Auto selber waschen und polieren
Mit diesen Tipps glänzt das Auto vor Sauberkeit

Das Auto selber waschen und polieren - das ist für viele ein Ritual. Doch dabei kann man viel falsch machen. Worauf sollte man achten, wenn der Lack nicht leiden soll?

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Nicht zu nah kommen, sonst ist der Lack ab! Wer sein Auto mit dem Hochdruckreiniger selber waschen will, sollte auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern achten.
Nicht zu nah kommen, sonst ist der Lack ab! Wer sein Auto mit dem Hochdruckreiniger selber waschen will, sollte auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern achten.
© Tomasz Zajda / Fotolia.com

Es gleicht einem heiligen Ritual: Samstags ist Waschtag fürs Auto. Alle zwei, drei Wochen wird das vierrädrige Familienmitglied gewässert und auf Hochglanz poliert. Dabei kann aber einiges schief gehen. Und nicht nur die Umwelt gerät dabei in Gefahr, sondern auch der Lack und damit der Wert des Fahrzeugs.

Wann sich Handwäsche lohnt

„Wer sensible Lacke oder ein Cabrio hat, sollte die Handwäsche bevorzugen“, rät Christian Petzoldt, Fachbuchautor zum Thema Fahrzeugpflege aus Hagen. Auch bei stark zerklüfteten Karosserien von Klassikern ist die Handarbeit von Vorteil. Außerdem kommen die Lappen der Waschanlage nicht überall hin: hinter Spiegeln, unter Scheibenwischern oder stark abfallenden Hecks nennt Markus Herrmann, Präsident des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung (BFA) als Beispiele. Mit dem Schwamm in der Hand könne man gründlicher arbeiten.

Nicht überall gibt es für Cabrios geeignete Waschprogramme. „Zu hoher Wasser- oder Anpressdruck der Walzen schädigt die Verdecke“, sagt Petzoldt. Bei Farben wie Schwarz Uni fährt man mit einer vorsichtigen Handwäsche besser, weil sie weniger Spuren hinterlässt. „Denn je dunkler ein Lack ist, desto mehr Spuren kann man in der Sonne sehen.“

Ist Autowaschen auf dem eigenen Grundstück erlaubt?

In der Waschanlage reicht meist ein einfaches Waschprogramm. Denn „die angebotenen Wachsprogramme können eine Versiegelung mit der Hand nicht ersetzen“, sagt Herrmann. Wenn man das Auto im Anschluss polieren und wachsen will, könne man es sich ohnehin sparen. Alternativen zur Waschanlage sind Waschplätze, SB-Boxen oder das eigene Grundstück.

Doch dazu gibt es keine bundeseinheitliche Regelung. „Autowaschen ist auf privaten Flächen zwar nicht grundsätzlich verboten. Das anfallende Abwasser darf aber auf keinen Fall im unbefestigten Boden versickern und das Grundwasser gefährden“, sagt Rüdiger Wolter vom Umweltbundesamt. „Die Einzelheiten regeln häufig die Kommunen. Autobesitzer sollten sich bei den Ordnungsämtern oder den Wasserbehörden in ihrer Gemeinde über die vor Ort geltenden Regelungen erkundigen“, sagt Wolter. „Manche Gemeinden erlauben oder dulden das private Autowaschen, und andere verhängen Bußgelder.“

Vorwäsche: Darauf kommt es an

„Je schmutziger ein Auto ist, umso mehr Wasser sollte man bei der Vorwäsche benutzen“, sagt Petzoldt. Denn sonst besteht die Gefahr, dass verbliebener Schmutz mechanische Spuren hinterlässt. Mit dem Hochdruckreiniger sollte man auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern achten. Wer sich auf wenige Zentimeter nähert, riskiert Schäden. Bei vorhandenen Rissen könne sich zum Beispiel Lack ablösen. Außerdem werde der Talkumschutz von Gummidichtungen ausgespült, wodurch sie schneller altern.

