Nachfolge bei J. D. Neuhaus: So regelt die älteste Maschinenbaufirma Deutschlands die Nachfolge
Nachfolge bei J. D. Neuhaus
Wie die älteste Maschinenbaufirma Deutschlands die Nachfolge regelt
Seit 278 Jahren wird Maschinenbauer J. D. Neuhaus von einer Familie geführt. Nun steht die Übergabe an: Wie kann die achte Generation Fehler der Vergangenheit vermeiden?
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Deutschlands ältester Maschinenbauer J. D. Neuhaus, der in Witten Hebezeuge und Kräne herstellt, ist seit 1745 in Familienhand. Fast kam es in den 1980ern und 1990ern zum Aus, als sich die Unternehmerfamilie über die Ausrichtung und Führung der Firma zerstritt. Es kam zum Bruch: Ein Familienstamm schied aus und musste ausgezahlt werden. In dieser Krise rückte Wilfried Neuhaus-Galladé an die Spitze, der jetzt mit 65 Jahren seine Nachfolge regelt. Von seinen drei Kindern – zwei Söhne und eine Tochter – ist gerade das erste in die Firma eingetreten: Gitta Neuhaus-Galladé, 28.
Frau Neuhaus-Galladé, Sie arbeiten jetzt als achte Generation in Ihrem Familienunternehmen. Mit was für einem Gefühl starten Sie?
Gitta Neuhaus-Galladé: Mit sehr viel Respekt und Demut. Meine Vorfahren haben eine klasse Arbeit geleistet. Sonst wären wir heute nicht hier. Aber jede Generation muss ihren eigenen Weg finden.
Wann wurde Ihnen klar, dass Sie auch Verantwortung übernehmen möchten?
Gitta Neuhaus-Galladé: Im Sommer 2021. Ich stand vor der Entscheidung, entweder im Unternehmen, in dem ich arbeitete, einen weiteren Karriereschritt zu machen oder mich offiziell um die Nachfolge zu bewerben. Das habe ich getan.
Wilfried Neuhaus-Galladé: Gitta und ihr Bruder haben ein Assessment durchlaufen, mit dem wir ein unabhängiges Institut beauftragt hatten. Das Prinzip „von Beruf Sohn“ oder „von Beruf Tochter“ gibt es bei uns nicht.
Was war bei der Entscheidung für Sie das Wichtigste?
Gitta Neuhaus-Galladé: Das Allerwichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben. Man muss in sich hineinfühlen: Möchte ich das wirklich? Bin ich intrinsisch motiviert oder werde ich in diese Rolle hineingedrängt? Nachfolger sollte man nur werden, wenn man das wirklich will, jeden Tag dafür brennt und sagt: Cool, dass ich das machen darf! Falls dies nicht der Fall ist, ist es auch eine absolut gute Entscheidung, klar zu sagen: Ich möchte das nicht.
Wilfried Neuhaus-Galladé: Dass sich Gitta dazu entschieden hat, ist toll! Ich hatte das auch etwas befeuert. Ich bin Mitte 60 und wusste, dass ich die Nachfolge endlich regeln musste und auch wollte. Meine Frau und ich hatten stets das Ziel, unsere drei Kinder für solch einen Schritt zu begeistern. Dabei war uns in all den Jahren wichtig, dass das Unternehmen nicht ständig mit am Tisch saß: Als Familie sprachen wir beim Mittagstisch oder Abendessen nie über das Geschäft. Ich selbst bin anders groß geworden: Morgens, mittags und abends wurde nur über das Unternehmen diskutiert – nicht in Dur, sondern in Moll. Alles, was nicht gut lief, kam auf den Tisch.
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Deutschlands ältester Maschinenbauer J. D. Neuhaus, der in Witten Hebezeuge und Kräne herstellt, ist seit 1745 in Familienhand. Fast kam es in den 1980ern und 1990ern zum Aus, als sich die Unternehmerfamilie über die Ausrichtung und Führung der Firma zerstritt. Es kam zum Bruch: Ein Familienstamm schied aus und musste ausgezahlt werden. In dieser Krise rückte Wilfried Neuhaus-Galladé an die Spitze, der jetzt mit 65 Jahren seine Nachfolge regelt. Von seinen drei Kindern – zwei Söhne und eine Tochter – ist gerade das erste in die Firma eingetreten: Gitta Neuhaus-Galladé, 28.
Frau Neuhaus-Galladé, Sie arbeiten jetzt als achte Generation in Ihrem Familienunternehmen. Mit was für einem Gefühl starten Sie?
Gitta Neuhaus-Galladé: Mit sehr viel Respekt und Demut. Meine Vorfahren haben eine klasse Arbeit geleistet. Sonst wären wir heute nicht hier. Aber jede Generation muss ihren eigenen Weg finden.
Wann wurde Ihnen klar, dass Sie auch Verantwortung übernehmen möchten?
Gitta Neuhaus-Galladé: Im Sommer 2021. Ich stand vor der Entscheidung, entweder im Unternehmen, in dem ich arbeitete, einen weiteren Karriereschritt zu machen oder mich offiziell um die Nachfolge zu bewerben. Das habe ich getan.
Wilfried Neuhaus-Galladé: Gitta und ihr Bruder haben ein Assessment durchlaufen, mit dem wir ein unabhängiges Institut beauftragt hatten. Das Prinzip „von Beruf Sohn“ oder „von Beruf Tochter“ gibt es bei uns nicht.
Was war bei der Entscheidung für Sie das Wichtigste?
Gitta Neuhaus-Galladé: Das Allerwichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben. Man muss in sich hineinfühlen: Möchte ich das wirklich? Bin ich intrinsisch motiviert oder werde ich in diese Rolle hineingedrängt? Nachfolger sollte man nur werden, wenn man das wirklich will, jeden Tag dafür brennt und sagt: Cool, dass ich das machen darf! Falls dies nicht der Fall ist, ist es auch eine absolut gute Entscheidung, klar zu sagen: Ich möchte das nicht.
Wilfried Neuhaus-Galladé: Dass sich Gitta dazu entschieden hat, ist toll! Ich hatte das auch etwas befeuert. Ich bin Mitte 60 und wusste, dass ich die Nachfolge endlich regeln musste und auch wollte. Meine Frau und ich hatten stets das Ziel, unsere drei Kinder für solch einen Schritt zu begeistern. Dabei war uns in all den Jahren wichtig, dass das Unternehmen nicht ständig mit am Tisch saß: Als Familie sprachen wir beim Mittagstisch oder Abendessen nie über das Geschäft. Ich selbst bin anders groß geworden: Morgens, mittags und abends wurde nur über das Unternehmen diskutiert – nicht in Dur, sondern in Moll. Alles, was nicht gut lief, kam auf den Tisch.
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