Manager beim Softwareanbieter Datev und betreibt zudem einen der erfolgreichsten Personalblogs in Deutschland.
In sechs Kapiteln erklärt Scheller, worauf es in der Personalgewinnung ankommt. Zum Beispiel, was Employer Branding ist und warum auch kleine Firmen eine Arbeitgebermarke brauchen.
Den größten Teil des Buches widmet er aber dem Thema Recruiting. So erklärt Scheller Schritt für Schritt wie man eine Stellenanzeige erstellt, ab wann sich ein Karriereblog oder eine Facebook-Seite lohnt. Auch Spezialthemen wie Guerilla-oder Snapchat-Recruiting werden behandelt – wenn auch nur kurz.
Das Buch bietet einen guten Überblick, enthält konkrete Tipps sowie weiterführende Links, wenn man den einen oder anderen Aspekt vertiefen will.
Stefan Scheller: „Praxisleitfaden erfolgreiche Personalgewinnung für KMU. Strategien für Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting für kleine und mittelständische Unternehmen“, Datev eG, 29,99 Euro.