Auf die Schaumbürsten verzichtet man im Zweifel. „Denn ich kann nicht wissen, ob mein Vorgänger damit die Radkästen seines Geländewagens nach einer Offroad-Tour geputzt hat“, sagt Herrmann. Sandpartikel können Schäden auf dem Lack oder Anbauteilen anrichten.

Sicher säubern – mit Zwei-Eimer-Technik und Reinigungsknete

Bei der Handwäsche schwört Petzoldt auf seine Zwei-Eimer-Technik, die er schon seit vielen Jahren anwendet. Dabei ist ein Eimer mit Shampoo-Wasser gefüllt, der andere dient mit klarem Wasser dazu, Schwamm oder Mikrofaser-Waschhandschuh zu reinigen. „Das verhindert, dass Schmutz und Sand immer wieder auf dem Lack verrieben werden kann.“

Shampoo oder Felgenreiniger sollte man nicht überdosieren. Das trägt die Konservierung ab, kann Flecken bilden und schädigt Kunststoff- und Gummiteile. „Bei konventionellen Insektenlösern ist eine Wachsschicht in der Regel nach einer einmaligen Anwendung weg.“ Tipp: die Stellen mit nassem Zeitungspapier oder Tüchern einweichen. Wenn es sehr warm draußen ist, sollte man in Abschnitten waschen. Das verhindert, dass sich das Gemisch aus Reiniger und Schmutz einbrennt. Dabei arbeitet man sich immer von oben nach unten und vom Dach und den Hauben zu den Seitenteilen vor.

Die Waschanlage trocknet berührungslos mit Gebläse. Wer manuell mit einem Ledertuch trocknet, sollte das Tuch zuvor gut auswaschen, damit es geschmeidig und frei von Fremdkörpern ist, sagt Herrmann.

Spürbare Ablagerungen entfernt man mit einer Reinigungsknete aus dem Fachhandel. Sonst sorgen sie als gelöste Schmutzpartikel beim Polieren für markante Spuren – Hologramme – im Lack. Die Knete aus Tonerde reinigt ohne Lackabtrag. Man führt sie über den leicht mit etwas Shampoo-Wasser angefeuchteten Lack und nimmt die Partikel auf. „Danach sollte sich die Oberfläche glatt wie eine Glasscheibe anfühlen“, sagt Petzoldt.

In eigener Sache
Machen ist wie wollen, nur krasser
Machen ist wie wollen, nur krasser
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Richtig polieren – so machen es die Profis

Wenn der Glanzgrad des Lackes abnimmt und matt wirkt, oder man Spuren wie Kratzer tilgen will, poliert man. „Glanz entsteht dadurch, dass man die beschädigte Oberfläche mit Politur abträgt und darunter ein frisches Lackbild erzeugt“, sagt Petzoldt, aber „moderner Lack ist nur ein Zehntelmillimeter dick, weniger als die Dicke eines Fingernagels.“ Je mehr Fehler man hier macht und je mehr man abträgt, desto weniger bleibt übrig. Je besser man den Lack durch Hartwachs schützt, desto seltener fällt eine Politur an, sagt Herrmann.

Dabei beginnt man immer mit den mildesten Mitteln, gerade bei älteren Lacken. Ein Lackreiniger habe schon Schleif- und keine Polierkörner mehr und kommt damit erst bei tieferen Spuren und verwitterten Lacken infrage. Beim Polieren richtet man sich danach, wie die Spuren im Lack auftreten – und arbeitet dagegen: Die Politur trägt man mit einem Polierschwamm auf und verwendet dann zwei Mikrofasertücher. „Mit einem gröberen Tuch trägt man in einem Hub schon das meiste der Politur ab, und mit dem zweiten, flauschigen reibt man einmal nach“, rät Petzoldt. Man poliert in geraden, überlappenden Bewegungen. Und: nicht antrocknen lassen. Denn sonst lässt sich die Politur nur mit viel Druck entfernen, was wieder Spuren hinterlässt.

