Auch ausgewiesene Experten liegen mit ihren Urteilen falsch – häufiger sogar als landläufig angenommen. Olivier Sibony erforscht, wie gute und schlechte Entscheidungen zustande kommen. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman hat er „Noise“ (Siedler, 480 Seiten, 30 Euro) geschrieben. Das Buch beschäftigt sich mit dem zufälligen Auftreten von Fehlern.
Herr Sibony, wie sind Sie dazu gekommen, Entscheidungen zu erforschen?
Eine Sache hat mich als Berater erstaunt: Meine Klienten waren alle sehr fähige Menschen, erfolgreiche Unternehmensgründer oder Investoren, die in ihrem Leben schon viele gute Entscheidungen getroffen hatten. Trotzdem habe ich immer wieder beobachtet, wie solche Leute bei wichtigen strategischen Entscheidungen offensichtlich vollkommen falsch handelten. Mich fasziniert die Frage, wie das passieren kann.
Welche Entscheidungsfehler haben Sie in Unternehmen besonders häufig beobachtet?
Die meisten würden Ihnen nun sagen, dass Selbstüberschätzung die größte Gefahr ist. Ich halte diese Erklärung für zu simpel. Denn das Phänomen lässt sich in beide Richtungen beobachten: Einige begehen Fehler, weil sie sich überschätzen, andere scheuen vertretbare Risiken und verpassen Chancen. Aus meiner Erfahrung steckt dahinter dasselbe Problem: die Annahme, alles schon gesehen zu haben.
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