Warum Polierwatte heute tabu ist

Mit der Politur hält man einen Fingerbreit Abstand von nicht lackierten Gummiteilen und den Türspalten, arbeitet parallel dazu und wischt nicht darüber weg. Kunststoffteile haben oft poröse Oberflächen. „Trocknet auf ihnen die Politur an, kriegt man sie so gut wie gar nicht mehr heraus“, sagt Hermann. Mit einem Abklebeband vom Lackierer schützt man sie oder trägt Kunststoffpflege auf. Dadurch setze sich die Politur dort nicht so leicht fest.

Ein Tabu ist Polierwatte: Sie verklebt schnell durch das Aufsaugen der feuchten Politur. „Man braucht mehr Mittel, und der Abtrag bleibt auf der Watte-Oberfläche. So kann er Kratzer verursachen“, sagt Herrmann. Zwar stand jahrzehntelang auf allen Packungen, man solle mit Watte und kreisrunden Bewegungen arbeiten, sagt Petzoldt, aber „das galt für die alten Kunstharz- und Acryllacke“. Bei den heutigen sorge das meist schon nach der ersten Anwendung für verschandelte Oberflächen.

Wie oft Wachsen nötig ist

„Glanz entsteht nur durch eine gute Politur und nicht durch ein Wachs“, sagt Petzoldt. Wachs fülle nur feinste Spuren auf und konserviere das Auto. „Feste Wachse bieten längere Standzeit und somit längere Konservierung als flüssige Produkte, die durch Lösemittel gestreckt sind und nach der Austrocknung einen dünneren Film ergeben.“ Flüssige sind aber für dunkle Lacke besser: Man trägt sie leichter auf, was die Gefahr mechanischer Spuren mindere. Das Wachs kommt mit einem Tuch dünn auf den Lack, nach kurzem Antrocknen nimmt man die Reste auf, rät Herrmann.

Witterung und Wäschen tragen die Konservierung nach und nach ab. Je nach Fahrleistung wachst man fünf- bis siebenmal im Jahr, rät Petzoldt. Gut konservierten Lack erkennen Autofahrer an der ganz feinen Tröpfchenbildung auf der Oberfläche bei Regen.

Zum Polieren mit Maschinen, vor allem mit hochdrehenden rotierenden, raten die Experten nur geübten Anwendern bei stark verwitterten Lacken. „Wenn ich über Kanten und Hauben poliere, kann es sein, dass ich da, wo der Lackfilm sowieso dünner ist, auch schnell bis zur Grundierung durchpoliere“, sagt Petzoldt. Und das ist dann ein Erlebnis, welches das liebgewonnene Ritual der Autowäsche nachhaltig trüben könnte.

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Es gleicht einem heiligen Ritual: Samstags ist Waschtag fürs Auto. Alle zwei, drei Wochen wird das vierrädrige Familienmitglied gewässert und auf Hochglanz poliert. Dabei kann aber einiges schief gehen. Und nicht nur die Umwelt gerät dabei in Gefahr, sondern auch der Lack und damit der Wert des Fahrzeugs. Wann sich Handwäsche lohnt "Wer sensible Lacke oder ein Cabrio hat, sollte die Handwäsche bevorzugen", rät Christian Petzoldt, Fachbuchautor zum Thema Fahrzeugpflege aus Hagen. Auch bei stark zerklüfteten Karosserien von Klassikern ist die Handarbeit von Vorteil. Außerdem kommen die Lappen der Waschanlage nicht überall hin: hinter Spiegeln, unter Scheibenwischern oder stark abfallenden Hecks nennt Markus Herrmann, Präsident des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung (BFA) als Beispiele. Mit dem Schwamm in der Hand könne man gründlicher arbeiten. Nicht überall gibt es für Cabrios geeignete Waschprogramme. "Zu hoher Wasser- oder Anpressdruck der Walzen schädigt die Verdecke", sagt Petzoldt. Bei Farben wie Schwarz Uni fährt man mit einer vorsichtigen Handwäsche besser, weil sie weniger Spuren hinterlässt. "Denn je dunkler ein Lack ist, desto mehr Spuren kann man in der Sonne sehen." Ist Autowaschen auf dem eigenen Grundstück erlaubt? In der Waschanlage reicht meist ein einfaches Waschprogramm. Denn "die angebotenen Wachsprogramme können eine Versiegelung mit der Hand nicht ersetzen", sagt Herrmann. Wenn man das Auto im Anschluss polieren und wachsen will, könne man es sich ohnehin sparen. Alternativen zur Waschanlage sind Waschplätze, SB-Boxen oder das eigene Grundstück. Doch dazu gibt es keine bundeseinheitliche Regelung. "Autowaschen ist auf privaten Flächen zwar nicht grundsätzlich verboten. Das anfallende Abwasser darf aber auf keinen Fall im unbefestigten Boden versickern und das Grundwasser gefährden", sagt Rüdiger Wolter vom Umweltbundesamt. "Die Einzelheiten regeln häufig die Kommunen. Autobesitzer sollten sich bei den Ordnungsämtern oder den Wasserbehörden in ihrer Gemeinde über die vor Ort geltenden Regelungen erkundigen", sagt Wolter. "Manche Gemeinden erlauben oder dulden das private Autowaschen, und andere verhängen Bußgelder." Vorwäsche: Darauf kommt es an "Je schmutziger ein Auto ist, umso mehr Wasser sollte man bei der Vorwäsche benutzen", sagt Petzoldt. Denn sonst besteht die Gefahr, dass verbliebener Schmutz mechanische Spuren hinterlässt. Mit dem Hochdruckreiniger sollte man auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern achten. Wer sich auf wenige Zentimeter nähert, riskiert Schäden. Bei vorhandenen Rissen könne sich zum Beispiel Lack ablösen. Außerdem werde der Talkumschutz von Gummidichtungen ausgespült, wodurch sie schneller altern. Auf die Schaumbürsten verzichtet man im Zweifel. "Denn ich kann nicht wissen, ob mein Vorgänger damit die Radkästen seines Geländewagens nach einer Offroad-Tour geputzt hat", sagt Herrmann. Sandpartikel können Schäden auf dem Lack oder Anbauteilen anrichten. Sicher säubern – mit Zwei-Eimer-Technik und Reinigungsknete Bei der Handwäsche schwört Petzoldt auf seine Zwei-Eimer-Technik, die er schon seit vielen Jahren anwendet. Dabei ist ein Eimer mit Shampoo-Wasser gefüllt, der andere dient mit klarem Wasser dazu, Schwamm oder Mikrofaser-Waschhandschuh zu reinigen. "Das verhindert, dass Schmutz und Sand immer wieder auf dem Lack verrieben werden kann." Shampoo oder Felgenreiniger sollte man nicht überdosieren. Das trägt die Konservierung ab, kann Flecken bilden und schädigt Kunststoff- und Gummiteile. "Bei konventionellen Insektenlösern ist eine Wachsschicht in der Regel nach einer einmaligen Anwendung weg.“ Tipp: die Stellen mit nassem Zeitungspapier oder Tüchern einweichen. Wenn es sehr warm draußen ist, sollte man in Abschnitten waschen. Das verhindert, dass sich das Gemisch aus Reiniger und Schmutz einbrennt. Dabei arbeitet man sich immer von oben nach unten und vom Dach und den Hauben zu den Seitenteilen vor. Die Waschanlage trocknet berührungslos mit Gebläse. Wer manuell mit einem Ledertuch trocknet, sollte das Tuch zuvor gut auswaschen, damit es geschmeidig und frei von Fremdkörpern ist, sagt Herrmann. Spürbare Ablagerungen entfernt man mit einer Reinigungsknete aus dem Fachhandel. Sonst sorgen sie als gelöste Schmutzpartikel beim Polieren für markante Spuren - Hologramme - im Lack. Die Knete aus Tonerde reinigt ohne Lackabtrag. Man führt sie über den leicht mit etwas Shampoo-Wasser angefeuchteten Lack und nimmt die Partikel auf. "Danach sollte sich die Oberfläche glatt wie eine Glasscheibe anfühlen", sagt Petzoldt. Richtig polieren – so machen es die Profis Wenn der Glanzgrad des Lackes abnimmt und matt wirkt, oder man Spuren wie Kratzer tilgen will, poliert man. "Glanz entsteht dadurch, dass man die beschädigte Oberfläche mit Politur abträgt und darunter ein frisches Lackbild erzeugt", sagt Petzoldt, aber "moderner Lack ist nur ein Zehntelmillimeter dick, weniger als die Dicke eines Fingernagels." Je mehr Fehler man hier macht und je mehr man abträgt, desto weniger bleibt übrig. Je besser man den Lack durch Hartwachs schützt, desto seltener fällt eine Politur an, sagt Herrmann. Dabei beginnt man immer mit den mildesten Mitteln, gerade bei älteren Lacken. Ein Lackreiniger habe schon Schleif- und keine Polierkörner mehr und kommt damit erst bei tieferen Spuren und verwitterten Lacken infrage. Beim Polieren richtet man sich danach, wie die Spuren im Lack auftreten - und arbeitet dagegen: Die Politur trägt man mit einem Polierschwamm auf und verwendet dann zwei Mikrofasertücher. "Mit einem gröberen Tuch trägt man in einem Hub schon das meiste der Politur ab, und mit dem zweiten, flauschigen reibt man einmal nach", rät Petzoldt. Man poliert in geraden, überlappenden Bewegungen. Und: nicht antrocknen lassen. Denn sonst lässt sich die Politur nur mit viel Druck entfernen, was wieder Spuren hinterlässt. Warum Polierwatte heute tabu ist Mit der Politur hält man einen Fingerbreit Abstand von nicht lackierten Gummiteilen und den Türspalten, arbeitet parallel dazu und wischt nicht darüber weg. Kunststoffteile haben oft poröse Oberflächen. "Trocknet auf ihnen die Politur an, kriegt man sie so gut wie gar nicht mehr heraus", sagt Hermann. Mit einem Abklebeband vom Lackierer schützt man sie oder trägt Kunststoffpflege auf. Dadurch setze sich die Politur dort nicht so leicht fest. Ein Tabu ist Polierwatte: Sie verklebt schnell durch das Aufsaugen der feuchten Politur. "Man braucht mehr Mittel, und der Abtrag bleibt auf der Watte-Oberfläche. So kann er Kratzer verursachen", sagt Herrmann. Zwar stand jahrzehntelang auf allen Packungen, man solle mit Watte und kreisrunden Bewegungen arbeiten, sagt Petzoldt, aber "das galt für die alten Kunstharz- und Acryllacke“. Bei den heutigen sorge das meist schon nach der ersten Anwendung für verschandelte Oberflächen. Wie oft Wachsen nötig ist "Glanz entsteht nur durch eine gute Politur und nicht durch ein Wachs", sagt Petzoldt. Wachs fülle nur feinste Spuren auf und konserviere das Auto. "Feste Wachse bieten längere Standzeit und somit längere Konservierung als flüssige Produkte, die durch Lösemittel gestreckt sind und nach der Austrocknung einen dünneren Film ergeben." Flüssige sind aber für dunkle Lacke besser: Man trägt sie leichter auf, was die Gefahr mechanischer Spuren mindere. Das Wachs kommt mit einem Tuch dünn auf den Lack, nach kurzem Antrocknen nimmt man die Reste auf, rät Herrmann. Witterung und Wäschen tragen die Konservierung nach und nach ab. Je nach Fahrleistung wachst man fünf- bis siebenmal im Jahr, rät Petzoldt. Gut konservierten Lack erkennen Autofahrer an der ganz feinen Tröpfchenbildung auf der Oberfläche bei Regen. Zum Polieren mit Maschinen, vor allem mit hochdrehenden rotierenden, raten die Experten nur geübten Anwendern bei stark verwitterten Lacken. "Wenn ich über Kanten und Hauben poliere, kann es sein, dass ich da, wo der Lackfilm sowieso dünner ist, auch schnell bis zur Grundierung durchpoliere", sagt Petzoldt. Und das ist dann ein Erlebnis, welches das liebgewonnene Ritual der Autowäsche nachhaltig trüben könnte.
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